Boehringer Ingelheim: Schwacher Umsatz, starke Pipeline
Boehringer Ingelheim musste 2014 Umsatzeinbußen von währungsbereinigt 3,2 Prozent hinnehmen. Zahlreiche Markteinführungen und Neuzulassungen stimmen den Konzern aber optimistisch für die Zukunft.
Das in Familieneigentum befindliche Unternehmen hatte für 2014 eine stabile Umsatzentwicklung geplant. Vor allem ein sich „rasch veränderndes Marktumfeld in den USA“ hat dem nach Aussage von Andreas Barner, dem Vorsitzenden der Unternehmensleitung, aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Umsatz fiel um 5,3 Prozent von 14,1 auf 13,3 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkursschwankungen bleibt immer noch ein Rückgang von 3,2 Prozent übrig. Bei den Kosten habe man aber erfolgreich gegensteuern können, so Barner, sodass mit 2,1 Milliarden Euro ein Betriebsergebnis auf dem Niveau des Vorjahres und eine Umsatzrendite von 16,1 Prozent erreicht werden konnten.
Erfreulich entwickelte sich dagegen das Portfolio des Pharmakonzerns. Im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel konnten acht Wirkstoffe Zulassungen in den wichtigsten Märkten erhalten, darunter auch solche für Zusatzindikationen bei Präparaten, die bereits am Markt verfügbar waren. Neu eingeführt wurden „Jardiance“ gegen Typ-2-Diabetes, „Ofev“ gegen Idiopathische Lungenfibrose, „Striverdi Respimat“ gegen chronisch-obstruktive Lungenerkrankung und „Vargatef“ gegen fortgeschrittenes Lungenkarzinom nach erfolgter Chemotherapie.
Unabhängigkeit als Unternehmensziel
Um die Unabhängigkeit des Familienunternehmens zu sichern, hat Boehringer Ingelheim ausreichende finanzielle Mittel bereitgestellt. Bei einer Liquidität von 8,5 Milliarden Euro werden mehr als 3 Milliarden als Reserve bereitgehalten, die nicht für etwaige Akquisitionen angefasst werden, wie Hubertus von Baumbach, für Finanzen verantwortliches Mitglied der Unternehmensleitung, erklärte.