Archive - Jul 13, 2011

Deutsche Chemie-Industrie fährt Rekordergebnisse ein

Hochkonjunktur bei den deutschen Nachbarn: Die chemische Industrie ist in Deutschland im ersten Halbjahr 2011 stärker gewachsen als erwartet. Der Branchenverband VCI rechnet für 2011 mit neuen Rekordwerten für Produktion und Umsatz. <% image name="engel-vci" %> <small><b>VCI-Präsident Klaus Engel</b> rechnet für das Gesamtjahr 2010 mit einem Umsatzwachstum der Branche von 10 Prozent. <i>Bild: VCI</i></small> „Wir können jetzt mit Fug und Recht von einem Aufschwung in unserer Branche sprechen“, ist sich Klaus Engel, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Vorstandsvorsitzender von Evonik sicher. Die Produktionsmenge ist im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 6,5 Prozent gestiegen, der Gesamtumsatz kletterte um 12 Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Zwar rechnet der Verband, schon wegen der hohen Kapazitätsauslastung der Anlagen, damit, dass sich das Expansionstempo in den kommenden Monaten verlangsamen wird. Dennoch prognostiziert man für das Gesamtjahr 2011 Zuwächse von 5 Prozent in der Produktion und 10 Prozent bei den Umsätzen, was knapp 190 Milliarden Euro entsprechen würde. <b>Mehr Mitarbeiter, höhere Preise</b> Anstiege gab es aber auch bei den Preisen. Chemikalien und Pharmazeutika waren im ersten Halbjahr 2010 durchschnittlich 5,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Insbesondere die rohstoffnahen Sparten konnten hohe Preiszuwächse verbuchen. Die gute Konjunktur wirkt sich aber auch auf den Personalstand der Unternehmen aus: Die deutsche Chemieindustrie beschäftigte von Januar bis Juni 2011 durchschnittlich 423.000 Mitarbeiter, das sind um 2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. <small> Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne. Die Branche setzte 2010 mehr als 171 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 415.000 Mitarbeiter. </small> Deutsche Chemie-Industrie fährt Rekordergebnisse ein

Militante Gentechnik-Gegner zerstören die Frucht jahrelanger Forschungsbemühungen

An zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zerstörten militante Gentechnik-Gegner in den vergangenen Tagen mehrere Versuchsfelder, auf denen genehmigte Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Weizen-, Kartoffel- und Maissorten durchgeführt wurden. Die Versuche hätten der Entwicklung neuer Verfahren für die Sicherheitsbewertung von GMO-Nutzpflanzen dienen sollen. <% image name="versuchsfelder300" %> <small><b>In den Schaugärten der Firma Bio-Tech-Farm</b> kam es zu Zerstörungen von Versuchsfeldern für gentechnisch veränderte Pflanzen. <i>Bild: Bio-Tech-Farm GmbH </i></small> In Groß-Lüsewitz bei Rostock wurde am Wochenende das Agrarbiotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.biovativ.de/index.htm>Biovativ</a> Opfer von gewaltsamen Übergriffen. Eine Gruppe von sechs bisher unbekannten Tätern, überwältigten einen Wächter, zertrampelte Felder und riss zahlreiche Pflanzen aus. Der Sachschaden wird von Biovativ-Geschäftsführerin Kerstin Schmidt auf 250.000 Euro geschätzt. In der Nacht zum Montag drangen zehn bis zwölf mit Schlagstöcken und Pfefferspray bewaffnete Personen in Üplingen (Sachsen-Anhalt) gewaltsam in einen Schaugarten der <a href=http://www.biotechfarm.de>Bio-Tech-Farm GmbH</a> ein und zerstörten dort Kartoffel-, Mais- und Getreidepflanzen. Auch in diesem Fall wurden zwei Wachmänner überfallen, bedroht und ihre Telefone zerstört. <b>„Wer Gewalt einsetzt, dem fehlen die Argumente.“</b> Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) verurteilte die Zerstörungen in einer Aussendung scharf und sprach von einem „Vorgehen, das in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen habe.“ Angesichts der globalen Herausforderungen müsse die Pflanzenbiotechnologie ideologiefrei betrachtet und ihre Nutzung als Basis einer biobasierten Wirtschaft gefördert werden, hieß von Seiten des DIB-Vorsitzenden Stefan Marcinowski. Beinahe einhellig wurden die Gewaltakte auch von Vertretern der politischen Parteien verurteilt. Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) meinte wörtlich: „Wer Gewalt einsetzt, dem fehlen die Argumente.“ Lediglich Claudia Schulz, Sprecherin der Bündnisgrünen Rostock, sagte, sie könne die Zerstörung der Felder „verstehen, aber nicht billigen.“ Militante Gentechnik-Gegner zerstören die Frucht jahrelanger Forschungsbemühungen