Archive - Mär 31, 2011

FDA erteilt Melanom-Mittel Ipilimumab die Zulassung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das von <a href=http://www.bms.com>Bristol Myers Squibb</a> entwickelte Medikament Ipilimumab (Handelsname Yervoy) als Folgetherapie zur Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zugelassen. Es ist das erste jemals entwickelte Arzneimittel, mit dem eine Erhöhung der Lebensspanne von Patienten mit dieser Indikation erzielt wurde. FDA erteilt Melanom-Mittel Ipilimumab die Zulassung <% image name="BMS_Yervoy_200mg50mg_2Web" %> <small><b>Das Arzneimittel Yervoy</b> (Wirkstoff ist der monoklonale Antikörper Ipilimumab) wurde in den USA zur Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zugelassen. <i>Bild: Business Wire</i></small> Bei Ipilimumab handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der sich gegen das Cytotoxische T-Lymphocyten-Antigen 4 (CTLA-4) richtet. Dieses Molekül an der Oberfläche von T-Zellen spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation der natürlichen Immunantwort. Die Suppression des CTLA-4-Signals kann die Reaktion der T-Zellen bei der Bekämpfung einer Krankheit verstärken. Die Fachzeitschrift Nature analysiert in ihrer aktuellen Ausgabe, dass damit ein Sieg an zwei Fronten errungen worden sei: zum einen im Kampf gegen fortgeschrittenes Melanom, an dem schon mehrere Arzneimittelkandidaten gescheitert sind – zum anderen aber auch in der Immuntherapie gegen Krebs im Allgemeinen, wo es schon mehrere Enttäuschungen in späten klinischen Phasen gegeben hatte. <b>Erfolge und Misserfolge</b> In klinischen Phase-III-Studien war im vergangenen Jahr gezeigt worden, dass Ipilimumab das Gesamtüberleben der behandelten Patienten statistisch signifikant steigert. Und obwohl die Lebensverlängerung in vielen Fällen nur etwa vier Monate beträgt, konnten Untergruppen der Betroffenen weit länger überleben. Der Onkologe Patrick Hwu vom M.D. Anderson Cancer Center, der University of Texas in Houston gab in Nature allerdings zu bedenken, dass trotz dieser Erfolge erst 20 bis 30 Prozent der Patienten überhaupt einen Vorteil von der Behandlung hatten. Darüber hinaus seien bei etwa 13 Prozent der Behandelten schwere Nebenwirkungen aufgetreten. Der Immunologe James Allison sieht deshalb Chancen in einer Kombination von Ipilimumab mit der Gruppe der sogenannten BRAF-Inhibitoren, die derzeit in klinischen Studien aber noch mit Resistenzproblemen zu kämpfen haben.

Weltweit einzigartiges Elektronenmikroskop in Graz

Das <a href=http://www.felmi-zfe.tugraz.at>Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz</a> (ZFE) hat ein bis dato weltweit einzigartiges Rastertransmissionselektronenmikroskop mit dem Namen „ASTEM“ erhalten. Damit soll es möglich werden, atomare Details von Materialien in bisher unerreichter Schärfe zu untersuchen. Weltweit einzigartiges Elektronenmikroskop in Graz <% image name="ASTEM" %> <small><b>Das Rastertransmissionselektronenmikroskop ASTEM</b> hat eine Höhe von beinahe vier Metern. <i>Bild: FEI Company</i></small> Das neue Mikroskop, dessen Installation die nächsten Wochen in Anspruch nehmen wird, wird Bilder in Vergrößerungen von mehr als 1:1.000.000 erzeugen. Gebaut wurde das Gerät von der FEI Company in Eindhoven in den Niederlanden. ASTEM (was für „Austrian Scanning Transmission Electron Microscope“ steht) arbeitet nach dem Prinzip eines Transmissionselektronenmikroskops: Mit Hilfe eines Elektronenstrahls kann eine sehr dünne Probe (dünner als 100 Nanometer) untersucht werden. Details in atomaren Größenordnungen werden in höchstmöglicher Auflösung sichtbar. Erreicht wird das durch eine noch feinere Bündelung des Elektronenstrahls, als sie in Geräten bisheriger Generationen erreicht wird. Auf diese Weise wird ein noch stärkeres „Hineinzoomen“ in die Probe und ein exaktes Scanning, Atom für Atom, möglich. Ein spezielles Modul des Geräts macht die sogenannte mit Chemistem-Technologie nutzbar – ein besonders empfindlicher Röntgendetektor, der feststellt, aus welchen Elementen sich die Probe zusammensetzt. <b>Je kleiner die Objekte, desto größer die Geräte</b> Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wird das Mikroskop nun in etwa zwei bis drei Wochen am ZFE Graz zusammengebaut. Danach wird das Team um Institutsleiter Ferdinand Hofer vermutlich noch einige Monate an der abschließenden Gerätekonfiguration arbeiten. „In der Mikroskopie ist es heute so: Je kleiner die Objekte, desto größer die Geräte“, beschreibt Hofer die Ausmaße von ASTEM, das mit einer Höhe von fast vier Metern einen ganzen Raum einnimmt. Gebraucht wird das maßgeschneiderte Mikroskop neben der Grundlagenforschung am ZFE Graz und an der TU Graz vor allem von der heimischen Wirtschaft. Diese kann über ein Nutzerzentrum für Entwicklungsarbeiten auf das Gerät zugreifen, um Werkstoffe zu verbessern, Pharmazeutika zu entwickeln oder elektronische Bauteile zu perfektionieren. Schon jetzt arbeiten das ZFE und die TU Graz eng mit der Wirtschaft zusammen. Das Institut kooperiert mit mehr als 100 Firmen aus dem Automobilbereich, aus der Halbleiterindustrie oder der Kunststoffindustrie, die ihre Produkte aufgrund der Erkenntnisse der Grazer Forscher weiterentwickeln.

Pharmig: Public Relations in neuen Händen

Barbara Grohs erweitert als Director Communication & PR das Führungsteam der <a href=http://www.pharmig.at>Pharmig</a>, die die Interessen der österreichischen Pharma-Industrie vertritt. Ihre Aufgabe wird die weitere Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit des Verbands sein. <% image name="BarbaraGrohs" %> <small><b>Barbara Grohs</b> wird sich mit den Anliegen der pharmazeutischen Industrie an die Öffentlichkeit wenden. <i>Bild: Pharmig</i></small> Dazu bringt die PR-Expertin Erfahrungen aus den unterschiedlichen Stationen ihres Werdegangs ein, der sie unter anderem zur UTA Telekom AG, zur Austrian Business Agency und zu einer international tätigen Rechtsanwaltskanzlei führte, wo sie die Kommunikationsabteilung neu aufbaute. Zuletzt hat die ausgebildete Juristin beim Fonds Gesundes Österreich gearbeitet. In ihrer neuen Funktion wird Grohs die Aufgabe haben, die Rolle der pharmazeutischen Industrie im Kontext des Gesundheitswesens und des Wirtschaftsstandorts Österreich darzustellen. <small> <b>Über die Pharmig</b> Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharma-Industrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder, die den österreichischen Arzneimittel-Markt beinahe vollständig abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 10.000 Beschäftigte. </small> Pharmig: Public Relations in neuen Händen

Dialog zu den Früchten der Bio-Sciences

Am 30. März trafen am <a href=http://www.ifa-tulln.ac.at>IFA Tulln</a> Forschung und Unternehmen zum Fachdialog Innovation 2011 zusammen. Die Vernetzungsbemühungen gruppierten sich in diesem Jahr um Themen der Biowissenschaften. Dialog zu den Früchten der Bio-Sciences <% image name="3641Presse" %> <small><b>Trafen beim Fachdialog Innovation in Tulln zusammen:</b> Peter Eisenschenk (Bürgermeister von Tulln), Rudolf Krska (Departmentleiter IFA Tulln), Petra Bohuslav (Wirtschaftslandesrätin von Niederösterreich), Johannes Fröhlich (Dekan der Fakultät für Technische Chemie an der TU Wien) <i>Bild: NLK Pfeiffer</i></small> Als Teil der Umsetzung der „Wirtschaftsstrategie Niederösterreich 2015“ wurde vom Land Niederösterreich der „Fachdialog Innovation“ ins Leben gerufen, bei dem der Austausch zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu einem ausgewählten Schwerpunktthema angeregt werden soll. Am 30. März traf man sich zur diesjährigen Ausgabe des Events am IFA Tulln, um aktuellen Impulsen aus den Biowissenschaften eine entsprechende Resonanz in der Unternehmenslandschaft zu verschaffen. Impulsreferate von Joseph Strauss, dem Leiter der Abteilung für Funktionelle Genomik der Universität für Bodenkultur und von Rudolf Krska, dem Departmentleiter des IFA Tulln, das ebenfalls zur Boku gehört, umrissen zunächst die Themenschwerpunkte, bei denen es um Wirkstoffschätze in Mikroben und Bioanalytik im interdisziplinären Umfeld ging. <b>Wie man Pilzgifte nachweist und Arzneimittel findet</b> Sabine Baumgartner, Franz Berthiller und Kurt Brunner (alle drei IFA Tulln) sowie Günter Allmaier (TU Wien) trugen Näheres zur Analytik bei. Dabei kamen Mykotoxine ebenso zur Sprache wie Allergene, mit Lab-on-a-Chip-Ansätzen, Bildgebender Massenspektrometrie und genetischen Fingerabdrücken wurden vielversprechende neue Methoden vorgestellt. Birgit Herbinger (FH Wr. Neustadt Campus Tulln), Alexander Pretsch (Sea Life Pharma GmbH) und die IFA-Forscher Marc Lemmens, Rainer Schumacher und Markus Neureiter vertieften das Wirkstoff-Thema und kamen dabei unter anderem auf natürliche Gegenspieler zu Schimmelpilzen, Arzneimittel aus marinen Mikroorganismen und biotechnologische Produktionsmethoden zu sprechen. Daneben zeigten den ganzen Tag über Unternehmen ihre Produkte und Entwicklungen, Forschungseinrichtungen und niederösterreichische Landesorganisationen präsentierten Unterstützungsangebote.