Archive - Sep 26, 2011

Gesundheitswissenschaften helfen bei Migräne und Morbus Parkinson

Zwei aktuelle Projekte an der <a href=http://www.fhstp.ac.at>FH St. Pölten</a> gingen zwei gesundheitswissenschaftlichen Fragestellungen von gesellschaftlicher Relevanz nach: Besteht ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Migräne-Anfällen? Und lassen sich die motorischen Fähigkeiten von Parkinson-Patienten durch Physiotherapie verbessern? <% image name="FH_Campus_2" %> <small><b>Zwei Projekte an der FH St. Pölten</b> zeigen, dass Gesundheitswissenschaften wie Diätologie und Physiotherapie wertvolle Ergänzungen zu medizinischen Maßnahmen darstellen können. <i>Bild: FH St. Pölten</i></small> Immer stärker gesellt sich zur Medizin ein ganzes Spektrum an Gesundheitswissenschaften, die mit ihrem Angebot die medizinischen Maßnahmen zur Vorbeugung, Bekämpfung und Behandlung von Krankheiten ergänzen. Zwei aktuelle Forschungsprojekte der Fachhochschule St. Pölten sind dafür gute Beispiele. <b>Kein Zusammenhang zwischen Ernährung und Migräne gefunden</b> So wurde im Rahmen des Studiengangs Diätologie untersucht, ob ein subjektiver Zusammenhang zwischen der Ernährung von Migräne-Patienten und dem Auftreten der unberechenbaren Schmerzattacken besteht. Dazu wurde eine quantitative Befragung bei Betroffenen in einer Altersbandbreite zwischen 18 und 71 Jahren durchgeführt, die ergab, dass 55 Prozent der Befragten von einem Zusammenhang zwischen Ernährung und Migräne überzeugt sind und ebenfalls so viele bestimmte Lebensmittel meiden, die sie als „persönliche Trigger“ für das Auftreten der Anfälle identifiziert haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass zwischen diesem Vermeiden von Lebensmitteln und der Häufigkeiten von Migräne-Attacken kein signifikanter Zusammenhang besteht – was sowohl für Studiengangsleiterin Gabriele Karner als auch für die Betroffenen ein überraschendes Ergebnis war. <b>Parkinson-Patienten lernen das Gehen wieder</b> Die Auswirkungen eines individuellen Gleichgewichtstrainings auf die sensomotorischen Fähigkeiten von Morbus-Parkinson-Patienten wurden durch den Studiengang Physiotherapie untersucht. Hier überraschte die Wirksamkeit des angewandten Trainingsprogramms: Bereits nach sechs Wochen konnte eine deutliche Verbesserung bei den Parametern Gangsicherheit und Sturzrisiko festgestellt werden. Zur Analyse der Gangsicherheit kam dabei der sogenannte „Timed Up and Go“-Test zur Anwendung, bei der die Zeit, die zwischen Aufforderungen wie „Bitte nach links drehen“ und dem Start der Bewegung liegt, bestimmt wird. Der „MFT S3“-Check, ein Werkzeug zur Messung der Körperstabilität, zeigt den Erfolg der Physiotherapie bei der Reduzierung des Sturzrisikos. Gesundheitswissenschaften helfen bei Migräne und Morbus Parkinson

Österreichische Chemietage 2011: Von Katalyse bis NMR

Von 26. bis 29. September finden an der Johannes-Kepler-Universität Linz die <a href=http://www.chemietage.at>14. Österreichischen Chemietage</a> statt, in deren Rahmen die heimische Universitätschemie ihre aktuellen Forschungsgegenstände präsentiert. Einige Vortrags-Highlights werden von internationalen Gästen erwartet. Österreichische Chemietage 2011: Von Katalyse bis NMR <% image name="Uni_aussen" %> <small><b>Die Johannes-Kepler-Universität Linz</b> ist Schauplatz der Österreichischen Chemietage 2011. <i>Bild: JKU</i></small> Bereits am Montagnachmittag starteten Minisymposien zu den Themen „Intelligente Nutzung erneuerbarer Rohstoffe“, „Cerealien und Ölpflanzen“, „Chemie in Kunst und kulturellem Erbe“ sowie „Oberflächenchemie und Katalyse“, bevor am Abend der international renommierte Photo- und Nanochemiker Vincenzo Balzani über jene Kreativität sprach, die für das Beschreiten neuer Wege in der Chemie erforderlich ist. Klingende Namen sind auch bei den Plenarvorträgen des ersten vollen Konferenztages am 27. September anzutreffen. Manfred Grasserbauer, Professor für Analytische Chemie an der TU Wien und langjähriger Direktor der EU-Forschungsinstitute für Referenzmaterialien und Referenzmessungen sowie für Umwelt und Nachhaltigkeit, wird die Herausforderungen beleuchten , die der Chemie aus der EU-Umweltpolitik erwachsen. In diese Kerbe schlägt auch das Minisymposium für „Green Chemistry“, in dem unter anderem Marko Mihovilovic (TU Wien), Rudolf Krska (IFA Tulln) und Wolfgang Buchberger (JKU Linz) zu Wort kommen. <b>Wenn die organische auf die Physikalische Chemie trifft</b> Traditionell stark vertreten sind die Organische und die Physikalische Chemie. Am Kreuzungspunkt beider Fachgebiete ist der Plenarvortrag von Alois Fürstner, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr angesiedelt: Er wird über Strategien der Katalyse berichten, die man in der Totalsynthese komplexer organischer Verbindungen benutzt. Am Dienstagabend kommt mit Robert Huber sogar ein Chemie-Nobelpreisträger zu Wort, der über seinen Weg in die Protein-Kristallographie berichten wird. Internationale Gäste konnten auch für den Donnerstag gewonnen werden: Lyndon Emsley von der Universität Lyon wird über die Früchte jüngerer methodischer Entwicklungen der Kernresonanzspektroskopie sprechen, die neue Einsichten in eine Vielzahl an Materialien ermöglichen. Der NMR ist anschließend auch ein eigenes Minisysmposium gewidmet, das sich besonders der Anwendung der Technologie auf Polymer- und biologische Materialien widmen wird. Invited Lectures kommen darüber hinaus von Nicole Hüsing („Hochporöse Nanoarchitekturen“) und Kathrin Breuker („Detaillierte Charakterisierung von Proteinen und NMR mittels Top-Down-Massenspektrometrie“).

Brustkrebs: Antikörper-Konjugat wirkt besser als Standard-Therapie

Resultate einer klinischen Phase-II-Studie zeigen, dass T-DM1 (Trastuzumab-Emtansin), ein von <a href=http://www.rochecom>Roche</a> entwickeltes Konjugat aus Antikörper und Chemotherapeutikum, das Risiko für ein Fortschreiten von HER2-positivem Brustkrebs gegenüber der Standardtherapie um 41 Prozent verringern kann. <% image name="T-DM1_(c)Roche" %> <small><b> Bei T-DM1 (Trastuzumab-Emtansin)</b> ist ein Chemotherapeutikum über einen Linker an den therapeutischen Antikörper gebunden. <i>Bild: Roche</i></small> Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Es ist eine der Früchte der personalisierten Medizin, dass man bei der bei Frauen am häufigsten auftretenden Krebsart heute verschiedene Typen voneinander differenzieren kann, die sich in ihren molekularen Mustern unterscheiden. Bei bestimmten, besonders aggressiven Formen von Brustkrebs findet man beispielsweise eine Überexpression des Wachstumsfaktorrezeptors HER2, die bei anderen Formen nicht auftritt. <b>Chemo- und Antikörpertherapie in einem</b> Die Standardtherapie bei HER2-positivem metastasierendem Mamma-Karzinom ist derzeit eine Behandlung mit dem Antikörper Trastuzumab (der von Roche unter dem Handelsnamen Herceptin angeboten wird), kombiniert mit einer Chemotherapie mit Docetaxel. Ein neues Konzept ist es dagegen, ein Chemotherapeutikum mittels eines Linkers an den therapeutischen Antikörper zu binden, wie es bei Trastuzumab-Emtansin der Fall ist. Trastuzumab bindet an die HER-2-positiven Krebszellen wodurch auch das konjugierte Chemotherapeutikum selektiv dort zur Wirkung gebracht wird. In einer multizentrischen, zweiarmigen, offenen Phase-II-Studie an 137 Patientinnen mit zuvor nicht behandeltem HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs wurde die Wirkung des Konjugats mit jener der Standardtherapie aus Trastuzumab und Docetaxel verglichen. Die nun auf dem European Multidisciplinary Cancer Congress in Stockholm vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sich dabei das Risiko einer Progression der Krankheit um 41 Prozent verringert und die durchschnittliche Dauer des progressionsfreien Überlebens um fünf Monate verlängert. Darüber hinaus war die Zahl geläufiger und schwerwiegender Nebenwirkungen geringer als bei Herceptin plus Chemotherapie, die Rate an Nebenwirkungen des Schweregrads 3 oder höher reduzierte sich von 89,4 auf 46,4 Prozent. Brustkrebs: Antikörper-Konjugat wirkt besser als Standard-Therapie