Archive - Feb 12, 2011

Österreichische Röntgengesellschaft propagiert molekulare Bildgebung

Anlässlich des Todestages von Wilhelm Conrad Röntgen am 10. Februar begingen radiologische Gesellschaften aus ganz Europa den „Ersten Europäischen Tag der Radiologie“. Die <a href=http://www.oerg.at>Österreichische Röntgengesellschaft</a> verwies dabei besonders auf das große Potenzial der onkologischen Bildgebung. Österreichische Röntgengesellschaft propagiert molekulare Bildgebung <% image name="Helbich_Thomas_web_jpg" %> <small><b>Thomas Helbich</b>, Professor für Molekulare Bildgebung an der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Med-Uni Wien</a>, gab Einblicke in die Zukunft der Krebsdiagnostik. <i>Bild: Med-Uni Wien</i></small> Bei der Erkennung einer Krebserkrankung sind Fachärzte der Radiologie von großer Bedeutung, so viel steht fest. Zum Einsatz kommt dabei ein Methodenspektrum, das von konventionellen Röntgenaufnahmen über Untersuchungen mit Ultraschall, Computer- und Kernspintomographie bis hin zu nuklearmedizinische Verfahren reicht. Eine Bereicherung erfuhr die onkologische Bildgebung in den letzten Jahren dadurch, dass sie zusehends in den Bereich einzelner Zellen vordringt, was als „Molekulare Bildgebung“ bezeichnet wird. Den Lehrstuhl diese Namens an der Medizinischen Universität Wien hat Thomas Helbich inne, der anlässlich des „Ersten Europäischen Tags der Radiologie“ den ganzheitlichen Charakter der radiologischen Bemühungen betonte: „Die onkologische Bildgebung fokussiert auf die rechtzeitige Erkennung von Krebs, die genaue Charakterisierung von gut- und bösartigen Tumoren, die Wahl der Therapie, das Monitoring während einer Krebstherapie bzw. die Nachsorge.“ <b>Sichtbarmachung physiologischer Vorgänge</b> Die molekulare Bildgebung könne mehrere für die Entwicklung von Krebsarten verantwortliche Mechanismen darstellen, etwa die Entstehung der Blut- und Sauerstoffversorgung, das Gewebswachstum und Stoffwechselprozesse der Tumorzellen, so Helbich. Kombinierte Verfahren aus der Radiologie und der Nuklearmedizin würden darüber hinaus neue Horizonte schaffen, wie sie sich beispielsweise aus der Kombination aus PET (Positronen-Emissions-Tomographie) mit CT (Computer-Tomographie) oder MRT (Magnetresonanz-Tomographie) ergeben: Dabei wird die Verteilung eines Tracers (einer markierten Substanz), der intravenös verabreicht wird, sichtbar gemacht und so chemische und physiologische Funktionen des Organismus dargestellt (sogenannte funktionelle Bildgebung). Die Implementierung derartiger Verfahren in den klinischen Alltag hat bereits begonnen, sie werden etwa in der Dickdarmkrebs- bzw. Lymphknoten- und Harnblasentumor-Diagnostik eingesetzt. Für die flächendeckende Nutzung müssten nach Helbich Methoden, Kontrastmittel und computergesteuerte Messverfahren jedoch im Rahmen von weiteren Studien überprüft werden. Und auch die Ausstattung der Spitäler mit diesen Technologien müsse sichergestellt sein: „Wenn wir in Österreich eine Zweiklassenmedizin verhindern wollen, brauchen wir sicherlich mehr MRT-, PET-CT- und PET-MRT- Geräte", meinte der Radiologe.