Archive - Apr 29, 2015

Papierindustrie: Mehr Produktion, weniger Umsatz

Die österreichische Papierindustrie steigerte ihre Produktion 2014 im Vergleich zu 2013 um 0,6 Prozent auf 4,9 Millionen Tonnen. Der Umsatz war mit 3,8 Milliarden Euro um rund 1,8 Prozent geringer als 2013. Das teilte der Branchenverband Austropapier heute mit. Die Erzeugung von Spezialpapieren erhöhte sich um 2,4 Prozent auf 280.000 Tonnen, jene von graphischen Papieren um 0,5 Prozent auf 2,7 Millionen und jene von Verpackungspapieren um 0,4 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen. Dem gegenüber fiel die Zellstoffherstellung um 2,2 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen. Austropapier-Präsident Alfred Heinzel sprach von einem „guten Jahr“. Warnend fügte Heinzel jedoch hinzu, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Branche hänge „von der Entwicklung der klima- und energiepolitischen Ziele ab, die sich stark auf Energie- und Rohstoffkosten auswirken.“

 

Austropapier-Vizepräsident Christian Skilich wiederholte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Kritik der Papierindustrie an den beiden in Klagenfurt geplanten Biomasseheizkraftwerken. Diese seien ein „weiterer Schritt in die falsche Richtung“, die „Verbrennung von Holz“ anstelle von dessen stofflicher Verwertung zu fördern. Max Oberhumer, der Energiesprecher der Austropapier, ergänzte, das Ökostromgesetz gebe der kaskadischen Nutzung von Biomasse „zwar auf dem Papier den Vorrang, muss aber endlich auch in die Realität umgesetzt werden.“

 

Ob und wann die beiden Klagenfurter Anlagen realisiert werden, steht allerdings ohnehin nicht fest. Die neue Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz will das seit Jahren umstrittene Projekt prüfen.