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August 6th, 2014

Atomlagen Schicht für Schicht zusammensetzen

Ein Forscherteam der University of California in Riverside erforscht eine neue Klasse von Materialien, die sich „Van der Waals-Materialien“ nennt. Dabei werden zweidimensionale Atomlagen mit speziellen Eigenschaften erzeugt und aus diesen „Van der Waals-Heterostrukturen“ Schicht für Schicht zusammengebaut.

 

Das Interesse an zweidimensionalen Materialien wurde in jüngerer Zeit vor allem durch Graphen, der aus einzelnen Graphit -Lagen besteht, befeuert. Graphen zeigt eine ganze Reihe neuartiger Eigenschaften, die vielfältige technologische Anwendungen versprechen. Van der Waals-Materialien bestehen ebenfalls nur aus einer Lage an Atomen, die durch starke Elektronenkorrelationseffekte gekennzeichnet sind daher spezielle quantenphysikalische Eigenschaften zeigen.

Mithilfe verschiedener Methoden (wie Molekularstrahlepitaxie) lassen sich derartige Materialien Schicht für Schicht zu sogenannten Heterostrukturen zusammensetzen. Ein Gruppe von Wissenschaftlern der University of California in Riverside will nun die speziellen elektrischen, optischen und thermischen Phänomene untersuchen, die an solchen Heterostrukturen auftreten: Alexander Balandin wird dabei die Materialcharakterisierung, Fabrikation und das Testen der so entstehenden Nano-Devices übernehmen, Roger Lake theoretische Untersuchung dieses Materialtyps anstellen und die Eigenschaften der Heterostrukturen am Computer simulieren. Alexander Khitun ergänzt diese Expertise durch das Design von Schaltkreisen, die auf zwei-dimensionalen Materialien und atomaren Heterostrukturen basieren.

 

 

 

 

 

 

 

August 5th

Japanischer Wissenschaftler mit Preis für siliciumorganische Chemie ausgezeichnet

Der mit 10.000 Euro dotierte Wacker Silicone Award geht in diesem Jahr an Akira Sekiguchi, Professor für organische Chemie an der Universität Tsukuba in Japan. Dem Preisträger war es 2003 erstmals gelungen, Moleküle mit stabilen Silicium-Silicium-Dreifachbindungen zu synthetisieren und mittels Röntgenstrukturanalyse eindeutig nachzuweisen.

 

Die Auszeichnung wurde am 4. August in Berlin überreicht. Christian Hartel, Leiter des Geschäftsbereichs Silicones bei Wacker würdigte die wegweisenden Arbeiten von Sekiguchi auf dem Gebiet der siliciumorganischen Forschung.

In mehr als 250 Publikationen hat Sekiguchi eine Vielzahl von Synthesen und Verbindungen beschrieben. Dazu gehören unter anderem gemischte aromatische Fünfringe mit jeweils drei Silicium- und zwei Kohlenstoffatomen, die für Anwendungen in künftigen Leuchtstoffen von Interesse sind. Der heute 62-jährige synthetisierte erstmals auch stark verzweigte baumartige Polymere auf der Basis von Silicium. Für solche Moleküle zeichnen sich Anwendungen auf dem Gebiet der Oberflächenkatalyse ab. Sekiguchi beschrieb darüber hinaus stabile zyklische Radikale auf der Basis von Silicium, die für die Entwicklung künftiger Hochenergie-Speicher von Bedeutung sind. In Zusammenarbeit mit dem japanischen Automobilhersteller Toyota werden die Potenziale diese Forschungsergebnisse derzeit untersucht.

 

 

 

 

July 31st

Affiris präsentiert Phase-I-Ergebnisse zu Parkinson-Impfstoff

Das Wiener Biotech-Unternehmen Affiris gab im Rahmen einer Pressekonferenz in New York Phase-I-Ergebnisse zu seinem Impfstoffkandidaten PD01A gegen Morbus Parkinson bekannt.  Das Vakzin erwies sich als sicher und gut verträglich, 50 Prozent der geimpften Patienten bildeten Target-spezifische Antikörper aus.

 

PD01A ist die erste gegen das Protein Alpha-synuclein gerichtete Therapie, die in einer klinischen Studie getestet wurde. Alpha-synuclein, das unter anderem in den für die Parkinson typischen Lewy-Körperchen zu finden ist, ist ein vielversprechendes Target für die Behandlung dieser Erkrankung.

 

Unterstützung von Michael J. Fox Foundation

Die Studie wurde von der der Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research mit 1,5 Millionen Dollar unterstützt. Getestet wurden zwei unterschiedliche Dosen von PD01A, die sich beide als gut verträglich und sicher erweisen. Bei 50 Prozent der geimpften Patienten wurden in Serumproben Alpha-synuclein-spezifische Antikörper festgestellt. Zusätzlich konnten impfinduzierte Antikörper auch in der Gehirn-Flüssigkeit („Liquor“) gefunden werden, was den therapeutischen Ansatz von Affiris bestätigt. Die Auswertung der klinischen Endpunkte ergab darüber hinaus einen Trend hin zu einer Stabilisierung der geimpften Probanden im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Die Michael J. Fox Foundation wird nun auch eine geplante Anschluss-Studie finanzieren, in der eine Auffrischungsimpfung untersucht wird und so die nächsten Schritte in Richtung einer Phase II vorbereitet werden sollen.  

 

 

 

 

July 30th

Baxter verkauft zwei Impfstoffe an Pfizer

<a href=http://www.baxter.at target=“_blank“>Baxter</a> verkauft sein Geschäft mit kommerziell vermarkteten Impfstoffen an Pfizer. Die Vereinbarung umfasst die Vakzine gegen Gruppe-C-Meningokokken und  FSME sowie die damit verbundenen Produktionsstätten.

 

Pfizer bezahlt 635 Millionen US-Dollar für das Geschäft mit den beiden Impfstoffen, mit dem Baxter 2014 rund 300 Millionen US-Dollar eingenommen hat. Je nach der Zustimmung der zuständigen Behörden rechnen die beiden US-Unternehmen, die Transaktion bis Ende 2014 abschließen zu können.

 

Bioscience wird umgebaut

Das Impfstoff-Geschäft ist Teil des Konzernbereichs Bioscience, dessen Portfolio derzeit  optimiert wird. Im Zuge dessen würden auch strategische Optionen, einschließlich des Potentials der Partnerschaft oder der Veräußerung seines auf Grippe und Borreliose ausgerichteten F&E- Entwicklungsprogramms geprüft, wie es in einer Aussendung des Unternehmens hieß.

Ziel sei die Fokussierung auf spezifische Krankheitsbereiche, um die Bioscience-Organisation in ein eigenständiges globales Biopharma-Unternehmen zu entwickeln, so Ludwig Hantson, der Präsident von Baxter Bioscience. Baxter hatte bereits im März bekannt gegeben, sich in zwei unabhängige Unternehmen zu spalten, von denen das eine das Medizinprodukte- und das andere das Biopharma-Geschäft weiterführen soll.

 

 

 

 

July 28th

BASF eröffnet Katalysatoren-Werk in Polen

BASF hat eine neue Produktionsstätte für Automobil-Abgaskatalysatoren im polnischen Środa Śląska errichtet. Es ist die größte Anlage ihrer Art im Konzern.

 

Der Bau der 40.000 m² großen Anlage, in die BASF  90 Millionen Euro investiert hat, begann Ende 2012. Im April 2014 wurde der Probebetrieb aufgenommen, seit Juni  sind zwei Fertigungslinien in Betrieb. Derzeit sind 100 Personen in der Anlage beschäftigt.

Der deutsche Chemiekonzern plant weitere Ausbauten, die die Gesamtinvestition auf etwa 150 Millionen Euro erhöhen werden. Insgesamt sind in der Sonderwirtschaftszone Środa Śląska zehn Fertigungslinien für PKW- und LKW-Katalysatoren geplant, die bis 2016 vollständig in Betrieb gehen sollen, im Endausbau werden mehr als 400 Menschen am Standort beschäftigt sein.

 

 

 

 

July 24th

Mehr Eisen und Zink in Knochentumoren

Ein Forscherteam von Med-Uni Wien, TU Wien und Ludwig-Boltzmann-Institut für Osteologie hat festgestellt, dass im Gewebe von Osteosarkomen eine erhöhte Konzentration an Spurenelementen vorliegt. Das könnte ein Ansatz für eine neuartige, zielgerichtete Therapie sein

 

Osteosarkome gehören zu den häufigsten Tumorerkrankungen des Knochengewebes. Die Ursachen für deren Entstehung sind aber noch weitgehend unbekannt. Derzeit gilt der chirurgische Eingriff als einzig zielführende Behandlungsmethode, die Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie sind sehr begrenzt.

Die Wissenschaftler fixierten die betroffene Region im Elektronenmikroskop und untersuchten sie anschließend mit Synchrotronstrahlung aus einem Teilchenbeschleuniger. Dabei zeigte sich, dass die Konzentration von Eisen und Zink im Tumorgewebe um ein Vielfaches höher ist als im gesunden Gewebe. „Das Tumorgewebe scheint also eine Umgebung zu schaffen in der Spurenelement leichter anbinden können“, so Studienleiter Jochen Hofstätter von der Wiener Uni-Klinik für Orthopädie.

 

 

 

July 22nd

Hans Tuppy ist 90

Der österreichische Biochemiker Hans Tuppy feiert am 22. Juli seinen 90. Geburtstag. Tuppy ist als Rektor der Universität Wien, Präsident des FWF, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Wissenschaftsminister weit über die engeren Grenzen seines Fachs hinaus bekannt geworden.

 

Seine wissenschaftliche Karriere begann Tuppy nach dem Studium der Chemie an der Universität ein in der Forschungsgruppe des späteren Nobelpreisträgers Frederick Sanger, wo man sich zu dieser Zeit mit der Struktur und Synthese von Insulin beschäftigte. 1958 wurde er außerordentlicher Professor, 1963 Ordinarius am Institut für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Uni Wien. In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte er sich mit Nukleinsäuren, Kohlenhydraten und Viren. Ihm gelang die die enzymatische Umwandlung von Blutgruppensubstanzen des AB0-Systems ebenso wie die Entdeckung einer Gruppe von Neuraminsäurederivaten mit antiviraler Wirksamkeit.

 

Maßstäbe gesetzt

Von 1974 bis 1982 fungierte Tuppy als Präsident des „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ (FWF) und etablierte dort – nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in Cambridge – das internationale Peer-Review-Verfahren, also die Begutachtung von Projektanträgen durch ausschließlich im Ausland tätige Wissenschaftler. Die heutige FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund gratulierte ihrem Vorgänger und würdigte dessen richtungsweisende Entscheidungen, die bis heute Gültigkeit hätten. Höhepunkt von Tuppys wissenschaftspolitischem Wirken war seine Zeit als Wissenschaftsminister im Kabinett Vranitzky II zwischen  1987 und 1989.

 

 

 

 

 

Apeptico: Neue Forschungsergebnisse zur Wirkung des Leitprodukts

Apeptico-Mitgründer Rudolf Lucas hat mit seinem Forschungsteam an der Georgia Regents University neue Ergebnisse zur Rolle des Natriumkanals in der Apikalmembran des Lungen-Epithels (ENaC) bei der Befreiung der Lungenbläschen von Flüssigkeit erzielt.

 

Mit einer Kombination aus In-vitro- und In-vivo-Studien konnte gezeigt werden, dass das vom Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) abgeleitete TIP-Peptid den Natriumkanal aktiviert, die Wahrscheinlichkeit für dessen Öffnung erhöht und die Expression des ENaC-alpha-Proteins verhindert. Transgene Mäuse, denen diese TNF-Domäne fehlt, entwickeln deutlich mehr Ödeme in Gegenwart bakterieller Toxine als der Wildtyp.

Apeptico entwickelt mit AP301 eine synthetische Variante des TIP-Peptids und konnte zeigen, dass nach inhalativer Verabreichung des Präparats an künstlich beatmete Patienten die Befreiung der Alveolen von Flüssigkeit aktiviert wird.

 

 

 

July 19th

Mit Strom gegen Krebs

Am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz wird eine neuartige Methode in der Therapie von Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Tumoren eingesetzt. Bei der sogenannten Irreversiblen Electroporation mittels „Nano-Knife“ wird Krebsgewebe mit kurzen Hochspannungspulsen abgetötet.

 

Nach wie vor ist der Goldstandard bei der Behandlung von Leber- und Pankreas-Karzinomen die operative Entfernung des Tumors. Bei weit fortgeschrittenen, mit Metastasen-Bildung verbundenen Erkrankungsbildern ist dies häufig aber nicht mehr möglich.

In solchen Fällen können lokal wirkende, mikrotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Eine solche stellt das eingesetzt Nano-Knife dar, das  den Tumor mit fließendem Strom abtötet. Dazu wird das erkrankte Gewebe kurzen, mehreren tausend Volt starken elektrischen Impulsen ausgesetzt. Die behandelnden Chirurgen arbeiten dabei eng mit interventionellen Radiologen zusammen: Der gering invasive Eingriff wird erst durch Roboter-assistierte Interventionsplanung und Durchführung auf der Grundlage moderner bildgebender Verfahren möglich. Im Unterschied zu thermischen, auf Hitze-Zufuhr basierenden Verfahren kann es bei dieser Methode nicht zur Schädigung von umliegendem, gesundem Gewebe kommen.

 

 

July 17th

Rembrandtin setzt mobiles Labor in der Kundenberatung ein

<a href=http://www.rembrandtin.com target=“_blank“>Rembrandtin Lack</a> hat einen Kastenwagen mit mehr als 30 Messgeräten als mobiles Labor ausgestattet. Damit wird es möglich, Analysen direkt beim Kunden durchzuführen und so die Beratungsqualität für neuartige Beschichtungsprodukte zu erhöhen.

 

Nach Angaben von Geschäftsführer Dietmar Jost sind die Speziallacke, die zu 70 Prozent in den Export gehen, die Frucht einer intensiven Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. 31 der 148 Mitarbeiter seien in diesem Bereich tätig. Innovative Produkte würden aber auch einen höheren Beratungsaufwand nach sich ziehen – und hier sei vom Kunden oft schnelles Reagieren gefordert.

Mit einem mobilen, in einem Kastenwagen eingerichteten Labor können die Anwendungstechniker von Rembrandtin nun alle gängigen Analysen durchführen und direkt beim Kunden auswerten. Darüber hinaus dienen Applikationsgeräte der Vorführung von neuen Lacksystemen.

 

Pilotprojekt für gesamte Helios-Gruppe

Für die Helios-Lackgruppe, Eigentümer von Rembrantin Lack und 14 weiteren Unternehmen, ist das Mobil-Labor ein Pilotprojekt. Vorstand Hubert Culik plant, bis zum nächsten Jahr vier weitere Mobil-Labors zum Einsatz zu bringen.

 

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