Archive - Jul 26, 2011

Aclidiniumbromid – ein neuer Ansatz gegen COPD

Die <a href=http://www.almirall.com/webcorp2/cda/index.jsp>Almirall, S.A.</a> hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur einen Zulassungsantrag für Aclidiniumbromid eingereicht, einen neuartigen, lang wirkenden, inhalierbaren Muscarin-Antagonisten, der zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) verwendet wird. Aclidiniumbromid – ein neuer Ansatz gegen COPD <% image name="Centrilobular_emphysema" %> <small><b>Als COPD, im Volksmund auch Raucherlunge</b>, werden Krankheiten der Lunge bezeichnet, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. <i>Bild: Centers for Disease Control and Prevention/Public Domain</i></small> Der Antrag folgt der Einreichung einer Geheimhaltungsvereinbarung bei der US-amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA im Juni und stützt sich auf Wirksamkeitsdaten aus einem breit angelegten Phase-III-Programm, in dem Patienten zweimal täglich Aclidiniumbromid 400 Mikrogramm oder 200 Mikrogramm oder Placebo erhalten haben. In den Zulassungsstudien erzeugte Aclidinium 400 Mikrogramm zweimal täglich (die für die Vermarktung vorgeschlagene Dosis) in einer morgendlichen FEV1 -Dosette im Vergleich mit einem Placebo bedeutende Verbesserungen in Woche 12 und in Woche 24. Darüber hinaus bewiesen Sicherheitsdaten aus dem Phase-III-Programm, dass Aclidinium 400 Mikrogramm zweimal täglich allgemein gut verträglich war, wobei in allen Behandlungsgruppen der Studie gleichermaßen systemische anticholinergische Wirkungen vergleichbar zu einem Placebo aufgetreten sind. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Entzündung des Nasen- und Halsbereiches. <small> <b>Über Aclidiniumbromid</b> Aclidiniumbromid ist ein neuartiger, lang wirkender, inhalierbarer Muscarin-Antagonist, der eine lange Verweildauer auf M3-Rezeptoren und eine kürzere Verweildauer auf M2-Rezeptoren aufweist. Wenn es durch Inhalierung verabreicht wird, führt Aclidinium zu einer Bronchodilatation, indem die Kontraktion der glatten Muskelzellen der Atemwege gehemmt wird. Aclidinium wird in menschlichem Plasma schnell in zwei größere inaktive Metaboliten hydrolisiert. Forest Laboratories Inc. hält die Lizenzrechte an Aclidinium von Almirall in den USA, während Almirall selbst die Rechte für den Rest der Welt hält. Beide Firmen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung des Präparates. </small>

Deutsches Know-how führt zu Wiener Unternehmensgründung

Mit einer Seed-Finanzierung des <a href=http://www.awsg.at/Content.Node>Austria Wirtschaftsservice</a> (AWS) in der Höhe von 1 Million Euro wurde vergangene Woche in Wien das Start-up-Unternehmen Tube Pharmaceuticals gegründet. Basis der Entwicklung einer neuen Klasse von Krebsmedikamenten ist die Stoffklasse der Tubulysine, die am <a href=http://www.helmholtz-hzi.de/de>Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung</a> (HZI) in Braunschweig entdeckt wurden. Deutsches Know-how führt zu Wiener Unternehmensgründung <% image name="GF-SagmeisterWeb" %> <small><b>Die AWS (im Bild GF Bernhard Sagmeister)</b> unterstützt die Gründung von Tube Pharmaceuticals mit 1 Million Euro. <i>Bild: AWS</i></small> Die <a href=http://www.ascenion.de>Ascenion GmbH</a>, Technologietransfer-Partner des HZI, hat die Lizenzierung von Schlüsselpatenten vermittelt und hält Anteile an dem neu gegründeten Unternehmen. Dass die Gründung in Österreich erfolgte, hängt wohl mit den hierzulande großzügigen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen in Biotechnologie-Bereich zusammen. „Der Aufbau eines innovativen und international wettbewerbsfähigen Hightech-Unternehmens erfordert eine Menge Know-how, Mut und Kapital. Deshalb unterstützt die Österreichische Förderbank AWS junge Firmen in der Aufbauphase mit bis zu einer Millionen Euro”, kommentiert diese Situation AWS-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister. Christian Stein, Geschäftsführer von Ascension, freut sich, dass mit der Gründung von Tube Pharmaceuticals die Forschungsarbeiten des HZI und die Ergebnisse vieler Jahre Entwicklungsarbeit schließlich in die Anwendung übergeführt werden können. <b>Effektive Zellgifte</b> Tubulysine (siehe auch http://www.alsa.at/chemiereport/stories/7294) sind Naturstoffe, die Zellen im Teilungsprozess außergewöhnlich effektiv vernichten können. Für die Anwendung zur Krebsbekämpfung ist allerdings die Aufgabe zu lösen, in der Wirkung spezifisch Tumorzellen zu adressieren. Das soll mithilfe eines Tubulysin-Polymer-Konjugats gelingen, das Nanopartikel bildet und die Wirkstoffe gezielt in Krebszellen freisetzt. Als nächste Meilensteine peilt Wolfgang Richter, Geschäftsführer von Tube Pharmaceuticals, die Finalisierung der präklinischen Entwicklung und die Anbahnung von strategischen Partnerschaften an, um sich eine gute Ausgangsposition für nachfolgende Finanzierungsrunden aufzubauen.