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Chemiereport_2016-2

10 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 MÄRKTE & MANAGEMENT Branchenbericht Commerzbank Wettbewerbsdruck für deutsche Chemieindustrie steigt Kein Grund zu Panik: Auch bei steigendem Wettbewerbsdruck ist die deutsche Chemieindustrie gut aufgestellt. D ie deutsche Commerzbank rechnet für heuer mit einem An- stieg der Produktion von Spezialchemikalien in Deutsch- land um knapp drei Prozent. Im Unterschied dazu dürfte sich die Erzeugung chemischer Grundstoffe nur um 0,5 Prozent erhöhen, zeigt der neue „Branchenreport Chemie“ der Commerz- bank. Wie es darin heißt, profitieren die Grundstoff-Erzeuger derzeit zwar vom Verfall der Ölpreise. Allerdings sind sie unter zunehmendem Druck aus den USA und dem Nahen Osten. Dort werden die Produktionskapazitäten erhöht. Außerdem sind in beiden Wirtschaftsräumen die Energiekosten niedriger als in Eu- ropa. Als weiteres Problem betrachtet die Commerzbank, dass die deutsche Chemieindustrie „sehr exportorientiert“ ist und rund zwei Drittel der Exporte in andere EU-Staaten gehen. Demgegen- über haben die USA als wichtigster außereuropäischer Handel- spartner an den Gesamtexporten der Chemieindustrie einen An- teil von nur 5,5 Prozent. Dazu kommt, dass die Schwellenländer technolo- gisch aufholen und der deut- schen Chemiebranche somit verstärkt auch im Spezialche- mikaliengeschäft Konkurrenz machen. „Im Ergebnis wird die Wettbewerbsintensität für die deutschen Produzenten auch im Heimatmarkt zunehmen. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung als zentrales Mittel zum Erhalt der Wettbe- werbsfähigkeit noch mehr an Bedeutung, wobei die Nähe zum Kunden – gerade auch im Rahmen der Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Produkte – immer wichtiger wird“, stellt die Commerzbank fest. Die immer wieder als Zukunftsperspektive für Europa bezeichnete Digitalisierung wird in der deutschen Chemiebranche derzeit hauptsächlich von Großunternehmen angewandt. Die Klein- und Mittelbetriebe dagegen haben nach wie vor Probleme durch „die noch nicht bewerkstelligte Standar- disierung von Schnittstellen zwischen den einzelnen Wertschöp- fungseinheiten“. VCI gelassen Laut dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Che- mischen Industrie Deutschlands (VCI), Utz Tillmann, hat der Bericht der Commerzbank vor allem eine Schwäche: Er kon- zentriert sich „auf die Chemie als solche. Die Verbundstruk- tur in der chemischen Indus- trie in Deutschland macht es aber erforderlich, die Phar- ma-Sparte einzubeziehen“. Auch sei die Lage hinsichtlich der Energiekosten weniger dramatisch, als von den Ban- kern dargestellt. Keinen Zweifel gibt es dem VCI-Spitzenfunktionär zufolge allerdings daran, dass der „Industriestandort Deutschland seine Wettbewerbs- und Inno- vationsfähigkeit weiter verbessern“ muss. Immerhin habe die Politik die Zeichen der Zeit richtig gedeutet, wie das Bündnis „Zukunft der Industrie“ zeige. (kf) „Der Industriestandort Deutschland muss seine Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit weiter verbessern” Foto:MerckKGaA,DarmstadtDeutschland

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