Archive - Jun 28, 2011

Brustvergrößerung mit Stammzellen

Die Stammzellentherapie könnte die kosmetische Chirurgie stark verändern. Auf der Fachkonferenz „International Cell Assisted Surgery“ (ICAS) in Istanbul diskutierten Experten das Potential von Stammzellen aus dem Fettgewebe. <% image name="ddrheinrich_original" %> <small><b>Der Wiener Chirurg Karl-Georg Heinrich</b>, Experte für ästhetische und regenerative Stammzellentherapie, nahm an einem internationalen Erfahrungsaustausch zu stammzellangereichertem Eigenfett teil. <i>Bild: Clinic DDr. Heinrich</i></small> An der Fachtagung teilgenommen hat auch der Wiener Chirurg <a href=http://ddrheinrich.com>Karl-Georg Heinrich</a>, der sich auf ästhetische und regenerative Stammzellentherapie spezialisiert hat. In seiner Praxis bietet er bereits Brustvergrößerung und Körperformung mit Stammzellen-angereichertem Eigenfett an, das er als „sicheres und haltbares Bioimplantat“ bezeichnet. <b>Körperformung in „Problemzonen“</b> Die auf der ICAS anwesenden Ärzte waren sich einig, dass die Stammzellanreicherung die langfristige Haltbarkeit des bei Eigenfetttransfers implantierten Gewebes deutlich verbessert. Zur Sprache kam auch die im Vergleich zu Eingriffen unter Vollnarkose höhere Sicherheit ästhetischer Therapien mit autologen Stammzellen, die in schonender Lokalanästhesie durchgeführt werden können. Neben der Anwendung zur Brustvergrößerung können die aus den körpereigenen Fettdepots gewonnenen Stammzellen auch Grundlage anderer ästhetischer Behandlungen sein, wie Heinrich betont. So wird stammzellangereichertes Eigenfett auch zur dauerhaften Körperformung, beispielsweise am Gesäß, zur Korrektur von Gewebsdefekten und zur Hautverjüngung eingesetzt. Brustvergrößerung mit Stammzellen

BIO 2011, Teil 2: Global Trend Reports

Der erste Tag der <a href=http://convention.bio.org/BIO>BIO International Convention</a> war geprägt von den „Super Sessions“ genannten Vortragssträngen von übergreifendem thematischem Zuschnitt. Am Abend des 28. Juni fand am österreichischen Messestand die nun schon traditionelle Walzerveranstaltung statt. BIO 2011, Teil 2: Global Trend Reports <% image name="Tony_Blair" %> <small><b>Tony Blair (hier zu sehen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, 2009)</b> sprach in der Keynote Speech zur BIO über den Irak, das Gesundheitssystem und die Verständigung zwischen den Religionen. <i>Bild: World Economic Forum/Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic License</i></small> Das wichtigste Trendradar der weltweiten Biotech-Szene ist unbestritten der „Beyond Borders Report“ von Ernst & Young, gefolgt vom Burrill State-of-the-Industry Report. Beide Trendberichte feierten in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum – und das gab Anlass zu vergleichen. Der Bericht von Ernst & Young Report spricht vor allem die wirtschaftlichen Kenndaten der Industrie an. Glaubt man diesen Zahlen, ist die Krise größtenteils vorbei: In allen Bereichen wird stetiges Wachstum verzeichnet. Die Zuwächse bei Umsätzen, F&E-Ausgaben und Investitionen sind im vergangenen Jahr gestiegen. Es ist, als ob die Krise niemals dagewesen wäre. Analysiert man die Zahlen aber näher, kann man feststellen, dass die Biotechnologie weltweit an einem Scheideweg angelangt ist. Laut Ernst & Young gibt werden in Zukunft zwei Paradigmen wirksam sein: Zum einen trachten viele Branchenteilnehmer danach, mehr Output mit weniger Aufwendungen zu erreichen. Zum anderen steigt der Druck auf die Unternehmen, die Vorteile ihres Produkts besser zu kommunizieren und deutlicher unter Beweis zu stellen. Diese neuen Herausforderungen verlangen, so die Experten, dem Biotech-Entrepreneur mehr ab als in der Vergangenheit und werden die Industrie auch langfristig verändern. <b>Der fachliche Blick in die Zukunft</b> Der Burrill State-of-the-Industry Report wirft im Vergleich dazu einen stärker fachlich orientierten Blick in die Zukunft der Biotech-Industrie. Die Trendsetter der Branche sehen demnach die Zukunft vor allem in der synthetischen Biologie, im Einfluss, den Bakterien auf unsere Gesundheit haben und in der personalisierten Medizin. Neue Märkte könnten in der Onkologie, in der Therapie von kardiovaskulären Krankheiten sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems entstehen. Eine große Herausforderung für den Sektor sieht der Burrill-Report im Wissensverlust zwischen Universität und Wirtschaft – viele Erfindungen aus dem akademischen Bereich würden nicht in gute Ideen für die Praxis umgesetzt. Der Trendbericht sieht aber auch Herausforderungen auf die großen pharmazeutischen Unternehmen zukommen: Forschung selbst zu betreiben werde für diese so teuer, dass sie vermehrt dazu übergehen, mehr neue Arzneimittel-Kandidaten zuzukaufen als sie selbst entwickeln. <b>Tony Blair auf der BIO</b> Das Highlight jeder BIO Convention ist die Keynote Speech. In diesem Jahr kam dem ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair die Ehre zu, diese zu halten, und er zeigte sich nun, nachdem die Jahre „in office“ hinter ihm liegen, deutlich entspannter. Blair sprach seine Entscheidung zum Irak-Krieg ebenso an wie seine neue Stiftung zur Verständigung unter den Religionen und seine Meinung zur Biotechnologie. In seiner Amtszeit hatte der Politiker die Biotechnologie breit unterstützt und brachte sich – auch gegen den Widerstand seiner europäischen Kollegen – aktiv in die Diskussion über gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ein. Auch zu Fragen des Gesundheitssystems vertrat Blair in seiner Rede eine deutliche Meinung: Zwar gebe es das perfekte System nicht, in jedem Fall sei ein zentralisiertes Gesundheitssystem aber viel zu unflexibel, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. <b>Schnitzel, Wein und Walzer</b> Der erste Abend der BIO endete wie schon in den Jahren zuvor mit den „Exhibitor Events“ der verschiedenen Aussteller. Traditionellerweise wird am österreichischen Messestand zu einer Walzerveranstaltung gebeten. Bei Wein, Schnitzel und klassischer Musik hatten sowohl Aussteller als auch Besucher am Stand nicht nur die Möglichkeit zum Networking, sondern durften auch, „eine kesse Sohle“ auf auf dem Parkett hinlegen. Die diesjährige BIO International Convention findet von 27. bis 30.Juni 2011 in Washington, DC statt. Das Team von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet täglich von der größten und bedeutendsten Biotechnologie-Messe weltweit.

BIO 2011, Teil 1: Branchen-Event von spektakulären Ausmaßen

Die diesjährige <a href=http://convention.bio.org/BIO>International Convention</a> findet von 27. bis 30.Juni 2011 in Washington, DC statt. Das Team von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet in den nächsten Tagen von der größten und bedeutendsten Biotechnologie-Messe weltweit. <% image name="BIO1" %> <small><b>BIO 2011 in Washington, DC:</b> die größte Biotechnologie-Messe der Welt wurde eröffnet. <i>Bild: Life Science Austria</small> Der Event beeindruckt schon durch seine spektakulären Ausmaße. Die Veranstalter der BIO erwarten in diesem Jahr bis zu 20.000 Entscheidungsträger der Branche aus 60 Ländern, was einen neuen Rekord bedeuten würde. Das Vortragsprogramm verspricht 125 Sessions mit über 1.000 Sprechern. Der Key Note Talk ist wie in den vergangenen Jahren prominent besetzt, dieses Mal kommt der ehemalige britische Premierminister Tony Blair zu Wort. Aber auch der Ausstellungs- und Partnering-Teil kann sich sehen lassen. <b>Österreich mit 19 Firmen und Organisationen vertreten</b> Auch Österreich ist wie jedes Jahr stark vertreten. Auf einem Stand von mehr als 130 m², der von der österreichischen Wirtschaftskammer organisiert wird, werden heuer 19 Firmen und Organisationen dem internationalen Publikum zeigen, was in der heimischen Biotechnologie steckt. Es sind bekannte Namen aus der österreichischen Biotechnologieszene dabei wie Apeiron, Biomay oder VTU Technologies, aber auch kleine Startups wie Savira oder Zytoprotec. Auch die akademische Seite ist mit der Biobank der Medizinischen Universität Graz stark vertreten. Die Firmen und Organisationen versprechen sich von der Teilnahme und den zahlreichen Partnering-Treffen – dem Herzstück der Veranstaltung – konkrete Deals, frisches Kapital oder Kooperationen mit anderen Firmen. Auch während des Abendprogramms gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die während des Tages geknüpften Kontakte noch einmal zu intensivieren – ob bei einer der offiziellen BIO Receptions oder bei den zahlreichen Events der Regionen, Länder oder Firmen, die abseits der BIO stattfinden. Am Abend des 27. Juni wurde die BIO mit der Opening Reception im Washingtoner Newseum eingeläutet. Life Science Austria ist in den nächsten Tagen mit dabei und wird regelmäßig über die Highlights und die österreichischen Firmen auf der Messe berichten. BIO 2011, Teil 1: Branchen-Event von spektakulären Ausmaßen

Neuartiges Epilepsie-Medikament zeigt Wirkung

Für bislang Therapie-resistente Epilepsie-Patienten könnte das Medikament „Trobalt“ (Wirkstoff Retigabin) von <a href=http://www.gsk.com>Glaxo Smith Kline</a> eine Verbesserung ihres Zustands bewirken. Das auf einem neuen Wirkmechanismus beruhende Arzneimittel hat sich in Phase-III-Studien als wirksam erwiesen. <% image name="MRI_head_side" %> <small><b>Für das Auftreten epileptischer Anfälle</b> wird zum einen eine Übererregbarkeit von Nervenzellen, zum anderen eine abnorme gleichzeitige elektrische Aktivität von größeren Nervenzellverbänden verantwortlich gemacht. <i>Bild: Wikipedia-User TheBrain/GNU-Lizenz Version 1.2</small> Etwa 30 Prozent der Epilepsie-Patienten leiden trotz einer Behandlung mit verfügbaren Antiepileptika unter wiederkehrenden Anfällen. Genau aus dieser Gruppe wurden Patienten für die Klinischen Phase-III-Studien „Restore 1“ und „Restore 2“ rekrutiert, die die Wirkung von Retigabin als Add-On zur bestehenden Medikation in verschiedenen Dosierungen im Vergleich zu Placebo untersuchte. Schon für eine Tagesdosis von 600 oder 900 mg Retigabin versus Placebo konnte dabei eine statistisch signifikante Reduktion der Anfallsfrequenz gezeigt werden. <b>Häufigkeit epileptischer Anfälle reduziert</b> Resultate der Studien „Restore 2“, die in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurden, bestätigten diese Ergebnisse auch mit einer Dosierung von 1.200 mg pro Tag: 55,5 Prozent der Patienten, die Regitabin in dieser Dosierung erhielten, zeigten eine Reduzierung der Anfallshäufigkeit über 28 Tage von mindestens 50 Prozent. In der Placebo-Gruppe konnte nur bei 22,6 Prozent der Teilnehmer eine vergleichbare Reduktion erzielt werden. Bei der Studie handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Phase-III-Studie, an der 206 erwachsene Patienten teilgenommen haben. Neben der Wirksamkeit konnte auch eine akzeptable Verträglichkeit von Regitabin in hoher Dosis gezeigt werden. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schwindel und Somnolenz in meist moderaten Ausprägungen. Aufgrund dieser Daten wurde Trobalt in Europa als Zusatzbehandlung partieller Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei erwachsenen Epilepsie-Patienten zugelassen. Das Arzneimittel wurde von Glaxo Smith Kline und Valeant Pharmaceuticals gemeinsam entwickelt und ist das erste Antiepileptikum, das auf Kaliumkanäle im Gehirn abzielt, die bekanntermaßen eine wichtige Rolle bei epileptischen Anfällen spielen. Neuartiges Epilepsie-Medikament zeigt Wirkung