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Dezember 18th, 2012
Wacker Chemie eröffnet neue China-Zentrale
Die <a href=http://www.wacker.com>Wacker Chemie AG</a> hat in Shanghai ihre neue Unternehmenszentrale für die Region „Greater China“ eröffnet. Der Gebäudekomplex umfasst auf rund 10.000 Quadratmetern Büroräume für Marketing, Vertrieb und Verwaltung sowie Labors für Forschung, Entwicklung und Anwendungstechnik.
Dabei steht vor allem die Anpassung der Silikon- und Polymerprodukte des Konzerns, die an die Bau-, Automobil-, Kosmetik- und Textilindustrie geliefert werden, an die spezifischen Anforderungen chinesischer Kunden im Mittelpunkt der Aktivitäten. Nach Aussage von Vorstandschef Rudolf Staudigl hat sich „Greater China“, das neben der Volksrepublik auch Taiwan, Hongkong und Macao umfasst, für Wacker zum weltweit wichtigsten Einzelmarkt entwickelt, in dem der Konzern mit rund 900 Mitarbeitern 2011 einen Umsatz von 1,03 Milliarden Euro erzielt hat.
Wackers Aktivitäten in China
Das Chemie-Unternehmen mit Sitz in München ist bereits seit 20 Jahren mit einer eigenen Niederlassung in Greater China vertreten und hat in den vergangenen Jahren seine Aktivitäten in der Region stark ausgebaut. In den kommenden vier Jahren sollen nach Angaben des Unternehmens insgesamt 600 Mio. Euro in China investiert werden. Derzeit verfügt Wacker über acht Vertriebsbüros in den wichtigsten Wirtschaftsregionen des Landes, zwei technische Zentren sowie vier Produktionsstandorte, an denen unter anderem Silikone, Dispersionen und Dispersionspulver hergestellt werden. Um die stark wachsende Nachfrage seiner Kunden zu bedienen, verdoppelt das Unternehmen gegenwärtig in Nanjing seine Produktionskapazitäten für Dispersionen auf 120.000 Jahrestonnen. Darüber hinaus wird an dem Standort eine neue Anlage zur Herstellung von Polyvinylacetat-Festharzen mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen errichtet. Beide Anlagen sollen bereits im kommenden Jahr in Betrieb gehen.
Dezember 17th
Intercell fusioniert mit Vivalis
Das Wiener Biotech-Unternehmen <a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> wird mit der im französischen Nantes beheimateten Firma <a href=http://www.vivalis.com/en>Vivalis</a> fusionieren. Durch den „Merger of Equals“ soll ein Biotech-Unternehmen mit dem Namen Valneva entstehen, das über eine Entwicklungspipeline an Impfstoffen und mehrere Plattform-Technologien verfügen wird.
Mit der Fusion kommen zwei Unternehmen zusammen, die bislang recht unterschiedliche Strategien verfolgten. Intercell war 1997 als akademisches Startup-Unternehmen auf dem gebiet der „Smart Vaccines“ gegründet und 2005 an die Börse gebracht worden. Nach Erfolgen mit einer Impfstoff-Entwicklung gegen japanische Encephalitis mussten einige herbe Rückschläge mit dem klinischen Studienprogramm hingenommen werden. Vivalis wurde von der im Bereich der genetischen Tierzüchtung tätigen Grimaud-Gruppe 1999 als Standbein in der Biopharmazie gegründet und hat sich auf die Entwicklung von Zelllinien und die Identifikation humaner monoklonaler Antikörper spezialisiert. Die Technologie-Plattform EB66 wird aktuell in zahlreichen Kooperationen in veterinär- und humanmedizinischen Anwendungen zum Einsatz gebracht.
Der geplante Cross-Border-Merger sei „technisch nicht einfach“, wie Intercell-CEO Thomas Lingelbach, der auch dem neu entstehenden Unternehmen vorstehen wird, anlässlich einer Pressekonferenz am 17. Dezember ausführte. Bisherige Aktionäre von Vivalis sollen 55 Prozent, Anteilseigner von Intercell 45 Prozent an Valneva halten – was für letztere eine Prämie von 31,7 Prozent auf Basis der durchschnittlichen Aktienkurse der vergangenen drei Monate bedeuten würde. Intercell-Aktionäre erhalten dementsprechend 13 neue Vivalis-Stammaktien für 40 Intercell-Aktien. Schwierig zu bewerten gewesen sie im Zuge der Verhandlungen Intercells laufende klinische Studienprogramm zu einem Impfstoff gegen den Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa, bei dem ein bivalenter Endpunkt erwartet werde (entweder das Produkt wird ein Erfolg oder nicht). Intercell-Aktionäre erhalten daher 13 neue Vorzugsaktien für 40 Intercell-Aktien – im Fall einer Marktzulassung des Pseudomonas-Vakzins wird jede davon in 0,4810 neue Valneva-Stammaktien gewandelt.
Kapitalerhöhung soll finanziellen Polster sichern
Gleichzeitig mit der Fusion soll eine Kapitalerhöhung von 40 Millionen Euro über die Bühne gehen, an der sich neben der Grimaud-Gruppe und einigen Banken auch der französische Technologie-Fonds FSI beteiligt. Zusammen mit vorhandenen Mitteln der Unternehmen, die derzeit beide Verluste machen, steht auf diese Weise ein kombinierter Barmittelbestand von mehr als 90 Millionen Euro für die Finanzierung der weiteren Entwicklungsprogramme zur Verfügung. Der Vorstand plant, Valneva bis 2015 in die profitable Zone zu bringen.
Die Aufsichtsräte von Intercell und Vivalis haben der Verschmelzung einstimmig zugestimmt. Als Firmensitz des neuen Unternehmens wurde Lyon ausgewählt, das von den bestehenden Standorten, die beide erhalten bleiben sollen, gleich gut erreichbar ist. Der zukünftige Vorstand wird sich aus je zwei Managern von Intercell und zwei von Vivalis zusammensetzen, Aufsichtsratsvorsitzender wird der Leiter der Grimaud-Gruppe, Fréderic Grimaud. Valneva soll an der NYSE Euronext in Paris und an der Wiener Börse gelistet sein.
Dezember 14th
Tubulin-Gen spielt Schlüsselrolle bei Gehirnentwicklung
In der Forschungsgruppe von David Keays am Wiener <a href=http://www.imp.ac.at>IMP</a> wurde ein Gen entdeckt, das eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Gehirns spielt. Die an Mäusen gewonnenen Ergebnisse konnten auch auf neuronale Erbkrankheiten beim Menschen übertragen werden.
Am Institut für Molekulare Biologie (IMP) in Wien treffen Expertisen aus Molekularbiologie und Neurowissenschaften zusammen. An dieser Schnittstelle wurde nun eine aufschlussreiche Entdeckung gemacht: Das Gen TUBB5, das für eine Variante des Proteins Tubulin codiert, spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Gehirns.
Tubuline sind Hauptbestandteile der Mikrotubuli, jener intrazellulärer Strukturen, die für die mechanische Stabilität, aktive Bewegungen der ganzen Zelle sowie bei der Zellteilung eine zentrale Rolle spielen. David Keays, Forschungsgruppenleiter am IMP, konnte zeigen, dass die gezielte Störung der Funktion von TUB55 bei ungeborenen Mäusen zu Veränderungen im Stammzellen-Pool führt und die Wanderung der Nervenzellen beeinträchtigt. Gerade der ungehinderte Nachschub von Neuronen aus dem Stammzell-Reservoir und ihre korrekte Positionierung am Bestimmungsort in der Hirnrinde sind aber wichtige Voraussetzungen für die Gehirnentwicklung.
Klinisch relevantes Ergebnis
Im nächsten Schritt ging Keays daran, zu überprüfen, ob die an Mäusen gewonnenen Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragen werden können. In Zusammenarbeit mit klinischen Forschern der Sorbonne in Paris wurden 120 Patienten untersucht, deren Gehirnstruktur krankhaft verändert war und die dadurch unter starken Behinderungen litten. Bei drei der betroffenen Kinder fand sich eine Mutation des TUBB5-Gen. Ein solcher Kausalzusammenhang könnte nicht nur in der Beratung der Eltern von schwer entwicklungsgestörten Kindern eine Rolle spielen - langfristig ist damit auch die Hoffnung verknüpft, mit gezielten Therapien helfen zu können.
Dezember 13th
Medizin-Uni Wien: Ehrendoktorat für Carl Djerassi
Carl Djerassi erhielt aus den Händen von Rektor Wolfgang Schütz das Ehrendoktorat der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Medizinischen Universität Wien</a>. Der in Wien geborene Chemiker synthetisierte Anfang der 1950er-Jahre den Wirkstoff der ersten Verhütungs-Pille.
„Spät kommt Ihr - doch Ihr kommt!“ – Carl Djerassi wertete es als Zeichen der Qualität jener Bildung, die ihm an einem Wiener Gymnasium vermittelt wurde, dass er Schillers Wallenstein heute noch zitieren kann. Den Satz bezog er freilich auf die akademischen Ehren, die ihm erst in den vergangenen Jahren auch aus jenem Land entgegengebracht wurden, in dem er geboren wurde und den größten Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte. Nach der TU Graz, die ihm 2010 einen Ehrendoktor verlieh, folgten erst in diesem Jahr die Universität Wien und die Medizinische Universität Wien.
Mit letzterer, die die Ernennungsurkunde zum Doktor honoris causa in einer akademischen Feier am 12. Dezember an Djerassi übergab, ist der Chemiker, der sich selbst als „Mutter der Pille“ bezeichnet, über zahlreiche Anknüpfungspunkte verbunden. Die Mutter, eine askenasische Wiener Jüdin und sein Vater, ein sephardischer Jude aus Bulgarien, hatten beide in Wien Medizin studiert und einander dabei kennengelernt. Im heutigen Rektoratsgebäude der Medizinischen Universität, in dem auch die Feier zur Verleihung der Ehrendoktorwürde stattfand, wurde Djerassi 1923 geboren. Ab den 1990er-Jahren kam es auch zu wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit der Wiener Universität-Medizin.
Chemiker, Schriftsteller, Kunstsammler
Djerassi, der seine Kindheit in Sofia und Wien verbrachte, musste 1938 emigrieren und studierte in den USA Chemie. Als Forschungsdirektor bei der Firma Syntex in Mexico City gelang ihm die Synthese des ersten oral einzunehmenden kontrazeptiven Wirkstoffs Norethisteron. Er wirkte lange Jahre als Professor für Organische Chemie an der Standford-Universität in Kalifornien, nach seiner Emeritierung erfand er sich als Schriftsteller neu und prägte mit „Science-in-Fiction“ – der literarischen Darstellung sozialer Verhältnisse in der Wissenschaft – ein neues Genre. All diese Aspekte führte Laudator Carl Aigner, der Direktor des Landesmuseums Niederösterreich, mit viel Wissen um die Zusammenhänge vor Augen. Aigner selbst ist aber durch eine anderes gemeinsames Interessensgebiet mit Djerassi verbunden: Als frischgebackener Direktor der Kunsthalle Krems wollte Aigner eine Ausstellung mit Werken Paul Klees erarbeiten und stieß dabei auf Djerassis umfangreiche Sammlung von Bildern dieses Künstlers.
Arnold Pollak, der Vorsitzende des Universitätssenats, begründete den Beschluss, Djerassi zum Ehrendoktor der Wiener Medizin-Uni zu verleihen, auch damit, dass der Geehrte für die „Vertreibung der Vernunft“ unter den Nationalsozialisten stehe und dieses Unrecht niemals vergessen werden solle. Djerassi, der seit einigen Jahren wieder einen seiner Wohnsitze in Wien hat, meinte in seinen Dankesworten demgegenüber, er habe Heimat verloren und wisse nicht, ob man sie wiedergewinnen könne. Man könne sich nie sicher sein, ob man als Person Anerkennung finde oder als ehemaliger Flüchtling.
Dezember 12th
Stammzellenforscher Jürgen Knoblich erhält Erwin-Schrödinger-Preis
Der am <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at> Institut für Molekulare Biotechnologie</a> (IMBA) in Wien tätige Stammzellenforscher Jürgen Knoblich erhält den Erwin-Schrödinger-Preis 2012. Die Auszeichnung wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für ein Lebenswerk auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet vergeben.
Knoblich beschäftigt sich mit neuronalen Stammzellen (sogenannten Neuroblasten), die er an der Fruchtfliege Drosophila melanogaster als Modell studiert. Er hat dazu beigetragen, die Mechanismen aufzuklären, mit dem ein Pool an Neuroblasten für stetigen Nachschub an neuen Nervenzellen sorgt, und konnte dabei von der Fruchtfliege auf die Entwicklung des Gehrirns bei höheren Organsimen schließen. Die Forschung des Molekularbiologen erarbeitete damit auch wichtige Grundlagen der molekularen Pathologie: So spielt die asymmetrische Teilung defekter Stammzellen und die damit einhergehende Überproliferation eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tumoren.
Über Jürgen Knoblich
Jürgen Knoblich wurde 1963 im bayrischen Memmingen geboren und studierte Biochemie in Tübingen und London. Nach der Promotion ging er 1994 nach San Francisco, um im Labor von Yuh Nung Yan Erfahrungen als Postdoc zu sammeln. Nach einer Tätigkeit als Gruppenleiter am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien wurde Jürgen Knoblich im Jahr 2004 Senior Scientist und im Jahr 2005 stellvertretender Direktor am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Über den Erwin-Schrödinger-Preis
Der Erwin-Schrödinger-Preis wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an Gelehrte verliehen, die in Österreich wirken und hervorragende wissenschaftliche Leistungen in den von der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vertretenen Fächern aufweisen können. Wirkliche Mitglieder der Akademie sind von der Vergabe ausgeschlossen.
Dezember 11th
Innovation Award prämiert Tullner Studentenarbeiten
Mit dem von Tecnet Equity und Accent Gründerservice gestifteten Innovation Award werden wirtschaftsnahe Forschungsarbeiten von Studierenden am BOKU-Standort Tulln ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielten Projekte den Zuschlag, die sich mit dem präzisen Nachweis von Schadstoffen und der Optimierung der Holzfaserplatten-Produktion beschäftigen.
Ziel des Preises ist nach den Worten von Tecnet-Geschäftsführerin Doris Agneter, „die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem wirtschaftlichen Potenzial der eigenen wissenschaftlichen Arbeit.“ An diesen Maßstäben wurden auch die in diesem Jahr ausgezeichneten Studenten-Projekte gemessen. Der erste Platz geht heuer an ein Team um Christoph Büschl, Bernhard Kluger und Nora Neumann.
Die Jungforscher haben am Analytik-Zentrum des IFA Tulln eine Nachweismethode beschrieben, mit der es möglich ist, bisher unbekannte chemische Verbindungen in biologischen Proben hochsensitiv nachzuweisen. Eine solche Aufgabe stellt sich beispielsweise, wenn es darum geht, Abbauprodukte von Pflanzenschutz- oder Arzneimitteln zu bestimmen. Das Studententeam stellte im Rahmen des Projekts auch erste Überlegungen an, in welcher Form die entwickelte Technologie Teil einer Dienstleistung werden könnte.
Projekte mit wirtschaftlichem Potenzial
Maria Paula Kovalsky Paris, die mit ihren Kollegen in der Gruppe von Gerhard Adam am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) arbeitet, konnte den zweiten Platz erzielen. Das Team hat sich mit der molekulargenetischen Herstellung einer Referenzsubstanz beschäftigt, die den Nachweis von Stoffwechselprodukten des hormonähnlichen Wirkstoffs ZON, beispielsweise in schimmelbelastetem Getreide, gestattet.
Der dritte Platz des Innovation Award ging an Martin Riegler aus der Arbeitsgruppe von Ulrich Müller vom Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe der BOKU, der auch für das Kompetenzzentrum „Wood K plus“ arbeitet. Im Rahmen des prämierten Projekts wurde mithilfe statistischer Methoden der optimalen Ressourceneinsatz bei der Produktion von Holzfaserplatten unter Einhaltung bestimmter statischer Belastungsgrößen bestimmt.
Josef Glößl, BOKU-Vizerektor für Forschung betonte die gute Zusammenarbeit der BOKU-Wissenschaftler am Standort Tulln mit der Tecnet. Die Experten würden helfen, wissenschaftliche Ergebnisse patentrechtlich zu schützen und wirtschaftlich zur Anwendung zu bringen.
Dezember 10th
Visionäre Ideen zur Genetik prämiert
Die <a href=http://www.gregormendelgesellschaft.at>Gregor-Mendel-Gesellschaft</a> hat Preise für visionäre genetische Forschungskonzepte vergeben, mit denen zukünftige Herausforderungen der Landwirtschaft in Angriff genommen werden können. Den Hauptpreis teilt sich ein Team vom Institut für Nutztierwissenschaften der BOKU Wien mit einem Forscher des Department „Health & Environment“ des AIT.
Muhammad Naveed, der in der Arbeitsgruppe von Andrea Sessitsch am Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln arbeitet, zielt mit seiner Idee darauf ab, das Zusammenwirken endophytischer Bakterien mit Nutzpflanzen besser zu verstehen. Auf diese Weise soll die Leistungsfähigkeit der Pflanze unter Trocken-Stress verbessert werden.
Aus dem Bereich der Tierzucht kommt die Forschungs-Idee, die von Anamarija Frkonja und Solomon Boison vorgestellt wurde. Die beiden am Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur (BOKU), Wien, tätigen Wissenschaftler schlagen vor, Kamelide als Modelle für das Studium der genetischen Voraussetzungen für eine gute Anpassung an Hitze und Trockenheit heranzuziehen. Die auf diese Weise aufgefundenen Gene sollen in weiterer Folge in den Genomen von Schafen identifiziert und so die gezielte Züchtung dieser für trockene Gegenden wichtigen Nutztiere unterstützt werden.
Beide Einreichungen bekamen jeweils die Hälfte des Hauptpreise, also jeweils 2.5000 Euro überreicht. Einen Anerkennungspreis konnte darüber hinaus Dominik Großkinski vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Graz erzielen, Großkinski hatte ein Forschungsvorhaben eingereicht, bei dem die Rolle der Cytokinine bei der Mikroben-unterstützen Abwehr von Pathogenen durch Pflanzen untersucht werden soll.
Wachsende Bedeutung der Tier- und Pflanzengenetik
Die Preise wurden anlässlich der 40-Jahr-Fiere der Gregor-Mendel-Gesellschaft an der Universität für Bodenkultur übergeben. Als Sponsoren des Preises konnten neben Chemiereport.at die Erber-Gruppe sowie BASF Österreich gewonnen, werden. Joachim Meyer, Leiter der Region Zentraleuropa der BASF, verwies in seiner Keynote auf die wachsende Bedeutung der Genetik für die Sicherstellung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung hin. Chemiereport-Herausgeber Josef Brodacz machte sein Statement zu einem Plädoyer für den Einsatz der Grünen Gentechnik ohne ideologische Scheuklappen.
Dezember 5th
Synthetische Biologie für umweltfreundliche Pharma-Prozesse
„Chem 21“, ein EU-weites Partnerschaftsprojekt zwischen Pharma-Unternehmen und öffentlicher Hand, hat zum Ziel, umweltfreundliche Produktionsmethoden für die Pharmaindustrie zu entwickeln. Das <a href=http://www.acib.at/index.php/wbindex/start>Austrian Center of Industrial Biotechnology</a> (ACIB) wird dabei den Forschungsbereich „Synthetische Biologie“ leiten.
Mit einem Gesamtbudget von 26 Millionen Euro wollen die sechs Chemie- und Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline, Orion, Pfizer, Bayer, Johnson & Johnson und Sanofi gemeinsam mit 13 Universitäten, Klein- und Mittelunternehmen sowie Forschungszentren Herstellungsverfahren für Pharmazeutika entwickeln, die nicht nur den ökologischen Fußabdruck verbessern, sondern die Produktion auch kostengünstiger machen sollen. Dabei setzt man vor allem auf neue Katalyse-Technologien für die chemische Synthese.
Zwei Forschungsschwerpunkt vom ACIB abgedeckt
Ein Anteil von 1,8 Millionen Euro geht dabei ans ACIB, das im Rahmen von Chem 21 zwei Schwerpunkte betreuen wird. Zum einen geht es um Biokatalyse für die chemische Synthese. Durch den Einsatz von maßgeschneiderten Enzymen sollen Herstellungsprozesse spezifischer und damit ökonomischer, aber auch umweltfreundlicher werden, wie Rolf Breinbauer, Leiter des Instituts für organische Chemie an der TU Graz und ACIB-Schlüsselforscher erklärt.
Der zweite Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem zukunftsträchtigen Feld der synthetischen Biotechnologie, bei dem mit Hilfe von Mikroorganismen komplexe Wirkstoffe hergestellt werden, die bisher mühsam und in kleinen Mengen, beispielsweise aus Pflanzen, gewonnen werden mussten. Eine Forschungsgruppe rund um Anton Glieder, dem wissenschaftlichen Leiter und Geschäftsführer des ACIB, baut zu diesem Zweck jenen Stoffwechselweg in Mikroorganismen ein, der die Zellen den gewünschten Wirkstoff in ausreichender Menge herstellen lässt.
Dezember 3rd
VTU Technology kooperiert mit ägyptischem Pharma-Unternehmen
Das steirische Unternehmen <a href=http://www.vtu-technology.com>VTU Technology</a> wird mit dem ägyptischen Biopharma-Unternehmen <a href=http://www.minapharm.com/index1.html>Minapharm Pharmaceuticals</a> kooperieren. Eine Lizenzvereinbarung sieht vor, dass Minapharm für die Entwicklung von rekombinantem, humanem Serumalbumin Zugang zur VTU -eigenen Expressionstechnologie in der Hefe Pichia pastoris erhält.
Nach Vereinbarungen mit Boehringer Ingelheim und einer Reihe an Enzymproduzenten stellt VTU Technology nun sein Know-how damit einem weiteren pharmazeutischen Unternehmen zur Verfügung. Im Zuge der Zusammenarbeit wird VTU Technology für die Expressionsstamm- und Bioprozessentwicklung verantwortlich sein, während Minapharm über das Tochterunternehmen Rhein-Minapharm-Biogenetics die zugehörige Prozessentwicklung sowie die Produktion und Kommerzialisierung des therapeutischen Proteins übernimmt. Minapharm erhält dabei die Rechte für die Vermarktung des Produkts in Ägypten mit einer Option für weitere Länder des Mittleren Ostens und Nordafrikas. Sämtliche weitere Kommerzialisierungsrechte behält VTU. Die Einnahmen aus der Vermarktung der Produkte werden geteilt.
Über VTU Technology
VTU Technology ist ein Anbieter von Hochleistungstechnologien und Services zur Proteinproduktion in der Hefe Pichia pastoris. Die unternehmenseigene Expressionsplattform basiert auf einer exklusiven Bibliothek von AOX1-Promotervarianten, optimierten Projektabläufen sowie Know-how auf dem Gebiet der Proteinexpression mit Pichia pastoris. Expressionsstämme und Produktionsprozesse werden für Serumproteine, Zytokine, Antikörperfragmente, Fusionsproteine, Scaffoldproteine oder Enzyme entwickelt. VTU Technology ist Teil der VTU-Gruppe, einem Anbieter von Technologieservices für die Branchen Pharma, Biotechnologie, Chemie, Metallurgie, Energietechnik, Erdöl und Erdgas.
Über Minapharm
Minapharm Pharmaceuticals mit Hauptsitz in Kairo zählt zu den führenden pharmazeutischen Herstellern im Nahen Osten. Das Unternehmen ist fokussiert auf die Herstellung und Vermarktung von innovativen Arzneimitteln, die Tochtergesellschaft Rhein-Minapharm-Biogenetics hat sich auf Biopharmazeutika spezialisiert.
November 30th
Siemens VAI übernimmt Prozess-Know-how von Acreg
Mit dem Ankauf des Prozess-Know-hows für Säureregeneration vom Wiener Chemieanlagenbau-Unternehmen <a href=http://www.acreg.com>Acreg</a> vervollständigt <a href=http://www.industry.siemens.com/verticals/metals-industry/en/metals/pages/home.aspx>Siemens VAI</a> Metals Technologies sein Angebot für Kaltwalzwerke. Der Akquisition ist eine mehrjährige Zusammenarbeit vorausgegangen.
Die von Acreg angebotenen Technologien zum Bau von Regenerationsanlagen für Beizlösungen sowie zur Verwertung von Spülwässern sollen nun im weltweiten Vertriebs- und Servicenetz von Siemens angeboten werden, darüber hinaus ist der Verstärkung der Forschungstätigkeiten und der Aufbau eines Kompetenz-Zentrums für Säuremanagement geplant.
Acreg startete 2004 als privates KMU mit entsprechender Kapitalausstattung, was die Abwicklung von Großprojekten mit hohen Investitionssummen ermöglichte. Der Integrationsprozess ist bereits im Gange, Acreg stellt zurzeit die laufenden Projekte in Österreich, Brasilien, Russland und Mittelamerika fertig und steht nach Angaben von Geschäftsführer Markus Österreicher den Kunden weiterhin für Beratungsaufträge sowie für kleinere Projekte, die außerhalb des Portfolios von Siemens VAI liegen, zur Verfügung.
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