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August 6th, 2007

Christ Water lukriert Großauftrag in den VAE

Aqua Engineering, eine Tochter der <a href=http://www.christwater.com>Christ Water Technology</a>, erhielt mit dem lokalen Baupartner Tecton Engineering L.L.C. von der Sharjah Electricity and Water Authority in den Vereinigten Arabischen Emiraten den Zuschlag zur Planung und schlüsselfertigen Errichtung einer Meerwasserentsalzungsanlage im Gesamtwert von 121 Mio $. Christ Water lukriert Großauftrag in den VAE <% image name="Wasserhahn" %><p> Der Anteil von Aqua Engineering beträgt rund 84 Mio $ und besteht aus der Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der gesamten Prozessanlage, die nach dem Umkehrosmose-Membran-Verfahren arbeitet. Nach einer Bauzeit von 3 Jahren wird die Anlage 91.000 m³ Meerwasser pro Tag zu reinstem Trinkwasser nach den strengen Richtlinien der WHO für die ansässige Bevölkerung aufbereiten. Johannes Laimer, der Chef von Aqua Engineering, kommentiert: "Den Auftrag erhielten wir nicht zuletzt aufgrund unserer überzeugenden technischen Lösung, den geringen Betriebskosten und unserer jahrelangen Erfahrung im Bau von Entsalzungsanlagen in der Golfregion. Die auftragsgegenständliche Anlage ist die erste Ausbaustufe von insgesamt 5 geplanten Anlagen gleicher Größenordnung, sodass sich gute Chancen für Folgeaufträge ergeben". <small> Aqua Engineering plant und liefert seit mehr als 25 Jahren technologisch anspruchsvolle Anlagen für die Trinkwasseraufbereitung, Abwasserbehandlung und Meerwasserentsalzung für die Versorgung von Gemeinden bis hin zu Millionenstädten. Aqua Engineering ist in allen wichtigen Wachstumsmärkten im Nahen, Mittleren und Fernen Osten, Süd- und Nordafrika mit eigenen Filialen oder Tochtergesellschaften vertreten. </small>

Biotest und Abbott kooperieren bei Cytotect

<a href=http://www.biotest.de>Biotest</a> hat einen Vertrag mit <a href=http://www.abbott.com>Abbott</a> über die Zusammenarbeit bei der Phase-III-Studie zur Zulassung des Immunglobulins Cytotect in der Indikation konnatale Cytomegalie-Infektion unterzeichnet. Abbott wird in der von Biotest in alleiniger Verantwortung vorgenommenen Studie als Partner für die Diagnostik fungieren. <% image name="Proben" %><p> In Einzelfällen wird Cytotect nach eingehender medizinischer Bewertung bereits heute in der Therapie von Cytomegalie-Infektionen bei Schwangeren erfolgreich eingesetzt. Auf Wunsch der Zulassungsbehörden wird Biotest im dritten Quartal 2007 eine groß angelegte Studie starten, um die Ergebnisse einer italienischen Studie aus 2005 zu bestätigen. Darin sollen mehr als 20.000 Schwangere eingebunden werden. Abbott wird hier die für die CMV-Diagnostik erforderlichen Systeme und Tests zur Verfügung stellen. Ziel von Biotest ist, die Therapie mit Cytotect zur Regelbehandlung bei konnatalen CMV-Infektionen zu etablieren. Cytotect wird heute vor allem in der Transplantationsmedizin eingesetzt. Es hat für die Indikation konnatale CMV-Infektion den Status als Orphan Drug innerhalb der EU und der USA. Biotest schätzt das zusätzliche Marktpotenzial bei einer Zulassung für die neue Indikation in der EU und den USA auf rund 70 Mio €. <small> <b>Cytomegalie</b> ist eine weit verbreitete Virusinfektion, die meist harmlos und mit grippeähnlichen Symptomen verläuft. Infizieren sich jedoch schwangere Frauen mit dem Cytomegalie-Virus (CMV), kann es zu schweren Schäden am ungeborenen Kind kommen, etwa Blindheit oder Taubheit. Die konnatale CMV-Infektion ist die häufigste Infektionskrankheit, die bei ungeborenen Kindern zu Missbildungen führt. Laut Centre of Disease Control wird eins von 750 Neugeborenen mit CMV-bedingten Schäden geboren. </small> Biotest und Abbott kooperieren bei Cytotect

Kunststoffverarbeiter wachsen in CEE und Südostasien

Österreichs Kunststoffverarbeiter erzielten 2006 mit 4,6 Mrd € einen Rekordumsatz - ein Plus von 12,7 %, das sich laut einer Studie der <a href=http://www.syn-group.com>SynGroup</a> mit dem stark zunehmende Pro-Kopf-Verbrauch in CEE und Südostasien sowie hoher Inlandsnachfrage erklärt. Eine jährliche Produktivitätssteigerung von zumindest 5 % sei für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. <% image name="Engel_Maschine" %><p> <small> In Österreich waren zuletzt rund 24.900 Beschäftigte in knapp 230 Unternehmen der Branche tätig. </small> In CEE bzw. Südostasien rechnet die SynGroup mit einem Marktwachstum von 7 bzw. 37 % bis 2010 (seit 2004), während in westlichen Märkten der Pro-Kopf-Verbrauch mit 124 kg/Jahr auf hohem Niveau stagnieren wird. Mengenmäßig konnten in Österreich vor allem die Bereiche <b>Verpackung</b> (+20 %), <b>Bau</b> (+8 %) und <b>Halbzeuge</b> (+4 %) wachsen. 2005 machten die <u>Materialkosten</u> 63,5 % des Umsatzes aus. Top-Performer der Branche zeichneten sich durch eine höhere Materialeffizienz und größere Wertschöpfungstiefe aus. Der Materialkostenanteil der Top-Performer war um rund 11 % niedriger als im Durchschnitt. Da die höheren Rohstoffpreise nicht vollständig an die Kunden weitergeben werden konnten, wuchsen nur rund die Hälfte der Unternehmen profitabel. Musste Österreichs Kunststoffindustrie bisher mit erheblichen <u>Standortnachteilen</u> im Vergleich zu CEE kämpfen, so werden die Unterschiede künftig geringer. Bisher konnten Standorte in CEE mit einem Personalkostenvorteil zwischen 57 % (Tschechien) und 90 % (Bulgarien) punkten. "Aufgrund der guten Auftragslage wird verstärkt nach qualifiziertem Personal gesucht und die Gehälter und Löhne steigen. Somit wird das Gehaltsgefälle zwischen westlichen Staaten und CEE verringert. Produktivität wird auch in CEE immer wichtiger für den Unternehmenserfolg", meint SynGroup-Chef Heinz Marx. Auch für heimische Betriebe ist das Thema <u>Personalkosteneffizienz</u> entscheidend. Die Personalkosten sanken von 2005 auf 2006 &Oslash; um 3,4 %. Top-Performer lagen 2006 mit einem Personalkostenanteil von 16,7 % am Umsatz unter dem Durchschnitt, konnten ihn aber nicht weiter senken. Da der Personalkostenvorteil der CEE-Länder schrumpft, steht auch dort die Steigerung der Material- und Maschineneffizienz im Mittelpunkt. Die operative Fitness wird auch für CEE ein bestimmendes Thema. Künftig müssen Unternehmen vermehrt auf <u>Innovation</u> setzen, um sich in der immer stärker ausdifferenzierten Branche klar zu positionieren und Nischenmärkte zu besetzen. Top-Performer machen bereits heute 50 % ihres Umsatzes mit Produkten, die vor weniger als 4 Jahren erstmals präsentiert wurden. Entscheidend für den Erfolg ist allerdings ein zielgerichtetes Innovationsmanagement. Kunststoffverarbeiter wachsen in CEE und Südostasien

Vinnolit rüstet Elektrolysen früher um

Die im November 2006 von <a href=http://www.vinnolit.de>Vinnolit</a> angekündigte schrittweise Umrüstung der Elektrolysen in Gendorf und Knapsack auf die energiesparende Membrantechnologie soll bereits Mitte 2009 - 1,5 Jahre früher als geplant - abgeschlossen werden. Vinnolit rüstet Elektrolysen früher um <% image name="Vinnolit_Cloranlage_Knappsack" %><p> <small> Die 330 kt Vinylchlorid-Anlage von Vinnolit in Knapsack. </small> Damit verbunden ist eine Erweiterung der Chlorkapazität von derzeit 390.000 auf 430.000 t/Jahr. Im ersten Schritt der Chlorkonversion - der planmäßig Ende 2008 abgeschlossen werden soll - werden etwa 45 Mio € in den Bau einer neuen Membranelektrolyse in Gendorf, mit einer Kapazität von 90.000 t/Jahr, investiert. Im Gegenzug wird die Amalgamkapazität in Knapsack um 60.000 t/Jahr verringert. Im jetzt beschlossenen zweiten Schritt - der Mitte 2009 abgeschlossen werden soll - ist die vollständige Umrüstung der noch verbliebenen Amalgamanlagen in Gendorf und Knapsack für rund 55 Mio € vorgesehen. Dies umfasst den Neubau einer weiteren Membranelektrolyse in Gendorf mit 90.000 t Chlorkapazität/Jahr sowie einer weiteren Membranelektrolyse in Knapsack mit 100.000 t/Jahr. Mit der anschließenden Stilllegung der beiden verbliebenen Amalgamanlagen in Gendorf und Knapsack ist die Konversion zum Membranverfahren vollständig abgeschlossen. </small>

National Starch: Henkel und Akzo Nobel einig

<a href=http://www.henkel.de>Henkel</a> hat sich mit <a href=http://www.akzonobel.com>Akzo Nobel</a> über den Kaufpreis für eine Back-to-Back-Transaktion geeinigt. Sie sieht vor, dass Henkel die Geschäftsbereiche Adhesives und Electronic Materials von National Starch, einer Tochter von <a href=http://www.ici.com>ICI</a>, übernimmt. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt knapp 4 Mrd €. <% image name="Akzo_Nobel" %><p> <small> Akzo Nobel ist - mit einem Gebot von rund 12 Mrd € - gut im Rennen um die britische Imperial Chemical Industries (ICI). Deren US-Tochter National Starch will Henkel haben. </small> "Damit sind wir dem erfolgreichen Abschluss der geplanten Akquisition einen großen Schritt näher gekommen. Den vereinbarten Kaufpreis erachten wir für sehr angemessen, da die neuen Geschäfte unser Portfolio hervorragend ergänzen", sagt Henkel-Chef Ulrich Lehner. "Aus der geplanten Zusammenführung erwarten wir zudem ein signifikantes Synergiepotenzial sowie eine wesentliche Verbesserung unserer Wachstums- und Ergebnis-Perspektiven." Mit National Starch würde Henkel seine führende Position im Klebstoffmarkt stärken, insbesondere im Industriegeschäft. Die zu akquirierenden Geschäftsfelder von National Starch wiesen 2006 einen Umsatz von rund 1,85 Mrd € aus und würden damit Henkels Umsatz im Unternehmensbereich Adhesives Technologies auf rund 7,3 Mrd € steigern. Das entspricht etwa der Hälfte des Gesamtumsatzes von Henkel. Die zu übernehmenden Geschäfte von National Starch ergänzen sich mit dem bestehenden Henkel-Portfolio des Bereichs Adhesives Technologies. Henkel erwartet aus dem Zusammenschluss Synergien in der Größenordnung von jährlich 240-260 Mio €. Der größte Teil davon würde auf der Kostenseite entstehen. Henkel geht davon aus, dass die Transaktion sich bereits im ersten Jahr ergebnissteigernd auswirken wird. Zur Finanzierung der Akquisition prüft Henkel eine Kombination aus Fremd- und/oder Eigenkapital und/oder dem möglichen Verkauf von Nicht-Kernaktivitäten. Ein Rating in der "A"-Kategorie will Henkel jedenfalls beizubehalten. Durch die geplante Akquisition wird sich Henkels Cashflow verbessern, wodurch trotz Restrukturierungskosten eine zügige Reduktion der Schulden möglich wird. National Starch: Henkel und Akzo Nobel einig

BASF erweitert Kapazitäten für Propionsäure

Die <a href=http://www.basf.de/zwischenprodukte>BASF</a> erweitert ihre Produktionskapazitäten des chemischen Zwischenprodukts Propionsäure an den Standorten Ludwigshafen um 30.000 Jahrestonnen und Nanjing um 9.000 Jahrestonnen. <% image name="Kuehe_im_Stall" %><p> Die Produktion in Nanjing erfolgt durch die BASF-YPC Co. Ltd., einem Gemeinschaftsunternehmen der BASF und der China Petroleum & Chemical Corporation (Sinopec Corp.). Nach Abschluss der Erweiterung der beiden Produktionsanlagen in Nanjing und in Ludwigshafen verfügt die BASF Mitte 2009 über eine Kapazität von insgesamt 149.000 Jahrestonnen Propionsäure. „Propionsäure stellt für uns ein strategisches Produkt dar und die BASF zählt hier zu den führenden Herstellern. Mit dieser Investition wollen wir den wachsenden Bedarf unserer Kunden nachhaltig begleiten“, sagt Walter Gramlich, President, Leiter des Unternehmensbereichs Zwischenprodukte der BASF. Das größte Anwendungsgebiet von Propionsäure ist die Konservierung von Futtergetreide. Zudem bewährt sich die organische Säure bei der Herstellung von Vitamin E und in den Bereichen Pharma, Pflanzenschutz, Lösemittel, Lebensmittelkonservierung und Kunststoffe. <small> <b>Futtergetreidekonservierung</b> auf Basis von Propionsäure hat gegenüber anderen Methoden deutliche Vorteile, wie eine Ökoeffizienz-Analyse der BASF belegt. Die Studie zeigt, dass der Einsatz der Säure als Konservierungsmittel bei Getreidefutter wesentlich ökoeffizienter ist als das Haltbarmachen durch Trocknen oder Einlagern in luftdichten Silos. </small> BASF erweitert Kapazitäten für Propionsäure

Bayer und Nektar machen Amikacin inhalationstauglich

<a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer HealthCare</a> wird gemeinsam mit dem US-Biotech <a href=http://www.nektar.com>Nektar Therapeutics</a> den Wirkstoff Amikacin (NKTR-061) für die Inhalation weiterentwickeln und vermarkten. Derzeit ist Amikacin in Phase II bei dieser Indikation. Bayer und Nektar machen Amikacin inhalationstauglich <% image name="kuenstliche_Beatmung" %><p> Die angedachte Therapie basiert auf einer neuartigen Inhalationstechnologie von Nektar zur Behandlung von Lungenentzündungen, die durch Gram-negative Bakterien verursacht werden. Dabei wird eine spezielle Formulierung von Amikacin - einem Aminoglycosid-Antibiotikum - über ein Beatmungssystem gezielt an den Ort der Infektion in die tiefen Abschnitte der Lunge transportiert. "Mit dieser Kooperation verstärken wir unser Engagement im Kampf gegen Infektions- und Atemwegserkrankungen. Sie ist damit strategischer Bestandteil unserer Entwicklung und Vermarktung pharmazeutischer Spezialprodukte", so Ulrich Köstlin, Vorstandsmitglied bei Bayer Schering Pharma. <table> <td><% image name="Bayer_Logo" %></td> <td> Im Rahmen der Vereinbarung erhält Nektar <b>175 Mio $</b> in Abhängigkeit von der Erreichung festgelegter Entwicklungs- und Umsatzziele. Darin enthalten ist eine Initialzahlung von 50 Mio $. Nach dem erfolgreichen Abschluss der klinischen Entwicklung werden Bayer und Nektar das Produkt in den USA gemeinsam vermarkten und den Gewinn teilen. Außerhalb der USA wird Bayer das Produkt vermarkten und dafür umsatzabhängig Lizenzgebühren von bis zu 30 % an Nektar zahlen. Für die weltweite klinische Entwicklung, die Zulassung und die Herstellung des Produkts ist Bayer verantwortlich. </td> </table> <% image name="Nektar_Logo" %><p> Beide Unternehmen arbeiten seit 2005 gemeinsam an der Entwicklung von inhalativem Ciprofloxacin in Trockenpulverform zur Behandlung von Pseudomonasinfektionen bei Patienten mit zystischer Fibrose. Dieser Entwicklungskandidat hat im Juli von der EMEA den Orphan-Drug-Status zuerkannt bekommen.

Proteinnetzwerke auf dem Prüfstand

Der molekulare Maschinenpark der Zelle interagiert vielfach. Um diese Prozesse zu verstehen, muss man das Netzwerk der Proteine samt Wechselwirkungen kennen. Forscher am <a href=http://www.mpi-inf.mpg.de>Max-Planck-Institut für Informatik</a> haben jetzt mehrere Datensätze von Proteininteraktionen einer Qualitätsprüfung unterzogen. Proteinnetzwerke auf dem Prüfstand <% image name="Proteinnetzwerk" %><p> <small> Dargestellt ist ein kleiner Teil eines molekularen Netzwerkes von menschlichen Proteinen (violette Punkte), die miteinander interagieren. Die Interaktionen der Proteine zur Erfüllung ihrer vielfältigen biologischen Aufgaben sind durch blaue Linien gekennzeichnet. © MPI für Informatik </small> Die Gesamtheit aller Proteininteraktionen - das Interaktom - wird auf 300.000 bis 400.000 geschätzt, von denen bisher nur wenig mehr als 10 % experimentell ermittelt wurden. Störungen davon Interaktionen können zu verschiedenen Krankheiten führen. Die Hoffnung ist daher, dass die detaillierte Analyse des Interaktoms Ansätze für zahlreiche neue Therapien liefert. Es gibt verschiedene Techniken, um Proteininteraktionen im Labor zu bestimmen. Da sie aber sehr zeit- und kostenintensiv sind, werden auch rechnerische Methoden entwickelt, um sie vorherzusagen. Jedoch sind bisher weder die experimentellen noch die computergestützten Methoden ausgereift. Zum einen werden viele Proteininteraktionen noch nicht entdeckt, zum anderen sind einige der beschriebenen Interaktionen Artefakte, die in der Realität nicht vorkommen. In einer Vergleichsstudie untersuchte ein Team um Mario Albrecht in der Bioinformatik-Abteilung von Thomas Lengauer mehrere weltweit verfügbare Datensätze von Interaktionen zwischen menschlichen Proteinen, die mit unterschiedlichen Methoden vorhergesagt oder experimentell bestimmt worden waren. Resultat: Viele Interaktionen sind nur jeweils in einem Datensatz vorhanden. Zurückgeführt wird das darauf, dass die unterschiedlichen Methoden verschiedene Teilbereiche des gesamten Interaktoms abdecken. Insgesamt ist der Anteil der zuverlässigen Interaktionen an der gesamten bis jetzt vorliegenden Datenmenge von Proteininteraktionen noch gering.

US-Zulassung für Pfizers Aidsmedikament Selzentry

<a href=http://www.pfizer.com>Pfizer</a> hat von der FDA die beschleunigte Zulassung von Selzentry (<a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5193>Maraviroc</a>) bekommen - das erste einer neuen Klasse oraler HIV-Medikamente seit mehr als 10 Jahren. Es blockiert den viralen Eintrittspunkt in weiße Blutzellen und reduziert die Viruslast bei behandlungserfahrenen Patienten mit einem bestimmten HIV-Typ. US-Zulassung für Pfizers Aidsmedikament Selzentry <% image name="OK" %><p> In den USA leben tausende HIV-Patienten, deren Virus zunehmend von den gängigen Medikamenten nicht mehr kontrolliert werden kann, sagt Pfizers CMO Joseph Feczko. "Die Zulassung von Selzentry für behandlungserfahrene Patienten ist ein bedeutender Durchbruch. Wir werden die Entwicklung von Selzentry ebenso in einem Spektrum anderer HIV/AIDS-Patienten vorantreiben." Indiziert wurde Selzentry für die kombinierte antiretrovirale Behandlung Erwachsener, die "CCR5-trop" sind, bei denen eine Virusreplikation evident ist und deren HIV-1-Stämme gegen mehrere antiretrovirale Wirkstoffe resistent sind. <b>Selzentry</b> ist das erste der neuen CCR5-Antagonisten, die den CCR5-Corezeptor und somit den Haupteintrittspunkt des HI-Virus in die T-Zellen blockieren. Selzentry stoppt den R5-Virus vor dem Eintritt in die Zellen auf der äußeren Oberfläche der Zellen, anstatt - wie alle anderen HIV-Medikamente - den Virus innerhalb der Zelle zu bekämpfen. Die beschleunigte Zulassung basiert auf 24-Wochen-Daten. Selzentry soll in den USA Mitte September erhältlich sein; in der restlichen Welt versucht Pfizer derzeit die Zulassung zu erhalten - in der EU hat der CHMP kürzlich eine positive Stellungnahme abgegeben. Außerhalb der USA soll Maraviroc als Celsentri vermarktet werden.

August 5th

Golden Rice: Gentech gegen den Hunger

Arrogante Welt: Ingo Potrykus hat etwas entwickelt, das Hunderttausende vor dem Erblinden und dem Tod durch Mangelernährung bewahren könnte. Doch &#8222;Golden Rice&#8220;, den es schon seit 1999 gibt, wartet weiter auf seine Zulassung. Schuld ist die Gentech-Skepsis der Industrieländer. 2012 könnte es trotzdem soweit sein. Golden Rice: Gentech gegen den Hunger <% image name="Potrykus2" %><p> <small> Ingo Potrykus: "Mit dem Ruf nach immer weiteren Regulierungen spielen Gentech-Gegner jenen vier Konzernen in die Hände, die sich eine transgene Entwicklung leisten können." </small> Mangelernährung ist ein Problem der Armen. Im Jahr 2000 hatten 792 Mio Menschen weltweit nicht genug zu essen oder nicht genug vom Richtigen zu essen bekommen, um ein normales gesundes Leben führen zu können, schätzt die Welternährungsorganisation. 90 % derer, die daran gestorben sind, kommen aus 42 Entwicklungsländern. Es fehlt in erster Linie an Eisen, Zink, Jod und Provitamin A. In Staaten wie den Philippinen oder Malaysia erblinden jährlich 500.000 Kinder, weil ihre Nahrung nicht genügend Provitamin A enthält, 50 % sterben an den Folgen binnen eines Jahres. Reis ist dort das Hauptnahrungsmittel. 80 % des Kalorienbedarfs wird damit gedeckt und keine der Reissorten kann Betakarotin &#8211; also Provitamin A &#8211; synthetisieren. Dieses bezieht der Körper normalerweise aus Obst und Gemüse. Ingo Potrykus, Professor für Pflanzenwissenschaften an der ETH Zürich, hat nach einer nachhaltigen Lösung gesucht und 1991 einen Dissertanten dafür gewinnen können, an der Entwicklung einer transgenen Reissorte zu arbeiten, die das benötigte Provitamin A von sich aus herstellen würde. Niemand hätte ihm das Vorhaben finanziert, doch Schweizer Universitäten stellen ihren Professoren begrenzt Forschungskapital zur freien Verfügung. 10 Jahre hatte er bereits investiert um die dafür notwendigen Methoden zu entwickeln und es sollte fast noch einmal solange dauern, bis der &#8222;Golden Rice&#8220; 1999 marktreif war. Potrykus emeritierte und scheut seitdem keine Anstrengung um seine Erfindung dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. <b>Genetischer Bypass.</b> Der Name Golden Rice bezieht sich auf die gelb-orange Färbung des Betakarotins. Vier Gene sind im Reis für seine Produktion notwendig, doch in normalem Reis sind alle &#8222;still gelegt&#8221; und funktionslos. Eine Reaktivierung dieser Gene schien aussichtslos und so entschied man sich, einen &#8222;genetischen Bypass&#8220; zu legen und installierte zwei neue Gene. Eines aus der Narzisse, welches dann durch ein aktiviertes Mais-Gen ersetzt wurde, und eines aus dem ubiquitären Bodenbakterium Erwinia. Damit ist es 2005 gelungen, Sorten zu entwickeln, die bis zu 36 Mikrogramm pro Gramm Betakarotin enthalten &#8211; 20 Mal mehr als in den ersten Golden Rice Varianten von 1999. Und mehr als ausreichend, um damit den Bedarf von Kindern und Erwachsenen in Reis-abhängigen Regionen zu decken. <% image name="Potrykus1" %><p> <small> &#8222;Staatliche Einrichtungen haben sich als inkompetent und unwillig erwiesen, wenn es darum geht, wissenschaftlichen Errungenschaften zu ihrer praktischen Anwendung zu verhelfen.&#8220; </small> So weit, so gut. Doch Potrykus und das Projekt &#8222;Golden Rice&#8220; kämpfen seitdem gegen die Windmühlen nationaler Regulierungsbestimmungen. Dabei wollen sie mit Golden Rice nicht einmal groß Geld verdienen, vielmehr ist das &#8222;Golden Rice&#8220; als humanitäres Projekt angelegt. Es handelt sich dabei um keine nur einmal verwendbare Hybridsaat, die jedes Jahr nachgekauft werden muss. Statt dessen kann ein Teil der Ernte wieder zur Aussaat verwendet werden. Keine Zusatzmittel müssten erstanden werden, an der Art und Weise des herkömmlichen Anbaus würde sich also nichts ändern. Zudem können die Landwirte den Golden Rice selbst weiter züchten, so wie sie es mit den eigenen Landsorten seit jeher tun. <b>&#8222;Open Source Gene&#8220;.</b> Dass Golden Rice de facto verschenkt wird, liegt an der einzigartigen Zusammenarbeit der Forscher mit mehr als 30 Patenthaltern, die sich letztendlich bereit erklärten, insgesamt 72 für die Entwicklung notwendigen Patente freizugeben. Keines der beteiligten Unternehmen plant Golden Rice zu kommerzialisieren. Vom privaten Sektor entwickelte Varianten werden ebenso kostenlos zur Verfügung gestellt. Erst ab einem Jahreseinkommen von über 10.000 $ muss eine Lizenz vom Hauptinvestor Syngenta erworben werden. Unterstützung bekommt das Golden Rice Project sogar von der Gates-Foundation. &#8222;Staatliche Einrichtungen haben sich als inkompetent und unwillig erwiesen, wenn es darum geht, wissenschaftlichen Errungenschaften zu ihrer praktischen Anwendung zu verhelfen&#8220;, seufzt Potrykus. <% image name="Goldenrice" %><p> <small> Wie viel Betakarotin der eigene Reis produziert, sieht man an der Farbe der Körner. Zuviel Betakarotin kann man nicht zu sich nehmen. © goldenrice.org </small> Diese legen dem Golden Rice Project die letzten und größten Hürden in den Weg. Denn für die Freisetzungszulassung muss zuerst nachgewiesen werden, dass einem neuen Konstrukt eine regulativ saubere transgene Insertion vorangegangen ist. Es muss also nachgewiesen werden, dass das neue genetische Material nur einmal ins Wirtsgenom aufgenommen wurde und vieles mehr. Diese Nachweise bedeuten, dass gut 90 % der erfolgreichen Konstrukte wieder entsorgt werden müssen &#8211; darunter oft genug jene, am meisten Betakarotin produzieren. Der Sicherheitstest an Tier und Mensch benötigt bis zu drei (weiteren) Jahren. Deren Sinn mag einleuchten. Die Tatsache, dass die meisten Menschen mit den eingeführten Genen und ihren Produkten schon ihr ganzes Leben in Berührung sind, wird allerdings nicht in die Beurteilung einbezogen. Im Laufe der Tests von Golden Rice verlangten Kritiker sogar, dass der Reis auf bekannte Narzissentoxine untersucht werden sollte. Und damit ist die Liste der erforderlichen Tests noch lange nicht zu Ende. Für Potrykus sind diese Vorsichtsmaßnahmen &#8222;Standards, die Sinn machten, als man sie in den 1970er Jahren einführte&#8220;. Fast 30 Jahre später habe man genug Erfahrung im Umgang mit transgenen Material: Weltweit werden in 21 Ländern 9 Mio ha mit GMO-Pflanzen bewirtschaftet. Statt den herrschenden Auflagen fordert Potrykus ein &#8222;vernünftiges Risikomanagement&#8220;: Seiner Ansicht nach sollten &#8222;die eingeführte Eigenschaften und nicht die dahinterstehende Technologie&#8220; reguliert werden. Und: &#8222;Pathogene Bakterien und transgene Pflanzen lassen sich nicht über den gleichen Kamm scheren.&#8220; <b>Regulierungswut.</b> In den letzten Jahren sind Gentech-Regulierungen weltweit schärfer geworden, wobei die EU hier Vorreiter ist. Diese Regulierungen entwickeln sich immer mehr zu einem Netzwerk kultureller und moralischer Wertvorstellungen, die versuchen, Konsumentenängsten vorwegzugreifen &#8211; mit dem Effekt, dass das mehr an Regulierungen auch Angst vor dem &#8222;Regulierten&#8220; schüren. Außerhalb der EU werden diese Vorschriften über den Handelsweg oder über internationale Abkommen den Schwellenländern aufoktroyiert. So könnten etwa indische Basmatireishersteller, die sich entschließen, Golden Rice zu vertreiben, von ihren Hauptabnehmern in der EU mit Boykott bedroht werden. Dazu übersteigen die &#8222;Deregulationkosten&#8220; die finanziellen Möglichkeiten eines staatlichen Forschungsvorhabens bei weitem. Die Folge davon: Mehr als 200 transgene Pflanzen aus Projekten in den Entwicklungsländern werden wohl nie auf den Markt kommen. Auch die allermeisten privaten Entwickler steigen aus. &#8222;Weltweit können sich die transgene Entwicklung nur 4 Unternehmen leisten&#8220;, sagt Potrykus. &#8222;Mit dem Ruf nach immer weiteren Regulierungen spielen Gentech-Gegner diesen wenigen großen Unternehmen in die Hände.&#8220; Monsanto etwa investiert 10-15 Mio $, um ein Konstrukt durch die Regulationsmechanismen zu bringen, für Golden Rice wird mit 20 Mio $ gerechnet. Dennoch, ein vorläufiges Ende ist für Potrykus 2012 in Sicht: Dann soll Golden Rice &#8211; zumindest auf den Philippinen &#8211; bei den Bauern sein, wenn dort die Deregulierung des Golden Rice abgeschlossen ist. Knapp 30 Jahre nach dem Start des Projekts.

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