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August 28th, 2012

Flaggschiff-Technologien im Wettstreit

Sechs Pilotprojekte für die <a href=http://cordis.europa.eu/fp7/ict/programme/fet/flagship/home_en.html>„Flagship-Technologien“</a> der Zukunft sind in den vergangenen 14 Monaten ausgearbeitet worden, zwei davon werden im Rahmen des 7. Rahmenprogramms von der EU langfristig gefördert. Die <a href=http://www.alpbach.org/index.php?id=1493>Alpbacher Technologiegespräche</a> ließen drei von ihnen „gegeneinander“ antreten.

 

Nach der Vorstellung von Gordon Cheng vom Institute for Cognitive Systems der TU München werden sie in gar nicht so ferne Zukunft unsere ständigen Begleiter sein: Roboter verschiedener Größenordnungen, orientiert am Vorbild des tierischen Organismus, die adaptiv mit ihrer Umgebung wechselwirken und dem kranken Menschen ebenso zur Seite stehen wie dem gesunden. Forscher in Materialwissenschaften, Engineering, Informatik, Bio- und Neurowissenschaften sollen zusammenwirken, um solchen Zielen näher zu kommen.

Die sprichwörtlichen Schutzengel will das Projekt „Guardian Angels“ verwirklichen, das Adrian Ionesco vom EPF Lausanne vorstellte. Dabei soll die Intelligenz heutiger Informations- und Kommunikationstechnologie in sogenannte autonome Systeme eingebettet werden, die allerlei Körperfunktionen kontrollieren und Umgebungsbedingungen überwachen können. Auf diese Weise soll der Patient der Zukunft vor dem Herzinfarkt bewahrt und der Bergsteiger vor hereinbrechenden Unwettern gewarnt werden.

 

IT für eine wahrhaft „personalisierte“ Medizin

Eine im wörtlichen Sinne personalisierte Medizin soll beim Projekt ITFoM (IT for the Future of Medicine) verwirklicht werden: Ziel ist die Nutzung von Unmengen im Prinzip verfügbarer biomedizinischer Daten für die Simulation des individuellen Organismus jedes Menschen. Eine bestimmte Therapie könnte dann zunächst am virtuellen Alter Ego getestet werden,  bevor der reale Patient damit behandelt wird.

In einem stimmten alle drei Vortragenden überein: Auch wenn ihr konkretes Projekt nicht den Zuschlag als „Flagship Initiative“ erhalten sollte, hat schon das Pilotprogramm eine europaweite Community rund um die jeweilige Technologie entstehen lassen.

 

 

 

August 22nd

Sexualverhalten der Fliegen: Erfahrung hilft, die Richtige zu finden

Ein Forschungsteam am <a href=http://www.imp.ac.at>Institut für Molekulare Pathologie</a> in Wien hat herausgefunden, wie Fliegen-Männchen durch Erfahrung lernen können, welches Weibchen paarungswillig ist. Ein spezifischer Typ an Nervenzellen hilft, die Reize eines Botenstoffs zu verarbeiten.

 

Die Weibchen der Fruchtfliege sind in ihrem Sexualverhalten äußerst konsequent: Nur die jungfräulichen unter ihnen lassen sich von einem Männchen begatten. Ist es schon mit einem anderen Männchen zur Paarung gekommen, werden alle anderen Werber abgewiesen. Für die Männchen der Fruchtfliege zahlt es sich daher aus, herauszufinden, bei welchen der Weibchen sich ein Balzen überhaupt lohnt.

Wie die Insekten das tun, haben nun Wissenschaftler vom IMP in Wien herausgefunden: Ein unerfahrenes Fliegen-Männchen versucht noch, jede weibliche Fliege, die ihm in die Quere kommt, zu begatten. Nur wenn es zufällig eine Jungfrau erwischt, kommt es aber tatsächlich zur Paarung. Dabei hinterlässt das Männchen Spuren eines Sexualbotenstoffs, des Pheromons cVA. Wurde ein Männchen schon wiederholt abgewiesen, erhöht sich die Sensibilität, mit der diese Substanz wahrgenommen wird und die Trefferquote steigt.

 

Neuronale Mechanismen des Verhaltens

Die Wahrnehmung des Pheromons ist an einen spezifischen Kreis an Dopamin-sensiblen Nervenzellen gebunden, den Krystyna Keleman und Barry Dickson im Protocerebrum, dem großen, vorderen Bereich des Fliegengehirns, identifizieren konnten. Dieser Zelltypus produziert ein Signal, das die Verarbeitung der immer wieder kehrenden Reize des Pheromons verändert. Dieses Lernverhalten lässt sich auch künstlich nachahmen: Werden die Dopamin-sensiblen Nervenzellen im Gehirn einer naiven Fliege künstlich aktiviert, verhält sich die Fliege, als hätte sie bereits einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Weibchen.

 

Die Originalarbeit wurde unter dem Titel „Dopamine neurons modulate pheromone responses in Drosophila courtship learning“ in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

 

 

August 21st

Neuer Impfstoff gegen Meningitis

<a href=http://www.glaxosmithkline.at>Glaxo Smith Kline</a> bringt in Österreich einen tetravalenten Meningokokken-Konjugatimpfstoff auf den Markt, der gegen die Serogruppen A, C, W-135 und Y von Neisseria meningitidis gerichtet ist. Nach Angaben des Unternehmens kann mit dem Produkt „Nimenrix“ das Risiko, an einer von Meningokokken ausgelösten Hirnhautentzünung zu erkranken, reduziert werden

 

Am 20. April 2012 erteilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des Impfstoffs für Personen ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zur aktiven Immunisierung gegen invasive Meningokokken-Erkrankungen, zu denen neben der Hirnhautentzündung (Meningitis) auch Formen der Sepsis gehören. Das größte Risiko für eine Infektion durch Meningokokken tragen Kleinkinder in den ersten vier Lebensjahren, aber auch Reisende in Endemiegebiete wie dem afrikanischen Meningitisgürtel zwischen Gambia und dem Sudan.

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen und können, vor allem bei geschwächtem Immunsystem, die Schleimhäute durchdringen und Hirnhautentzündungen und Sepsis auslösen. Eine durch diesen Erreger-Typus ausgelöste Meningitis schreitet oft rasch voran (Mediziner sprechen von einem „fulminanten Verlauf“), die Gesamtmortalität beträgt, auch bei optimaler intensiv-medizinischer Betreuung, fünf bis zehn Prozent.

Hardo Fischer, Director Medical & Regulatory von Glaxo Smith Kline Österreich, spricht davon, dass das Produkt „Nimenrix“ vor allem für die Prävention bei Kleinkindern eine neue Option darstelle, da es der erste tetravalente Meningokokken-Impfstoff für diese Zielgruppe in Europa sei, der Schutz über den Meningokokken-Stamm C hinausgehenden biete.

 

 

 

 

 

August 20th

Vienna-Tec holt Eurasien nach Wien

Die Wiener Industriemesse <a href=http://www.vienna-tec.at>„Vienna-Tec“</a> versucht mit ihrer vierten Ausgabe von 9. bis 12. Oktober 2012 den regionalen Fokus auf „Eurasien“ zu erweitern. Die Teilnahme von internationalen Delegationen, die Veranstaltungen von Kooperationsbörsen sowie Networking-Events für das diplomatische Corps sollen den entsprechenden Rahmen dafür bilden.

 

2006 wurden die sechs Fachmessen „Automation Austria“, „Energy-Tec“, „IE Industrieelektronik“, „Intertool“, „Messtechnik“ und „Schweißen/Join-Ex“ zum ersten Mal unter dem Dach der „Vienna-Tec“ zusammengefasst. Seither findet die Industriemesse-Kombination im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Von Anfang an bemühte sich der Veranstalter „Reed Exhibitions Messe Wien“ dabei, Besucher und Aussteller aus dem gesamten zentral- und südosteuropäischen Raum anzusprechen. 2010 standen 570 Direktausstellern aus 34 Ländern rund 30.300 Fachbesucher aus dem In- und Ausland gegenüber.

 

Von Weißrussland bis Sibirien

Für die diesjährige Ausgabe hat man den angepeilten geographischen Raum um ein schönes Stück erweitert: Im Rahmen der Sonderschau „Innovationen, Investitionen und Kooperationen – Regionen der Russischen Föderation“ präsentieren sich die Regionen Omsk, Tula, Wolgograd, Moskau und die Republik Tschuwaschien erstmalig in Österreich. Vorbereitet werden auch die Teilnahme der Stadt St. Petersburg sowie ein Gemeinschaftsstand des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums der Russischen Föderation. Darüber hinaus haben sich Delegationen aus West- und Zentral-Sibirien, dem Süd-Ural, dem Wolga-Gebiet und Zentralrussland, aber auch aus Weißrussland, Kasachstan, Kirgistan, der Ukraine und anderen GUS-Staaten angemeldet.

Diesen Regionen ist am 10. Oktober auch ein eigener „Eurasien-Tag“ gewidmet, der unter anderem in russischer Sprache über interkulturelle Kommunikation und Management für erfolgreiche Verhandlungen und Kontaktaufbau in Österreich informiert. Umgekehrt erhalten im Anschluss österreichische Aussteller die Möglichkeit, an einem auf Russland ausgerichteten Seminar mit vergleichbaren Inhalten teilzunehmen.

 

 

 

August 18th

Höchstmögliche Auflösung bei Farbdruck-Verfahren erreicht

Am Institute of Materials Research and Engineering der Agency for Science, Technology and Research (<a href=http://imre.a-star.edu.sg>A-Star</a>) in Singapur wurde ein Farbdruck-Verfahren entwickelt, das mit 100.000 DPI (Dots per Inch) die höchste theoretisch mögliche Auflösung erreicht.

 

Dieser Wert ergibt sich aus der Theorie der Lichtbeugung von Ernst Abbé, der formuliert hat, dass zwei Objekte nur dann unterschieden werden können, wenn sie mindestens eine halbe Wellenlänge des einfallenden Lichts voneinander entfernt sind. Auch hochklassige Tintenstrahl- und Laserdrucker erreichen bisher nur etwa ein Zehntel dieses Werts.

In Singapur setzte man stattdessen auf metallische Nanostrukturen, die aufgrund des Phänomens der Plasmonenresonanz mit dem Umgebungslicht interagieren. Mehrere Nano-Scheiben der richtigen Größe und Anordnung ergeben einen Bildpunkt bestimmter Farbe – ein Bild  besteht dann aus einer Vielzahl derartiger nanostrukturierter Pixel.

Das Forscherteam, das seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht hat, sieht auch Anwendungen, die über den Farbdruck hinausgehen: So könnten mit der Technologie Sicherheitsmerkmale in Form von Nano-Wasserzeichen, Farbfilter oder neuartige reflektive Displays hergestellt werden. Auch das Erzielen außerordentlich hoher Datendichten bei DVD-ähnlichen Speichermedien wäre denkbar.

 

 

 

 

Grippe-Impfstoffe für die falschen Patienten?

Die Anbieter von Grippe-Impfstoffen verfolgen unterschiedliche Startegien, um hohe Marktanteile zu erzielen, wie eine Marktanalyse von <a href=http://www.globaldata.com>„Global Data“</a> ergibt. Risikogruppen, für die eine Impfung am meisten angeraten ist, blieben dabei aber zu oft unberücksichtigt

 

In den vergangenen Monaten kursierten neuerlich Meldungen über Fälle, in denen Menschen mit einem Schweinegrippe-Virus infizierten wurden, am häufigsten Personen, die direkt mit Schweinen in Kontakt waren. Anders als 2009, als eine – wie sich herausstellte gering pathogene – Variante des Influenza-Subtyps A H1N1 Infektionen von pandemischem Ausmaß hervorrief, handelt es sich diesmal um eine Variante des Subtyps A H3N2, die das M-Gen der Linie A H1N1 pdm09 trägt, wie die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mitteilten.

Schwerwiegende Symptome oder gar Todesfälle waren bisher aber nicht zu verzeichnen. Auch ist der Verbreitungsgrad so gering, dass von einer Pandemie keine Rede sein kann. Dennoch schätzt die Behörden das Risiko für ältere Menschen,  Kleinkinder, schwangere Frauen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem als erhöht ein.

 

Ungedeckter Bedarf, ungenutztes Marktpotential

Genau hier bestehen am Impfstoff-Markt aber Lücken, wie die Business-Intelligence-Agentur „Global Data“ analysierte. In ihren Bemühungen, einen möglichst großen Anteil am größten Marktsegment, den gesunden Menschen, zu ergattern, hätten die großen weltweiten Anbieter wie Sanofi Aventis, Glaxo Smith Kline, Novartis, Astra Zeneca oder Merck &Co der Produktentwicklung für Risikogruppen zu wenig Beachtung geschenkt. Die Mehrheit der Innovationen sei in die Erhöhung der Skalierbarkeit und die Vereinfachung des Herstellungsprozesses geflossen. Das habe dazu geführt, dass trotz technologischer Diversifikation immer mehr Personen mit erhöhtem Risiko unbehandelt und Marktpotential für die Anbieter ungenutzt bleiben. Im Falle einer Infektion könnten zwar antivirale Arzneimitteln wie Tamiflu (Oseltamivir) and Relenza (Zanamivir) zum Einsatz kommen, deren großflächige Anwendung habe aber auch zu immer häufiger auftretenden Resistenzen gegen diese Wirkstoffe geführt.

Der US-Marktführer Sanofi sei in der Diversifizierung des Portfolios an Grippe-Impfstoffen am meisten fortgeschritten, analysiert Global Data. Andere Anbieter würden weiterhin darauf setzen, mit einem „Universal-Vakzin“ zu lukrativen Erträgen zu kommen. Zwar würde ein Impfstoff, der gleichermaßen gegen saisonale wie pandemische Influenza-Viren wirksam sei, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen hohen Marktanteil erzielen, die genetische Dynamik des Viruses mache eine solche Strategie allerdings zu einer riskanten Proposition.

 

 

 

 

 

August 16th

Erfolgreiche Markteinführungen bei Boehringer Ingelheim

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2012 um 6,8 Prozent auf mehr als 7,1 Milliarden Euro steigern, auch aufgrund der neu eingeführten Präparate Pradaxa und Trajenta. Für die zweite Jahreshälfte erwartet man jedoch schwieriger werdende Rahmenbedingungen.

 

Das Marktumfeld, in dem pharmazeutische Unternehmen agieren, ist in hohem Maße staatlich reguliert. Angesichts angespannter öffentlicher Haushalte tritt daher eine neuartige Problematik immer stärker ins Blickfeld der Arzneimittelhersteller: Es reicht nicht mehr aus, Medikamente zur Marktreife zu bringen, die den bisher in dieser Indikation angewandten Therapien nachweislich überlegen sind. Denn trotz eines solchen Vorsprungs wird der Markteintritt komplizierter und die Finanzierung durch Kürzungen der Gesundheitsbudgets erschwert.

Von derartigen Barrieren berichtete auch Andreas Barner, der Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2012. Das Unternehmen spüre einen solchen Gegenwind bei den Neueinführungen der Präparate Pradaxa (ein oral verabreichbarer Gerinnungshemmer) und Trajenta (ein Diabetes-Mittel aus der Gruppe der Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren). Nichtsdestotrotz erzielte Pradaxa, das erst im August 2011 zur Schlaganfall-Vorbeugung zugelassen wurde, im ersten Halbjahr 2012 bereits einen Umsatz von 500 Millionen Euro.

 

Gute Geschäfte mit verschreibungspflichtigen Medikamenten

Mit einem Halbjahresumsatz von 1,8 Milliarden Euro ist Spiriva, das zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) eingesetzt wird, weiterhin das umsatzstärkste Präparat von Boehringer Ingelheim. Auch insgesamt liefen die Geschäfte mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gut: Erlöse von rund 5,6 Milliarden Euro bedeuten einen Zuwachs von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die positive Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr zu halten, hält man in Ingelheim jedoch für herausfordernd. Der konjunkturelle Gegenwind durch die Staatsschuldenkrise in Südeuropa und die weiterhin schwache wirtschaftliche Entwicklung in den USA gestalteten das Geschäftsumfeld für die Pharmabranche zunehmend schwieriger. Dem könne man sich trotz eines attraktiven Produktportfolios nicht entziehen, so Barner.

 

 

 

August 14th

Lehnkering übernimmt Management von Clariants Importzentrum

Der auf die Chemiebranche spezialisiert Logistik-Dienstleister <a href=http://www.lehnkering.com> Lehnkering</a> hat von Clariant den Auftrag erhalten, das zentrale Importlager des Spezialchemikalien-Anbieters für Europa zu betreiben.

 

Einige tausend Palettenstellplätze im Gefahrgutlager Hamburg-Altenwerder stehen seit Februar für Clariant zur Verfügung. Der Schweizer Konzern nutzt sie für Produkte, die aus seinen über verschiedene Länder verteilten Produktionsstandorten stammen und an europäische Kunden ausgeliefert werden.  Aufgrund der räumlichen Nähe des Standorts zum Seehafen können ab der Kaikante kurze Nachlaufzeiten gewährleistet werden, zudem ermöglicht nach Angaben von Lehnkering die IT-Ausstattung des Lagers die direkte Anbindung an die Datenverwaltung von Clariant.

Das Dienstleistungsunternehmen, das seit Anfang 2012 zu Imperial Logistics International gehört, übernimmt für Clariant die Koordination und Abwicklung der eigehenden Ware von der Ankunft des Seeschiffs bis zum Versand ab Lager einschließlich Umpacken, Anbringen von Labels, Kommissionierung und Zollabwicklung. Clariant erwägt derzeit, das Lager für zusätzliche Verwendungszwecke zu nutzen, etwa zur Zwischenlagerung von Rohstoffen aus Asien für die Versorgung deutscher Produktionsstätten.

 

 

 

 

Zwei Großaufträge bessern Bilanz von Analytik Jena auf

<a href=http://www.analytik-jena.de>Analytik Jena</a>, ein deutscher Hersteller analytischer und bioanalytischer Geräte, konnte zwischen Oktober 2011 und Juni 2012 den Umsatz um 7,6 Prozent steigern. Entscheidend dazu beigetragen haben zwei Großaufträge, bei denen Geräte für die anorganische Analytik nach China bzw. Equipment für die automatische Nukleinsäure-Aufreinigung an einen deutschen Labordienstleister geliefert wurden.

 

Einer der führenden Lebensmittelhersteller im Raum Peking wird nun mit Atomabsorptionsspektrometern aus Thüringen überprüfen, ob sich Spuren von Blei oder Cadmium in seine Milcherzeugnisse eingeschlichen haben. Insgesamt 14 derartige Geräte wurden an den chinesischen Konzern geliefert, der sie an all seinen Standorten in der serienmäßigen Qualitätskontrolle einsetzen wird. Nach Angaben von Vorstandschef Klaus Berka ist Analytik Jena in einigen Produktbereichen der klassischen Analysenmesstechnik heute bereits Marktführer in China. Die Zahlen untermauern diese Aussage: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs konnte der Umsatz in der Region Asien um 26,4 Prozent auf 27,4 Millionen Euro gesteigert werden.

Erfolgreich war man auch im Bereich Life Sciences, wo  man sich bei einem Projekt mit einem Volumen im sechsstelligen Bereich „gegen starke Mitbewerber“ durchsetzen konnte und mehrere Geräte zur automatischen Nukleinsäure-Aufreinigung an ein international tätiges Labor verkaufte. Für Berka ist dieser Auftrag insbesondere wegen des Nachfolgegeschäfts mit Reagenzien und Einweg-Verbrauchsmaterialien interessant.

 

 

 

August 13th

Technik unterstützt das Leben zuhause

Österreichische Forschungsinstitutionen, Technologie-Anbieter und Nutzer auf dem Gebiet des „Ambient Assisted Living“ (AAL) haben sich zur Plattform <a href=http://www.aal.at>„AAL Austria“</a> zusammengeschlossen. Ziel ist es, die verschiedenen Beteiligten an einen Tisch zu bringen und die erforderlichen technologischen und organisatorischen Schnittstellen zu schaffen.

 

Knapp 432.000 Personen haben im Österreich des Jahres 2012 Pflegegeld bezogen – nur 17 Prozent davon werden in Pflegeheimen betreut. Stark steigend ist die Zahl derjenigen Menschen, die im häuslichen Bereich verbleiben und Unterstützung entweder von Familienangehörigen oder von mobilen Hilfsdiensten erhalten. Gerade letzteren steht dabei immer weniger Zeit pro betreutem Menschen zur Verfügung. Die Nachfrage steigt, an Hilfskräften hingegen herrscht akuter Mangel – etwa 7.000 Personen würden in diesem Bereich zusätzlich benötigt.

Kein Wunder also, dass von Seiten der mobilen sozialen Dienste großes Interesse an technischen wie organisatorischen Lösungen besteht, die hier einhaken und einen Teil des bisher geleisteten Aufwands übernehmen könnten. Robert Körbler, Geschäftsführer von Philips Healthcare Austria, nannte im Rahmen einer Pressekonferenz zur Gründung von AAL Austria ein Beispiel: Heimhilfen verbringen viel Zeit damit, den Einkauf für die von ihnen betreuten Personen zu organisieren. Wäre es da nicht interessant, wenn die großen Ketten des Lebensmittelhandels, die ohnehin nach neuen Vertriebswegen suchen,  genau dann die tags zuvor abgegebene Bestellung liefern, wenn die Hilfskraft in der Wohnung des alten Menschen zugegen ist und so helfen, eine Menge Zeit zu sparen?

 

Zusammenführen, Standardisieren, Awareness schaffen

Philips Healthcare ist das jüngste Mitglied der vor kurzem auf Initiative des BMVIT etablierten Plattform AAL Austria. Michaela Fitz, die am Austrian Institute of Technology (AIT) das Department Health & Environment leitet, wurde zur Präsidentin des Zusammenschlusses gekürt, dessen Aufgaben sie mit dem Zusammenführen von Entwicklern und Anwendern, dem Definieren und Standardisieren von Schnittstellen und dem Schaffen von Awareness für das Thema zusammenfasst.

Die Technik, die in einem so sensiblen Bereich zur Anwendung kommt, muss selbst sehr gut durchdacht und auf die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer abgestimmt sein. Mit zu viel spürbarer Hochtechnologie hat man in ersten Pilotprojekten bei den älteren Bewohnern von „intelligenten“ Wohnumgebungen nicht immer die besten Erfahrungen gemacht. Deshalb sei es umso wichtiger, so Fritz und Körbler unisono, dass technische Systeme situationsabhängig und unaufdringlich zum Einsatz kommen.  Derartige Lösungen sind zum Beispiel gefragt, um die Kommunikation der älteren Menschen mit ihrer Umgebung zu unterstützen, die Sicherheit beim Leben zuhause zu verbessern oder ein Monitoring wichtiger Gesundheitsdaten zu gewährleisten. Einzellösungen für ein solches umgebungsunterstütztes Wohnen gebe es schon viele, wie Fritz betont, nun gehe es darum, die erforderliche Interoperabilität der Systeme aufzubauen.

Mit Technik allein ist es aber auch beim „Ambient Assisted Living“ nicht getan. Um wirklich den Schritt in den Markt zu realisieren, sind konkrete Geschäftsmodelle notwendig. Die Wiener Industriellenvereinigung hat nun mit der Stadt Wien ein Projekt gestartet, bei dem etwa 100 Wohneinheiten mit AAL-Technologien ausgestattet und dabei auch Finanzierungsmodelle für einen solche Einsatz ausprobiert werden sollen.

 

 

 

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