Archive - Aug 29, 2011

Lebensmittelschwerpunkt bei der Biotechnica

Im Rahmen der Fachmesse <a href=http://www.biotechnica.de>„Biotechnica“</a>, die in diesem Jahr von 11. bis 13. Oktober in Hannover stattfindet, wird erstmals die Sonderausstellung „Biotechnological Innovation in Food“ abgehalten. Ein Fachsymposium zur Lebensmittelbiotechnologie begleitet den Schwerpunkt. Lebensmittelschwerpunkt bei der Biotechnica <% image name="BT11_Al_0091556" %> <small><b>Die Anwendung biotechnologischer Methoden</b> in der Lebensmittelbranche erfreut sich wachsender Beliebtheit. <i>Bild: Deutsche Messe AG/ Valérie Goovaerts </small> Die neue Sonderpräsentation zielt auf den wachsenden Markt des Einsatzes biotechnologischer Verfahren und Methoden in der Lebensmittelbranche ab. Das Spektrum der gezeigten Technologien reicht dabei von der Optimierung der Kulturpflanzen über den Einsatz von Schutzkulturen bis hin zu analytischen Nachweisverfahren, aber auch zu neuen Produktionsprozessen für die Herstellung von Fertigprodukten <b>Allergene, Nanosensoren, Bakteriophagen</b> Das begleitende Symposion richtet sich an Vertreter der Lebensmittelindustrie, an Hersteller von Zusatzstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln sowie funktionaler oder diätischer Nahrungsmittel, aber auch an Nahrungsmitteleinzelhändler, Vertragslabors, Forschungsinstitute und Aufsichtsbehörden. Als Referenten werden unter anderem Klaus-Dieter Jany von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Sylvia Pfaff (Food Information Service Europe) und Wolfgang Rudy (Micromol GmbH, Karlsruhe) erwartet, die über Risikopotenziale, Grenzwerte sowie Nachweisverfahren für Lebensmittelallergene berichten werden. Gentechnisch veränderte Pflanzen und Nachweisverfahren dafür stehen im Mittelpunkt der Vorträge von Jan-Wolfhard Kellmann, Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie, Jena, sowie Ulrich Busch, Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim. Im Referat von Christine Jewan, Projektleiterin EU-Projekt „Nanodetect“, wird der Einsatz von Nanosensoren beleuchtet, Martin Loessner von der ETH Zürich spricht über das Konservieren von Lebensmitteln mit Bakteriophagen. Vorträge der Unternehmen R-Biopharm, Symrise, Aurigon Life Sciences sowie vom Institut für Mikrotechnik IMM, Mainz, ergänzen das Programm.

Das komplexe Aroma der Schokolade

Nicht eine einzelne Verbindung, sondern eine Vielzahl an Komponenten bestimmt den Geschmack von Schokolade – das ist das Ergebnis einer Studie, die auf der Herbsttagung der American Chemical Society präsentiert wurde. Das komplexe Aroma der Schokolade <% image name="ProfSchieb" %> <small><b> Peter Schieberle</b>, Professor für Lebensmittelchemie an der TU München, erforscht die Vielfalt der chemischen Verbindungen, die das Aroma der Schokolade ausmachen. <i>Bild: TU München</i></small> Der deutsche Chemiker Peter Schieberle analysierte in einer breit angelegten Studie die leicht flüchtigen Verbindungen der gerösteten Kakaobohne, etwa 600 davon konnten mittlerweile von Schieberles Team isoliert und identifiziert werden. Eine einzelne, das Aroma dominierende Substanz wurde dabei aber nicht gefunden. Vielmehr seien zumindest rund 25 Verbindungen nötig, um ein gutes Kakao-Aroma herzustellen, so der Forscher. <b>Eine Disziplin namens Sensomik</b> Das Schicksal der identifizierten Verbindungen wurde über den gesamten Herstellungsprozess verfolgt und auf diese Weise bestimmt, bei welchen Substanzen sich Gehalt oder Molekülstruktur verändern. In Anlehnung an jene Disziplinen der Lebenswissenschaften, in denen die Gesamtheit an Komponenten in einem stofflichen System untersucht wird (Genomik, Proteomik, Metabolomik) hat dieser Ansatz den Namen „Sensomik“ erhalten. Frucht der Erkenntnisse könnte eine Optimierung der Herstellungsverfahren von Schokolade sein.

Herzpatienten haben häufig zu hohe Ruheherzfrequenz

Jüngsten Auswertungen eines umfangreichen Patientenregisters zufolge ist die Ruheherzfrequenz bei vielen Patienten mit koronarer Herzkrankheit zu hoch. Aus dieser Erkenntnis lassen sich neue Behandlungsoptionen zur Verbesserung der Symptomatik ableiten. Herzpatienten haben häufig zu hohe Ruheherzfrequenz <% image name="ESCCongress1" %> <small><b>Die Auswertung des Clarify-Registers</b> wurde auf dem Kongress European Society of Cardiology in Paris präsentiert. </small> Auf dem Kongress der <a href=http://www.escardio.org/Pages/index.aspx>European Society of Cardiology</a> in Paris wurden am 29. August Ergebnisse präsentiert, die sich aus dem Clarify-Register zu ambulanten Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) ergeben. Demnach zeigt ein Drittel der KHK-Patienten trotz des weitverbreiteten Einsatzes von Beta-Blockern eine Ruheherzfrequenz von mehr als 70 Schlägen pro Minute auf – ein Wert, bei dem nachweislich eine höhere Prävalenz für von Angina pectoris und Herzinfarkte besteht. Laut Clarify-Vorsitzendem Gabriel Steg vom Hôpital Bichat Paris sei den Kardiologen schon seit einigen Jahren bekannt gewesen, dass die Herzfrequenz ein potenziell wichtiger Risikofaktor bei der KHK ist, zu ambulant behandelten Patienten seien aber nicht viele Informationen vorhanden gewesen. Die Auswertung des Clarify-Registers zeige nun zum ersten Mal, wie hoch die Zahl der KHK-Patienten mit zu hoher Herzfrequenz sei und dass dies mit schlechterer Symptomatik und schlechterem klinischen Ausgang verbunden sei. Die Ergebnisse ließen vermuten, dass eine strengere Einstellung der Ruheherzfrequenz mit Hilfe von frequenzsenkenden Medikamenten zu einer verbesserten Kontrolle der Symptome führen könnte. <small> <b> Über das Clarify-Register</b> Das Clarify-Register (Prospective observational longitudinal registry of patients with stable coronary artery disease) wurde zur Erweiterung des Wissens zur koronaren Herzkrankheit erstellt und beinhaltet unter anderem Untersuchungen zur Rolle der Herzfrequenz bei der Prognose von KHK-Patienten. Das Register soll die Behandlung des Krankheitsbildes der KHK verbessern, indem Lücken zwischen bestehenden Evidenzen und tatsächlicher Praxis ermittelt werden. 33.649 Patienten sind weltweit zwischen November 2009 und Juli 2010 in „Clarify“ eingeschlossen worden. Das Durchschnittsalter der Patienten, von denen 77,5 Prozent Männer waren, lag bei 64 +/- 11 Jahren. Die durchschnittliche Herzfrequenz lag bei 68,3 bpm, während die EKG-abgeleitete Herzfrequenz 67,2 betrug. 44 Prozent der Patienten wiesen eine Ruheherzfrequenz größer oder gleich 70 bpm auf. Darüber hinaus wurde davon unabhängig in bereinigten Analysen eine Herzfrequenz von größer als 70 bpm mit einer höheren Prävalenz und Schwere von Angina-pectoris-Anfällen sowie mit einem häufigeren Nachweis von Ischämien verbunden. Das Clarify-Register wird durch einen Educational Grant des französischen Pharma-Unternehmens Servier finanziert und soll zur Entwicklung eines Goldstandards für die Behandlung von KHK beitragen. Die Daten werden am Robertson Centre for Biostatistics in Glasgow, UK, unter der Führung von Ian Ford gesammelt und ausgewertet. Die Studie selbst wird unter der Leitung eines akademischen Lenkungsausschusses unter dem Vorsitz von P. G. Steg durchgeführt.