Archive - Nov 14, 2011

50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

Der <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a>-Produktionsstandort Schwechat feiert sein 50-jähriges Jubiläum. 1961 ging hier die weltweit zweite Polypropylen-Anlage in Betrieb, die damals Teil der Danubia Petrochemie AG war. <% image name="austria-schwechat" %> <small><b>Das Borealis-Werk in Schwechat</b>: Hier begann man 1961 mit der Produktion von Polypropylen. <i>Bild: Borealis</i></small> Der Rohstoff Propylen musste anfangs noch mit der Eisenbahn angeliefert werden, später konnte das Gas über Rohrleitungen direkt von der benachbarten Raffinerie der OMV bezogen werden. Die Anlage arbeitete damals nach dem sogenannten Montacatini-Verfahren, bei dem die berühmten Ziegler-Natta-Katalysatoren zur Produktion des Kunststoffs verwendet wurden, und erreichte eine Jahreskapazität von 4.500 Tonnen. „Heute stellt eine moderne Anlage die gleiche Menge Polypropylen in weniger als einer Woche her“, erzählt Rudolf Sukal, Standortleiter von Borealis Schwechat. <b>Der Weg zur heutigen Produktionsstätte</b> Die erste in der Polypropylen-Anlage in Schwechat hergestellte Produktqualität war „Daplen“, ein Material, das im Spritzgussverfahren hauptsächlich zu Haushaltsartikeln weiterverarbeitet wurde. Auch heute zählt „Daplen“ noch zum Produktportfolio von Borealis und wird vor allem in der Automobil-Branche eingesetzt. Das Werk von Borealis in Schwechat ist mittlerweile zu einer bedeutenden Produktionsstätte ausgebaut worden, an der rund 500 Mitarbeiter jährlich rund eine Million Tonnen Kunststoffe erzeugen. 50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> erhielt für seinen Wirkstoff Spirotetramat (Markenname Movento) den „Agrow Award“, einen renommierten Pflanzenschutzchemie-Preis. Das systemische Insektizid wirkt sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom der Pflanze. <% image name="Bayer_Movento1" %> <small><b>Das Insektizid „Movento“</b> überzeugte die Jury durch sein innovatives Wirkprofil. <i>Bild: Bayer Crop Science</i></small> Der vom Medienunternehmen Agrow im Jahr 2008 ins Leben gerufene Preis wird in insgesamt 15 Kategorien vergeben, zu denen unter anderem Innovationen in Formulierung, Wirkstoffchemie, Biotechnologie, Stewardship-Programme, Pflanzenschutzmittel für den nicht-landwirtschaftlichen Einsatz, Branchenkommunikation und das Lebenswerk einer Person gehören. Movento wurde 2011 in der Kategorie „Beste innovative Chemie“ ausgezeichnet. Spiroteteramat gehört zur Wirkstofffamilie der Ketoenole und ist durch eine sogenannte „Zwei-Wege-Wirksamkeit“ charakterisiert. Die Substanz bewegt sich systemisch in der Pflanze – sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom – und erreicht auf diese Weise alle Stellen, an denen sich Insekten aufhalten können. Mit dem Produkt ist laut Angabe des Herstellers die Schädlingsbekämpfung in einer breiten Palette an Feldfrüchten möglich, darunter Trauben, Zitrusfrüchte, Gemüse, Nüsse, Kern- und Steinobst sowie Hopfen. Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten

Über Möglichkeiten, die Ineffizienzen in der Gesundheitsversorgung zu beseitigen und diese zukunftsfit zu machen, diskutierten Politiker und Experten auf Einladung von Bayer Austria und der Industriellenvereinigung. <% image name="IVkl_Katzer-IV_Web" %> <small><b>Umbau nötig:</b> Im Haus der Industrie ging es gesundheitspolitisch zur Sache. <i>Foto: Katzer/IV</i></small><br> Zumindest in einem Punkt waren sich alle Teilnehmer an der Podiumsdiskussion „Gesundheit im Dialog“, veranstaltet von der <a href=http://www.industriellenvereinigung.at target=“_blank“>Industriellenvereinigung</a> und <a href=http://www.bayer.at target=“_blank“>Bayer Austria</a> einig: Wenn etwas in Österreich krank ist, dann das Gesundheitssystem. Wie der OECD-Ökonom Andreas Wörgötter diagnostizierte, besteht zwar eine durchaus funktionierende flächendeckende Versorgung. Aber deren Kosten und vor allem die in ihrem Rahmen auftretenden Ineffizienzen sind beträchtlich. Eine sensationelle Neuigkeit ist das nicht, räumte Wörgötter ein: „Wir wissen seit 20 bis 30 Jahren, dass es Probleme gibt und welche das sind. Geschehen ist bisher leider wenig.“ Allerdings dürfte sich das ändern, fügte Wörgötter hinzu: „Die Reformfreudigkeit wird mit dem Diktat der leeren Kassen massiv ansteigen.“ Die ökonomischen Vorteile Österreichs aus seinem eigenen EU-Beitritt und aus jenem seiner Nachbarstaaten würden sich künftig erheblich schwächer auswirken als bisher. Auch die Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung der EU in den kommenden Jahren stimmten nicht wirklich optimistisch. Folglich bestehe Handlungsbedarf. <br> So gelte es, die Finanzierung des Gesundheitssystems „in einer Hand zusammenzulegen“ und die derzeitige Fragmentierung zu beenden. Weiters empfehle sich eine Gesamtkoordination hinsichtlich der Spitalskapazitäten sowie die Einführung „ergebnisorientierter Zahlungsmechanismen. Es kann nicht mehr sein, dass Defizite automatisch abgedeckt werden.“ Zu forcieren sei die Gesundheitsvorsorge, betonte Wörgötter. Benötigt würden Kampagnen für eine gesunde Lebensführung. Und: „Wenn es sogar in Italien und Frankreich möglich ist, dass man in Restaurants nicht mehr rauchen darf, sollte das doch auch in Österreich funktionieren. Denn wenn die Leute nicht mehr rauchen, verbessert sich ihr Gesundheitszustand unmittelbar.“ Schließlich müsse die Bevölkerung über die finanzielle Lage des Gesundheitswesens besser aufgeklärt und über die Notwendigkeit von Reformen informiert werden. <br> <b>Plädoyer für ELGA </b><br> Gesundheitsminister Alois Stöger entgegnete, in der Bundesgesundheitskommission werde derzeit so intensiv über Reformen diskutiert wie noch nie: „Zum aktuellen Stand der Gespräche sage ich nichts, sonst wird nur der Verhandlungsprozess irritiert.“ Grundsätzlich gehe es darum, das Gesundheitssystem „richtig zu steuern. Bisher haben wir hauptsächlich Krankenhäuser gebaut. Jetzt müssen wir Betreuungsprozesse einrichten.“ In einem künftigen reformierten Gesundheitssystem hätten all jene Institutionen ihren Platz, die der Betreuung der Menschen dienten. Über alle anderen Einrichtungen lasse sich grundsätzlich diskutieren. Einmal mehr plädierte Stöger für sein derzeit umstrittenstes Projekt, die „elektronische Gesundheitsakte“ (ELGA): „Dadurch, dass alle entlang der Behandlungskette Zugriff auf die aktuellsten Daten haben, können Patienten wesentlich effizienter behandelt werden.“<br> Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wesely ergänzte, alle „Partner“ im Gesundheitssystem hätten erkannt, „dass es so wie bisher nicht mehr weitergeht.“ Die neue Struktur des Systems müsse sich an der Frage orientieren, „wo Leistungen am besten und am kostengünstigsten erbracht werden können.“ Die Stadt Wien etwa reduziere die Zahl ihrer Spitäler von zwölf auf sieben und spare „einige hundert Betten“ ein. Künftig werde es nur noch Schwerpunktkrankenhäuser geben, die Notfallversorgung werde aber „natürlich weiterhin überall angeboten.“ Handlungsbedarf gebe es zweifellos, was die Gesundheitsvorsorge betrifft: „Dieses Thema ist in Österreich noch total unterbelichtet.“ <br> <b>An Tabus rütteln </b><br> Der Vorsitzende der Fokusgruppe Gesundheit der Industriellenvereinigung (IV), Thomas Salzer, sprach sich für eine „österreichweite Bedarfsplanung“ hinsichtlich der Spitalskapazitäten aus. Salzer kritisierte das Nebeneinander und teilweise Gegeneinander der Spitäler und der niedergelassenen Ärzte. Österreich leiste sich dadurch faktisch zwei Gesundheitssysteme. Es sei dringend geboten, „an Tabus zu rütteln und endlich den österreichischen Ständestaat aufzubrechen.“ Unabdingbar ist für Salzer die Finanzierung des Gesundheitssystems aus einer Hand. Das könne grundsätzlich auch darauf hinauslaufen, die Sozialversicherungen aufzulösen.<br> In Privatspitälern wie dem von ihm geleiteten seien schon etliche Reformen umgesetzt worden, konstatierte der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart. Eine radikale Deckelung der Gesundheitsausgaben wäre aus seiner Sicht allerdings kontraproduktiv: „Damit würde man das System zerstören.“ <br> Peter McDonald, der stellvertretende Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, sagte, es sei klar, „dass es so nicht mehr weitergeht. Die Lage ist dramatisch.“ Eine Reform des Gesundheitswesens könne allerdings nicht von heute auf morgen bewältigt werden. Es gelte, die Prioritäten neu zu ordnen und die vorhandenen Mittel effizienter einzusetzen. Erheblich mehr Gewicht als bisher müsse das Thema Vorsorge erhalten: „Zurzeit gehen ja fast 100 Prozent der Mittel in die Reparaturmedizin.“ McDonald verwies auf das diesbezügliche Anreizmodell der SVA: Wer an einem freiwilligen Gesundheitsvorsorgeprogramm teilnimmt, bezahlt weniger Selbstbehalt. <br> <b>Pharmaindustrie zahlt mit </b><br> Martin Hagenlocher, der Geschäftsführer der Bayer Austria GmbH, resümierte, die Pharmaindustrie habe ihren finanziellen Beitrag zur Sanierung des österreichischen Gesundheitssystems bereits geleistet. Er verwies auf den heuer verlängerten Rahmen-Pharmavertrag, auf Grund dessen die Branche der Sozialversicherung bis 2015 insgesamt 82 Millionen Euro überweist, von denen 6,75 Millionen für Kindergesundheit und Prävention gewidmet sind. Hagerlocher zufolge sollten die vorhandenen Mittel nicht zuletzt in die Beschaffung „innovativer Arzneimittel“ fließen, um den Patienten eine optimale Betreuung zu bieten. Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten