Archive - Nov 2011

November 2nd

Fukushima Daiichi: Kettenreaktion beendet

Die Aufräumungsarbeiten in dem havarierten japanischen Kernkraftwerk gehen weiter. <% image name="111029_17_Tepco_Web" %> <small><b>Arbeiten am „Cold Shutdown“:</b> Die bei einer Routineuntersuchung entdeckte Kettenreaktion im Block 2 des Kernkraftwerks wurde durch Zugabe von Borsäure ins Kühlwasser gestoppt. <i>Foto: TEPCO</i></small><br> Im Reaktorblock 2 des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima Daiichi (Fukushima I) ist es kurzfristig offenbar zu einer Kettenreaktion gekommen. Das teilte der Betreiber der Anlage, die Tokyo Electric Power Company (<a href=http://www.tepco.co.jp/en/index-e.html target=“_blank“>TEPCO</a>), mit. Am 1. November ergaben sich im Zuge einer Routinekontrolle der Abgase des Gasmanagementsystems des Reaktors Hinweise auf die Emission geringer Mengen der kurzlebigen Radionukleide Xenon 133 und 135. Ersteres hat eine Halbwärtszeit von rund fünf Tagen, letzteres eine von etwa neun Stunden. Die beiden Xenon-Isotope können unter anderem bei Kettenreaktionen in Kernreaktoren entstehen. In den frühen Morgenstunden des 2. November brachte TEPCO daher über das Kühlsystem des Reaktorblocks Borsäure in diesen ein. Borsäure absorbiert Neutronen und verhindert damit, dass eine Kettenreaktion auftreten oder weiterlaufen kann. Nach einer Stunde wurde die Aktion beendet. Wie TEPCO betonte, zeigte die laufende Überwachung des Reaktors keine Änderung der Temperatur sowie des Drucks im Druckgefäß. Wie japanische Medien meldeten, wurde auch keinerlei erhöhte Radioaktivität festgestellt.<br> <b>Radioaktivität sinkt laufend</b><br> Seitens der Internationalen Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target=“_blank“>IAEA</a>) wird die derzeitige Situation in Fukushima Daiichi wie folgt beschrieben: Seit dem durch das Erdbeben und die Flutwelle vom 11. März ausgelösten Unfall sinkt die Radioaktivität ständig. Allerdings erfolgt das Absinken nunmehr langsam, weil die kurzlebigen Radionukleide großteils bereits zerfallen sind. Schon seit Ende September erlauben die japanischen Behörden der Bevölkerung, für kurze Zeit in die evakuierten Gebiete im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk zurückzukehren, um Besitztümer zu bergen. Dies geschieht unter Einhaltung strenger Strahlenschutzvorkehrungen. In den Druckgefäßen der Reaktorblöcke 1 – 3 des Kraftwerks liegen die Temperaturen bei etwa 70 Grad Celsius oder darunter und damit auf einem unbedenklichen Niveau. Das ist wichtig, um wie geplant um die Jahreswende den Zustand des „Cold Shutdown“ zu erreichen. „Cold Shutdown“ bedeutet, dass in einem Reaktor keine Kettenreaktion stattfindet, die Temperatur unter 100 Grad Celsius liegt und der Druck im Reaktorbehälter nicht höher ist als außerhalb. Die Blöcke 5 und 6 von Fukushima Daiichi befinden sich bereits seit Monaten im „Cold Shutdown“. Block 4 war zum Zeitpunkt des Unglücks zu routinemäßigen Wartungsarbeiten außer Betrieb.<br> Unterdessen gehen die Aufräumungsarbeiten kontinuierlich weiter. Am 14. Oktober wurde die provisorische Abdeckung des Reaktorgebäudes 1 fertiggestellt. Fukushima Daiichi: Kettenreaktion beendet

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