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January 11th

Med-Austron: Ionenquelle übergeben

Am Ionentherapie-Zentrum <a href=http://www.medaustron.at> „Med-Austron“</a> in Wiener Neustadt wurde am 11. Jänner die Ionenquelle, ein Herzstück der für die Behandlung bestimmter Krebsarten erforderlichen Anlage, übergeben. Die Behandlung der ersten Patienten ist für Ende 2015 geplant.

 

Krebstherapie mit schnellen Ionen beruht auf Technologien, die aus der Teilchenphysik kommen. Protonen und Kohlenstoffionen werden in einem Teilchenbeschleuniger (bei Med-Austron ein Synchrotron, gespeist von einem Linearbeschleuniger) auf jene Energie gebracht, die für die gezielte Zerstörung von Tumorgewebe erforderlich ist. Die dafür nötige Ionenquelle wurde am 11. Jänner im Beisein von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Landeshauptmann Erwin Pröll von CERN-Generaldirektor Rolf Dieter Heuer übergeben. Heuer zeigte sich von den Fortschritten in Wiener Neustadt beeindruckt und sprach davon, dass Med-Austron ein hervorragendes Beispiel dafür sei, wie die Grundlagenforschung am CERN in einem Mitgliedsstaat vor Ort direkt sichtbar werde und wesentlichen Nutzen für die Gesellschaft stiften könne.

 

Nutzen auch für die nicht-klinische Forschung

Töchterle hob die Bedeutung des Projekts auch für die nicht-klinische Forschung in den Bereichen Strahlenphysik und Strahlenbiologie hervor, die in Zukunft durch eine enge Kooperation mit der Technischen und der Medizinischen Universität Wien erfolgen. Die dafür geplanten Professuren würden vom Wissenschaftsministerium zusätzlich zu einer maximalen Investitionssumme von 41 Millionen Euro und maximal 5,5 Millionen Euro pro Jahr für den laufenden Betrieb der nicht-klinischen Forschung finanziert.

Ionentherapie schädigt das dem Tumor benachbarte, gesunde Gewebe viel weniger als die herkömmlichen Strahlentherapie. Der Ansatz ist daher besonders für Krebsarten geeignet, die sich in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen, etwa dem Gehirn und dem Rückenmark, den Augen, der Leber und der Lunge.

 

 

 

 

January 10th

Kunststoffgewebe schützt Gebäude bei Erdbeben

Das Karlsruhe Institute of Technology (<a href=http://www.kit.edu>KIT</a>) hat ein Glasfaser-Kunststoff-Gewebe entwickelt, das Mauerwerk verstärken und so im Erdbebenfall das Herabfallen von Trümmern verhindern kann. Nun bringt es der Baustoffproduzent <a href=http://www.roefix.com>Röfix</a> auf den Markt – und hat dabei vor allem Italien als Vertriebsgebiet im Auge.

 

Das gemeinsam mit den Unternehmen Bayer Material Science, Mapei und Dr. Günther Kast entwickelte Gewebe hat vier Faserrichtungen und kann mit dem passenden Putz an der Gebäudefassade angebracht werden kann.Durch die Verbindung der steifen, zugfesten Glasfaserkomponente mit dem Putz kann das Mauerwerk die höheren Zugspannungen besser abtragen, die während eines Erdbebens auftreten. Es wird so verhindert, dass punktuelle Schäden entstehen, die zu Rissen auswachsen können. Sollten bei starken Beben die Glasfasern dennoch reißen, halten die elastischen Fasern aus dem Kunststoff Polypropylen die zerbrochenen Wandsegmente zusammen und somit die Fluchtwege frei. Auf diese Weise kann das Einstürzen von Mauerwerk bei Erdbeben verhindert oder zumindest so lange verzögert werden, dass wertvolle Zeit für die Evakuierung gewonnen werden kann.

„Schon wenn man die kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen oder Altenheime verstärkt, wäre im Katastrophenfall eine Menge erreicht“, argumentiert KIT-Forscher Lothar Stempniewski. Das Gewebe war zunächst für den süddeutschen Raum entwickelt worden, kann aber wegen der Ähnlichkeit der dort verwendeten Baustoffe auch in Italien vermarktet werden werden, wo aufgrund der größeren Erdbebenhäufigkeit höherer Bedarf herrscht.

 

 

 

January 8th

Ingo Raimon ist neuer FOPI-Präsident

Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (<a href=http://www.fopi.at>FOPI</a>) hat den langjährige Abbott- und jetzigen Abbvie-Geschäftsführer Ingo Raimon zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Der gelernte Jurist tritt damit die Nachfolge von Glaxo Smith Kline-Managerin Evelyn Schödl an.

 

Neuer FOPI-Vizepräsident wird der Geschäfstführer von Janssen Österreich, Erich Eibensteiner, Ronald Pichler (Glaxo Smith Kline), wurde als Generalsekretär bestätigt. Die forschende Pharmaindustrie stehe vor großen Herausforderungen, wie Raimon in einer ersten Stellungnahme festhielt: Patente liefen aus, behördliche Auflagen bei Arzneimittelzulassungen würden strenger und die der Markteintritt in Österreich gestalte sich zunehmend schwieriger. Vor diesem Hintergrund sieht es der neugewählte Präsident als besondere Herausforderung an, den Zugang zu Innovation in Österreich aufrecht zu erhalten und zu stärken.

 

Langjährige Laufbahn in der Branche

Ingo Raimon war mehr als 20 Jahren in unterschiedlichen Funktionen und Ländern für den Pharma- und Medizintechnik-Konzern Abbott tätig. In den vergangenen 13 Jahren fungierte er als General Manager von Abbot Österreich. Nach der Abspaltung des forschungsbasierten Pharma-Geschäfts in das neu geschaffene Unternehmen Abbvie  übernahm Raimon mit Jänner 2013 die Geschäftsführung von dessen Österreich-Tochter. Seit 2010 fungierte der Manager bereits als Vizepräsident des FOPI.

Erich Eibensteiner, der ihm nun in diesem Amt folgt, ist amtierender Geschäftsführer sowie Director Government Affairs & Market Access von Janssen. Er leitete bisher innerhalb des FOPI die Arbeitsgruppe Innovation, ist Mitglied des Pharmaausschusses in der Wirtschaftskammer und brachte seine Expertise in diversen Gesprächen zwischen der Pharmawirtschaft und dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung ein.

 

Über das FOPI

Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie vertritt die Interessen von 24 international agierenden Pharmaunternehmen mit starkem Forschungsfokus in Österreich.  Es versteht sich als Partner im Gesundheitswesen, der sich für den Zugang des heimischen Gesundheitsmarkts zu innovativen Arzneimitteln einsetzt und steht dazu im Dialog mit Patientenorganisationen, Verschreibern und Kostenträgern.

 

 

 

 

 

January 5th

BMVIT-Förderung für 1.500 Forschungs-Praktika

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie fördert im Jahr 2013 1.500 Praktikumsplätze für Schüler in Forschungsabteilungen von Unternehmen. Die „Jungforscher“ sollen auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, mit der Welt der Wissenschaft in Berührung zu kommen.

 

Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler, die eine österreichische Schule (AHS, BHS oder BMS) besuchen und mindestens 15 Jahre alt sind. Die Praktika werden zwischen Juni und September  angeboten und dauern jeweils vier Wochen, die Praktikanten erhalten für ihre Tätigkeit mindestens 700 Euro.

Das BMVIT fördert einen Praktikumsplatz mit 1.000 Euro. Um in das Programm aufgenommen zu werden, muss ein Betrieb qualifizierte Forschung und Betreuung anbieten. Im vergangenen Jahr ist das System gut angenommen worden, über 400 Unternehmen und Institutionen haben sich beteiligt. Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen können ab Februar ihre Praktikumsplätze zur Förderung anmelden. Der Schwerpunkt soll heuer auf dem Gebiet der „innovativen Mobilitätslösungen“ fallen, worunter etwa intelligente Verkehrssysteme oder Elektromobilität gerechnet werden.

 

 

  

January 4th

Festkörperphysik: „Wiener Methode“ bringt exakte Lösung der Schrödinger-Gleichung in Sicht

Physiker der Universität Wien haben mit Fachkollegen aus Cambridge kooperiert, um der exakten Lösung der Schrödinger-Gleichung für Festkörper einen Schritt näherzukommen. Die Adaptation bisheriger quantenmechanischer Verfahren, die den Rechenaufwand für Materialsimulationen deutlich herabsetzen könnte, wurde in der Zeitschrift „Nature“ publiziert.

 

Die Gleichung, die Erwin Schrödinger 1926 aufstellte und die heute seinen Namen trägt, ist das quantenmechanische Gegenstück zu den Newtonschen Bewegungsgesetzen: Bei Kenntnis von Komponenten und Wechselwirkungen eines physikalischen Systems lassen sich sein Zustand und die damit verbundenen physikalischen Eigenschaften berechnen - zumindest im Prinzip, denn exakt lösbar ist die Schrödinger-Gleichung bislang nur für sehr einfache Systeme, die aus wenigen Teilchen bestehen.

Für größere Aggregate, wie sie beispielsweise Moleküle oder Festkörper darstellen, behilft man sich mit numerischen Näherungs-Verfahren, der Rechenaufwand steigt dabei aber exponentiell mit der Anzahl der miteinander in Wechselwirkung stehenden Elektronen an – selbst Supercomputer der jüngsten Generation stoßen da bald an ihre Grenze.

Georg Kresse und Andreas Grüneis von der Arbeitsgruppe für Computer-unterstützte Materialphysik konnten nun ein quantenmechanisches Verfahren entwickeln, das der bisher fast ausschließlich  angewandten Dichtefunktionaltheorie überlegen ist.  Damit ist, so die Wissenschaftler, ein wichtiger Schritt weg von Simulationsverfahren mit unkontrollierbarem Rechenaufwand gesetzt: Die Komplexität einer Berechnung wächst nun nicht mehr exponentiell, sondern nur polynomisch mit der Teilchenzahl.

 

 

 

 

January 3rd

Umweltbundesamt: Feinstaubbelastung 2012 zurückgegangen

Laut Angaben des Umweltbundesamts war die Feinstaubbelastung in Österreich 2012 niedriger als in den Jahren zuvor. Vor allem die Wetterlage hat dazu beigetragen, dass die Grenzwerte nur selten überschritten wurden.

 

Die höchsten Werte für Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer (PM10)  wurden 2012 während einer starken Kälteperiode in der ersten Februarhälfte gemessen. Der ungewöhnlich warme Jänner sowie die über dem Durchschnitt liegenden Temperaturen der Herbstmonate haben laut Umweltbundesamt aber zu insgesamt wenigen Überschreitungen geführt. Die Feinstaub-Belastung war 2012 damit niedriger als in den Jahren davor und erreichte Werte, die zuletzt 2007 oder 2009 aufgezeichnet wurden.

Die Anreicherung von Feinstaub im Winter tritt vor allem bei länger anhaltenden Hochdruckwetterlagen auf, die zu ungünstigen Ausbreitungsbedingungen sowie zur Akkumulation von Partikeln über mehrere Tage führen. Kommt es bei Hochdrucklagen zu Wind aus Nordost bis Südost, so werde Feinstaub oft mit dem atmosphärischen Ferntransport aus dem Osten mittransportiert, wie das Umweltbundesamt in einer Aussendung mitteilte.

In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe an Maßnahmen ergriffen, um die Konzentrationen an kleinen Staubpartikeln zu reduzieren. Beispiele sind die Förderung von Partikelfiltern für Diesel-Kraftfahrzeuge, Tempolimits, die Umrüstung kommunaler Flotten oder zeitlich begrenzte lokale Fahrverbote. In Österreich sind die zu ergreifenden Schritte durch das Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-Luft) geregelt, auf dessen Grundlage die Landeshauptleute nach Statuserhebungen entsprechende Verordnungen erlassen können.

 

 

 

 

Dezember 23rd, 2012

Dezember 21st

Photonik auf Partnersuche

Dass sich die Akteure der Photonik – also der Anwendung von Lichtquanten in technischen Prozessen – in zunehmendem Maße als Community verstehen, zeigte die rege Beteiligung am Partnering-Event <a href=http://www.invest-in-photonics.com>„Invest in Photonics“</a>. Laser und LEDs bereiten den Boden für ein auch für Investoren zukunftsträchtiges Feld auf.

 

Photonik ist die technische Umsetzung aller Vorgänge, bei denen Lichtquanten erzeugt oder übertragen werden oder mit Materie wechselwirken. Dass dahinter auch enormes kommerzielles Potential steckt, zeigt schon ein Rundblick über jene Felder, in denen derartige physikalische Prozesse zur Anwendung kommen: Die Materialbearbeitung mithilfe neuartiger Laser zählt hier ebenso dazu wie die Beleuchtung mit Licht-emittierenden Dioden oder die sogenannte „Integrierte Photonik“, die mit Licht das tut, was man bisher mit Elektronik gemacht hat.

„Photonik ist allgegenwertig, aber oft unsichtbar“, meinte dazu Steve Anderson, Markt-Analyst der International Society for Optics and Photonics (SPIE), im Rahmen der Eröffnung des Business-Partnering-Events „Invest in Photonics“, das von 12. bis 13. Dezember in Bordeaux stattfand. So würden beispielsweise Smartphones 13 unterschiedliche laserbasierte Vorrichtungen verwenden und in ihrer Funktion von den Errungenschaften der Faseroptik abhängen.

 

Wachsender, aber schwer abzugrenzender Markt

Das globale Marktvolumen wird dementsprechend auf 300 Milliarden Euro geschätzt und könnte bis 2015 auf 480 Milliarden Euro anwachsen. Allein in Europa können rund 5.000 KMU und etwa 1.000 Forschungsinstitute der Photonik zugerechnet werden. Allerdings ist Branchenkennnern zufolge der Sektor schwer abzugrenzen, da es große Überschneidungen zu anderen Industrien gebe und die Kommerzialisierung der Photonik nicht selten außerhalb der Kernbranche stattfinde.

Dass sich die rund um die Photonik angesiedelten Akteure aber in zunehmendem Maße als Community sehen, zeigt auch die Beteiligung an der „Invest in Photonics“. Rund 150 Investoren, Industrie-Vertreter, Technik-Experten, Markt-Analysten und Händler kamen in Bordeaux zusammen, um 20 Prozent mehr als beim letzten derartigen Event 2010.

 

 

 

Dezember 20th

Bernsteinsäure-Fermentation im Großmaßstab eröffnet

<a href=http://www.reverdia.com>Reverdia</a>, ein Joint Venture zwischen dem Chemie-Konzern DSM und dem Stärke-Produzenten Roquette Frères, hat im italienischen Cassano Spinola eine Anlage zur biotechnologischen Herstellung von Bernsteinsäure im Großmaßstab eröffnet.


Reverdia nutzt dabei seine patentierte Hefe-Technologie „Biosuccinium“, die im Bereich niedriger pH-Werte arbeitet und so laut Angaben des Unternehmens zu einer Verbesserung der Umweltbilanz beiträgt. Die neue Produktionsstätte erzeugt mit einer Jahreskapazität von ungefähr 10.000 Tonnen Bernsteinsäure aus nachwachsenden Rohstoffen und ist damit das bislang größte derartige Werk.  An einer Fermentationsanlage ähnlicher Größe in Montmelo nahe Barcelona arbeiten derzeit auch BASF und CSM, eine Inbetriebnahme ist hier aber erst für Ende 2013 geplant.

Wichtige Anwendungen für biobasierte Bernsteinsäure sind die Herstellung des Biokunststoffs Polybutylensuccinat (PBS), die Produktion von Polyester-Polyolen für die Verarbeitung zu Polyurethanen, sowie Vorstufen zu Farben, Verbundharzen und phthalatfreien Weichmachern.

 

 

 

Dezember 19th

2,2 Millionen Euro für die Kindergesundheit

Die erste Tranche der im Zuge des „Rahmen-Pharmavertrags“ zweckgewidmeten Mittel wird an 18 Projekte im Dienste der Kinder- und Jugendgesundheit vergeben. Vertreter von Pharma-Wirtschaft und Sozialversicherungsträgern präsentierten am 19. Dezember die geförderten Initiativen.

 

Die Vereinbarung, die unter dem Namen „Rahmen-Pharmavertrag“ bekannt geworden ist, ist ein kluger Abtausch zwischen üblicherweise als Gegenspieler auftretenden Institutionen. Vertreter von Arzneimittelindustrie und -handel haben sich 2008 erstmals mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger auf die freiwillige Gewährung eines Rabatts geeinigt – im Gegenzug verzichteten die Sozialversicherungen auf weitere „Maßnahmen zur Heilmittelkostendämpfung“, die zu Lasten von Industrie und Handel gehen würden. Über eine Verlängerung der Vereinbarung bis 2015 wurde im vergangenen Jahr lang und hart verhandelt, bis man sich auf einen Solidarbeitrag von insgesamt 82 Millionen Euro einigte, mit dem die Pharmawirtschaft die „Leistungsfähigkeit der sozialen Krankenversicherung“ unterstützen will.

Neu war dabei, dass man im Zuge der Verlängerung eine Zweckbindung von 6,75 Millionen Euro für Projekte vorgesehen hat, die für Maßnahmen im Rahmen gemeinsam definierter Gesundheitsziele investiert werden sollen. Zur Auswahl dieser Projekte wurde ein von Wirtschaft und  Hauptverband paritätisch besetztes „Gremium Gesundheitsziele“ gebildet, das nun aus 112 Einreichungen 18 Initiativen ausgewählt hat, denen die erste Tranche von 2,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wird.

 

18 Projekte aus Forschung und Praxis

Das ist der Hintergrund, vor dem Akteure, die einander sonst eher als Kontrahenten am Verhandlungstisch begegnen, am 19. Dezember gemeinsam auf dem Podium einer Pressekonferenz saßen und die ausgewählten Projekte präsentierten. Die erste Ausschreibung stand dabei ganz unter dem Zeichen der Prävention von Erkrankungen – und diese beginnt am besten dort, wo sie am wirksamsten ist: bei Kindern und Jugendlichen. Österreich habe zwar ein vielgepriesenes Gesundheitssystem, beim Lebensstil von Kindern und Jungendlichen bestehe aber enormer Nachholbedarf, wie Pharmig-Präsident Robin Rumler und Peter McDonald, der stellvertretende Obmann der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, unisono betonten. Europäische Spitzenpositionen bei Tabak- und Alkoholkonsum sowie Bewegungsarmut machen den Vertretern der Gesundheitswirtschaft dabei ebenso Sorgen wie die unter dem EU-Durchschnitt liegende Zahl von im Durchschnitt 60 Lebensjahren, die ein Österreicher in Gesundheit verbringt.

Fünf der geförderten Projekte rund um die Kindergesundheit kommen aus dem Bereich der Forschung. Andreas Windischbauer, Präsident der ARGE Pharmazeutika des Arzneimittel-Großhandels hob besonders Vorhaben zur epidemiologischen Erfassung des psychischen Gesundheitszustands von 11- bis 17-Jährigen, zur Gesundheitsfolgenabschätzung der Ganztagsschule und zur Erforschung der Belastung und Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern hervor.

Christoph Klein, Generaldirektor-Stellevertreter im Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger stellte einige der 13 geförderten Projekte vor, die sich der Verbesserung der medizinischen Praxis widmen. Darunter waren die Erarbeitung eines Behandlungskatalogs für  Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie oder ein  Projekt mit dem Ziel,  ausgeprägte Autismussymptome durch frühe Intervention erheblich zu reduzieren. Ein weiteres Projekt erfasst die entwicklungsneurologischen Daten von Frühgeborenen, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Ein zu etablierendes Register wird bundesweit ausgerollt und soll den erreichten Grad an Effektivität von Frühgeborenen-Programmen dokumentieren.

 

 

 

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