Archive - Jun 24, 2014

BIO 2014 eröffnet

Nach sechs Jahren kehrt die BIO International Convention von 23. bis 26 Juni nach San Diego, California, zurück. Zur weltweit bedeutendsten Biotechnologie-Messe werden mehr als 15.000 Teilnehmer erwartet, im Vorfeld wurde eine Rekordzahl von 28.000 Partnering-Meetings vereinbart.

 

„Das Spektrum der Besucher ist vielfältig und reicht von Entrepreneuren auf der Suche nach einem Lizenzdeal mit Big Pharma bis zum Venture-Capital-Investor, der mögliche Investments prüft“, erklärt Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at target=“_blank“>Life Science Austria</a>. Entsprechend groß ist die Bedeutung für das vom Austria Wirtschaftsservice getragene Programm, das sich der internationalen Vermarktung der österreichischen Life-Science-Industrie verschrieben hat:  „Es ist einfach nicht möglich, nicht hier zu sein und den Life-Science-Standort Österreich hier zu präsentieren“, so Polan

20 Firmen und Organisationen sind in diesem Jahr am österreichischen Gemeinschaftsstand vertreten, der in gewohnter Weise von der österreichischen Wirtschaftskammer organisiert wird. Neben „alten BIO-Hasen“ wie Apeiron Biologics, VTU Technology oder Apeptico sind dabei auch einige ganz junge Firmen wie Chorus oder Tamirna dabei. Die heimische Forschung ist mit dem Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) und der Universität Wien vertreten.

 

Von Hillary Clinton bis Ernst & Young

Die offizielle Eröffnung der BIO findet heuer auf dem US-amerikanischen Flugzeugträger USS Midway statt, der nach einer bewegten Geschichte zu einem Museum umgewandelt wurde. Die nächsten Tage werden darüber hinaus von einem hochkarätigen Vortragsprogramm geprägt sein, unter anderem steht eine Rede der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton auf dem Programm.  Weitere Fixpunkte sind die Trend-Berichte der Beratungsunternehmen  Ernst & Young, Batelle und Burill, die wichtige Indikatoren zum Zustand der weltweiten Biotechnologie-Industrie analysieren werden.

 

 

 

 

 

 

Studien bestätigt Wirksamkeit von Tamiflu

Eine großangelegte internationale Studie bestätigt die Wirksamkeit des Grippemittels Tamiflu und steht damit im Widerspruch zu vorangegangenen Metaanalysen, die Zweifel am Einsatz und an der breitflächigen Bevorratung des Präparats aufkommen ließen.

 

Im Jahr 2009, als alle Welt eine  Pandemie durch das „Schweinegrippe-Virus“ H1N1 fürchtete, wurden auf Anraten der WHO große Vorräte des Grippemittels Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) angelegt. Hersteller Roche konnte den Umsatz des Präparats in diesem Jahr um sagenhafte 435 Prozent steigern. Doch bald regte sich Kritik: Pandemie-Warnungen seien aufgrund der geringen Pathogenität des Virus überzogen gewesen, die Wirksamkeit des Arzneimittels sei zudem nicht ausreichend belegt.

 

Mortalität signifikant gesenkt

Nun bestätigt aber eine in der Zeitschrift „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlichte retrospektive Studie, an der 78 medizinische Zentren aus 40 Ländern beteiligt waren, die Sinnhaftigkeit der Verabreichung des umstrittenen Neuraminidasehemmers. Die Analyse der Daten von 29.000 Patienten mit H1N1-Infektion ergab, dass die Mortalität bei Einnahme von Tamiflu um 20 Prozent gesenkt werden konnte. Wenn das Medikament in den ersten zwei Tagen der Erkrankung gegeben wurde, sei die Mortalität sogar um 50 Prozent gesunken, so das Ergebnis der Studie, an der auch die Klinische Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin der Meduni Wien beteiligt war.

Die Studienergebnisse stehen damit im Widersprich zu einer von der Cochrane Collaboration durchgeführten Metaanalyse, die Tamiflu eine sehr schwache Wirkung zugeschrieben hatte. Die Mediziner betonen aber auch die Einschränkungen des Einsatzes: Die gefundenen Effekte treten nur bei H1N1 (Schweinegrippe)- und H5N1(Vogelgrippe)-Infektionen ein, nicht hingegen bei gewöhnlichen grippalen Infekten auf. Zudem sei die Anwendung nur bei Erwachsenen  sinnvoll