<a href=http://www.evonik.de>Evonik Industries</a> und <a href=http://www.sabinsa.com>Sabinsa</a>, eine Tochter der indischen Sami Labs, haben ihre vor 1 Jahr geschlossene Marketing-Kooperation ausgedehnt. Evonik wird nun spezialisiertere und standardisierte botanische Wirkstoffe und Extrakte von Sabinsa anbieten. <% image name="Kastanie" %><p>
Die Vereinbarung erlaubt es Sabinsa, ihre Wirkstoffe der Kosmetikindustrie weltweit anbieten zu können. In Kürze wird Evonik Venocin (90 %), ein standardisiertes Extrakt aus dem Samen des Kastanienbaums, für den Kosmetikmarkt einführen. Das Kastanienbaumextrakt hat sich in klinischen Studien als wirksam in der Behandlung von Krampfadern und Besenreiser erwiesen. Ebenso neu ist Xymenynic-Säure aus dem Samen des Sandelholzbaums. Das standardisierte Pulverextrakt verleiht Personal-Care-Produkten einen entzündungshemmenden Effekt.
Diese Produkte ergänzen die bestehenden Extrakte Tego Galanga aus den Wurzeln des Ingwergewächs Kaempferia galangal, Tego Policosanol (eine Mixtur höherer aliphatischer Alkohole, die aus Rohrzucker extrahiert werden), Tego Arjuna vom Kernholz des Terminalia Arjuna Baums sowie Tego Turmerone (eine destillierte Fraktion des Gelbwurz-Öls aus den Wurzeln von Curuma longa).
Diese Produkte werden bei Sami Labs in Bangalore hergestellt und wurden auf Sicherheit und Wirksamkeit mit in vitro Systemen wie Zelllinien und Bioassays getestet.
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<td width="120"></td><td> In den letzten 9 Jahren hat Sabinsa mehr als 30 standardisierte botanische Extrakte vermarktet und mehrere klinische Studien durchgeführt. Mehr als 100 Wissenschaftler forschen derzeit für Sabinsa in Indien und den USA an weiteren kosmetisch relevanten Wirkstoffen. </td>
</table>Evonik erweitert Partnerschaft mit Sabinsa
Im Wiener Ölhafen Lobau betreibt die BioDiesel Vienna (<a href=http://www.biodieselvienna.at>BDV</a>) Österreichs größte Biodieselanlage. Und zwar mit Erfolg. Der Chemie Report hat mit BDV-Chef Stephan Leisner gesprochen. Er sagt: Von Rohstoffmangel sei keine Spur, Österreichs Biosprit-Beimischungsziel von 5,75 % bis Ende 2008 ist dagegen in weiter Ferne.Die Herausforderungen im Biofuels-Bizz <% image name="Biodiesel_Vienna" %><p>
<small> Die Produktionsanlage liegt unmittelbar im Ölhafen Lobau. Mit der nun abgeschlossenen Kapazitätserweiterung auf 140.000 Jahrestonnen hat sie ihr Limit erreicht. Das großzügig bemessene BDV-Areal würde aber noch Platz für ein zweites, kleineres Werk bieten. Jede Woche wird das Werk mit 1,5 bis 2 Ganzzügen versorgt, was rund 2.000 t Pflanzenöl und Altspeiseöl entspricht. </small>
Biosprit in Österreich: Den hochfliegenden Plänen der Jahre 2005 und 2006 ist relativ schnell Ernüchterung gewichen. Intelligente Rohstoffversorgung, clever gewählter Produktionsprozess, interessanter Standort für Abnehmer sowie ein durchdachtes Logistik-Konzept haben sich als Erfolgsfaktoren herauskristallisiert. Unter den Projekten mit nennenswerter Größe kann derzeit nur die Wiener Biodieselanlage ein ganzjährig verkaufbares Produkt erfolgreich vermarkten.
Dagegen ist die in Enns von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Neckermann und der Schweizer Fortune Management errichtete Biodieselanlage – mit einer Kapazität für 110.000 Jahrestonnen wäre sie die zweitgrößte in Österreich – derzeit noch in Finanzierungsquerelen verstrickt. Das in Krems von der SBU geplante 200.000 t-Werk samt kanadischer Ölmühle steht derzeit mit einer UVP, aber ohne Investor da. Die bereits in Betrieb befindliche Kremser Biodieselanlage von Austro Petrol kämpft indessen mit Rohstoffproblemen. Und Österreichs einziges Bioethanolwerk der Agrana hat hierzulande noch kaum Abnahmemöglichkeiten – der "SuperEthanol" ist zwar gut, ohne entsprechende Tankstelleninfrastruktur aber noch eine Randerscheinung.
<i>Was macht den Erfolg der BDV also aus? Sind es vor allem die Kontinuitäten in der Rohstoffversorgung? Ist es der Standort?</i>
Für einen Biodieselhersteller macht es entweder Sinn, eine Ölmühle im Anbaugebiet entsprechender Ölpflanzen zu positionieren, oder aber außerhalb der großen Rapsregionen die unmittelbare Abnehmer-Nähe zu suchen und sie mit einem multimodalen Logistikkonzept zu koppeln. All jene Geschäftsmodelle, die etwa in Ostdeutschland kurzfristig öffentliche Förderungen einkalkuliert haben, unterschätzen hingegen allesamt die langfristigen Transportkosten. Vom Standort der BDV profitieren sowohl wir als auch die OMV als Hauptabnehmer – sie bekommt im Bedarfsfall zusätzliche Biodieselmengen auf Knopfdruck.
<i>Die Rohstoffe per se erwähnen Sie nicht – der Markt ist also ausreichend versorgt?</i>
Es hat zwar zuletzt Missernten insbesondere bei der ukrainischen Sonnenblumensaat gegeben, die Verfügbarkeit an pflanzlichen Ölen ist aber gegeben. Für unser Werk haben wir sowohl Spotverträge als auch Jahresverträge abgeschlossen. Im ersten Jahr wurden wir via Ganzzug – das war der ,BDV1’ – mit Kesselwaggons aus Rotterdam beliefert. Mittlerweile setzt unser Logistikpartner Logochem ihre Kesselwaggon-Flotte auch in andere Richtungen ein; insgesamt nimmt das ,Spot Contracting’ derzeit zu.
<i>Wie viele Rohstoff-Lieferanten haben Sie insgesamt?</i>
In Summe sind es 40-50, darunter auch sehr kleine Altspeiseöl-Lieferanten. Unser wichtigster Rapsöllieferant befindet sich in Süddeutschland, Methanol beziehen wir ebenso aus Deutschland per Bahn. In Verhandlung sind wir derzeit mit einer ungarischen Ölmühle, die 2009 anlaufen wird – dann könnte eventuell ein Schiffs-Pendelverkehr auf der Donau eine Option werden.
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<td width="120"></td><td><small> <a href=http://www.logochem.at>Logochem</a> hat die Erfahrung aus der Chemielogistik eingesetzt, sehr früh die Transportströme im Biofuels-Business analysiert und in Folge mehrere Module für diese Branche entwickelt: Sie reichen vom Erstellen der Transportdokumente über die Verzollung bis zur Organisation der verschiedenen Verkehrsmittel wie Kesselwaggons, Tankcontainer und Tankwagen und deren Reinigung in der eigenen Tankreinigungsanlage. Die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitstechnischen Zentrum "seQurity" garantiert höchste Standards. Rund 2,5 Mio € schwer ist der Logistik-Job der Logochem für die BDV. </small></td>
</table>
<i>Die Rohstoffanlieferung per Schiff nutzen Sie ansonsten noch kaum?</i>
Die Schiffsanreise aus Rotterdam zu uns ist unsicher und teuer, macht daher vorrangig entlang der Donau Sinn. Generell ist die Logistik mit dem Schiff überaus aufwändig, bei Einwegfahrten besteht ein stetes Reinigungsproblem. Und Schiffe sind teuer: Im Hafen Rotterdam bezahlen Sie pro Tag und Schiff 12.000 Dollar, Sie müssen ein Tankschiff also sehr schnell löschen – und dazu benötigen Sie wiederum ein Tanklager, das teure Mieten verursacht.
<i>Wie lange lassen sich die verwendeten Öle maximal lagern?</i>
Rapsöl ist bis zu 1 Jahr für die Biodiesel-Produktion haltbar, Altspeiseöl teilweise sogar länger.
<i>Die Logistik-Kosten nehmen tendenziell zu. Wie reagieren Sie auf diesen langfristigen Trend?</i>
Durch den Versuch, lokaler einzukaufen und unsere Anlage mit bis zu 30 % durch Altspeiseöle zu bedienen. Aktuell machen wir das nicht aus ökonomischen, sondern primär aus ökologischen Gründen. Der EU-Vorschlag sieht denn auch vor, dass Biodieselhersteller ab 2012 mindestens 35 % CO<small>2</small>-Einsparung, später sogar 50 % CO<small>2</small>-Einsparung gegenüber fossilen Treibstoffen im Rahmen von Life-Cycle-Rechnungen nachweisen müssen, um nicht die MöSt-Befreiung zu verlieren.
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<td width="120"></td><td><small> <b>BioDiesel Vienna</b> hat bereits während der Konzeptionsphase den Logistikpartner Logochem stark eingebunden. Letztere sichert vor allem durch deren gute Zusammenarbeit mit den Staats- und Privatbahnen in ganz Europa sichert die Unabhängigkeit bei der An- und Auslieferung – Logochem stellt der BDV also sehr flexibel entsprechende Transportkapazitäten zur Verfügung. Logistik im Biodieselgeschäft bedeutet mitunter auch das Besprühen der Kesselwaggons mit Heißdampf sowie genaue Kenntnisse der Öl-Produkte. 2007 erzielte die BDV 64 Mio € Umsatz, heuer werden es knapp 100 Mio € sein. </td>
</table>
<i>Nachhaltigkeitskriterien sollen künftig also gewichtiger als US-Förderungen werden?</i>
So ist es. Derzeit wird in den USA im Rahmen des ,Splash & Dash’ Sojamethylester (vorrangig aus Brasilien) sowie Palmmethylester (primär aus Malaysia) mit 300 $ je t gefördert, wenn er mit fossilem Diesel vermischt wird. Mehr als ein Drittel der Produktionskosten sind damit abgedeckt. Wenn Sie bedenken, dass der Transport in großen Tankschiffen etwa 60-80 $ je t kostet, so ist der Import dieser ,Blends’ immer noch ein sehr gutes Geschäft – und ruiniert natürlich die europäische Biodieselindustrie. Mehrere Petitionen der europäischen Biodiesel-Industrie an die US-Regierung, den ,Blenders Credit’ in ,Consumer Credits’ umzuwandeln, blieben bisher fruchtlos. Schutzzölle seitens der EU sind indessen wiederum nur schwer gegenüber der WTO begründbar.
<i>Die BDV hat dennoch ausgebaut: Zwar nicht auf 400.000 t, wie 2006 angekündigt, aber immerhin auf 140.00 Jahrestonnen.</i>
Die 400.000 t dienten mehr zur Abschreckung der Konkurrenz. Ja, der realistische Ausbau der bestehenden Anlage ist nun abgeschlossen. Ob wir eine weitere 50.000 t-Anlage am Areal dazubauen, ist noch nicht entschieden. Heuer gehen wir davon aus, eine Auslastung zwischen 120.000 und 130.000 t zu erreichen – 60 % davon gehen an die OMV, 20 % an andere Mineralölunternehmen, der Rest in den B100-Markt.
<i>Wird sich Österreichs Ziel, bis Ende dieses Jahres 5,75 % der fossilen Treibstoffe energetisch zu substituieren, damit überhaupt noch ausgehen?</i>
Österreich hat 2007 einen Wert von 4,3 % erreicht. Und der wird sich heuer nur marginal erhöhen, denn für die Pischelsdorfer Bioethanolanlage der Agrana fehlt noch der heimische Absatzmarkt und der B100-Markt ist äußerst preissensitiv. Nachdem normgerechter fossiler Diesel an der Zapfsäule – also gemäß EN590 – maximal 5 % Biodieselanteil aufweisen darf, sind den Mineralölunternehmen ab diesem Grenzwert die Hände gebunden. Darüber hinaus kann das Substitutionsziel nur durch den verstärkten B100-Einsatz – also den reinen Biodiesel – möglich werden. Aber davon sind wir, wie gesagt, eher weit entfernt.
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<td width="120"></td><td><small> <b>In Zentraleuropa</b> lassen sich rund 3,5 t Saatertrag je ha Raps-Anbaufläche erzielen. Bei einem Ölanteil von 40 % ergibt das rund 1 t Rapsöl je ha. Theoretisch ist dieser Wert aber aufgrund der Fruchtfolge nur alle 3 Jahre zu erreichen.
An industriellen und gewerblichen Altspeiseölen sind in Österreich 70.000 bis 90.000 t verfügbar, wovon derzeit rund 30.000 t nutzbar wären. Hinzu kämen weitere 2-3 l je Haushalt. </small></td>
</table>
Die Industriebeteiligungsholding <a href=http://www.hti-ag.at>HTI High Tech Industries</a> erwirbt den oberösterreichischen Maschinenbauer <a href=http://www.technoplast.at>Technoplast</a>. HTI übernimmt Maschinenbauer Technoplast<% image name="HTI_Logo" %><p>
Aufgrund des ausgeprägten Know-hows in der Profil-Extrusionstechnik ist Technoplast ein internationaler Experte für die Herstellung von Werkzeugen, Nachfolgen und Gesamtanlagen zur Erzeugung von Fensterprofilen durch Extrusion (Kunststoff- und Holzextrusion).
Mit rund 200 Mitarbeitern erwirtschaftete Technoplast in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007/08 (per Ende März 2008) Umsatzerlöse von etwa 21 Mio €. Um ihre Marktstellung auszubauen, investierte Technoplast in den vergangenen Jahren in den europäischen Markt und befindet sich daher aktuell in einem Restrukturierungsprozess, in dem der Turnaround noch nicht vollständig vollzogen, aber realistisch absehbar ist.
Die Übernahme durch die HTI ermöglicht die langfristige Absicherung der Technoplast. Im Rahmen der Transaktion hat die HTI 1 Mio junge Aktien zu einem Ausgabepreis von 4 € je Stück unter Ausschluss des Bezugsrechtes platziert.
Die HTI sieht die Akquisition als optimale Ergänzung in ihrem Unternehmensportfolio: Technoplast und Theysohn fertigen komplementäre Produkte und beliefern unterschiedliche Märkte. Zusätzlich verspricht die steigende Nachfrage am Fenstermarkt in Westeuropa eine Ausweitung des Umsatzvolumens bei gleichzeitiger Steigerung der Ertragskraft.
<a href=http://www.merck.de>Merck Serono</a> und ihre US-Tochter EMD Serono erweitern die Präsenz von EMD Serono in Massachusetts. Mit einer Investition von voraussichtlich 50 Mio $ soll der nordwestlich von Boston gelegene Standort Billerica ausgebaut werden. Damit verbunden ist ein Aufbau von mehr als 100 neuen Arbeitsplätzen.Merck Serono: 50 Mio $ für US-Forschungszentrum<% image name="Merck_Logo" %><p>
Die Investition wird zum Aufbau eines „Center of Excellence“ für den Bereich Drug Discovery beitragen und kritische Masse in der Forschung schaffen, um die Entwicklung neuer Behandlungsformen für Krankheiten voranzutreiben, die bisher nur unzureichend therapiert werden können.
Nach Fertigstellung wird das neue Zentrum in den Forschungsgebieten Onkologie und Fruchtbarkeit Arbeitsplätze für rund 200 Wissenschaftler bieten, die über besonderes Fachwissen in den Bereichen Krebsbiologie, Krebs-Immuntherapie, onkogene Signaltransduktion, Herstellung von Zelllinien, medizinische Chemie, Molekül-Modellierung, Protein-Engineering und therapeutische Antikörper verfügen. Hinzu kommen rund 50 auf Prozessentwicklung und Herstellung von Proteinen spezialisierte Mitarbeiter im Bereich Technical Operations.
Die Anlage zur Proteinproduktion in Billerica, in der Produkte für klinische Untersuchungen im Frühstadium hergestellt werden, ist ein wichtiger Grund dafür, dass dieser Standort für die Erweiterung ausgesucht wurde; die unmittelbare Nähe von Proteinproduktion und Forschung fördert die Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen und unterstützt den schnellen Übergang von der Forschung in die Produktion.
Der Bau des neuen Forschungszentrums wird Anfang nächsten Jahres beginnen und voraussichtlich 2010 abgeschlossen sein. Nach der Fertigstellung wird die Gesamtfläche des Campus in Billerica etwa 64.000 m² umfassen, wovon mehr als 48.800 m² auf Laborflächen entfallen.
In den vergangenen 2 Jahrzehnten entwickelte sich die Anwendung von Mikrowellenstrahlung für chemische Umsetzungen zu einer Erfolgsgeschichte. Nachdem anfangs Transformationen von Standardreaktionen zu mikrowellentauglichen Protokollen die Hauptforschungsziele waren, etablieren sich nun spezielle Nischen-Anwendungen, um die Leistungsfähigkeit der Mikrowellen auszunutzen.<% image name="Anton_Paar_Synthos3000" %><p>
<small> Der Synthos 3000 von Anton Paar. </small>
Unterstützt von der fortschreitenden Entwicklung spezieller Synthese-Mikrowellenreaktoren können mehr und mehr Reaktionen jenseits "normaler" organischer Synthesen untersucht werden. Im Zusammenhang mit "Green-Chemistry"-Anwendungen, darunter versteht man die bewusste Reduktion organischer Lösungsmittel und Katalysatoren in Reaktionsgemischen, erfährt die Verwendung von subkritischen und auch superkritischen Lösungsmitteln wieder verstärktes Interesse.
Üblicherweise benötigt man voluminöse, schwer handhabbare Autoklavensysteme, um die Druck- und Temperaturbereiche für nah- oder überkritische Zustände in langwierigen Prozeduren zu erzielen. Das Mikrowellenreaktionssystem Synthos 3000 von <a href=http://www.anton-paar.at>Anton Paar</a> ist mit seinem speziellen Zubehör darauf ausgerichtet, Bedingungen von bis zu 300 °C und 80 bar einfach und rasch zu erreichen.
<b>Die Grenzen erweitern.</b> Unter den Lösungsmitteln, die üblicherweise im sub- oder superkritischen Zustand eingesetzt werden, wird gerne Wasser verwendet. Während superkritisches Wasser (> 374 °C) eher schwierig zu generieren ist, spielt es im subkritischen Zustand (200-300 °C) eine erwähnenswerte Rolle in der Synthesechemie [1]. Auf dem Weg in den superkritischen Zustand ändert Wasser in signifikanter Weise seine physikalischen Eigenschaften und verhält sich zunehmend wie ein organisches Lösungsmittel [2]. Auf Grund der steigenden Dissoziationskonstante bei diesen Bedingungen kann das Wasser als Säure, Base oder auch Säure/Base-Bikatalysator wirken. Dieses Verhalten erlaubt die Durchführung üblicherweise katalysierter Reaktionen ohne Katalysator.
Folgend ersten Ergebnissen aus den späten 1990er Jahren [3] wurden mittlerweile schon verschiedene Synthesen erfolgreich unter mikrowellen-induzierten subkritischen Bedingungen in Wasser durchgeführt. Gezeigt wurde dies unter Verwendung von Hochleistungs-Quarzgefäßen im Synthos 3000 [4,5]. Entsprechend der allgemeinen Tendenz von Mikrowellensynthesen ist die Reaktionszeit sogar unter diesen äußerst drastischen Bedingungen bedeutend kürzer verglichen mit „klassischen“ Heizmethoden (Schema 1).
<% image name="Synthos_Schema1" %><p>
<small> Schema 1: Diels-Alder Cycloaddition in subkritischem Wasser. </small>
Dieses Anwendungsprinzip von sub- oder superkritischen Bedingungen kann auch auf organische Lösungsmittel ausgedehnt werden. Von Interesse wäre insbesondere die katalysatorfreie Umesterung von Fettsäuren zu Fettsäurealkylestern im Rahmen der Biodiesel-Produktion. Da die üblicherweise erzeugten Fettsäuremethylester ziemlich aggressive Verbindungen sind (und somit ein Problem für Dieselmotoren darstellen), wird zunehmend die Erzeugung solcher Ester aus entsprechend längerkettigen Alkoholen untersucht. Zum Beispiel kann 1-Butanol, das einen wesentlich höheren Siedepunkt hat als Methanol, für Veresterungen bei höheren Temperaturen eingesetzt werden, ohne einen extrem hohen autogenen Druck zu erreichen.
Die Eliminierung der basischen Katalysatoren (typischerweise KOH oder NaOH) aus dem Biodiesel-Produktionsprozess würde erhebliche Aufmerksamkeit hervorrufen. Neben Fettsäureestern wird bei dieser Reaktion auch Glyzerin gebildet, das eine vielfach verwendete Chemikalie ist. Für weiteren Gebrauch direkt aus der Umesterung müsste das Glyzerin in aufwändigen Schritten teuer gereinigt werden und auch die Fettsäureester müssen mehrfach mit viel Wasser extrahiert werden, um sämtliche Spuren der Katalysatoren zu entfernen.
Ähnlich dem Wasser und anderen Lösungsmitteln verändern auch Alkohole in der superkritischen Phase ihre physikalischen Eigenschaften und können somit selbst als Katalysatoren wirken. Die superkritischen Bedingungen für Butanol sind >49 bar und >287 °C, die durch Mikrowellenbestrahlung im Synthos 3000 problemlos erreicht werden können. Erschwert wird das Vorhaben dadurch, dass organische Lösungsmittel bei steigender Temperatur zunehmend mikrowellentransparent werden, das heißt, die Effizienz der Energieübertragung wird deutlich geringer [4]. Um diesen Nachteil zu überwinden, können chemisch inerte passive Heizelemente aus Siliziumkarbid (SiC) verwendet werden, die den mikrowellen-induzierten Aufheizprozess bei höheren Temperaturen unterstützen.
<table>
<td><% image name="Anton_Paar_Inserting_holder_1" %></td>
<td><% image name="Anton_Paar_Inserting_holder_2" %></td>
</table><p>
<small> Abb. 1: Einsetzen des Hakens mit SiC-Heizelementen. </small>
In einer Zusammenarbeit der Uni Antwerpen mit der Uni Graz wurde die Effizienz der mikrowellen-unterstützten Umesterungen unter superkritischen Bedingungen erforscht [6]. Als eine Modell-Verbindung wurde handelsübliches Rapsöl gewählt, um die Eignung von 1-Butanol für die Biodiesel-Produktion zu untersuchen. Die Versuche wurden in einem Synthos 3000 unter Verwendung eines Rotor 8SXQ80 mit 80 mL Quarzgefäßen durchgeführt. Die Gefäße wurden mit einem speziellen Zubehörteil für Hochtemperaturanwendungen ausgestattet, um Rührung in den Quarzgläsern zu ermöglichen, wenn SiC-Heizelemente verwendet werden. Dieses einfache Teil besteht aus einer modifizierten Dichtung mit einem Querstab, an dem ein Glashaken eingehängt wird. Der Haken ist mit einer Plattform versehen, auf der mehrere SiC-Heizelemente platziert werden können (Abb. 1 + 2), und lässt im Gefäß genug Platz, um einen Magnetrührstab unterhalb der Platform anzuwenden (Abb. 2).
Effiziente Rührung ist in diesem Experiment wesentlich, da das Öl und der Alkohol sich nicht mischen. In einem zweiphasigen System wäre jedoch die Umsetzung nicht zufrieden stellend. Um eine effiziente Wärmeübertragung zu gewährleisten, müssen auch die SiC-Heizelemente vollständig von der Reaktionsmischung bedeckt sein (Abb. 2).
Mit dieser Anordnung können die Reaktionsmischungen innerhalb von 10 Minuten auf 280 °C (Gefäßtemperatur) erhitzt werden. Entsprechend früherer Untersuchungen ist bekannt, dass der Unterschied zwischen der Reaktionstemperatur innen und der per Infrarotsensor gemessenen Gefäßtemperatur in diesem Bereich etwa 30 bis 40 °C beträgt [4,5]. Folglich korreliert der gemessene IR-Wert von 280 °C mit einer Reaktionstemperatur von 310 bis 320 °C und liegt somit deutlich über dem superkritischen Punkt von 1-Butanol.
<table>
<td><% image name="Anton_Paar_Correctly_Charged_vessel" %></td>
<td align="right"> Maximale Leistung (1.400 W) wird nur benötigt, um die Mischungen bis zum superkritischen Bereich zu erhitzen. Nachdem das gewählte Temperaturlimit erreicht ist, genügt eine geringe Mikrowellenleistung, um diese extremen Bedingungen beizubehalten. Um vollständigen Umsatz zu erzielen, ist dennoch eine relativ lange Reaktionszeit von 4 h für dieses katalysatorfreie Verfahren notwendig (Schema 2). Es konnte so ein Umsatz von 91 % des verwendeten Rapsöls zu den entsprechenden Fettsäureestern ermittelt werden, begleitet von Spuren der zugehörigen Mono- und Diglyzeride [6]. </td>
</table><p>
<small> Abb. 2: Korrekt befülltes Reaktionsgefäß. </small>
Das daneben gebildete Glyzerin ist hingegen frei von Verunreinigungen und kann nach erfolgter Abtrennung ohne zusätzliche Reinigung verwendet werden, ein Umstand, der das erprobte Verfahren sehr wirtschaftlich erscheinen lässt.
<% image name="Synthos_Schema2" %><p>
<small> Schema 2: Darstellung von Fettsäurealkylestern unter superkritischen Bedingungen. </small>
<b>Zusammenfassung.</b> Reaktionen unter nah- oder superkritischen Bedingungen eröffnen eine vielversprechende Nische für mikrowellen-unterstützte Verfahren. Im Gegensatz zu aufwändigen Autoklaven können im Mikrowellenreaktor einfach handhabbare Reaktionsgefäße verwendet werden. Die benötigten Reaktionsbedingungen sind problemlos zu erzielen, weil das Synthos 3000 die einzige verfügbare Mikrowellenplattform darstellt, die maximale Temperatur und maximalen Druck gleichzeitig erreichen kann.
Herkömmliche Syntheseverfahren sowie potenziell industriell wertvolle Prozesse können so auf sub- oder superkritische Bedingungen übertragen werden, um ungewöhnliche, aber interessante Reaktionswege zu untersuchen. Daher ist die mikrowellen-unterstützte Veresterung von Ölen unter superkritischen Bedingungen sicher eine sehr interessante Alternative zur Entwicklung neuer Methoden in der Biodiesel-Produktion. Insbesondere im Hinblick darauf, dass die Umsetzung ohne Katalysator-Zusätze durchgeführt werden kann und so keine teuren Reinigungsschritte mehr notwendig sind.
<small> [1] H. Weingärtner, E. U. Franck, Angew. Chem. Int. Ed. 2005, 2672-2692 and darin enthaltene Zitate
[2] P. Krammer, H. Vogel, J. Supercrit. Fluids 2000, 189-206
[3] C. R. Strauss, R. W. Trainor, Aust. J. Chem. 1995, 1665-1692; C. R. Strauss, Aust. J. Chem. 1999, 83-96
[4] J. M. Kremsner, C. O. Kappe, Eur. J. Org. Chem. 2005, 3672-3679
[5] C. M. Kormos, N. E. Leadbeater, Tetrahedron 2006, 4728-4732
[6] J. Geuens et al., Energy & Fuels 2008, 643-645 </small>Mikrowellenchemie in superkritischen Flüssigkeiten
<a href=http://www.roche.com>Roche</a> übernimmt das Biotech <a href=http://www.piramed.com>Piramed</a>, das sich auf Therapien konzentriert, die gezielt an der PI3-Kinase (PI3-K) ansetzen. Der PI3-K-Signalweg spielt eine wichtige Rolle beim Fortschreiten der Erkrankung und bei der Resistenz von Krebszellen gegen Chemotherapeutika.Roche übernimmt britisches Biotech Piramed <% image name="Roche_Logo" %><p>
<table>
<td width="120"></td><td> Präklinische Studien haben die Wirksamkeit von PI3-K-Hemmern bei einem breiten Spektrum von Tumoren wie Brust- und Lungenkrebs sowie ihre mögliche Bedeutung bei der Behandlung entzündlicher Krankheiten wie z.B. rheumatoide Arthritis gezeigt. </td>
</table>
Mit der Übernahme stärkt Roche ihre Pipeline durch die beiden großen Forschungsprogramme von Piramed mit PI3-K-alpha in der Onkologie und PI3-K-delta bei Entzündungskrankheiten. Das PI3-K-alpha-Programm hat eine Substanz in der Phase I und wird zurzeit mit Genentech weiterentwickelt. Das bisher ohne Partner durchgeführte Entwicklungsprogramm mit PI3-K-delta befindet sich noch im vorklinischen Stadium und wird in das umfangreiche F&E-Portfolio der Roche-Gruppe im Bereich der Entzündungskrankheiten integriert.
Gemäß der Vereinbarung wird Roche 100% der Aktien von Piramed für 160 Mio $ erwerben. Dazu kommen noch 15 Mio $ für das Erreichen des ersten Etappenziels, die bei Beginn von Phase-II-Studien im Rahmen des Onkologieprogramms fällig werden. Der endgültige Transaktionswert ergibt sich aus der verbleibenden Nettoliquidität nach Abschluss der Transaktion, die noch von den Wettbewerbsbehörden geprüft werden muss.
<small> <b>PI3-Kinasen:</b> Bei Krebs ist die Hochregulierung des PI3-K-Signalwegs ein häufiges charakteristisches Merkmal und verschiedene Komponenten dieses Signalwegs sind an der Entwicklung von Krebs beteiligt. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die anhaltende Aktivierung des PI3-K-Signalwegs ein Hauptmechanismus der Resistenz gegen Chemotherapeutika ist, die gezielt am epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor angreifen. Präklinische Daten weisen auf den möglichen breiten Nutzen von Krebsmedikamenten hin, die diesen Signalweg auf der Ebene von PI3-K blockieren, insbesondere die Alpha-Isoform. Solche Wirkstoffe hemmen vermutlich die Vermehrung von Krebszellen und überwinden die Resistenz der Krebszellen gegen zytoxoxische Medikamente.
Die Delta-Isoform von PI3-K spielt eine wichtige Rolle bei entzündlichen Immunkrankheiten, vor allem solchen, die durch das erworbene Immunsystem verursacht werden. Inhibitoren von PI3-K-delta regulieren bestimmte Funktionen von B- und T-Zellen, Mastzellen und Neutrophilen herunter und haben eine Aktivität in verschiedenen Versuchsmodellen menschlicher immunbedingter Entzündungskrankheiten gezeigt. </small>
<a href=http://www.trionpharma.com>TRION Pharma</a> gab die Ergebnisse einer Phase-II-Studie bekannt, die die Fähigkeit des trifunktionalen Antikörpers Ertumaxomab untersuchte, Tumorzellen mit niedriger und hoher Her2-Expression zu zerstören. Dabei wurde Ertumaxomab mit Trastuzumab verglichen, einem Antikörper, der für die Behandlung von Brustkrebs mit hoher Her2-Expression zugelassen ist.<% image name="TRION_Pharma_Logo" %><p>
Unter Bedingungen, die für Trastuzumab optimal waren, zeigten beide Antikörper eine vergleichbare Effektivität bei der Vernichtung von Tumorzellen mit hoher Her2-Expression. <u>Aber nur Ertumaxomab war in der Lage, Krebszellen mit niedriger Her2-Expression zu zerstören.</u>
Zudem war Ertumaxomab auch bei einem ungünstigen Verhältnis von Effektor- zu Zielzellen noch aktiv, d.h. wenn im Vergleich zur Anzahl der Tumorzellen wesentlich weniger immunologisch aktive Zellen vorhanden sind; ähnlich der Situation, die man bei Tumoren typischerweise vorfindet.
Bemerkenswerterweise wurde die zytotoxische Aktivität von Ertumaxomab durch die Anwesenheit von Trastuzumab nicht beeinträchtigt, was darauf hinweist, dass beide Antikörper unterschiedliche Epitope erkennen. Bisher gibt es keine zugelassene, Her2-spezifische Antikörpertherapie für Brustkrebspatientinnen mit niedriger Her2-Expression.
Schon bei einer minimalen Konzentration von 1ng/ml Ertumaxomab wurden Tumorzellen effektiv vernichtet. Die Tumorzell-Lyse war dabei abhängig von der Bindung an Her2. Anders als Trastuzumab induzierte Ertumaxomab eine Th1-typische Freisetzung von Zytokinen, u. a. von IL-2, IL-6, TNF-α und IFN-γ. Dies zeigt, dass Ertumaxomab sowohl immunologische Effektorzellen stimulieren als auch eine zelluläre Zytotoxizität auslösen kann. Diese Wirkung wurde bei verschiedenen Tumorzelllinien beobachtet, u. a. auch bei Zellen mit niedriger Her2-Expression.
Ertumaxomab könnte eine neue Antikörper-Therapieoption für Brustkrebspatientinnen mit hoher sowie niedriger Her2-Expression bieten - etwa, wenn eine Behandlung mit Trastuzumab nicht in Frage kommt oder nach dem Rückfall einer solchen Behandlung.
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<td width="120"></td><td> <b>Ertumaxomab</b> ist ein Vertreter der Triomab-Familie, einer neuen Klasse trifunktionaler Antikörper, die von TRION entwickelt wurde. Der Produktkandidat erkennt den Humanen Epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (Her2), das humane CD3-Antigen und bindet darüber hinaus akzessorische Zellen. Die klinischen Studien damit werden von TRIONs Partner <a href=http://www.fresenius-biotech.de>Fresenius Biotech</a> durchgeführt. </td>
</table>
<small> <b>Her2</b> ist ein Zelloberflächenprotein, das bei der Zelldifferenzierung eine Rolle spielt und das Tumorwachstum beschleunigt, wenn es in Krebszellen aktiviert ist. Das Ausmaß der Expression auf Brustkrebszellen wird nach immunhistochemischer Analyse in 3 Stufen von hoher Expression (3+) bis zu niedriger Expression (1+) unterteilt. Bei einem hohen Anteil von Brustkrebspatientinnen findet man Her2 auf der Tumorzelloberfläche. </small>Brustkrebs: Ertumaxomab übertrifft Trastuzumab