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Chemiereport_2016-4

58 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 LIFE SCIENCES Bild: iStockphoto.com/jamesbenet Die Photosynthese ist noch nicht im Detail verstanden, bekannt ist aber, dass sie in eine Licht- und eine Dunkelreak- tion unterteilt ist. In der Lichtreaktion, Photolyse genannt, wird Wasser unter Elektronenabgabe zu molekularem Sau- erstoff und Protonen gespalten. Die Elektronen dienen zur Reduktion des Co-Enzyms NADP+ zu NADPH, die frei- werdende Energie wird in Form von Ade- nosintriphosphat (ATP) gespeichert. In der anschließenden Dunkelreaktion ent- stehen aus anorganischem Kohlendioxid unter Verbrauch von ATP energiereiche organische Verbindungen. Die Photolyse kann schon seit geraumer Zeit mehr oder weniger effizient im Labor nachgestellt werden. Doch das im Juni im Fachmaga- zin Science vorgestellte Hybridsystem ist eine echte Neuheit. „Wir nennen unser System ‚bionisches Blatt'“, erklärt Pamela Silver, weil es ein biologisches System mit einem cleveren Stück anorganischer Che- mie koppelt. Um den Traum vom Blatt- äquivalent Realität werden zu lassen, hat Daniel Nocera, Patterson-Rockwood-Pro- fessor für Energie an der Harvard-Uni- versität, sein halbes Leben an dieser Idee getüftelt. Mit der biologischen Expertise von Pamela Silver, Professorin für Bio- „Personalisierte Energie“: US-Forscher wollen mit einem „bionischen Blatt“ die Stromversorgung grundlegend umstellen. „Blatt“ aus dem Chemielabor Energie gewinnen wie die Pflanzen Ein erster Schritt in Richtung künstliche Photosynthese gelang kürzlich einem interdisziplinären Team aus den USA. Von Simone Hörrlein

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