Archive - Apr 16, 2015

Vier Stiftungsprofessuren zu neuen Industrietechnologien ausgeschrieben

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) hat vier weitere Stiftungsprofessuren zum Themenkreis „Industrie 4.0“ ausgeschrieben, die jeweils mit maximal 1,5 Millionen Euro gefördert werden.

 

Bereits im letzten Jahr wurden drei Lehrstühle zum Thema geschaffen, den Zuschlag dafür erhielten die Montanuniversität Leoben, die Universität Innsbruck und die TU Wien. Für die diesjährige Ausschreibung wurden vier Fachgebiete abgegrenzt, die als „Enabling Technologies“ einer Weiterentwicklung der industriellen Produktion betrachtet werden. Über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren sollen Professuren mit den Schwerpunkten „Nachhaltige Transportlogistik 4.0“,  „Innovative Werkstoffe und Fertigungstechniken mit Schwerpunkt Luftfahrt“, „Data Science“ und „Industrie 4.0“ mit jeweils maximal 1,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln gefördert werden.

 

Rahmenbedingungen der Ausschreibung

Die Ausschreibung richtet sich an Universitäten, die nach erfolgtem Zuschlag  den Auswahlprozess der für die Position in Frage kommenden Person selbst durchführen. Die Finanzierung der Gesamtkosten erfolgt einerseits über die Förderung, anderseits über Eigenmittel der Universität und Barleistungen von mitfinanzierenden Partnern. An der Mitfinanzierung müssen mindestens zwei Partner mitwirken, einer davon muss ein Unternehmen sein.

 

 

 

Lenzing setzt Restrukturierung fort

Die Restrukturierung der Lenzing-Gruppe geht weiter. Wie das Unternehmen meldete, wurden die 100-Prozent-Beteiligung an der Dolan GmbH sowie die 91,1-Prozent-Beteiligung an der European Carbon Fiber GmbH per 15. April an den britischen WHEB Partners' Growth Fund 2 und den Privatinvestor Jan Verdenhalven verkauft. Beide verkauften Unternehmen haben ihren Sitz in Kelheim etwa 60 Kilometer nordöstlich von München. Dolan erzeugt Spezialfasern auf Acrylbasis,die unter anderem für Verdecke von Kabriolets, für den Sonnenschutz sowie für Arbeitsbekleidung verwendet werden. Mit rund 100 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen 2014 rund 57,5 Millionen Euro Jahresumsatz. Die European Carbon Fiber GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lenzing mit der Kelheim Fibres GmbH. Sie produziert Vormaterial für die Carbonindustrie und erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von etwa 10,4 Millionen Euro.

 

Der Verkaufspreis für die beiden Firmen wurde nicht bekanntgegeben. Informationen aus der Finanzkreisen zufolge bewegen sich Investitionen von WHEB Partners üblicherweise in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro. WHEB Partners ist ein Private-Equity- sowie Venture-Capital-Unternehmen, das sich nach eigenen Angaben auf „Firmen mit hohen Wachstumsaussichten, die auf den Energie- und Ressourceneffizienz-Märkten tätig sind“, spezialisiert hat. Verdenhalven ist promovierter Biochemiker und war unter anderem für Hoechst, DyStar und die SGL-Gruppe tätig. Bei WHEB Partners hat er die Postion eines „Special Advisors“ inne.

 

Wie der Finanzvorstand der Lenzing, Thomas Riegler, in einer Aussendung mitteilte, ist der Verkauf „Teil der Strategie von Lenzing, sich auf das Kerngeschäft Man-made-Cellulosefasern zu konzentrieren. Mit WHEB und Jan Verdenhalven konnten finanzstarke, industriell orientierte neuen Eigentümer gefunden werden, unter denen sich die beiden Unternehmen in Zukunft noch besser entfalten werden können als bisher.“ Verdenhalven verfüge zudem über „langjährige industrielle Erfahrung im Carbonfasergeschäft.“