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June 5th, 2008

Energiesparendes Verfahren zur Erntegut-Trocknung

Ein neues Verfahren zur Trocknung von feuchtem Erntegut benötigt deutlich weniger Energie und sichert gleichzeitig die Qualität der empfindlichen Produkte. Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (<a href=http://www.atb-potsdam.de/drying-group>ATB</a>) kombinieren dabei Wärmepumpen mit konventioneller Warmlufterzeugung. <% image name="Erntetrocknung" %><p> <small> Effiziente Raumnutzung: Die Trocknung erfolgt in geschlossenen Boxen statt in der gesamten Halle. Der zu erwärmende Raum ist damit deutlich verringert. &copy; Ziegler </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Trocknung</b> ist für die Haltbarmachung wertvoller pflanzlicher Erntegüter - ob empfindliche Arznei- und Gewürzpflanzen, Futter oder Getreide - unerlässlich. Bedingt durch den hohen Energiebedarf machen die Trocknungskosten für die Betriebe bis weit mehr als ein Drittel der gesamten Erzeugungskosten des Anbaus ausmachen. Bei weiter steigenden Energiekosten hängt eine wirtschaftliche Produktion künftig maßgeblich von der Energieeffizienz der Trocknung ab. </small></td> </table> Zukunftsweisend ist ein am ATB weiterentwickeltes Trocknungsverfahren, das die konventionelle Warmlufterzeugung (etwa auf Basis von Erdgas oder Heizöl) mit Wärmepumpen kombiniert. Diese können bei Trocknungstemperaturen um die 40 °C mit hohem Wirkungsgrad betrieben werden. Die Trocknerabluft wird dabei im Kreislaufbetrieb zunächst durch den Verdampfer der Wärmepumpe abgekühlt, dabei entfeuchtet und anschließend durch den Kondensator der Wärmepumpe wieder auf die erforderliche Trocknungstemperatur erwärmt. Da der spezifische Energiebedarf mit sinkenden relativen Abluftfeuchten jedoch immer weiter steigt, wird zu einem bestimmten Zeitpunkt der Trocknung auf konventionelle Lufterwärmung umgeschaltet. Eine entsprechende Anlage wurde in Kooperation mit einem Produzenten von Tee- und Arzneipflanzen in Thüringen bereits realisiert. Dabei handelt es sich um eine der größten Trocknungsanlagen mit Wärmepumpen weltweit. In der neu errichteten Halle, die über 6 Boxen mit insgesamt 312 m² belüfteter Rostfläche verfügt, werden unter anderem Kamillenblüten von über 500 ha Anbaufläche energieeffizient getrocknet. Bereits im ersten Betriebsjahr 2007 konnten Energieeinsparungen von rund 30 % erzielt werden. Das Verfahren erlaubt große Durchsätze bei konstant hoher Qualität. Jede Wärmepumpe ist im täglichen Wechsel für mehrere Trockner nutzbar, wodurch die Investitionskosten für die gesamte Trocknungsanlage entscheidend reduziert werden. Weitere Optimierungspotenziale werden zurzeit vom ATB erschlossen. Energiesparendes Verfahren zur Erntegut-Trocknung

June 4th

Europas Chemikalien-Agentur in Helsinki eingeweiht

Die Europäische Chemikalien-Agentur in Helsinki (<a href=http://echa.europa.eu>ECHA</a>) ist offiziell von der EU-Kommission eröffnet worden. Bis zum 1. Dezember läuft nun die Frist, in der die so genannte Vorregistrierung von Substanzen erledigt werden kann - wird sie verpasst, droht die REACH-Gesetzgebung mit rigiden Sanktionen. Insbesondere KMUs müssen ihre REACH-Hausaufgaben großteils noch machen. <% image name="ECHA" %><p> EU-Kommissionspräsident, sein Vize und jede Menge Lokal-Prominenz feierten in Helsinki den offiziellen Startschuss der ,European Chemicals Agency'. Binnen einen Jahres hat die Agentur knapp 200 Mitarbeiter rekrutiert - darunter jede Menge hochausgebildete Wissenschaftler -, bis 2011 soll sich die Crew auf 450 Mitarbeiter aufgestockt werden. Der Start der Vorregistrierungs-Phase am 1. Juni lief allerdings nicht ganz friktionsfrei ab: Insbesondere die zentrale Software REACH-IT stand noch nicht in vollem Funktionsumfang zur Verfügung. Und dass nach wir vor ein Großteil der rund 35.000 Unternehmen, die bis zum 1. Dezember vorregistrieren müssen, noch wenig REACH-Bewusstsein entwickelt haben, darüber ist man sich in Helsinki ebenso im Klaren: Eine große PR-Kampagne soll dieses Manko in den nächsten Monaten beheben. Das ECHA-Team in Helsinki präsentiert sich dennoch top-motiviert. Joachim Kraysa, Director for Co-Operations in der ECHA, ist überzeugt, "die äußerst knapp bemessenen Deadlines" dennoch einhalten zu können - nicht zuletzt dank IT-basierter Kommunikation. Die Website in allen EU-Sprachen, der Helpdesk sowie die Datenbank zur Einbringung von Dossiers - IUCLID5 - sind online. <b>200.000 Dossiers.</b> Erwartet werden nun bis Dezember bis zu 200.000 Dossiers, die rund 30.000 verschiedene Substanzen betreffen werden (REACH erfasst alle Substanzen, die mit mehr als 1 t/Jahr produziert oder importiert werden) sowie etwa 1.000 Ausnahmegenehmigungen für Substanzen der prozessorientierten Forschung. 5.000 Substanzen des alten Regimes wurden bereits in das neue System übertragen. Anfang 2009 soll sodann die fertige Liste aller vorregistrierten Substanzen publiziert werden, aus der sodann binnen Jahresfrist die ,prioritären Substanzen' auszuwählen sind, welche in Folge auch autorisiert werden müssen - knapp 1.000 hochtoxische (karzinogen, mutagen, persistent) Substanzen werden erwartet. Compliance Checks wird ECHA gerade einmal bei rund 5 % aller Dossiers durchführen - die Kunst sei nun die Auswahl der richtigen 5 %. <b>Und nach 2010?</b> Dann werden abermals Jahre vergehen, in denen die Industrie ihre allfällig zusätzlich notwendigen Tests durchführen kann. REACH zielt vor allem auf ein Mehr an grundlegend toxikologischen Informationen zu den High-Volume-Substanzen ab - insgesamt sind etwa 2.700 Substanzen am Markt, die mit mehr als 1.000 t/a in Verkehr gebracht werden. Lena Perenius, Executive Director bei CEFIC, sagt: "Die Industrie hat sich mit REACH abgefunden, jetzt arbeiten wir konstruktiv am neuen System mit." Wirklich überzeugend sind die Argumente für das bürokratisch äußerst aufwändige REACH-System freilich immer noch nicht, profitieren wird davon in erster Linie Helsinki, die sich über ihre erste international ausgerichtete EU-Agentur freuen darf. <table> <td><% image name="Verheugen1" %></td> <td><% image name="Verheugen2" %></td> </table><p> EU-Kommissions-Vize Günter Verheugen - der Chemie Report hat im Rahmen einer Bootsfahrt im Hafen von Helsinki einige Takte mit ihm plaudern können - ist jedenfalls trotzt REACH überzeugt, "dass die EU in den nächsten Jahren ihre Bürokratie soweit abbauen kann, sodass die Wirtschaft aufgrund dieses Bükrokratieabbaus ab 2012 einen Wachstumsschub von rund 1,5 % bekommt". Und ist es sinnvoll, dass die Produktion zahlreicher Grundstoffe durch den Versteigerungszwang von CO<small>2</small>-Zertifkaten ab 2013 gefährdet wird? "Das müssen Sie den Umweltkommissar Dimas fragen, das war nicht meine Idee!" Ernsthaft: "Wir werden für die energieintensiven Branchen - Chemie, Glas, Keramik, Stahl, Papier machen in Summe übrigens nicht mehr als 13 % der Wirtschaftsleistung aus - bis Ende des Jahres eine Lösung finden." Verheugen erzählt lieber vom Verhältnis zu den Amerikanern: "Die USA nehmen uns REACH nach wir vor übel. Mittlerweile haben wir jene absurde Situation, dass wir in Europa Produkte verbieten, weil zu deren Erforschung Tierversuche angewandt wurden - in den USA kommen sie nicht auf den Markt, weil keine erfolgt sind." Wenig beliebt ist REACH aber nicht nur in den USA, sondern auch in China. Liu Bin von CCCMC Europe (China Chamber of Commerce of Metals Minerals & Chemicals Importers & Exporters) erklärt: "In China sind rund 2.000 Substanzen (429 Substanzen mit mehr als 1.000 t/a, 297 zwischen 100 und 1.000 t/a), rund 20.000 Produkte und vermutlich ebenso viele Unternehmen von REACH betroffen." Für die Chinesen sei es insbesondere schwierig Partner in Europa und in China selbst ausreichende Experten zu finden. Vor allem die Hersteller "gefährlicher Stoffe" denken darüber nach, die EU künftig zu meiden. Alle anderen gründen indessen entsprechende Importeurs-Firmen, die sodann den Registrierungsprozess in Europa durchlaufen. Dass in den nächsten 5 Jahren China ein ähnliches System wie REACH einführen wird, glaubt Bin nicht: "Frühestens in 10. Wenn überhaupt." <table> <td width="110"></td><td><small> <b>ECHA</b> ist die Schnittstelle für die Online-Registrierung der registrierungspflichtigen chemischen Substanzen. Das Helpdesk der Agentur steht mit einen Netz nationaler REACH-Helpdesks in Verbindung. In REACH werden alle Substanzen >1 t/a registriert - gestaffelt je nach Volumina bis 2018. Dazu sind Unternehmen zu einem Datenaustausch - in den Substance Information Exchange Fora (SIEFs) - angehalten. CEFIC hat dazu das IT-Tool ReachLink entwickelt. Auch die ,Downstream User' sind in den Prozess eingebunden. Die Registrierungs-Gebühren reichen von 1.600 bis zu 31.000 €, für KMUs gibt es aber Nachlässe. </small></td> </table> Europas Chemikalien-Agentur in Helsinki eingeweiht

Neue Mechanismen der Stammzellregulation gefunden

Wissenschaftler am Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (<a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA</a>) fanden bei Fliegen Gene, deren Fehlen normale Stammzellen zu Tumorstammzellen macht. Ähnliche Gene existieren auch beim Menschen. <% image name="IMBA_Stammzellregulation" %><p> <small> Eierstocktumor einer Fliege, die das Protein Mei-P26 nicht produzieren kann. Die Tumorzellen, die aus Stammzellen hervorgegangen sind, in grün. &copy; IMBA </small> Stammzellen sind das Reservoir, aus dem der Organismus kontinuierlich Nachschub an spezialisierten Zellen für die unterschiedlichsten Gewebe bezieht. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Stammzellen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Erneuerung und Erhaltung von Geweben spielen, sondern auch einen tödlichen Beitrag zur Krebsentstehung leisten können. Verlieren sie nämlich die Kontrolle über ihre fein regulierte Teilungstätigkeit, können sie zu Tumorstammzellen werden und als solche einen Tumor nicht nur erzeugen, sondern später auch am Leben erhalten. Wie eine normale Stammzelle zur bösartigen Tumorstammzelle wird und wie die Zellteilung in Stammzellen überhaupt reguliert wird, ist noch weitgehend unerforscht. <b>Stammzellmodell Fliege.</b> Eine Arbeitsgruppe um Jürgen Knoblich und seinen Doktoranden Ralph Neumüller am IMBA hat nun einen wichtigen Beitrag zu diesem komplexen Forschungsgebiet geliefert. Das Team konnte klären, wie Stammzellen bei der Teilung für ungleiche Nachkommen sorgen. Nur eine der beiden Tochterzellen darf nämlich ihren Stammzellcharakter behalten. Die andere stellt ihre Teilungsaktivität ein und spezialisiert sich, um gewebetypische Aufgaben zu übernehmen. Als Modellorganismus diente den Forschern die Taufliege Drosophila, denn, so Knoblich, "bei keinem anderen Organismus verstehen wir Stammzellen so gut wie bei Drosophila." <b>Mikro-RNAs kontrollieren Genregulation.</b> Im Zentrum des neu entdeckten Mechanismus stehen sogenannte mikro-RNAs - kleine RNA Moleküle, die wichtige Kontrollfunktionen bei der Genregulation übernehmen. Diese mikro-RNAs wurden erst vor einigen Jahren entdeckt, ihre Entdeckung wurde 2006 mit dem Nobelpreis belohnt. Durch Untersuchungen des Eierstockgewebes von Fliegen konnten die IMBA-Forscher aufklären, wie Stammzellen diese mikro-RNAs in einer ihrer Tochterzellen inaktivieren, die Teilungsrate der Zelle damit bremsen und ihren Stammzellcharakter beseitigen. Ein Protein mit der Bezeichnung Mei-P26 wird spezifisch in den spezialisierten Tochterzellen eingeschaltet und bindet an die Maschinerie, die mikro-RNAs brauchen, um andere Gene zu regulieren. Diese Verbindung blockiert die mikro-RNAs und die Zelle verliert ihren Stammzellcharakter. Besonders aufschlussreich wird es, wenn Mei-P26 fehlt. In diesem Fall behalten beide Tochterzellen nach der Teilung ihren Stammzellcharakter. Es kommt zu unkontrollierten Zellteilungen, schließlich entsteht ein Tumor. <b>Homologe Gene beim Menschen.</b> Die neuen Erkenntnisse knüpfen an frühere Forschungsarbeiten der Gruppe von Jürgen Knoblich an. Mei-P26 ist verwandt mit dem Gen Brat, das eine sehr ähnliche Funktion im Nervensystem ausübt. Wie das Team vor zwei Jahren zeigte (Cell vom 24.3.2006), führen Defekte im Brat-Gen zu einer unkontrollierten Wucherung im Gehirn der Fliege und letztendlich zum Tod durch den Tumor. Besonders spannend für die IMBA-Forscher: Mei-P26 und Brat gibt es auch beim Menschen. Jürgen Knoblich dazu: "Die Erforschung der entsprechenden Gene könnte klären, wie menschliche Stammzellen Tumore bilden. Die Erkenntnisse könnten uns Werkzeuge in die Hand geben, mit denen wir die Teilung und Spezialisierung von menschlichen Stammzellen für therapeutische Zwecke steuern können." <small> Die Arbeit "Mei-P26 regulates microRNAs and cell growth in the Drosophila ovarian stem cell lineage" (Neumüller et al.) wurde online in Nature publiziert (DOI:10.1038/ nature07014). </small> Neue Mechanismen der Stammzellregulation gefunden

Rehau strebt Markführerschaft bei WPC-Abdeckungen an

<a href=http://www.REHAU.at>Rehau</a> hat am Standort Neulengbach in Niederösterreich ein neues WPC (Wood Polymer Composite) entwickelt. Mit dem dekorativen Terassensystem RELAZZO wurde ein erstes Produkt mit diesem Material vorgestellt. Rehau strebt Markführerschaft bei WPC-Abdeckungen an <% image name="Rehau_WPC" %><p> <small> Das neue Terrassensystem von Rehau - hier im Golfclub Schwarzsee bei Kitzbühel. </small> Langfristig plant Rehau die europaweite Marktführerschaft bei WPC-Deckingsystemen. Alleine in die Entwicklung wurde mehr als 1,5 Mio € investiert - ein weiterer Ausbau der Anlagen, die seit Anfang März produzieren - ist bereits in Planung. Das Werk Neulengbach will sich damit zum europaweiten Kompetenzzentrum für Holzpolymere entwickeln. Das von Rehau entwickelte WPC besteht zu rund 60 % aus europäischen Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft und zu etwa 40 % aus Polypropylen. Es ist widerstandskräftiger gegen den Befall von Algen und Pilzen als Holz, feuchtigkeitsresistent und rutschhemmend. Darüber hinaus hat der thermoplastisch verarbeitbare Verbundwerkstoff eine hohe Abriebfestigkeit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Holz überzeugt diese innovative Lösung durch ihr "Barfußgefühl": Sie ist frei von Rissen und Splittern und leicht zu reinigen. Das neue Material ist zudem frei formbar, wodurch es flexibel und vielfältig im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden kann <table> <td width="110"></td><td> Derzeit stellt Rehau rund 700 t des Decking-Systems RELAZZO her. Den aktuellen Jahresbedarf an WPC-Decksystemen für Terrassen schätzt Rehau europaweit auf bis zu 40.000 t. Bis 2010 erwartet man einen Anstieg dieses Anteils um 30 %. </td> </table>

Cellforce-Sensor: Den Fußabdruck von Zellen messen

Forscher aus Jena und Bremen haben einen optischen Sensor entwickelt, der misst, mit welcher Kraft sich wandernde Zellen vom Untergrund abdrücken. Solche Kraft-Analysen könnten künftig helfen, bestimmte Zelltypen zu identifizieren - besser als man es bisher mit dem Mikroskop oder anderen Methoden kann. Cellforce-Sensor: Den Fußabdruck von Zellen messen <% image name="Cellforce_IFAM" %><p> <small> 250.000 winzige Kunststoffsäulen von nur 5 Mikrometer Durchmesser bedecken den Sensor. Kriecht eine Zelle auf den Säulenspitzen entlang, drückt sie die jeweilige Säule dabei ein wenig zur Seite. © Fraunhofer IFAM </small> Der im Rahmen eines EU-Projekts entwickelte Sensor besteht aus einer glatten Oberfläche, die ähnlich dem Nagelbrett eines Fakirs mit 250.000 winzigen Kunststoffsäulen von nur 5 Mikrometer &Oslash; gespickt ist. Diese Säulen sind aus elastischem Polyurethan gefertigt. Gleitet eine Zelle darüber hinweg, biegt sie diese ein wenig zur Seite. Diese Auslenkung wird von einer Digitalkamera erfasst und von einer speziellen Software ausgewertet. Die Forscher um Nobert Danz vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena haben bereits demonstriert, dass ihr "Cellforce"-Sensor funktioniert. Biologische Tests sollen nun zeigen, wie sich verschiedene Zelltypen verhalten. "Die Analyse der Zellbewegung ist für viele Anwendungen von Bedeutung", sagt Danz. "Etwa, um zu kontrollieren, ob Knochenzellen ein Implantat erfolgreich besiedeln oder wie gut Wunden verheilen." Die Entwicklung war kein einfaches Unterfangen: Zum einen müssen die Säulen so beschichtet sein, dass sich lebende Zellen gerne über ihre Spitzen hinwegbewegen. Andernfalls würden die Zellen von den Spitzen hinabsteigen und zwischen den Säulen weiterkriechen. Die Auslenkung wäre dann gleich null. Danz' Aufgabe war es, das für die Vergrößerung der Zellen benötigte Mikroskop exakt auf die Anwendung anzupassen. Nicht weniger knifflig ist die Konstruktion der feinen Säulenstruktur, die Forscher am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen entwickelt haben: Sie drücken flüssigen Kunststoff mit einem Druck von 2.000 bar in eine Negativ-Form und lassen ihn aushärten. Bereits die Herstellung der dazu benötigten Form mit 250.000 mikrometerfeinen Löchern ist eine Herausforderung. Damit sich der Cellforce-Sensor künftig kostengünstig produzieren lässt, verwenden die Forscher handelsüblichen Kunststoff und gängige Verfahren aus der Chip-Fertigung. In einem Jahr soll ein erster "Cellforce"-Prototyp fertig sein.

May 31st

<small>HER2-positiver früher Brustkrebs: US-Zulassung für<br>erste Taxan-basierte Anthrazyklin-freie Chemotherapie

Das TCH-Regime (Taxotere, Carboplatin, Herceptin) verbesserte das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben im Vergleich zum AC-T-Regime (Doxorubicin und Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel) und zeigte eine fünffach geringere Kardiotoxizität als AC-TH (AC-T + Herceptin) bei Patientinnen, die eine adjuvante Therapie bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium erhielten. <table> <td width="110"></td><td> Die FDA hat das Behandlungsschema Taxotere (Docetaxel) und Carboplatin in Kombination mit Herceptin (Trastuzumab) (TCH) zur adjuvanten Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium zugelassen. Das AC-TH-Regime (Doxorubicin + Cyclophosphamid gefolgt von Taxotere + Herceptin), das auch in der BCIRG 006-Studie untersucht wurde, wurde gleichzeitig zugelassen. </td> </table> Die der Zulassung zugrundeliegende Phase-III-Studie BCIRG 006 zeigte, dass TCH das Risiko eines Rezidivs der Erkrankung um 1/3 gegenüber dem AC-T-Kontrollarm senken konnte. Die experimentelle AC-TH-Behandlung senkte das Rezidivrisiko um 39 % im Vergleich zum AC-T-Kontrollarm. Der durch TCH und AC-TH hervorgerufene Nutzen hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens fand sich unabhängig vom Alter der Patientin, Ansprechen des Tumors auf Hormone oder Befall bzw. Nicht-Befall von Lymphknoten. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens zwischen TCH und AC-TH. Das Gesamtüberleben wurde durch TCH mit einer 34%igen Senkung des Sterberisikos gegenüber dem AC-T-Kontrollarm ebenfalls signifikant verbessert. Ebenso war AC-TH mit einer 42%igen Senkung des Sterberisikos im Vergleich zu AC-T vergesellschaftet. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Gesamtüberlebens zwischen TCH und AC-TH. Zudem lag das Risiko einer kongestiven Herzinsuffizienz bei TCH im Vergleich zum AC-TH-Regime 5 x niedriger (0,4 vs. 1,9 vs. 0,3 % bei Patientinnen, die jeweils mit TCH, AC-TH bzw. AC-T behandelt wurden). <small> Die Phase-III-Studie wurde vom Cancer International Research Group (<a href=http://cirg.org>CIRG</a>) durchgeführt und von <a href=http://www.sanofi-aventis.at>sanofi-aventis</a> gefördert, wobei <a href=http://www.gene.com>Genentech</a> als zusätzlicher Sponsor auftrat. 3.222 Patientinnen mit HER2-positivem, operablem Brustkrebs wurden darin randomisiert einer der folgenden Behandlungen zugeteilt:<p> &#8226; <b>AC-T</b>, das Anthrazyklin-haltige Kontrollregime bestehend aus Doxorubicin (A, 60 mg/m²) + Cyclophosphamid (C, 600 mg/m²) alle 3 Wochen über 4 Zyklen gefolgt von Taxotere) (T, 100 mg/m²) alle 3 Wochen über 4 Zyklen. &#8226; <b>AC-TH</b>, das Anthrazyklin-haltige experimentelle Regime bestehend aus AC alle 3 Wochen über 4 Zyklen gefolgt von Taxotere (T, 100 mg/m²) alle 3 Wochen über 4 Zyklen + Herceptin (H, 4 mg/kg Aufsättigungsdosis gefolgt von 2 mg/kg pro Woche gleichzeitig mit T) und dann Herceptin-Monotherapie (6 mg/kg alle 3 Wochen) über 1 Jahr &#8226; <b>TCH</b>, das Anthrazyklin-freie experimentelle Regime bestehend aus Taxotere (T, 75 mg/m²) + Carboplatin (C; AUC 6 mg/mL/min) alle 3 Wochen über 6 Zyklen plus Herceptin (H, 4 mg/kg Aufsättigungsdosis gefolgt von 2 mg/kg pro Woche gleichzeitig mit TC) und dann Herceptin-Monotherapie (6 mg/kg alle 3 Wochen) über 1 Jahr. </small> Als häufigstes unerwünschtes Ereignis fand sich eine febrile Neutropenie vom Grad 3-4 (AC-T: 9,1 %, AC-TH: 11 %, TCH: 9,8 %). Zu den anderen häufigen unerwünschten Ereignissen vom Grad 3-4 gehörten Durchfall (AC-T: 3 %, AC-TH: 5,1 %, TCH: 4,9 %) und Infektion ohne Neutropenie (AC-T: 7 %, AC-TH: 5,5 %, TCH: 3,6 %). Die kumulative 3-Jahres-Inzidenz symptomatischer kardialer Ereignisse und der kongestiven Herzinsuffizienz (0,3, 1,9 und 0,4 % für AC-T, AC-TH bzw. TCH) lag im TCH-Arm gegenüber dem AC-TH-Arm niedriger. <small>HER2-positiver früher Brustkrebs: US-Zulassung für<br>erste Taxan-basierte Anthrazyklin-freie Chemotherapie

<small>NSCLC: Erbitux verlängert Überleben als Erstlinientherapie </small>

Die Hinzunahme von Erbitux zu einer Platin-basierten Chemotherapie verlängert das Gesamtüberleben in der Erstlinienbehandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC). Damit ist Erbitux die erste zielgerichtete Therapie, die einen signifikanten Überlebensvorteil für NSCLC-Patienten über alle histologischen Subgruppen hinweg zeigte. <small>NSCLC: Erbitux verlängert Überleben als Erstlinientherapie </small> <% image name="Erbitux" %><p> <table> <td widht="120"></td><td> "Die neuen Daten sind viel versprechend, da sie einen der bedeutendsten Fortschritte in der Therapie des NSCLC in den letzten 10 Jahren darstellen", sagt Robert Pirker, Studienleiter und Professor für klinische Onkologie an der Uni Wien. "Die Ergebnisse setzen einen neuen Standard in der NSCLC-Erstlinientherapie." </td> </table> In der Zulassungsstudie FLEXa der Phase III wurden mehr als 1.100 Patienten mit NSCLC im Stadium IIIB/IV randomisiert mit Erbitux in Kombination mit Platin-basierter Standardchemotherapie oder ausschließlich mit Chemotherapie behandelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erstlinientherapie mit Erbitux einen signifikanten Überlebensvorteil bietet. Im Vergleich zu den Patienten, die nur Chemotherapie erhielten, war das mediane Gesamtüberleben im Kombinationsarm um 1,2 Monate verlängert (11,3 vs. 10,1 Monate). Die FLEX-Studie bezog Patienten aller histologischen Subgruppen ein, einschließlich Adenokarzinomen und Plattenepithelkarzinomen, sowie Patienten mit ECOG-Status 2, die eine deutlich schlechtere Prognose aufweisen als Patienten mit einem besseren Performance Status. Erbitux wurde darin gut vertragen. Die Nebenwirkungen traten im erwarteten Umfang auf und waren über alle Subgruppen hinweg gut handhabbar. <table> <td width="110"></td><td><small> Die derzeitige Standardtherapie für die Erstlinienbehandlung von NSCLC beinhaltet eine Reihe Platin-basierter Chemotherapiezweierkombinationen. </small></td> </table> <b>Verbesserte mCRC-Erstlinientherapie.</b> Darüber hinaus unterstreichen neue Auswertungen von 2 Studien, die Erbitux in der Erstlinienbehandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) prüften, die gesteigerte Wirksamkeit von Erbitux bei Patienten mit "normalen", nicht mutierten oder so genannten KRAS-Wildtyp-Tumoren. Die Analysen der Phase-III-Studie CRYSTAL und der Phase-II-Studie OPUS ergaben, dass Erbitux + Standardchemotherapie bei KRAS-Wildtyp-Tumoren in der Erstlinientherapie eine signifikant gesteigerte Wirksamkeit zeigt im Vergleich zu Patienten, deren Tumor eine KRAS-Mutation aufweist. In beiden Studien konnten durch Erbitux + Standardchemotherapie hohe Ansprechraten von 60 % und eine Reduktion des Progressionsrisikos um bis zu 43 % bei Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren erreicht werden. <table> <td width="110"></td><td><small> Kürzlich erhielt Merck eine positive Stellungnahme des CHMP, dem wissenschaftlichen Komitee der EMEA, für Erbitux zur Behandlung von Patienten mit EGFR-exprimierendem, metastasiertem kolorektalen KRAS-Wildtyp-Karzinom + Chemotherapie und als Monotherapie für Patienten, die auf eine vorangegangene Oxaliplatin- und Irinotecan-basierte Chemotherapie nicht angesprochen hatten und die eine Intoleranz gegen Irinotecan aufweisen. </small></td> </table>

May 30th

Li-Ionen-Batterien: Evonik will Europas #1 werden

<a href=http://www.evonik.de>Evonik</a>-Chef Werner Müller strebt die europäische Nummer eins unter den Herstellern von Lithium-Ionen-Batteriekomponenten an. Nach Inbetriebnahme der ersten Fertigungslinie im April soll bereits im Juni die nächste Expansionsstufe folgen. Gleichzeitig hat Evonik die Beteiligung an <a href=http://www.li-tec.de>Li-Tec Battery</a> auf 40 % verdoppelt. Li-Ionen-Batterien: Evonik will Europas #1 werden <% image name="Degussa_Separion" %><p> <small> Keramische Membran zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. </small> Die Zahl der Mitarbeiter am sächsichen Standort Kamenz hat sich in den vergangenen 12 Monaten auf gut 100 verdreifacht. Bestätigen sich die Prognosen zum Marktwachstum, wird sich die Zahl der Arbeitsplätze mehr als verzehnfachen. Das bedeutet auch eine weitere Stärkung des Standortes Kamenz. Prognosen zufolge soll das Marktvolumen für großvolumige Lithium-Ionen-Batterien im nächsten Jahrzehnt die Schwelle von 10 Mrd € übersteigen, das für Batteriematerialien 4 Mrd €. "Die Aufstockung unserer Li-Tec-Anteile ist ein wichtiger strategischer Schritt", so Müller. "Zahlreiche europäische Automobilkonzerne und Zulieferer interessieren sich für unsere Technik." Ziel sei die Serienfertigung für Automobile ab 2010/2011. Mit dem Engagement von Evonik und Li-Tec in Kamenz geht ein entscheidender Impuls aus, Autos langfristig von Öl und Gas unabhängiger zu machen und einen Zukunftsmarkt mit immensem Potenzial zu erschließen. Anfang 2006 hatte Evonik am Standort der Li-Tec in Kamenz mit dem Aufbau einer Elektrodenproduktion für großvolumige Li-Ionen-Batterien begonnen. Die jährliche Produktionskapazität der Anlage entspricht dem Bedarf für rund 30.000 Batterien. Li-Tec fertigt aus dem Keramik-Separator <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4678>SEPARION</a> und LITARION Li-Ionen-Zellen, die zu Batterien weiter verarbeitet und künftig in Hybrid- und Elektrofahrzeugen von eingesetzt werden.

AMI investiert in den Produktionsausbau von AdBlue

Die <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a>-Tochter AMI investiert 5 Mio € in den Kapazitätsausbau für die Harnstofflösung AdBlue, die schädliche Stickoxide in Luftstickstoff und Wasser umwandelt. Neueste LKW können damit die niedrigen Abgaslimits mühelos erreichen. <% image name="Borealis_AdBlue" %><p> <small> "Es unterstreicht die Strategie der Borealis, auch im Geschäftsbereich Basis-Chemikalien über differenzierte Produkte einen positiven Umweltbeitrag zu leisten", sagt Hubert Puchner – Borealis Vice President Marketing und Vertrieb Düngemittel & Melamin. "Wir sehen hier die Chance, mit OMV und anderen Partnern im Donaueuropäischen Raum eine starke Position aufzubauen." </small> Agrolinz Melamine International (AMI) hat seit den 1990er Jahren eng mit den Technologieführern im LKW-Bereich zusammengearbeitet und so diese Zukunftstechnologie mitentwickelt. AMI ist der einzige Harnstoffproduzent in Österreich und nahm 2004 eine erste Produktionsanlage für AdBlue im Chemiepark Linz in Betrieb. Mittlerweile hat sich der Bedarf an AdBlue stetig erhöht. Daher wird AMI dessen Produktion bis November ausbauen. Die Produktionserweiterung umfasst die Installation zweier spezieller Lagertanks mit einem Fassungsvermögen von je 1.000 m³ am Standort Linz. Damit wird eine jährliche Produktionskapazität von mehr als 100 Mio l ermöglicht. <table> <td width="110"></td><td> <b>Der AdBlue-Bedarf</b> in Europa wird bis 2012 auf 3,5 Mio t prognostiziert. Derzeit bekommt - getrieben von Erfolgen am US-Markt - auch der Pkw-Bereich eine Eigendynamik: Führende deutsche Diesel-Pkw-Hersteller entwickeln Premium-Fahrzeuge und SUVs, die in den kommenden Jahren auf den Markt kommen und deren Abgasanlagen ebenfalls AdBlue benötigen. Weiters werden in absehbarer Zeit auch Traktoren, Schiffe und Züge mit dieser Technologie ausgestattet. </td> </table> AMI investiert in den Produktionsausbau von AdBlue

Frisches Geld für Wiener Biotech Eucodis Bioscience

Das Wiener Biotech <a href=http://eucodisbioscience.com>Eucodis Bioscience</a> hat eine Finanzierungsrunde über 4 Mio € abgeschlossen. Als Leadinvestor beteiligt sich der Wiener Wachstumsfonds, neu im Konsortium ist auch die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt. Die bestehenden Investoren PONTIS Venture Partners und gamma capital Partners haben ihre Beteiligungen aufgestockt. <table> <td><% image name="eucodis_logo" %></td> <td align="right"> Ziel ist es, ein führendes Unternehmen der weißen Biotechnologie aufzubauen. Das Unternehmen soll sowohl organisch wachsen als auch durch Akquisitionen bis zur Börsenreife entwickelt werden. </td> </table><p> <b>In vivo Rekombination.</b> Eucodis Bioscience – das Unternehmen wurde 2007 aus der Eucodis GmbH ausgegründet, um die dort entwickelten Technologien der weißen Biotech zur Anwendung zu bringen – setzt auf eine patentierte Technologie, die ein Grundprinzip der natürlichen Evolution nutzt: Die in vivo Rekombination. Dabei werden 2 verwandte Gensequenzen vermischt, wodurch neue Proteine und damit auch neue Eigenschaften entstehen. Zusätzlich erlaubt die in vivo Rekombination, ganze biosynthetische Stoffwechselwege und sogar Genome zu rekombinieren, was zur Herstellung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe und verbesserter Produktionsstämme genutzt wird. Eucodis Bioscience hat neben seiner Kerntechnologie auch Zugriff zu industriell relevanten Enzymfamilien sowie zu Test- und Produktionsverfahren. <table> <td><% image name="Eucodis_Padjaitan" %></td> <td align="right"> In Kooperationen mit Sanofi-Aventis, Sandoz, Henkel, der Lohmann-Gruppe und GlaxoSmithKline wird diese Technologie bereits angewandt und zur Entwicklung neuer Enzyme für die Biokatalyse eingesetzt. Eucodis Bioscience wird nicht nur mit Partnern kooperieren, sondern auch eigene Produkte im Bereich spezifischer Enzymklassen entwickeln und vertreiben – ein erstes wird bereits 2008 auf den Markt kommen. Rudy Pandjaitan, Geschäftsführer von Eucodis Bioscience, ist überzeugt: "Wir formen einen Key-Player der weißen Biotech." </td> </table><p> <small> Der 2005 gegründete Wiener Wachstumsfonds ist der größte regionale Risikokapitalfonds Österreichs und investiert schwerpunktmäßig in Wiener KMUs. Die Investoren sind die Bawag, WWFF, die Investkredit Bank, Wiener Städtische, Generali und die Management Trust Holding. </small> Frisches Geld für Wiener Biotech Eucodis Bioscience

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