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October 12th, 2012
Neue Heimstätte für BASF Kid´s Lab
Das von BASF entwickelte und finanzierte Mitmachlabor <a href=http://www.basf.at/ecp2/Austria/de/content/About_us/Education/Kids_Lab>„Kid´s Lab“</a> steht Schulklassen bis 12. Dezember in der Volksschule 08 in der Wiener Pfeilgasse zur Verfügung. Kinder der ersten bis vierten Schulstufe können dort zum Thema Wasser experimenteiern und so einen spielerischen Zugang zur Chemie finden.
Ende 2011 hatte das Jahr der Chemie sein Ende gefunden und eine neue Dinosaurier-Ausstellung das von BASF im Naturhistorischen Museum eingerichtete Kid´s Lab verdrängt. Für das Mitmachlabor für Kinder im Volksschulalter standen so zwar Konzept, Equipment und fachliche Expertise zur Verfügung, eine fixe Heimstätte hatte man aber nicht mehr. Das ist nun anders. Nach Vermittlung durch Ralf Becker, den Präsidenten des Verbands der Chemielehrer Österreichs, hat sich die Volksschule Pfeilgasse im achten Wiener Gemeindebezirk als neues Zuhause angeboten. Die Schule, so Direktorin Andrea Rieß im Rahmen einer Pressekonferenz, bemühe sich besonders um die Förderung begabte Kinder und darin hätten naturwissenschaftliche Unterrichtsinhalte schon bisher eine gewichtige Rolle gespielt.
Doch für die Einrichtung eines Experimentierbetriebs, der auch Klassen aus anderen Volksschulen zur Verfügung steht, musste zunächst ein entsprechender Raum adaptiert werden. Bei der Beschaffung der dafür notwendigen Geldmittel half Bezirksvorsteherin Veronika Mickel als Trägerin der Schule. Die Maßnahme sei im Finanzierungspaket für die Pflichtschulen nicht vorgesehen gewesen, sie habe sich dennoch dafür eingesetzt, weil sie gerade bei der Attraktivität der Naturwissenschaften großen Nachholbedarf sehe, so Mickel.
Bildungs-Engagement als Form der Corporate Social Responsibility
Genau das ist auch das Anliegen von Joachim Meyer, Leiter des in Wien ansässigen BASF-Business-Centers Europe Central. In der Konzernzentrale in Ludwigshafen hat man mit dem Kid´s Lab schon viel Erfahrung sammeln können, auf die man nun zurückgreifen kann. Auch über das Kid´s Lab hinaus engagiert sich BASF mit anderen österreichischen Unternehmen in der „Wissensfabrik Österreich“, einer Initiative, die die naturwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche und sprachliche Kompetenz der Bevölkerung schon durch entsprechende Impulse im Grundschul-Alter fördern will. Für Meyer ist dieses Engagement ein Teil der „Corporate Social Responsibility“, zu der sich das Unternehmen verpflichtet habe und sinnvoller, als einfach an caritative Einrichtungen zu spenden, ohne beeinflussen zu können, was mit dem Geld passiere.
October 10th
Wie Zellen auf äußere Reize reagieren
Der Nobelpreis für Chemie 2012 geht an Robert Lefkowitz und Brian Kobilka. Die beiden US-Forscher haben mit den G-Protein-gekoppelten Rezeptoren eine Klasse von Proteinen entdeckt, die für das Reagieren von Zellen auf äußere Reize von zentraler Bedeutung sind.
Als Robert Lefkowitz in den 60er Jahren begann, sich mit Rezeptoren zu beschäftigen, an die Hormone an der Oberfläche einer Zelle andocken, war über deren Natur noch kaum etwas bekannt. Mithilfe der Markierung von Hormon-Molekülen mit radioaktivem Jod gelang es ihm ausfindig zu machen, woran diese Übermittler aus der Umgebung der Zelle binden. Auf diese Weise entdeckte er unter anderem den Beta-Adenorezeptor, einen der Rezeptoren für Adrenalin.
Als in den 80er-Jahren die molekulargenetischen Methoden weit genug fortgeschritten waren, konnte Brian Kobilka, der zu dieser Zeit in der Arbeitsgruppe von Lefkowitz tätig war, das Gen für dieses Rezeptor-Protein isolieren. Bei dessen Analyse machte man eine erstaunliche Entdeckung: die Sequenz des Gens ähnelte stark der von Rhodopsin, jenem Pigment der Netzhaut, über das die Hell-Dunkel-Wahrnehmung vermittelt wird. Man hatte einen ganzen Typus von Proteinen entdeckt, die für die Reaktionsfähigkeit der Zellen auf äußere Reize wichtig sind: die G-Protein-gekoppelten Proteine.
Universeller Mechanismus
Heute hat man Vertreter dieser Klasse in allen Gruppen des Tierreichs, in Protozoen, Pilzen und Pflanzen nachgewiesen. Allein beim Menschen sind etwa 800 G-Protein-gekoppelte Rezeptoren gefunden worden, die für die Vermittlung von Licht-, Geruchs- und Geschmacksreizen und für körpereigene Kommunikationswege genutzt werden. Der Mechanismus ist dabei stets derselbe: Die durch die Zellmembran hindurchreichenden Rezeptorproteine reagieren auf einen Reiz von außen und bewirken die Aktivierung von G-Proteinen, die das Signal ins Innere der Zelle weiterleiten. Auch die Wirkmechanismen zahlloser Medikamente greifen auf diese Signaltransduktionseinheit zurück.
October 9th
Physik-Nobelpreis 2012: Die seltsame Welt der gefangenen Quanten
Serge Haroche und David Wineland werden mit dem diesjährigen Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Die von ihnen entwickelten experimentellen Methoden sind heute eine wesentliche Grundlage der Quantenoptik
Nun wurde es also doch nicht das Higgs-Teilchen. Entgegen der vielfach geäußerten Erwartung, die (vermutliche) Bestätigung der E xistenz des noch ausstehenden Elementarteilchens durch ein Experiment in CERN wäre ein Top-Favorit bei der Vergabe des diesjährigen Nobelpreises für Physik, entschied sich die Königlich-Aschwedische Akademie der Wissenschaften für die Arbeit zweier Quantenoptiker.
Der Franzose Serge Haroche und der US-Amerikaner David Wineland haben wesentlich dazu beigetragen, manch seltsames Verhalten, das die Quantentheorie für einzelne Partikel vorausgesagt hat, experimentell beobachten zu können. Dazu muss man sie in der Regel als isolierte Entitäten beobachten können, was lange Zeit an den verfügbaren Versuchsanordnungen scheiterte.
Wineland gelang es, Ionen in Fallen festzuhalten und sie in diesem Zustand über ihre Wechselwirkung mit Lichtquanten (Photonen) zu beobachten. Haroche ging den umgekehrten Weg und maß die Eigenschaften von gefangenen Photonen über ihre Interaktion mit Atomen.

Grundlage für Quantenphysik und Quantenoptik
Die von den beiden Laureaten erstmals erdachten und seither kontinuierlich weiterentwickelten Methoden haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich das Feld der Quantenoptik (die sich mit der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie beschäftigt) seit Mitte der 1980er-Jahre rasant weiterentwickelt hat. Prominentestes Anwendungsgebiet sind die Versuche, eine neue Klasse von Computern auf der Basis der Quantenphysik (sogenannte „Quantencomputer“ ) zu schaffen.
David Wineland/Foto: NIST
October 8th
Medizin-Nobelpreis 2012: Zellen werden wieder jung
Der Medizin-Nobelpreis 2012 wird an zwei Wissenschaftler vergeben, die die Grundlage für eine neue Art der regenerativen Therapie geschaffen haben könnten. Ihre Entdeckungen zeigen, dass sich beliebige Zellen im Prinzip aus beliebigen anderen Zellen desselben Organismus herstellen lassen.
In dem Jahr, als der eine der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger sein entscheidendes Experiment machte, wurde der andere gerade erst geboren. Schon 1962 transplantierte John Gurdon, damals am Christchurch-College in Oxford, den Zellkern einer ausgereiften Darmzelle in die Eizelle eines Krallenfrosches und beobachtete, dass sich dennoch vollständige Frösche daraus entwickelten. Die Darmzelle musste also noch die gesamte Erbinformation enthalten, die für die Ausdifferenzierung in all die Zelltypen der verschiedenen Organe notwendig ist – ein universelles Prinzip, wie man heute weiß.
Zellen zu Stammzellen zurückprogrammieren
Wenn das aber so ist, warum sollten sich dann nicht auch umgekehrt beliebige ausdifferenzierte Körperzellen in jene embryonalen Alleskönner zurückverwandeln lassen, von denen alles seinen Ausgang genommen hat? Doch erst 2006 gelang es dem Forschungsteam von Shinya Yamanaka von der Universität Kyoto erstmals, derartige pluripotenten Stammzellen aus Bindegewebszellen von Mäusen zu gewinnen. Eine derartige „Induktion“ kann durch die von außen angeregte Expression von Genen, die für Transkriptionsfaktoren codieren, bewirkt werden.
Beide Forscher sind heute demselben Ziel verpflichtet: Eine neue Art von regenerativer Medizin ans Krankenbett zu bringen, die die Früchte ihrer Entdeckungen erntet und Körperzellen, die ersetzt oder erneuert werden sollen, aus anderen Zellen desselben Patienten zu gewinnen.
October 5th
Gute Langfrist-Prognose als Einstandsgeschenk
Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA, ist in Nachfolge von Klaus Engel, Evonik Industries, zum Präsidenten des deutschen Chemieverbands <a href=http://www.vci.de>VCI</a> gewählt worden. Zu seinem Amtsantritt gibt es gute Neuigkeiten: Einer vom VCI in Auftrag gegebenen Studie zufolge ist eine Steigerung der Chemieproduktion am Standort Deutschland um 40 Prozent bis 2030 möglich.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat Entwicklungspfade der Branche analysiert. Der Studie zufolge spielen die Produkte der Chemie-Industrie für die globalen Megatrends, hinter denen das Wachstum der Weltbevölkerung als treibende Kraft wirkt, eine zentrale Rolle. Die Branche kann demnach von der steigenden weltweiten Nachfrage nach Chemikalien – besonders aus Asien und Lateinamerika – auch in Zukunft profitieren. Die Verschiebung der wirtschaftlichen Wachstumszentren weg von Europa hin nach Asien mit China als Gravitationszentrum führe aber auch zu stärkerem Wettbewerbsdruck für die Chemie am Standort Deutschland.
Der alte und der neue Präsident
„Wenn die Politik in Berlin die richtigen Entscheidungen fällt, wird die deutsche Chemie in den kommenden Jahrzehnten weiter wachsen, wirtschaftlich erfolgreich sein und in vielfältiger Hinsicht dazu beitragen, Lebensqualität und Wohlstand unserer Gesellschaft zu mehren“, sagte der scheidende VCI-Präsident Klaus Engel bei der Vorstellung der Studie in Essen.
Der neue gewählte Verbandspräsident Kley erklärte anlässlich seiner Wahl: „Es ist auch das Verdienst der deutschen chemischen Industrie, dass unser Land bis jetzt gut durch die Krise gekommen ist. Diesen Vorteil gilt es zu nutzen. Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen chemischen Industrie weiter stärken.“ Zwingend notwendig seien dazu unter anderem eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung, die klare politische und gesellschaftliche Unterstützung von Forschung und Entwicklung sowie die Sicherung des freien Welthandels.
Rekordbeteiligung beim ALSA 2012
Mit 45 eingereichten Forschungsarbeiten zog der Austrian Life Science Award (ALSA) in diesem Jahr so viele Bewerber an wie nie zuvor. Der vom Branchenmagazin <a href=http://www.chemiereport.at>Chemiereport</a> initiierte und von <a href=http://www.novomatic.com/de>Novomatic</a> gestiftete Hauptpreis sowie zwei Anerkennungspreise werden am 6. November im Rahmen der Gala „ALSA – Das Fest“ im Wiener Novomatic Forum übergeben.
Am 30. September endete die Einreichungsfrist für den diesjährigen ALSA 2012. Mit insgesamt 45 wissenschaftlichen Arbeiten – Patente, Fachpublikationen in wissenschaftlichen Journalen und abgeschlossene Dissertationen – aus allen Bereichen der Biowissenschaften ist die Zahl der Einreichungen heuer mehr als doppelt so hoch wie beim letzten ALSA im Jahr 2010. „Das ist eine tolle Entwicklung“, zeigt sich der Initiator des ALSA, Chemiereport-Herausgeber Josef Brodacz, beeindruckt vom Rekordergebnis: „Unsere breite inhaltliche Positionierung und der Zwei-Jahres-Rhythmus haben sich positiv auf das Interesse ausgewirkt und damit den Stellenwert des ALSA noch weiter erhöht.“
Auch Franz Wohlfahrt, CEO des Hauptsponsors Novomatic und seit Beginn Begleiter des ALSA, freut sich über die positive Entwicklung des Wettbewerbs: „Nicht nur die Anzahl der Bewerber ist höher als je zuvor, auch die bearbeiteten Forschungsfelder, die beteiligten Disziplinen und die Forschungsstandorte haben sich im Laufe der Jahre stark verbreitert und geben damit unserem Motto ‚Forschung (be-)greifen – Life Science im Spannungsfeld der Gesellschaft‘ recht“.
Um den Hauptpreis in Höhe von 10.000 Euro sowie zwei – mit jeweils 1.000 Euro dotierte – Anerkennungspreise kämpfen in diesem Jahr 42 Einzel- und drei Gruppenarbeiten. Die Hälfte der 48 Bewerber forscht schwerpunktmäßig in Wien: an der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur sowie privaten Forschungsinstituten. Auch die Uni-Standorte Graz und Innsbruck sind stark vertreten, einzelne Arbeiten kommen von Hochschulen in Linz, Salzburg und Klagenfurt. Stark zugenommen hat die Zahl der Forschungsarbeiten mit technischem Schwerpunkt.
ALSA – Das Fest
Die feierliche Verleihung des ALSA 2012 findet am 6. November 2012 im Novomatic Forum in 1010 Wien statt. Anmeldungen zu der Veranstaltung werden vom ALSA-Organisationsbüro entgegengenommen:
ALSA-Organisationsbüro
c/o Publish Factory Medienproduktion GmbH
Rathausplatz 4, 2351 Wiener Neudorf, Tel.: 02236/384 348
E-Mail: haiden@publishfactory.at
Über den Austrian Life Science Award (ALSA )
Zugelassen sind Arbeiten aus Medizin, Biomedizin, Biochemie, Molekularbiologie, Biophysik, Bioinformatik oder Biodiversitätsforschung ebenso wie interdisziplinäre Fragestellungen, die einen Blick über den Rand der Life Science hinaus wagen. Die Arbeiten müssen zum größten Teil am Forschungsstandort Österreich durchgeführt worden sein. Die Nachwuchswissenschaftler dürfen höchstens 35 Jahre alt sein.
Die ALSA 2012-Fachjury setzt sich zusammen aus: Eva Maria Binder, Forschungsleiterin Erber AG, Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor der Veterinärmedizinische Universität, Kurt Konopitzky, COO Bird-C GmbH, Peter Swetly, ehemaliger Direktor F&E bei Boehringer Ingelheim Austria und Vizerektor der Veterinärmedizinische Universität, Nikolaus Zacherl, Obmann der Austrian Biotech Industries.
Neben Hauptsponsor Novomatic unterstützen auch heuer wieder ecoplus und Bayer den ALSA 2012.
October 4th
Lenzing sichert Rohstoffversorgung ab
Beim österreichischen Cellulosefaser-Hersteller <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing</a> gibt es gleich mehrere Neuigkeiten: Der tschechische Zellstoffproduzent Biocel Paskov wurde zur Gänze übernommen. Man gewann die Oberösterreich-Wertung von „Austria´s Leading Companies“. Und das Mandat des Vorstandsvorsitzenden Peter Untersperger wurde bis 2016 verlängert.
Jahr für Jahr zeichnen die Tageszeitung „Wirtschaftsblatt“, der Kreditschutzverband von 1870 und die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers „Austria´s Leading Companies“ aus. Berücksichtigt wird dabei die Performance der Unternehmen über mehrere Jahre hinweg – in der aktuellen Wertung wurde der Erfolg zwischen 2009 und 2011 berücksichtigt. Und in diesem Zeitraum lief es gut für den Faserhersteller mit Sitz im oberösterreichischen Lenzing. Weltweit steigt die Nachfrage nach Cellulosefasern, die Umsätz wachsen, Kapazitäten werden ausgebaut. Allein am Konzernsitz werden in den kommenden Jahren 350 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion gesteckt. In der Kategorie „Big Player“ gewann man mit dieser Bilanz die Wertung für Oberösterreich.
Um für die weiteren Expansionspläne auch das entsprechende Rohstoffangebot zur Verfügung zu haben, investiert Lenzing in die Rückwärtsintegration. So soll das tschechische Unternehmen Biocel Paskov, dessen noch verbliebenen 25-Prozent-Anteil man nun von der Heinzel-Gruppe übernommen hat, bis 2013 zum sogenannten „Swing Capacity“-Produzenten ausgebaut werden, der sowohl Papierzellstoff als auch hochwertige Zellstoffqualitäten („Dissolving Pulp“) für die Herstellung von Cellulosefasern produzieren kann.
An der Spitze des Unternehmens setzt man auf Konstanz: Das Mandat von Peter Untersperger, der seit 1985 im Unternehmen und seit 2009 Vorstandsvorsitzender ist, wird bis April 2016 verlängert.
October 2nd
Drehscheibe für Wasseraufbereitungs-Chemie
Die <a href=http://www.donau-chemie-group.com>Donau Chemie AG</a> errichtet im nordostungarischen Kazincbarcika eine Produktionsstätte zur Herstellung von Eisenchlorid und Polyaluminiumchlorid. Die Chemikalien werden in der Wasseraufbereitung eingesetzt.
Dem Engagement der Österreicher liegt eine Ausschreibung des chinesisch-ungarischen Chemieunternehmens Wanhua Borsodchem zugrunde. Der Eigentümer des Standorts nahe Miskolc produziert Toluoldiisocyanat, dabei fällt Salzsäure als Nebenprodukt an, die nun von der Anlage der Donau-Chemie in Chemikalien für die Wassertechnik weiterverarbeitet werden soll. Das neue Werk, in das 6,4 Mio Euro investiert werden, ist auf eine Jahreskapazität von 75.000 Tonnen Eisenchlorid und 30.000 Tonnen Polyaluminiumchlorid ausgelegt, rund 25 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Die Investition steht im Zusammenhang mit dem Ausbau des strategischen Chemikalienclusters in Nordost-Ungarn, mit dem das Erbe der Chemietechnologie im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén fortgeführt werden soll, wie Roland Mengyi, Vorsitzender des Allgemeinen Rats der Verwaltungseinheit, bei der Grundsteinlegung des neuen Werks erklärte. Diesem Ausbau hat sich auch die chinesische Wanhua Industrial Group verschrieben, die im Februar 2011 die vollständige Kontrolle über das ungarische Chemieunternehmen Borsodchem übernommen hat.
Steigende Nachfrage erwartet
Die Donau-Chemie mit Firmensitz in Wien entwickelt, produziert und vertreibt Industriechemikalien wie Schwefelsäure, Elektrolyseprodukte, Calciumcarbid, Fällungs- und Flockungsmittel sowie Aktivkohle. Das Unternehmen erwirtschaftete 2011 mit 907 Mitarbeitern in zehn Ländern einen konsolidierten Umsatz von 275 Millionen Euro. Zur ungarischen Exportdrehscheibe für Chemikalien der Wasseraufbereitung und -reinigung in die Länder Zentral- und Osteuropas soll nun das neue Werk in Kazincbarcika werden. Das Unternehmen rechnet auf diesem Sektor mit einem wachsenden Markt, da nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 neue Wasserqualitätsziele eingehalten werden müssen.
September 30th
Elektronik, die sich selbst auflöst
Transiente elektronische Geräte können sich nach Erledigung ihrer Aufgabe im menschlichen Organismus von selbst wieder auflösen. Materielle Grundlage für derartige Vorstöße sind Nanomembranen auf Silicium-Basis.
Wissenschaftler des <a href=http://beckman.illinois.edu>Beckman Institute</a> in Urbana, Illinois, und der <a href=http://www.tufts.edu>Tufts University</a> in Medford, Massachusetts, arbeiten an elektronischen Bauteilen, die unter den Bedingungen, wie sie im menschlichen Organismus herrschen, degradieren. Die Basis dafür bilden Nanomembranen aus Silicium und Magnesiumoxid, die in eine schützende Schicht aus Seide eingebettet sind. Die hauchdünnen Elektronik-Komponenten können sich im wässrigen Milieu auflösen, die Geschwindigkeit des Prozesses kann mithilfe der Eigenschaften der verwendeten Seidenfasern beeinflusst werden.
Für die Systeme der „transienten“ (also verschwindenden) Elektronik sind Anwendungen denkbar, bei denen es von Vorteil ist, wenn sich die Bauteile nach der Erledigung ihrer Aufgabe auflösen. Im Labor wurde beispielsweise schon ein Nanodevice getestet, das während eines chirurgischen Eingriffs im Organismus plaziert wird und in den ersten Wochen nach der Operation durch Erwärmung der Wunde hilft, eine bakterielle Infektion zu verhindern.
September 28th
Tirol präsentiert sich als Land der Bildung und Forschung
Ein Abendempfang der Standortagentur Tirol präsentierte die Bildungs-, Forschungs- und Unternehmenslandschaft Tirols in der Bundeshauptstadt Wien. Landeshauptmann Günther Platter bekräftigte, in der Bildungspolitik einen Sonderweg gehen zu wollen.
Die Standortagentur Tirol und der <a href=http://www.clubtirol.net>„Club Tirol“</a> – ein Netzwerk in Wien lebender Tiroler – luden am 27. September zu einem Abendempfang ins Dachfoyer der Wiener Hofburg. Landeshauptmann Günther Platter sprach bei deisme Anlass die „zuweilen ambivalenten Beziehungen zu Wien“ an, die man dennoch hegen und pflegen wolle. Man halte aber auch nicht „hinterm Berg“, wenn man anderer Meinung sei.
Derzeit ist dies gerade zwischen der Tiroler ÖVP und ihrer Mutterpartei der Fall, wenn es um Fragen der Schulreform geht. Platter hatte vor wenigen Wochen angekündigt, in Tirol einen Pilotversuch zu einer gemeinsamen Schule für die Zehn- bis Vierzehnjährigen durchführen zu wollen. Dieses Vorhaben bekräftigte er auch beim Tirol-Empfang: Er möge es nicht, wenn man in parteipolitischen Gräben einzementiert sei und wolle Tirol zur Musterregion in Sachen Bildung machen. Ein entsprechendes Modell soll gemeinsam mit Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) ausgearbeitet werden, wie Medienberichten zu entnehmen war.
„Land der Forscher“
Unter Platters Gästen waren Karl Stoss (Casinos Austria), Hans-Jörg Schelling (Hauptverband der Sozialversicherungsträger), Karl Handl (Handl Tyrol), der ehemalige Eisschnellläufer Michael Hadschieff sowie Bundesratspräsident Georg Keuschnigg. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle unterstützte mit seiner Anwesenheit die Aussage Platters, Tirol zu einem Land der Forscher machen zu wollen. Schon heute sind rund 4.500 Personen in der Forschung rund um die Universitätsstadt Innsbruck beschäftigt, die F&E-Quote des Bundeslands liegt bei 2,79 Prozent.
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