Archive - Aug 25, 2015

Lenzing AG verbessert Ergebnis

Die Umsatzerlöse der Lenzing AG beliefen sich im ersten Halbjahr 2015 auf 955,4 Millionen Euro. Sie lagen damit um 6,2 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das EBITDA wuchs um 37,7 Prozent auf 126,5 Millionen Euro, das EBIT um 86,7 Prozent auf 60,5 Millionen. Stefan Doboczky, seit 1. Juni neuer Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, sagte, dieses habe „ersten Halbjahr 2015 eine solide Geschäftsentwicklung erzielt.“ Als Gründe nannte Doboczky den gegenüber dem US-Dollar sowie dem chinesischen Yuan Renminbi (RMB) schwachen Euro, der Exporte erleichterte, „eine gute Faser-Nachfrage im zweiten Quartal sowie unsere verbesserte Kostenposition“.

 

Letztere ergab sich durch mehrere Faktoren. So lief das Kostensenkungsprogramm „Excellenz“ nach Angaben Doboczkys wie geplant. Die vorgesehenen Kostensenkungen von 160 Millionen Euro pro Jahr würden heuer anteilig und 2016 in vollem Ausmaß erreicht. Überdies verkaufte die Lenzing vermehrt höherwertige Erzeugnisse wie Viscosefaser- und Tencel-Faserprodukte. Dazu kam, dass dass die Preise für Viscosefasern stiegen, weil in China Kapazitäten „aus Umweltgründen“ aus dem Markt gingen. Auf Anfrage des Chemiereport erläuterte Doboczky, vor allem in den westlichen Teilen Chinas hätten Industriebetriebe vieler Branchen ihre Abwässer nicht angemessen behandelt: „Das führte zu sehr drastischen Reaktionen der Behörden.“ Unsicher ist ihm zufolge, ob und wann die stillgelegten Anlagen wieder in Betrieb genommen werden. Doboczky fügte hinzu, mittelfristig werde auch das Thema CO2 und klimaneutrale Produktion für die Faserindustrie an Bedeutung gewinnen. Die Lenzing sei diesbezüglich gut positioniert und könne dies als „Differenzierungsfaktor“ gegenüber der Konkurrenz nutzen.

 

Nicht selbst erschweren

Auf die Frage des Chemiereport nach dem Umgang der Lenzing mit dem österreichischen Energieeffizienzgesetz sagte Doboczky, er sehe sein Unternehmen diesbezüglich „gut aufgestellt.“ Allerdings dürften die Herausforderungen nicht unterschätzt werden. Auch lägen wesentliche Dokumente noch immer nicht vor, etwa die Richtlinienverordnung zur Bewertung von Energieeffizienzmaßnahmen. Grundsätzlich stellte Doboczky hinsichtlich der rechtlichen und regulatorischen Rahmenfest, die Lenzing sei einer der letzten großen Faserhersteller in Europa. Und Europa solle sich „das Leben nicht selbst unnötig schwer machen.“

 

Für das Gesamtjahr rechnet Doboczky für die Lenzing mit einer „weiteren Verbesserung des operativen Ergebnisses sowie einer weiteren Reduktion der Nettofinanzverschuldung.“ Auf konkrete Zahlen wollte er sich nicht festlegen. Er verwies auf „die unruhige geopolitische Situation, die Konjunkturentwicklung in China sowie unvorhersehbare Schwankungen von Wechselkursen als Unsicherheitsfaktoren.“ Den Verfall der chinesischen Börsenkurse in den letzten Tagen will Doboczky, der fünf Jahre in China tätig war, nicht überbewertet wissen. Ihm zufolge handelt es sich um eine erwartbare Korrektur nach dem Kursfeuerwerk der beiden vergangenen Jahre.

 

 

 

AIT präsentiert Telemedizin-Projekt bei Alpbacher Gesundheitsgesprächen

Die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) und das Austrian Institute of Technology (AIT) präsentierten im Rahmen der Alpbacher Gesundheitsgespräche ihr gemeinsames Telemedizin-Projekt „Gesundheitsdialog Diabetes“, bei dem Arzt und Patient in laufendem (Daten-)Austausch stehen.

 

Dabei werden Blutdruck- und Blutzuckerwerte, Körpergewicht und Bewegungsdaten in einem elektronischen Diabetikertagebuch erfasst und dem Arzt übermittelt. Der Mediziner kann sich auf diese Weise ein Bild der Situation machen, ohne mit dem Patienten persönlich zusammenzutreffen, und diesem über das vom AIT konzipierte Telemonitoring-System sein Feedback übermitteln. Nach Ansicht der Betreiber stärkt eine solche Lösung aber auch die Verantwortung des Diabetikers gegenüber dem eigenen Gesundheitszustands stärker als ein stationärer Rehabilitationsaufenthalt.

Derzeit nehmen rund 500 Patienten am „Gesundheitsdialog Diabetes“ teil. Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen sollen vergleichbare Monitoring-Projekte auch zu anderen chronischen Krankheitsbildern, etwa Bluthochdruck, begonnen werden.