Archive - Nov 2011

November 23rd

AIT als Industriepartner

Die vor drei Jahren präsentierte Strategie des Austrian Institute of Technologies bewährt sich, sagen die Eigentümer. Einige Änderungen auf taktischer Ebene erfolgen in nächster Zeit. AIT als Industriepartner <% image name="AIT_Web" %> <small><b>Strategie und Taktik für AIT: </b> Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch, Verkehrsministerin Doris Bures, IV-Präsident Veit Sorger (v. l. n. r.) <i>Credit: AIT Austrian Institute of Technology/APA-Fotoservice/Hinterramskogler</i></small><br> Höchst zufrieden mit der Entwicklung des Austrian Institute of Technology (<a href=http://www.ait.ac.at target=“_blank“>AIT</a>) zeigten sich die Eigentümervertreter, Verkehrsministerin Doris Bures und der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Veit Sorger, sowie AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch bei einer Pressekonferenz in Wien. Bures sagte, das AIT sei „vom Sorgenkind zum Musterschüler“ geworden. Sorger nannte das Institut einen „großartigen strategischen Partner für die Industrie“. Die IV habe ihren Gesellschaftervertrag bis 2017 verlängert. Sie werde neue Mitglieder für den Verein zur Förderung von Forschung und Innovation (VFFI) anwerben bzw. ehemalige Mitglieder zum Wiedereintritt anregen, präzisierte Sorger. Die IV ist am AIT über den Verein mit 49,54 Prozent beteiligt, den Rest hält der Bund. Sorger fügte hinzu, Österreich könne im internationalen Wettbewerb nur durch Forschung, Innovation und Bildung bestehen. <br> Androsch konstatierte, die vor drei Jahren präsentierte neue Strategie bewähre sich. Das AIT „macht das vierte Mal in Folge Gewinne, und auch für 2011 zeichnet sich ein positives Ergebnis ab. Trotzdem ist es notwendig, die Richtung immer wieder zu schärfen und eine Nachjustierung der Strategie durchzuführen. Unser Ziel muss es sein, in unseren Forschungsschwerpunkten Themenführer zu werden.“<p> <b>Schwerpunkte bündeln</b><p> „Kleine Kurskorrekturen“ werde es im „Health-and-Evironment-Department“ sowie in der Tochtergesellchaft Seibersdorf Labor GmbH geben, verlautete am Rande der Pressekonferenz. Bei „Health and Environment“ werden die Schwerpunkte neu gebündelt, die Details werden derzeit finalisiert.<br> Die Seibersdorf Labor schließt mit Jahresende das Geschäftsfeld Toxikologie. Etwa 26 Beschäftigte verlieren dadurch ihre Arbeitsplätze. Als Grund für die Einstellung wurde angegeben, das Geschäftsfeld „arbeitet in einem international enorm umkämpften Markt mit geringen Margen und starkem Kostendruck.“ AIT-Pressesprecher Daniel Pepl erläuterte dem Chemiereport, dem Geschäftsfeld habe im Vergleich mit der Konkurrenz die „kritische Masse“ an Personal und Ressourcen gefehlt, um auf dem Markt erfolgreich zu sein. Es habe keine erkennbare Chance gegeben, Gewinne zu erzielen. Da sich die Seibersdorf Labor ausschließlich über den Markt finanzieren müsse, könne dies nicht hingenommen werden. „Es wurde vielerlei versucht, leider letztlich ohne Erfolg“, sagte Pepl. <p> <b>EGT 2011 bei zwei Millionen Euro </b><p> Das AIT erzielte im Geschäftsjahr 2010 ein operatives Ergebnis (EGT) von 3,5 Millionen Euro. Für heuer wird ein EGT von zwei Millionen Euro erwartet, außerdem investiert das Unternehmen 1,5 Millionen Euro in „strategische Forschungsvorhaben“. Der Auftragsstand lag 2010 bei etwa 121,8 Millionen Euro und damit um 14,6 Millionen Euro über dem des Jahres 2009 (107,2 Millionen Euro). Von 54,6 auf 60,5 Millionen Euro erhöht hat sich der Auftragseingang.

November 22nd

Wiener Psychiater warnt vor Pseudodemenz

Anlässlich des Wiener Alzheimertags machte Dietmar Winkler von der Wiener <a href=http://www.medizin-medien.at/dynasite.cfm?dsmid=83349>Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie</a> auf die Problematik aufmerksam, dass rund zehn Prozent der Demenzfälle als Folge einer anderen Erkrankung auftreten. Deren Behandlung würde vielfach auch die Rückbildung der Demenzsymptome nach sich ziehen. Wiener Psychiater warnt vor Pseudodemenz <% image name="WinklerDietmar" %> <small><b>Dietmar Winkler</b>, Psychiater an der Medizinischen Universität Wien, beschäftigt sich mit Epidemiologie, Klinik und Therapie der saisonal abhängigen Depression ebenso wie mit Frühdiagnose und Therapie der Alzheimer-Demenz. <i>Bild: Medizinische Universität Wien</i></small> Zu unterscheiden ist laut Winkler dabei zwischen einer „Pseudodemenz“ und einer „sekundären Demenz“. Pseudodemenzen treten häufig bei depressiven älteren Menschen auf. Die beobachteten mentalen Störungen ähneln einer Demenz oft „auf tückische Weise“, wie Winkler erklärt. Sekundäre Demenzen sind andererseits häufig Begleiterscheinungen von Schilddrüsenunterfunktionen, Störungen der Funktion der Nebenschilddrüsen, Tumoren, Infektionen mit HIV oder Lues (Syphilis). Aber auch Vitaminmangelzuständen und verschiedene neurologischen Erkrankungen kommen als Ursache in Frage. Winkler: „Diese Grunderkrankungen sind zumindest zum Teil behandelbar und in vielen Fällen ist auch eine Rückbildung der Demenzsymptomatik möglich.“ <b>Umfassende Diagnose erforderlich</b> Wichtig sei deshalb bei einem Verdacht auf Demenz, bei den eingeleiteten Untersuchungen etwas über den Tellerrand hinauszublicken: Mit einigen Routineuntersuchungen wie Magnetresonanztomographie oder einer venösen Blutabnahme könne bereits vieles abgeklärt werden. Darüber hinaus sei es unter anderem ratsam, die Blutchemie zu analysieren, den Augenhintergrund bei Verdacht auf vaskuläre Demenz zu untersuchen, die Schilddrüsenfunktion zu prüfen und einen HIV-Test zu machen.

November 21st

US-Behörde: Aus für Avastin in der Brustkrebs-Therapie

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung des Arzneimittels Avastin (Wirkstoff Bevacizumab) für die Behandlung von metastasierendem Brustkrebs zurückgezogen. Die Behörde sieht die Wirksamkeit des von Roche auf den Markt gebrachten Medikaments in dieser Indikation als nicht ausreichend durch Studien belegt an. US-Behörde: Aus für Avastin in der Brustkrebs-Therapie <% image name="avastin_web" %> <small><b>Avastin (Wirkstoff Bevacizumab)</b> wirkt gezielt der Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) entgegen und entzieht dem Krebsgewebe so die Nährstoffversorgung. <i>Bild: Roche</i></small> Gänzlich unterschiedlich wird die Datenlage dagegen in Europa beurteilt: Beinahe gleichzeitig mit dem Aufwallen der Diskussion in den USA wurde die Zulassung von Avastin von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA auf die Kombination mit Capecitabin (Markenname „Xeloda“)erweitert. Dementsprechend „enttäuscht“ zeigte sich Hersteller Roche. Man werde ungeachtet der jüngsten Entscheidung eine neue Phase III-Studie zu Avastin in Kombination mit der Chemotherapie Paclitaxel bei zuvor unbehandelten, metastasierten Brustkrebspatientinnen starten. Dabei soll besonderes Augenmerk auf die Evaluierung eines potentiellen Biomarkers für Avastin gelegt werden, um jene Patientinnen zu identifizieren, die von einem Einsatz des Antikörpers am meisten profitieren können, hieß es von Seiten des Konzerns. Voin der Entscheidung unberührt bleibt der Einsatz des Arzneimittels in Europa. Weiterhin zugelassen bleibt Bevcizumab auch in den USA gegen Darmkrebs, Lungenkrebs, Nierenzellenkrebs und Glioblastom. <b>Die Wirkungsweise von Avastin</b> Avastin ist die derzeit einzige anti-angiogene Therapie (also eine Therapie, die die Neubildung von Blutgefäßen im Krebsgewebe verhindert), die bei den genannten fortgeschrittenen Krebserkrankungen zur Verfügung steht. Roche hat ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm laufen, in dessen Rahmen der Einsatz des Wirkstoffs in der Krebsmedizin in mehr als 500 klinischen Prüfungen in über 50 Tumorarten untersucht wird.

November 18th

Queen Elizabeth Prize for Engineering soll „Nobelpreis“ für Technik werden

Der britische Premier David Cameron hat den Launch eines internationalen Technik-Preises bekanntgegeben. Der mit 1 Million Pfund dotierte „Queen Elizabeth Prize for Engineering“ soll, beginnend mit 2013, im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben werden und dasselbe Ansehen bekommen wie der Nobelpreis in der Wissenschaft. <% image name="DavidCameron" %> <small><b>Der britische Premier David Cameron</b> verkündete den neuen Technik-Preis. <i>Bild:World Economic Forum, swiss-image.ch/Photo by Remy Steinegger/Creative Commons-Lizenz</small> Cameron gab seiner Hoffnung Ausdruck, der Preis möge viele junge Menschen inspirieren und für die Technik begeistern, so wie es zu Zeiten von Stephenson oder Brunel der Fall gewesen sei. Dass dieser Preis geschaffen wird, sei die Frucht der wachsenden Einsicht von Politik und Wirtschaft, dass es notwendig sei, herausragende Leistungen von Technikern vor den Vorhang zu holen, hieß es seitens der Royal Academy of Engineering – jener Organisation, die die Vergabe des Preise nun organisieren wird. <b>Unternehmens-Spenden ermöglichen Preisgeld</b> Dazu wird im Februar 2012 ein internationales Panel von Juroren ernannt, dem ein Aufruf, Personen zu nominieren, folgen wird. Der Preis soll an eine einzelne Person oder an ein Team von bis zu drei Personen vergeben werden können. Das Preisgeld wurde durch Spenden einer Reihe von Unternehmen ermöglicht, darunter BAE Systems, BP, Glaxo Smith Kline, National Grid, Shell und Siemens. Der Queen Elizabeth Prize reiht sich damit in die Spitzenklasse technischer Auszeichnungen ein, zu denen etwa auch der von der finnischen Technologie-Akademie vergeben „Millennium Technology Prize“ (Dotation 800.000 Euro) und der von der US National Academy of Sciences vergebene „Charles Stark Draper Prize“ (im Wert von 500.000 US-Dollar) zählt. Queen Elizabeth Prize for Engineering soll „Nobelpreis“ für Technik werden

November 17th

Danfoss steigert Umsatz und Gewinn

Das dänische Wärme-, Kälte- und Antriebstechnik-Unternehmen <a href=http://www.danfoss.com>Danfoss</a> konnte seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen 2011 von 23,379 auf 25,830 Milliarden dänische Kronen (entspricht 3,47 Milliarden Euro) steigern. Als Triebkräfte werden das Klimatechnik-Geschäft und Zuwächse in den BRIC-Staaten genannt. Danfoss steigert Umsatz und Gewinn <% image name="NBC_2011_small" %> <small><b>Danfoss-CEO Niels B. Christiansen</b> ewartet auch für das Gesamtjahr 2011 ein Wachstum bei Umsatz und Gewinn. <i>Bild: Danfoss A/S</i></small> Niels B. Christiansen, Präsident und CEO von Danfoss, spricht davon, dass Russland mittlerweile der viertgrößte Markt für das Unternehmen ist, in dem die beginnende Heizsaison für florierende Absätze gesorgt habe. <b>Erhöhte Gewinn lassen Rückführung von Krediten zu</b> Danfoss liegt mit den erreichten Umsätzen weiterhin über dem Rekordergebnis von 2010, wenn auch im dritten Quartal eine Verlangsamung der Entwicklung verzeichnet wurde. Auch Gewinn (von 2,421 auf 3,039 Milliarden dänische Kronen, was 0,408 Milliarden Euro entspricht) und Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern (von 2,083 auf 2,668 Milliarden dänische Kronen, entsprechend 0,3585 Milliarden Euro) konnten gesteigert werden, was Christiansen auf die „stringente Ausrichtung auf das Kerngeschäft“ zurückführt. Dieser Umstand versetzte Danfoss auch in die Lage, Kredite weiter zurückzuführen – die Verschuldung sei in zwei Jahren mehr als halbiert worden. Auch für das Gesamtjahr 2011 glaubt man bei Danfoss, die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen weiter steigern zu können: So soll der Umsatz trotz Veräußerung zweier Geschäftsbereiche auf 33 bis 34 Milliarden dänische Kronen steigen, beim EBIT wird eine Wert zwischen 3,3 und 3,5 Milliarden dänische Kronen erwartet.

November 16th

Centrope Life-Science-Expertentreffen in Wien

Im Rahmen des Technologietransfer-Projekts <a href=http://www.centrope-tt.info>„centrope_tt“</a> trafen am 15. November an der TU Wien Life-Science-Experten aus Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zusammen, um sich über ihre jeweiligen Kooperationsbedarfe abzustimmen. <% image name="120seconds_2" %> <small><b>Das Organisationsteam des Events:</b> Tobias Dietrich (Wirtschaftsagentur Wien), Herwig Langthaler (ÖAR Regionalberatung), Miloš Sochor, (JIC - South Moravian Innovation Centre), Dávid Jánošík (JIC), David Uhlí&#345; (JIC), Ingrid Rozhon (Ecoplus), Petr Chládek (JIC). <i>Bild: Ecoplus</b></small> Parallel zum Bioscience Technology Day der TU Wien fand ein den Life Sciences gewidmetes Expertentreffen innerhalb der Centrope-Initiative statt, die eine stärkere Zusammenarbeit der aneinander grenzenden Provinzen Österreichs, Tschechiens, Ungarns und der Slowakei anstrebt. Die Europaregion, die mit der „Erklärung von Kittsee“ 2003 ins Leben gerufen wurde, besteht aus dem tschechischen Kreis Südmähren, den slowakischen Landschaftsverbänden Bratislava und Trnava , den ungarischen Komitaten Györ-Moson-Sopron und Vas sowie den österreichischen Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien. Drüber hinaus sind die Städte Brno, Bratislava, Trnava, Györ, Sopron, Szombathely, Eisenstadt und St. Pölten direkt Mitglied in den Centrope-Gremien. <b>Sprich worüber du willst, aber nicht über zwei Minuten</b> Eines der gemeinsamen Anliegen im Raum Centrope ist der grenzübergreife Technologietransfer, dem sich das Projekt „centrope_tt“ widmet. Innerhalb dessen trafen an der Technischen Universität Wien Life-Sciences-Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft aus der Region zusammen. Im ersten, von etwa 50 Teilnehmern besuchten Teil, standen 35 Experten jeweils 120 Sekunden zur Verfügung, um ihr Unternehmen, ihr Anliegen oder ihren Kooperationsbedarf vorzustellen. Dieses Event-Design sollte dazu beitragen, das jeweilige Anliegen in der streng begrenzten Zeit bestmöglich zu präzisieren, erläuterte Claus Zeppelzauer, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmen & Technologie“ der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur, der gemeinsam mit der Wiener Wirtschaftsagentur für die Umsetzung des Events verantwortlich zeichnete. Rund 60 Expert nahmen im Anschluss an einem „B2B Matchmaking Event“ teil, für das man sich im Vorfeld mithilfe einer speziellen Software die gewünschten Zusammentreffen vereinbaren konnte. „centrope_tt“ wird im Central-Europe-Programm umgesetzt und durch den ERDF-Fonds kofinanziert. Centrope Life-Science-Expertentreffen in Wien

Bioscience Technologies Day an der TU Wien

Die <a href=http://www.tuwien.ac.at>Technische Universität</a> Wien stellte am 15. November im Rahmen des zweiten „Bioscience Technologies Day“ ihre vielfältigen Aktivitäten auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften vor. Die Bandbreite reicht dabei von Biosensoren über Biophysik und Bioprozesstechnik bis hin zur Mikrobiologie und Bioanalytik. Bioscience Technologies Day an der TU Wien <% image name="TU_gruen_01web" %> <small><b>Die TU Wien</b> präsentierte sich am 15. November als „vom Leben“ geprägte Forschungsstätte. <i>Bild: TU Wien</i></small> An sieben der insgesamt acht Fakultäten der TU Wien kann deren frischgebackene Rektorin Sabine Seidler Forschungsprojekte verorten, die im weitesten Sinne in die Life Sciences gehören. Vor einigen Jahern entschied man seitens der Universitätsleitung deshalb, die ohnehin schon vorhandene Forschung auf diesen Gebieten durch strategische Maßnahmen gezielt zu bündeln und voranzutreiben. Dazu gehören etwa das Kooperationsnetzwerk Biomimetik, der Aufbau der interuniversitären Forschungsgemeinschaft „Wasser und Gesundheit“ gemeinsam mit der Medizin-Uni Wien, die PhD-School „Applied Bioscience Technology“ sowie das FWF-Doktoratskolleg „Water Resource Systems“. <b>Glanzlichter der lebenswissenschaftlichen Forschung</b> Der „Bioscience Technologies Day“ – die zweite Veranstaltung dieser Art – bot eine gute Gelegenheit, diese Forschungsarbeiten zu präsentieren. Nach den Vorträgen von eingeladenen Wissenschaftlern ausländischer Universitäten zeigten Vertreter der Fakultäten für Physik, für Elektrotechnik und für Technische Chemie Forschungsfelder auf, die an der TU Wien bearbeitet werden: • Gerhard Schütz, der im Dezember 2010 als Professor für Biophysik an die TU Wien berufen wurde, beschäftigt sich mit Einzelmolekül-Mikroskopie von Biomolekülen. Mit dieser Methode lassen sich beispielsweise Protein-Wechselwirkungen in lebenden Zellen untersuchen, wie sie in den Signalwegen des Immunsystems von Relevanz sind. • Michael Vellekoop vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme stellte Anwendungen von physikalischen Sensorprinzipien bei der Untersuchung biochemischer Fragestallungen vor. Beispiel dafür sind der Einsatz von Quadrupol-Infrarot-Sensoren im Tumor-Screening oder die Verwendung der Optofluidik (also des Umgangs mit Licht in Flüssigkeiten) in der Cytometrie • In der Arbeitsgruppe von Christian Kubicek am Institut für Chemische Technologien interessiert man sich für die Optimierung von Mikroorganismen-Stämmen für den Einsatz in der industriellen Biotechnologie. Seit einigen Jahren werden dazu verstärkt systembiologische Ansätze, vor allem die Untersuchung der Gesamtheit exprimierter Gene (die sogenannte „Transkriptomik“) verwendet. Den Wissenschaftlern ist es auf diese Weise gelungen, durch Überexpression eines bestimmten Enzyms die Produktivität der Pilzart Trichoderma reesei bei der Aufspaltung von Cellulose stark zu erhöhen. • Christoph Herwig (ebenfalls Institut für chemische Technologien) führte in neue Konzepte des Umgangs mit Daten aus dem Monitoring von biotechnologischen Prozessen ein. Es gelte, so Herwig, aus den Daten Information, aus der Information Wissen zu machen – und dieses Wissen, ausgerichtet auf die jeweiligen betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen, zu managen. • Martina Marchetti-Deschmann aus der Arbeitsgruppe Bio- und Polymeranalytik erzählte über massenspektrometrische Imaging-Verfahren, mit deren Hilfe etwa verschiedene Gewebearten unterschieden oder Biomaterialien für Implantate charakterisiert werden können. <b>Abendveranstaltung von LISA Vienna</b> Im Anschluss an den „Bioscience Technologies Day“ fand im Kuppelsaal der TU Wien der von der Clusterorganisation „LISA Vienna“ veranstaltete Life Science Circle statt. Die gut besuchte Veranstaltung bot Gelegenheit, TU-Rektorin Sabine Seidler über Life Sciences an der TU Wien und Edeltraud Stiftinger, Leiterin der Corporate Technology Central Eastern Europe bei Siemens Österreich, über „Personalisierte Medizin“ sprechen zu hören.

November 15th

50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

Der <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a>-Produktionsstandort Schwechat feiert sein 50-jähriges Jubiläum. 1961 ging hier die weltweit zweite Polypropylen-Anlage in Betrieb, die damals Teil der Danubia Petrochemie AG war. <% image name="austria-schwechat" %> <small><b>Das Borealis-Werk in Schwechat</b>: Hier begann man 1961 mit der Produktion von Polypropylen. <i>Bild: Borealis</i></small> Der Rohstoff Propylen musste anfangs noch mit der Eisenbahn angeliefert werden, später konnte das Gas über Rohrleitungen direkt von der benachbarten Raffinerie der OMV bezogen werden. Die Anlage arbeitete damals nach dem sogenannten Montacatini-Verfahren, bei dem die berühmten Ziegler-Natta-Katalysatoren zur Produktion des Kunststoffs verwendet wurden, und erreichte eine Jahreskapazität von 4.500 Tonnen. „Heute stellt eine moderne Anlage die gleiche Menge Polypropylen in weniger als einer Woche her“, erzählt Rudolf Sukal, Standortleiter von Borealis Schwechat. <b>Der Weg zur heutigen Produktionsstätte</b> Die erste in der Polypropylen-Anlage in Schwechat hergestellte Produktqualität war „Daplen“, ein Material, das im Spritzgussverfahren hauptsächlich zu Haushaltsartikeln weiterverarbeitet wurde. Auch heute zählt „Daplen“ noch zum Produktportfolio von Borealis und wird vor allem in der Automobil-Branche eingesetzt. Das Werk von Borealis in Schwechat ist mittlerweile zu einer bedeutenden Produktionsstätte ausgebaut worden, an der rund 500 Mitarbeiter jährlich rund eine Million Tonnen Kunststoffe erzeugen. 50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

November 14th

Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> erhielt für seinen Wirkstoff Spirotetramat (Markenname Movento) den „Agrow Award“, einen renommierten Pflanzenschutzchemie-Preis. Das systemische Insektizid wirkt sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom der Pflanze. <% image name="Bayer_Movento1" %> <small><b>Das Insektizid „Movento“</b> überzeugte die Jury durch sein innovatives Wirkprofil. <i>Bild: Bayer Crop Science</i></small> Der vom Medienunternehmen Agrow im Jahr 2008 ins Leben gerufene Preis wird in insgesamt 15 Kategorien vergeben, zu denen unter anderem Innovationen in Formulierung, Wirkstoffchemie, Biotechnologie, Stewardship-Programme, Pflanzenschutzmittel für den nicht-landwirtschaftlichen Einsatz, Branchenkommunikation und das Lebenswerk einer Person gehören. Movento wurde 2011 in der Kategorie „Beste innovative Chemie“ ausgezeichnet. Spiroteteramat gehört zur Wirkstofffamilie der Ketoenole und ist durch eine sogenannte „Zwei-Wege-Wirksamkeit“ charakterisiert. Die Substanz bewegt sich systemisch in der Pflanze – sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom – und erreicht auf diese Weise alle Stellen, an denen sich Insekten aufhalten können. Mit dem Produkt ist laut Angabe des Herstellers die Schädlingsbekämpfung in einer breiten Palette an Feldfrüchten möglich, darunter Trauben, Zitrusfrüchte, Gemüse, Nüsse, Kern- und Steinobst sowie Hopfen. Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten

Über Möglichkeiten, die Ineffizienzen in der Gesundheitsversorgung zu beseitigen und diese zukunftsfit zu machen, diskutierten Politiker und Experten auf Einladung von Bayer Austria und der Industriellenvereinigung. <% image name="IVkl_Katzer-IV_Web" %> <small><b>Umbau nötig:</b> Im Haus der Industrie ging es gesundheitspolitisch zur Sache. <i>Foto: Katzer/IV</i></small><br> Zumindest in einem Punkt waren sich alle Teilnehmer an der Podiumsdiskussion „Gesundheit im Dialog“, veranstaltet von der <a href=http://www.industriellenvereinigung.at target=“_blank“>Industriellenvereinigung</a> und <a href=http://www.bayer.at target=“_blank“>Bayer Austria</a> einig: Wenn etwas in Österreich krank ist, dann das Gesundheitssystem. Wie der OECD-Ökonom Andreas Wörgötter diagnostizierte, besteht zwar eine durchaus funktionierende flächendeckende Versorgung. Aber deren Kosten und vor allem die in ihrem Rahmen auftretenden Ineffizienzen sind beträchtlich. Eine sensationelle Neuigkeit ist das nicht, räumte Wörgötter ein: „Wir wissen seit 20 bis 30 Jahren, dass es Probleme gibt und welche das sind. Geschehen ist bisher leider wenig.“ Allerdings dürfte sich das ändern, fügte Wörgötter hinzu: „Die Reformfreudigkeit wird mit dem Diktat der leeren Kassen massiv ansteigen.“ Die ökonomischen Vorteile Österreichs aus seinem eigenen EU-Beitritt und aus jenem seiner Nachbarstaaten würden sich künftig erheblich schwächer auswirken als bisher. Auch die Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung der EU in den kommenden Jahren stimmten nicht wirklich optimistisch. Folglich bestehe Handlungsbedarf. <br> So gelte es, die Finanzierung des Gesundheitssystems „in einer Hand zusammenzulegen“ und die derzeitige Fragmentierung zu beenden. Weiters empfehle sich eine Gesamtkoordination hinsichtlich der Spitalskapazitäten sowie die Einführung „ergebnisorientierter Zahlungsmechanismen. Es kann nicht mehr sein, dass Defizite automatisch abgedeckt werden.“ Zu forcieren sei die Gesundheitsvorsorge, betonte Wörgötter. Benötigt würden Kampagnen für eine gesunde Lebensführung. Und: „Wenn es sogar in Italien und Frankreich möglich ist, dass man in Restaurants nicht mehr rauchen darf, sollte das doch auch in Österreich funktionieren. Denn wenn die Leute nicht mehr rauchen, verbessert sich ihr Gesundheitszustand unmittelbar.“ Schließlich müsse die Bevölkerung über die finanzielle Lage des Gesundheitswesens besser aufgeklärt und über die Notwendigkeit von Reformen informiert werden. <br> <b>Plädoyer für ELGA </b><br> Gesundheitsminister Alois Stöger entgegnete, in der Bundesgesundheitskommission werde derzeit so intensiv über Reformen diskutiert wie noch nie: „Zum aktuellen Stand der Gespräche sage ich nichts, sonst wird nur der Verhandlungsprozess irritiert.“ Grundsätzlich gehe es darum, das Gesundheitssystem „richtig zu steuern. Bisher haben wir hauptsächlich Krankenhäuser gebaut. Jetzt müssen wir Betreuungsprozesse einrichten.“ In einem künftigen reformierten Gesundheitssystem hätten all jene Institutionen ihren Platz, die der Betreuung der Menschen dienten. Über alle anderen Einrichtungen lasse sich grundsätzlich diskutieren. Einmal mehr plädierte Stöger für sein derzeit umstrittenstes Projekt, die „elektronische Gesundheitsakte“ (ELGA): „Dadurch, dass alle entlang der Behandlungskette Zugriff auf die aktuellsten Daten haben, können Patienten wesentlich effizienter behandelt werden.“<br> Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wesely ergänzte, alle „Partner“ im Gesundheitssystem hätten erkannt, „dass es so wie bisher nicht mehr weitergeht.“ Die neue Struktur des Systems müsse sich an der Frage orientieren, „wo Leistungen am besten und am kostengünstigsten erbracht werden können.“ Die Stadt Wien etwa reduziere die Zahl ihrer Spitäler von zwölf auf sieben und spare „einige hundert Betten“ ein. Künftig werde es nur noch Schwerpunktkrankenhäuser geben, die Notfallversorgung werde aber „natürlich weiterhin überall angeboten.“ Handlungsbedarf gebe es zweifellos, was die Gesundheitsvorsorge betrifft: „Dieses Thema ist in Österreich noch total unterbelichtet.“ <br> <b>An Tabus rütteln </b><br> Der Vorsitzende der Fokusgruppe Gesundheit der Industriellenvereinigung (IV), Thomas Salzer, sprach sich für eine „österreichweite Bedarfsplanung“ hinsichtlich der Spitalskapazitäten aus. Salzer kritisierte das Nebeneinander und teilweise Gegeneinander der Spitäler und der niedergelassenen Ärzte. Österreich leiste sich dadurch faktisch zwei Gesundheitssysteme. Es sei dringend geboten, „an Tabus zu rütteln und endlich den österreichischen Ständestaat aufzubrechen.“ Unabdingbar ist für Salzer die Finanzierung des Gesundheitssystems aus einer Hand. Das könne grundsätzlich auch darauf hinauslaufen, die Sozialversicherungen aufzulösen.<br> In Privatspitälern wie dem von ihm geleiteten seien schon etliche Reformen umgesetzt worden, konstatierte der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart. Eine radikale Deckelung der Gesundheitsausgaben wäre aus seiner Sicht allerdings kontraproduktiv: „Damit würde man das System zerstören.“ <br> Peter McDonald, der stellvertretende Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, sagte, es sei klar, „dass es so nicht mehr weitergeht. Die Lage ist dramatisch.“ Eine Reform des Gesundheitswesens könne allerdings nicht von heute auf morgen bewältigt werden. Es gelte, die Prioritäten neu zu ordnen und die vorhandenen Mittel effizienter einzusetzen. Erheblich mehr Gewicht als bisher müsse das Thema Vorsorge erhalten: „Zurzeit gehen ja fast 100 Prozent der Mittel in die Reparaturmedizin.“ McDonald verwies auf das diesbezügliche Anreizmodell der SVA: Wer an einem freiwilligen Gesundheitsvorsorgeprogramm teilnimmt, bezahlt weniger Selbstbehalt. <br> <b>Pharmaindustrie zahlt mit </b><br> Martin Hagenlocher, der Geschäftsführer der Bayer Austria GmbH, resümierte, die Pharmaindustrie habe ihren finanziellen Beitrag zur Sanierung des österreichischen Gesundheitssystems bereits geleistet. Er verwies auf den heuer verlängerten Rahmen-Pharmavertrag, auf Grund dessen die Branche der Sozialversicherung bis 2015 insgesamt 82 Millionen Euro überweist, von denen 6,75 Millionen für Kindergesundheit und Prävention gewidmet sind. Hagerlocher zufolge sollten die vorhandenen Mittel nicht zuletzt in die Beschaffung „innovativer Arzneimittel“ fließen, um den Patienten eine optimale Betreuung zu bieten. Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten

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