Archive - Apr 2011

April 29th

Wie die Alpen vor zwei Millionen Jahren aussahen

Ein Team von Geologen der Universitäten Innsbruck und Leeds hat die bis dato ältesten Tropfsteine der Alpen datiert und dadurch neue Einblicke in das komplexe Prozessgefüge gewonnen, das die Gebirgsbildung der Alpen bestimmt hat. Wie die Alpen vor zwei Millionen Jahren aussahen <% image name="cave_entranceweb" %> <small><b>Die Alpen in ihrer heutigen Gestalt:</b> Blick aus der Wilden-Mann-Höhle Richtung Südosten auf den Gipfelaufbau des Hohen Lichtes <i>Fotos: Michael Meyer</i></small> Gebirge befinden sich in einem ständigen Wechselspiel zwischen klimagesteuerten Erosionsprozessen und den tektonischen Kräften, welche eine Verfaltung und Verdickung der Erdkruste herbeiführen. Während Erosion zur Landschaftseinebnung führt, pressen plattentektonische Kräfte die Erdkruste jedoch immer weiter zusammen und auch empo, was Hochgebirge wie die Alpen entstehen lässt. Zwischen Klima, Erosion und Gebirgshebung existiert ein delikates Gleichgewicht. Die einzelnen Parameter dieses Kräftespieles exakt zu quantifizieren, hat sich jedoch bis dato als ungemein schwierig herausgestellt. Ein neuartiger Ansatz der Forscher aus Innsbruck und Leeds, der besonders alte, absolut datierte Tropfsteine zur Landschaftsrekonstruktion heranzieht, verschafft neue Einblicke in eine schwierige Debatte und gibt Antworten auf eine sehr spannende geologische Fragestellung. <b>Enorme Höhenänderungen</b> In der neuesten Ausgabe der renommierten US-Fachzeitschrift Geology berichtet das Geologenteam der Universität Innsbruck und der Universität Leeds von Höhlenruinen, die in den Gipfelregionen der Allgäuer Alpen (Tirol) entdeckt wurden und aus welchen die ältesten Tropfsteine, die man bis dato aus den Alpen kennt, geborgen wurden. „Wir konnten das Alter dieser Höhlenkalzite auf gut zwei Millionen Jahren vor heute datieren. Ihre einzigartige geochemische Zusammensetzung und ihre biologischen Einschlüsse unterscheiden sie maßgeblich von allen anderen Höhlensintern, die aus dem Alpenraum sonst bekannt sind“, sagt Michael Meyer, der am Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck tätig ist. Eine sorgfältige Analyse dieser Tropfsteine und ein isotopengeologischer Modellierungsansatz erlaubten es den Forschern, die Tiefe der Höhle im Allgäuer Gebirgsstock und die Höhe der Allgäuer Gipfelflur vor rund zwei Millionen Jahren – also zur Zeit der Sinterbildung – zu eruieren. Es konnten daraus Hebungs- und Erosionsraten für den Nordrand der Kalkalpen der letzten zwei Millionen Jahre errechnet werden, ein Zeitraum der durch wiederkehrende Eiszeiten und somit durch intensive Glazialerosion gekennzeichnet ist. „Unsere Daten zeigen, dass diese Höhlen während der Tropfsteingenese rund 1500 Meter tiefer lagen und die Gipfel etwa 500 Meter niedriger verglichen mit der heutigen Situation“, so Meyer. Diese Höhenänderungen sind signifikant und können vermutlich auf die immer wiederkehrenden Vereisungen und die damit einhergehende Erhöhung der Erosionsleistung zurückgeführt werden. Dieses wiederum erzwingt eine isostatische Ausgleichsbewegung der Erdkruste, was die Gipfel in noch größere Höhen aufsteigen lässt – ein auf den ersten Blick paradoxes Phänomen, das zwar von geophysikalischen Modellen vorhergesagt wird, aber in Natura extrem schwer nachzuweisen ist. <b>Uran-Blei Datierung gibt Aufschluss</b> Tropfsteine eignen sich im Allgemeinen gut, um das Klima längst vergangener Zeiten detailliert zu rekonstruieren. Meyer et al. führen mit ihrem neuartigen Forschungsansatz vor Augen, dass bestimmte Höhlen und Sinterformationen sich darüber hinaus auch zur Rekonstruktion von Gebirgsbildungsprozessen anbieten. Da sich diese Prozesse auf Zeitskalen von Jahrmillionen abspielen, ist es notwendig, für Landschaftsrekonstruktionen das genaue Alter von entsprechenden Höhlen und Tropfsteinformationen zu bestimmen. Hier kommt eine Datierungsmethode zum Tragen, die auch ausschlaggebend für den Erfolg der vorliegenden Studie war – die sogenannte Uran-Blei Datierung. Diese Technik wird üblicherweise zur geologischen Altersbestimmung von noch viel älteren Gesteinen und Mineralen verwendet. „Für Tropfsteine wurde sie bisher nur selten angewandt, da sich nur Sinter mit einem hohen Urangehalt für diese Datierungtechnik eignen. Eine Situation, die im Fall der Allgäuer Alpen glücklicherweise gegeben ist“, betont Robert Cliff von der University of Leeds, der für die Altersbestimmung der Allgäuer Tropfsteine verantwortlich ist.

Zahnpasta streng nach Norm

Zwei Önormen regeln, was auf jedermanns Zähne kommt: Die Önorm EN ISO 11609 legt Anforderungen, Prüfverfahren und Kennzeichnung für Zahnreinigungsmittel fest, die Önorm EN ISO 28399 beschäftigt sich mit Zahnbleichmitteln. <% image name="28777_zahnburst_DSCN2946" %> <small><b>Was ist in einer Zahnpasta drinnen?</b> Normen regeln auch das. <i>Bild: Austrian Standards Institute</i></small> Eine ganze Reihe an Bestandteilen ergeben zusammen das, was wir gemeinhin Zahnpasta nennen: Putzkörper zum Entfernen von Zahnbelag, Feuchthalte-, Binde und Benetzungsmitteln, Aromastoffe, Fluoride und andere Verbindungen zu Verbesserung der Mundgesundheit. Die Önorm EN ISO 11609 legt dafür die physikalischen und chemischen Eigenschaften fest, beschreibt Prüfverfahren und definiert, wie Zahnpasta gekennzeichnet, etikettiert und verpackt werden sollte. Beispielsweise sind in der Norm Höchstgehalte für Fluoride und Schwermetalle angegeben, ebenso ist ein Grenzwert für die Abrasivität – die Scheuerwirkung der Paste – vorgesehen. Gestetet wird Zahnpasta normgerecht an extrahierten menschlichen Schneidezähnen des Oberkiefers. Ein Ablaufdatum muss für Zahnreinigungsmittel, sofern sich bei den Tests keine Alterungserscheinungen zeigen, nicht angegeben werden, eine vollständige Deklaration der Inhaltsstoffe gemäß der International Nomenclature of Cosmetic Ingredients ist aber erforderlich. <b>Weißer als weiß?</b> Anforderungen an Zahnbleichmittel sind in der Önorm EN ISO 28399 geregelt. Sie dienen dazu, den Farbton von Zähnen aufzuhellen und werden meist von zahnmedizinischem Personal direkt auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Der Bleicheffekt beruht auf der oxidativen Wirkung von Wasserstofperoxid. Zahnbleichmittel sind wegen der Möglichkeit der Verringerung der Härte des Zahnschmelzes in die Diskussion gekommen. Die Norm legt dazu fest, dass die Härte nach Knoop durch die Behandlung nicht um mehr als 10 Prozent reduziert werden darf. Die Tiefe der Oberflächenerosion ist mit maximal 20 Mikrometern begrenzt. Zahnpasta streng nach Norm

Solarflugzeug wagt sich in den internationalen Luftraum

Ein vom <a href=http://www.solarimpulse.com>Solar-Impulse-Team</a> entwickelter Prototyp eines ausschließlich mit Sonnenenergie betriebenen Flugzeugs startet am 2. Mai zu seinem ersten Flug in den europäischen Luftraum. Das Gefährt verbindet eine Flügelspannweite von 63, 4 Metern mit einem Gewicht von nur 1,6 Tonnen. <% image name="SolarImpulse" %> <small><b>Erstmals ist das Flugzeug des Solar-Impulse-Teams</b> im internationalen Luftraum unterwegs. <i>Bild: Solar Impulse</i></small> Dass ein solches Verhältnis möglich ist, verdankt das Team um André Borschberg und Bertrand Piccard seinen Partnern aus der chemischen Industrie: Solvay steuerte Forschung zu den erforderlichen Werkstoffen bei, simulierte das Materialverhalten unter extremen Umweltbedingungen und führte technische Evaluationen und Batterietests durch. Bayer Material Science unterstützt die Initiative mit technischem Know-how und Polymerwerkstoffen für den Leichtbau. 200 Quadratmeter an Solarzellen versorgen die Lithium-Polymer-Batterien, mit denen vier Elektromotoren zu je 10 PS angetrieben werden. <b>Tag-und-Nacht-Flug erfolgreich absolviert</b> Im Vorjahr schaffte man bereits, mit dem Solar-Flugzeug über 26 Stunden (also einen Tag und eine Nacht hindurch) ununterbrochen in der Luft zu bleiben. War dieser Erfolg vor allem der Fähigkeit des Piloten zu verdanken, möglichst sparsam zu fliegen, war die größte Herausforderung für den jetzigen Vorstoß in den internationalen Luftraum die Überwindung bürokratischer Hürden. Die Reise vom Schweizer Flughafen Payerne zum Brüssel International Airport wurde unter die Gruppe der experimentellen Flüge gereiht, deren Genehmigung bei den Luftfahrtbehörden von fünf Ländern nicht einfach zu bekommen war. Letztlich zeigten sich die Staaten Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien aber kooperativ. In die Vorbereitungen und den Flug sind Meteorologen, Experten der Verkehrskontrolle, IT-Spezialisten sowie Bodenpersonal des Brüsseler Flughafens involviert. Langfristiges Ziel des Projekts ist aber eine Weltumrundung. Die Entwicklung eines Nachfolgemodells des heutigen Prototyps, ist bereits im Gange. Die Ingenieure vor allem arbeiten an einem Autopiloten, einem Navigator und einem komfortableren Cockpit – Ausrüstungen, ohne die ein Flug, der länger als zwei Tage dauert, nicht vorstellbar ist. Solarflugzeug wagt sich in den internationalen Luftraum

Eine schöne Farbe für jede Tablette

<a href=http://www.basf.com>BASF</a> kooperiert mit dem Farbtechnik-Unternehmen <a href=http://www.xrite.com>X-Rite</a> und kombiniert Rezepturen des Kollicoat IR Coating-Systems zur Herstellung farbiger Tablettenüberzüge mit X-Rites “Color Eye XTH”, einem tragbaren Messgerät für Tablettenfarben. Eine schöne Farbe für jede Tablette <% image name="XRI_BASF_and_X-Rite_Kollicoat_IR_Systems" %> <small><b>Formulierern der Pharma-Branche</b> die einfache Nachstellung eines gewünschten Farbtons zu ermöglichen ist das Ziel der Kooperation zwischen BASF und X-Rite. <i>Bild: BASF</i></small> Die Kombination zielt darauf ab, farbige Tablettenüberzüge vor Ort herzustellen. Die mit dem Messgerät bestimmte Tablettenfarbe soll sich, so die Idee der beiden Unternehmen, in die Rezeptur des BASF-Systems übersetzen lassen, um den Farbton nachstellen zu können. <b>Aus sieben Farben werden hunderte Schattierungen</b> Das Kollicoat IR Coating-System seinerseits ist ein neuartiges Baukastensystem mit sieben Basisfarben. Aus diesen leicht miteinander zu kombinierenden Basisfarben lassen sich unmittelbar identifizierbare Tabletten in Hunderten von Farbschattierungen herstellen. Das tragbare Spektralphotometer XTH Color Eye von X-Rite ist ein handliches Gerät zur genauen Messung von Tabletten- und Kapselfarben. Die Farben von konturierten und texturierten lichtundurchlässigen Teilen können mit dem Gerät präzise in einem breiten Größenbereich gemessen werden, wie der Hersteller betont. Bei der Konstruktion wurde berücksichtigt, wie das menschliche Auge Oberflächeneffekte wahrnimmt. Das Instrument verfügt über unterschiedliche Messblenden für zahlreiche verschiedene Tablettengrößen und -formen.

April 28th

Die Weltspitze der Graphen-Forschung tagt in Obergurgl

Im <a href=http://www.uz-obergurgl.at> Universitätszentrum Obergurgl</a> findet von 24. bis 29. April eine ganz dem Material Graphen gewidmete <a href=http://www.esf.org/activities/esf-conferences/details/2011/confdetail350.html>Tagung</a> statt. Unter den Gästen ist auch Andre Geim, der 2010 für die erstmalige Herstellung dieser zweidimensionalen Modifikation des Kohlenstoffs den Nobelpreis für Physik erhielt. <% image name="uz-obergurglweb" %> <small><b>1951 wurde in drei ehemaligen Zollhäusern</b> die Alpine Forschungsstelle der Uni Innsbruck eingerichtet, heute finden in Obergurgl internationale Konferenzen statt. <i>Bild: Universität Innsbruck</i></small> Graphen besteht aus zweidimensionalen Schichten von Kohlenstoff, die sich durch außerordentliche Festigkeit und hohe elektrische Leitfähigkeit auszeichnen – eine Kombination, die das Material für zahlreiche Anwendungen interessant macht. Die von der European Science Foundation gemeinsam mit der Universität Innsbruck organsierte „Graphene Week 2011“ beschäftigt sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Graphen, mit neuen Ergebnissen zu den elektrischen und mechanischen Eigenschaften sowie mit möglichen Anwendungen des Materials. Besonders im Blickpunkt stehen derzeit auch die optischen Eigenschaften von Graphen, die die Grundlage für dessen Einsatz in der Optoelektronik sind. Tilmann Märk, interimistischer Rektor der Universität Innsbruck, freut sich, dass für die Konferenz von internationalem Ruf der Tagungsort in den Tiroler Bergen ausgewählt wurde. Das Universitätszentrum Obergurgl ist eine Einrichtung der Universität Innsbruck und mit einer Seehöhe von 1.940 m eines der höchstgelegenen Tagungszentren Europas. Seit 60 Jahren dient es Wissenschaftlern als Basisstation für die Erforschung des Hochgebirges und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem internationalen Sport-, Forschungs- und Kongresszentrum entwickelt. Neben den Angehörigen der Innsbrucker Universitäten nutzen auch immer mehr Gäste aus aller Welt die Tagungsmöglichkeiten in der Hochgebirgslandschaft des Ötztals. Die Weltspitze der Graphen-Forschung tagt in Obergurgl

Emerson gewinnt Edison Awards

Bei den <a href=http://www.edisonawards.com>Edison Best Product Awards</a>, alljährlich vergebenen Preisen für die besten Erfindungen der USA, wurden in diesem Jahr zweimal Ideen von <a href=http://www.emersonprocess.com>Emerson Process Management</a> ausgezeichnet. Das „Emerson Innovation Center Fisher Technology“ erhielt Gold in der Kategorie „Lebens-, Arbeits- und Lernumgebungen“, in der Kategorie „Angewandte Technologie“ wurde ein Drehventil der Marke „Fisher Contro-Disk“ als Finalist nominiert. <% image name="SarahMillerCaldicott" %> <small><b>Sarah Miller Caldicott</b>, die Vorsitzende des Preiskomitees und Urgroßnichte Thomas Edisons bei der Eröffnung der Preisverleihung. <i>Bild: Edison Awards/Wendy Moger-Bross</i></small> Das Emerson Innovationszentrum ist eine spezialisierte Testumgebung, in der Steuerungsventile unter Einsatzbedingungen wie sie in der Prozessindustrie und in Kraftwerken auftreten, auf Zuverlässigkeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit getestet werden können. Das Drehventil „Fisher Control-Disk“ ist speziell auf die Regelung von schnellen Prozessen mit unterschiedlichen Druckabfällen, beispielweise für die chemische, Papier- und metallverarbeitende Industrie, konzipiert worden. Die Edison Awards, die ihren Namen zu Ehren des Erfinders Thomas Alva Edison tragen, werden für zukunftsweisende Innovationen vergeben, die in einer unternehmerischen Tradtion stehend dennoch konventionelle Denkweisen in Frage stellen, wie Sarah Miller Caldicott, die Vorsitzende des Preiskomitees und Urgroßnichte Thomas Edisons betont. Die Abstimmung über die Nominierten für die Edison Best Product Awards geschieht durch etwa 2.000 Mitglieder der gemeinnützigen Marketing Executives Networking Group (MENG), einer Organisation von US-amerikanischen Marketingexperten und Universitätsangehörigen. In einer umfassenden Einzelprüfung werden die Nominierten in den Bereichen Marktinnovation, Markterfolg, Technische Innovation, Marktstruktur-Innovation und Designinnovation beurteilt. <small> <b>Über Emerson</b> <a href=http://www.emersonprocess.com>Emerson</a>, mit Sitz in, ist ein Technologiekonzern mit Sitz in St. Louis, Missouri. Angeboten werden Lösungen auf den Gebieten Prozessautomation, Elektronik und Telekommunikation, in der Klima- und Kältetechnik sowie im Apparatebau und in der Werkzeugtechnik. Das Unternehmen belegt in der Fortune 500 Liste der größten Firmen Amerikas Platz 94. Zu den Markennamen, Warenzeichen und eingetragenen Warenzeichen von Emerson gehören unter anderem AMS Suite, CSI, Daniel, DeltaV, Fisher, MDC, Micro Motion, Ovation, PlantWeb, Rosemount, Smart Start und Syncade. <b>Über Emerson Process Management</b> <a href=http://www.emersonprocess.com>Emerson Process Management</a> ist ein Unternehmen von Emerson und Anbieter von Automatisierungstechnik für Produktion, Verarbeitung und Verteilung in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der öl- und gasverarbeitenden Industrie, in Raffinerien, der Papierindustrie, der Energieerzeugung und der Lebens- und Nahrungsmittelindustrie. Das Unternehmen bietet Produkte und Technologie, brachenspezifisches Engineering, Beratung, Projektmanagement und Wartungsservice. Emerson gewinnt Edison Awards

April 26th

Frische Finanzmittel für F-Star

Das Biopharma-Unternehmen <a href=http://www.f-star.com>F-Star</a> erhält Finanzmittel in der Höhe von 15 Millionen Euro von SR One, einem Investitionsunternehmen von Glaxo Smith Kline. F-Star nutzt seine „Modular Antibody Technology Platform“ für die Entwicklung einer neuen Generation von auf Antikörpern basierenden Produkten. Die bisher an F-Star beteiligten Unternehmen Atlas Venture, Aescap Venture, Novo Ventures, TVM Capital, Merck Serono Ventures und MP Healthcare Venture Management haben sich an der Investition beteiligt. Infolge dessen wird Deborah Harland, Partner von SR One und Axel Polack von TVM Capital, dem Aufsichtsrat von F-star beitreten. Harland hält große Stücke auf den Ansatz von F-Star: „Wir glauben, dass die Plattform das Potential hat, viele neue verschiedene biologische Mittel mit neuartiger Wirksamkeit, Gewebegängigkeit und Zielfunktion im Vergleich zu herkömmlichen Antikörpern zu erzeugen, und wir freuen uns, unseren Teil zur Produktentwicklung des Unternehmens beizutragen.“ Kevin FitzGerald, Vorstandsvorsitzender von F-star, freut sich über SR One als neuem Investor. Mit dieser Finanzierung sei das Unternehmen bestens ausgestattet, um Fortschritte mit den ersten Produktkandidaten zu machen. Frische Finanzmittel für F-Star

April 22nd

Baxter-Forschungsschef Ehrlich erhält Professorentitel

Als erste Amtshandlung als Wissenschaftsminister verlieh Karlheinz Töchterle am 22. April den Professorentitel an Hartmut Ehrlich, den in Österreich tätigen Leiter der Forschung von <a href=http://www.baxter.at/innovation/f_e_baxter_bioscience.html>Baxter Bio-Science</a>. Die Republik ehre damit eine Persönlichkeit, die sich in den letzten Jahren für Österreich als zentralen Forschungsstandort von Baxter stark gemacht habe, hieß es von Seiten des Ministeriums. <% image name="Baxter_Ehrlich1" %> <small><b>Hartmut Ehrlich</b> darf sich ab nun Professor nennen. <i>Bild: Archiv</small> Töchterle würdigte auch Ehrlichs Bekenntnis zu den Hochschulen des Landes und bezeichnete es als sein besonderes Anliegen, die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu vertiefen und auszubauen. Ehrlich bezeichnete den Titel als große Ehre, die er als Anerkennung nicht nur für sich selbst sondern für alle Mitrbeiter von Baxter in Österreich ansehe. Markus Müller, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien strich die „hervorragenden Forschungsergebnisse“ Ehrlichs hervor, die zu einer Reihe von neuen Medikamenten geführt hätten. <small> <b>Hartmut Ehrlich</b> Hartmut Ehrlich studierte Medizin an der Universität Gießen und promovierte an der Klinischen Forschungsgruppe für Blutgerinnung und Thrombose der Max-Planck-Gesellschaft. Anschließend arbeitete er sechs Jahre als Grundlagenforscher und Arzt am Department of Medicine, Hematology-Oncology, Indiana University und den Lilly Laboratories for Clinical Research (Indianapolis, USA), am Zentrallaboratorium des Niederländischen Roten Kreuzes, Abteilung für Molekularbiologie (Amsterdam, N) sowie in der Kerckhoff-Klinik der Max-Planck-Gesellschaft (Bad Nauheim, D). 1991 wechselte Ehrlich zu Sandoz, wo er in Deutschland und der Schweiz in der klinischen Entwicklung und im weltweiten Projektmanagement auf den Gebieten Immunologie und Onkologie tätig war. 1995 wurde er Medizinischer Direktor bei Baxter. Ab 2003 war er verantwortlich für die weltweite Klinische Forschung und Entwicklung des Geschäftsbereichs Bio-Science, seit September 2006 leitet er den gesamten Bereich F&E von Bio-Science. Er ist Vorstand der Baxter AG und Geschäftsführer der Baxter Innovations GmbH. Ehrlich ist Autor und Co-Autor von mehr als 100 wissenschaftlichen Publikationen und Buchbeiträgen. Er hält Vorlesungen an Universitäten im In- und Ausland und ist unter anderem Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Biotech-MBA-Programms der Donau-Universität Krems. </small> Baxter-Forschungsschef Ehrlich erhält Professorentitel

Bauchumfang allein führt nicht zu Herzinfarkt

Eine heilige Kuh des gängigen Schönheitsideals schlachteten britische Wissenschaftler: Nach einer in „The Lancet“ publizierten Studie erhöhen Maßzahlen wie Body-Mass-Index, Bauchumfang und Taille-Hüfte-Verhältnis für sich genommen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kaum. Bauchumfang allein führt nicht zu Herzinfarkt <% image name="800px-Obesity6" %> <small><b>Übergewicht bleibt ein Risiko</b> für Herz-Kreislauf-Erkrankungen - wie es verteilt ist, dürfte aber weitgehend unerheblich sein. <i>Bild: Public Domain</i></small> Die Forscher untersuchten im Auftrag der British Heart Foundation und des UK Medical Research Council den Einfluss von Body-Mass-Index, Bauchumfang und Taille-Hüfte-Verhältnis auf das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen. Die in der Fachzeitschrift „The Lancet“ publizierte Studie wertete Ergebnisse, die in den vergangenen Jahren in 58 Studien in 17 Ländern mit insgesamt 221.934 Menschen erzielt worden sind, aus. Dabei zeigte sich, dass die typicherweise zur Quantifizierung der Adipositas herangezogenen Maßzahlen nur sehr wenig prognostische Aussagekraft besitzen. <b>Zucker und Cholesterin bedeutsamere Faktoren</b> Das Wissenschaftler-Konsortium, das sich „Emerging Risk Factors Collaboration“ nennt, errechnete die Steigerung des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wenn man den Wert einer Maßzahl um einmal die Standardabweichung der jeweiligen Verteilung erhöht. Dabei ergab sich, dass die Erhöhung des Body-Mass-Index nur zu einem um den Faktor 1,23, die des Bauchumfangs zu einem um den Faktor 1,27 und die des Taille-Hüft-Verhältnisses zu einem um den Faktor 1,25 erhöhten Risiko führt, wenn man die Daten um Alter, Geschlecht und Rauchverhalten korrigiert. Berücksichtigt man darüber hinaus auch den systolischen Blutdruck, die Diabetes-Historie und Werte für Gesamt- und HDL-Cholesterin reduzieren sich die entsprechenden Faktoren überhaupt auf 1,07 für den Body-Mass-Index, 1,10 für den Bauchumfang und 1,12 für das Taille-Hüft-Verhältnis. Ähnliche Resultate konnten auch erzielt werden, wenn man die verschiedenen Adipositas-Maßzahlen miteinander in Kombination brachte. Ein Risikofaktor bleibt in jedem Fall das Übergewicht für sich betrachtet, wie es verteilt dürfte aber relativ unerheblich sein. Nach Ansicht von Mike Knapton, dem medizinischen Direktor des Medical Research Council, rufe die Studie in Erinnerung, dass Übergewicht wohl ein wichtiges, aber nicht das einzige Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen sei. Vor allem Diabetes und Rauchverhalten sollten stärker ins Bewusstsein gerückt werden.

April 21st

Japan: Sperrzone um Fukushima

Auf Anordnung der japanischen Regierung ist das Betreten des Gebiets im Umkreis von 20 Kilometern um das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi bis auf weiteres untersagt. Unterdessen forderte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukija Amano, bei einer Konferenz aus Anlass des 25. Jahrestages des Reaktorunglücks von Tschernobyl, Sicherheit müsse das oberste Gebot bei der Nutzung der Kernenergie sein. Japan: Sperrzone um Fukushima <% image name="FukushimaI_Web011" %> <small><b>Betreten verboten: </b> Das Gebiet im Umkreis von 20 Kilometern um das schwer beschädigte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wurde von der japanischen Regierung zur Sperrzone erklärt. <i>Foto: TEPCO</i></b><p> Die japanische Regierung hat das Gebiet im Umkreis von 20 Kilometern um das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) zur Sperrzone erklärt. Ab Freitag, 0 Uhr japanischer Zeit (Donnerstag, 16 Uhr, Mitteleuropäischer Zeit/MEZ) ist der Aufenthalt dort verboten und mit Strafen bedroht. Es bestehe erhebliche Gesundheitsgefahr für Personen, die sich in der Zone aufhalten, verlautete Kabinettsminister Yukio Edano. Wer in das Gebiet eindringe, werde rigoros bestraft, kündigte Edano an. Er ersuchte die Einwohner der Gegend um Verständnis für die Maßnahmen. In den kommenden Wochen werde je einer Person aus jeder der betroffenen Familien gestattet, für zwei Stunden an ihren Wohnsitz zurückzukehren, um Besitztümer zu bergen. Personen mit Wohnsitz im Umkreis von höchstens drei Kilometern um das Kraftwerk könne dies leider nicht erlaubt werden, bedauerte Edano. <br> Wie die Internationale Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) mitteilte, ist die Lage im Kraftwerk selbst weiterhin außerordentlich ernst. Jedoch machen die Sicherungs- und Aufräumungsarbeiten langsam Fortschritte. Die externe Stromversorgung der Reaktoren wird schrittweise verstärkt. Weiterhin wird auch Stickstoff in das Druckgefäß des Reaktors Fukushima I/1 eingeblasen, um eine Wasserstoffexplosion zu verhindern. <p> <b>Tschernobyl-Konferenz in Kiew</b><p> Noch bis morgen findet in Kiew eine Konferenz aus Anlass des 25. Jahrestages des Reaktorunglücks von Tschernobyl in der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 statt. Der Generaldirektor der IAEA, Yukija Amano, erinnerte in seiner Rede vor den Delegierten daran, dass nach UNO-Berechnungen bei dem Unfall etwa 50 Personen ums Leben kamen und etwa 600.000 hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt waren. Etwa 350.000 Personen mussten evakuiert werden. Viele davon sind seither traumatisiert. <br> Amano betonte, seit Tschernobyl habe es erhebliche Fortschritte in Fragen der Reaktorsicherheit gegeben. Als Beispiele nannte der IAEA-Generaldirektor die vier Sicherheitskonventionen seiner Organisation sowie deren weltweit anerkannte Sicherheitsstandards. Der Unfall von Fukushima Daiichi zeige jedoch, dass weitere Anstrengungen notwendig seien. Die Devise „Safety First“ müsse oberste Priorität haben. Neben teilweise bereits angelaufenen Sofortmaßnahmen zur weiteren Verbesserung der Reaktorsicherheit gelte es, auch grundlegende Weichenstellungen vorzunehmen. So müssten die Reaktorsicherheitsbehörden auf nationalstaatlicher Ebene weiter gestärkt werden. Überdies seien der Informationsfluss unter den IAEA-Mitgliedsstaaten sowie zwischen diesen und der IAEA zu verbessern. Technologische Entwicklungen im Bereich der Reaktorsicherheit müssten ebenfalls vorangetrieben werden. Dabei könne die IAEA eine wichtige Rolle spielen. <p><b>Kein Ausstieg</b><p> Amano bekräftigte, die Kernenergie werde trotz des Unfalls von Fukushima weiterhin ihren Platz in der Elektrizitätswirtschaft haben. Dies machten der steigende Energiebedarf, die Sorgen hinsichtlich des Klimawandels, die schwankenden Preise für fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle sowie Fragen der Versorgungssicherheit nötig. Umso wichtiger sei es, die Sicherheit der Kernkraftwerke weiter zu verbessern. <i>kf</i>

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