Archive - Nov 9, 2011

Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

Alexander Opitz, der am <a href=http://www.cta.tuwien.ac.at>Institut für Chemische Technologie und Analytik</a> der TU Wien forscht, hat die genaue Reaktionsabfolge bei der Reduktion von Sauerstoff in einer Brennstoffzelle aufgeklärt. Er wurde dafür mit einem Forschungspreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDch) ausgezeichnet. <% image name="a135452766" %> <small><b>Alexander Opitz</b> erforschte im Rahmen seiner Dissertation Reaktionsmechanismen in einer Festoxid-Brennstoffzelle. <i>Bild: TU Wien</i></small> Opitz untersuchte in seiner Dissertation die Vorgänge an den Elektroden einer Festoxid-Brennstoffzelle, an der Sauerstoff-Moleküle Elektronen aufnehmen und so zu Sauerstoff-Ionen werden. Er verwendete dabei einen Modelltyp der Zelle, der aus Platinelektroden und einem Elektrolyten aus Zirkoniumoxid bestand. Anstatt des üblichen Platinschwamms aus zufällig zusammengebackenen Platin-Partikeln wurden aber geometrisch sauber definierte Platin-Scheibchen auf Zirkoniumoxid hergestellt und die Prozesse an den Rändern, an der Oberfläche und im Inneren dieser Scheibchen untersucht. <b>Verschiedene Reaktionswege, ja nach Zustandsbedingungen</b> Dabei stellte sich heraus, dass je nach Temperatur, Form und Größe der Platin-Elektroden unterschiedliche Reaktionen das Geschehen und damit den Stromfluss der Brennstoffzelle dominieren. Drei verschiedene Reaktionswege von Sauerstoffmolekülen zu Sauerstoff-Ionen konnte Opitz unter unterschiedlichen Bedingungen finden. Besonders überraschend war, dass bei mäßig hohen Temperaturen Sauerstoff auch direkt durch das Platin hindurchwandern kann, was man bei der Betrachtung der Gesamteffizient einer Brennstoffzelle berücksichtigen müsse, wie Opitz erklärt. Opitz´ Dissertation wurde mit dem Forschungspreis der Fachgruppe „Angewandte Elektrochemie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Der Wissenschaftler, der mittlerweile Assistent an der TU Wien ist, möchte mit seinen am Modellsystem erzielten Ergebnissen nun kompliziertere Materialien untersuchen und Stoffe finden, mit denen sich effizientere Brennstoffzellen herstellen lassen. Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Ein neu gegründetes Ludwig-Boltzmann-Institut an der <a href=http://www.meduni-graz.at> Medizinischen Universität Graz</a> beschäftigt sich mit der immer häufiger werdenden Krankheit Herzinsuffienz. Unter den Partnern des Vorhabens befindet sich neben heimischen Forschungseinrichtungen und Sozialversicherungsträgern mit Bayer Healthcare Pharmaceuticals auch ein großes Industrieunternehmen. <% image name="PieskeWeb" %> <small><b>Burkert Pieske</b>, Professor für Kardiologie an der Medizinischen Universität Graz, ist Leiter des neuen Ludwig-Boltzmann-Instituts. <i>Bild: Med-Uni Graz</i></small> Hinter dem etwas sperrigen Namen „Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung“ steht ein durchdachtes Forschungskonzept: Die inhaltlich und räumlich enge Verknüpfung der Grundlagenwissenschaft mit der klinischen Forschung soll eine schnelle Überführung (eben eine „Translation“) des erarbeiteten Wissens in die medizinische Praxis gewährleisten. Der Leiter des Instituts, Burkert Pieske, hob in einem Statement den günstigen Standort und das geeignete wissenschaftliche Umfeld des neuen Instituts hervor: Im Forschungsschwerpunkt zu Kardiovaskulären Erkrankungen an der Med-Uni Graz seien mehr als 70 Wissenschaftler tätig und würden eine gute Einbindung in internationale Forschungsnetzwerke ermöglichen. <b>Bayer als Industriepartner</b> Zu den Partnern des Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung gehören neben den Grazer Universitäten, der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (GKK) und der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAges) auch das Austrian Institute of Technology (AIT) und Bayer Healthcare Pharmaceuticals. Martin Bechem, der Leiter der Therapeutischen Forschung Kardiologie und Hämatologie des Pharma-Unternehmens sprach davon, dass die Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut die Bayer-eigenen Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz ergänze und man gemeinsam neue Optionen zur Therapie des Krankheitsbilds entwickeln wolle. Besonderes Augenmerk liegt in dieser Hinsicht auf der sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz, die bei erhaltener Auswurfleistung mit gestörter Erschlaffung des Herzmuskels einhergeht. Im Unterschied zur „Systolischen Herzinsuffizienz“ (mit verringerter Auswurfleistung) gibt es bei der diastolischen Variante bisher keine wirksame medikamentöse Therapie, obwohl diese etwa 50 Prozent aller Patienten betrifft. Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Genetik, verständlich gemacht

Am 8. November wurden im Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien zum ersten Mal die Publikationspreise der <a href=http://www.gregormendelgesellschaft.at>Gregor-Mendel-Gesellschaft</a> vergeben. Drei junge Wissenschaftler wurden dabei für Texte ausgezeichnet, die ihre Arbeit in allgemein verständlicher Sprache darstellen. Genetik, verständlich gemacht <% image name="GMGhalbmittelgross" %> <small><b>Die Sponsoren und Preisträger auf einem Bild</b>: V.l.n.r Josef Brodacz (Herausgeber Chemiereport), Eva-Maria Binder (Chief Research Officer, Erber AG), Josef Schmidt (GF der Gregor-Mendel-Gesellschaft), Andreas Homolka (2. Preis), Angelika Möstl (Technopol-Managerin Tulln, Ecoplus), Hannes Schuler (3. Preis), Franz Sturmlechner (GF der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter ZAR), Anton Wagner (Obmann der ZAR) und Hermann Bürstmayr (IFA-Tulln), der für seinen erkrankten Mitarbeiter Wolfgang Schweiger den ersten Preis entgegennahm. <i>Bild: AIT</i></small> Die von der Gregor-Mendel-Gesellschaft gemeinsam mit der Zeitschrift Chemiereport vergebenen Preise haben sich zum Ziel gesetzt, die Forschung auf dem Gebiet der Genetik von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen aus den Labors herauszuholen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch will man auch zu einer zu einer Öffnung der öffentlichen Wahrnehmung beitragen, die allzu oft einseitig auf die möglichen Risiken gentechnisch veränderter Organismen eingeschränkt ist. Eine Jury, die sich aus Universitätsprofessoren, Journalisten und Vertretern der Wirtschaft zusammengesetzt hat, hat die eingereichten Texte auf ihren wissenschaftlichen Gehalt, auf die gesellschaftliche Relevanz und auf die stilistische Umsetzung hin bewertet. Die besten Arbeiten wurden mit Preisen zu 3000, 2000 und 1000 Euro prämiert. <b>Keine grüne Revolution ohne genetische Forschung</b> Der von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus gestiftete erste Preis ging dabei an Wolfgang Schweiger, der als Post-Doc bei Hermann Bürstmayr am IFA-Tulln arbeitet. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den genetischen Faktoren, die Getreidearten resistent gegen den weltweit auftretenden Pilzschädling Fusarium graminareum macht. In seinem Text nimmt Schweiger den Leser mit auf eine spannende Reise zur Ernährungssituation einer kontinuierlich wachsenden Weltbevölkerung, zu den Pflanzenzüchtungsprogrammen, die man unter diesem Blickwinkel aufgesetzt hat, und in die faszinierenden Zusammenhänge, die eine interdisziplinär orientierte Forschung dabei ans Licht bringt. Eine „grüne Revolution“ ohne Gentechnik hält Schweiger dabei für schlichtweg unmöglich. <b>Molekulare Forstwirtschaft</b> Auch Andreas Homolka, der Träger des von der Erber AG gestifteten zweiten Preises, hat es verstanden, ein Thema aus der vordersten Front der genetischen Forschung allgemein verständlich darzustellen und in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu sstzen. Homolka hat sich im Rahmen seiner Dissertation bei Silvia Fluch am Austrian Institute of Technology (AIT) mit dem Erbgut von österreichischen Eichen beschäftigt. Ziel der Arbeit war es dabei, Gene zu identifizieren, die mit einer Trockenresistenz dieser forstwirtschaftlich wichtigen Baumart in Verbindung gebracht werden können. Auf diese Weise soll die Grundlage dafür geschaffen werden, die Eignung von Saatgut und Jungpflanzen für eine Aufforstung unter verschiedenen Szenarien der klimatischen Veränderung zu überprüfen. Hannes Schuler, der den dritten Preis erzielen konnte, hat sich am Department für Wald- und Bodenwissenschaften mit Bakterien beschäftigt, die mit Insekten in Symbiose leben und deren Population mitunter gehörig durcheinander bringen. Sein Text beschreibt, wie die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung auf Probleme der Schädlingsbekämpfung oder den Kampf gegen Infektionen angewendet werden können. Neben den Hauptsponsoren Ecoplus, Erber AG und Chemiereport wurde die Preisverleihung von der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter (AGÖF), der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter, der Niederösterreichischen Saatbau reg.Gen.m.b.H und der Saatbau Linz OÖ. Landes-Saatbaugenossenschaft reg. Gen.m.b.H unterstützt