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Chemiereport_2016-2

8 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.2 MÄRKTE & MANAGEMENT Branchenbilanz VCI: Enttäuschte Erwartungen Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie verzeichnete 2015 ein Produktionswachstum um nur 0,7 Prozent, der Branchenumsatz ging um 0,4 Prozent zurück. Die Aussichten für 2016 sind auch nicht rosig. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann: Nach enttäuschendem Jahr 2015 heuer nur kleines Umsatzplus zu erwarten N icht eben überragend war die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie im Jahr 2015. Wie der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VCI, Utz Tillmann, am 1. März berichtete, wuchs die Produktion um lediglich 0,7 Prozent. Die Pharmaproduktion erhöhte sich um 3,7 Prozent, die von Spezialchemikalien um 1,3 Prozent. Zu- wächse gab es auch bei der Herstellung von anorganischen Che- mikalien (plus 0,7 Prozent) und Polymeren (plus 0,3 Prozent). Im Gegensatz dazu verminderte sich die Produktion von Konsumche- mikalien um 3,4 Prozent und jene petrochemischer Erzeug- nisse um 3,1 Prozent. Vor allem Letzteres wertete Tillmann als Alarmsignal: Die Petrochemie- produktion schrumpfte bereits zum fünften Mal in Jahresfolge, was nach seiner Ansicht auf das „strukturelle Problem“ der zu hohen Rohstoff- und Energiekosten zurückzuführen ist. Insgesamt gingen die Preise für die Erzeugnisse der deut- schen Chemie- und Pharmaindustrie 2015 um 2,8 Prozent nach unten. Infolgedessen verminderte sich der Branchenumsatz um 0,4 Prozent auf rund 190 Milliarden Euro. Tillmanns Resümee: „Das vergangene Jahr ist hinter unseren Erwartungen geblie- ben.“ Auch die Aussichten für 2016 sind laut Tillmann nicht rosig. Der niedrige Ölpreis hilft der Branche nicht, sondern führt zu deflationistischen Effekten: Die Einkäufer von Chemie- und Pharmaprodukten halten sich in Erwartung weiter sinkender Preise zurück und leeren ihre Lager. Ferner wird für Deutsch- land mit einem Anstieg der Industrieproduktion um nur 0,5 Prozent gerechnet. Aus diesem Grund sind auch für die Che- mie- und Pharmaindustrie kaum Zuwächse im Inlandsabsatz zu erwarten. Ein Lichtblick ist dagegen die Lage im EU-Ausland. Für die Gemeinschaft wird ein Anstieg der Industrieproduktion um rund 1,0 Prozent prognostiziert. Dies dürfte laut Tillmann im europäischen Ausland einen Zuwachs im Exportgeschäft mit sich bringen. Weltweit dagegen ist die Situation einigermaßen düster. Die US-Konjunktur ist unter Druck, weil die niedrigen Ölpreise die Schieferöl- und Schiefergasförderung zunehmend unrentabel machen und die USA somit des Vorteils vergleichsweise nied- riger Energiepreise berauben. In Japan wiederum stottert die Konjunktur, ebenso wie in China. Die Russländische Föde- ration ist wegen der niedrigen Ölpreise und der westlichen Sanktionen in einer Rezession. Die Industrieproduktion sank 2015 um rund 5,5 Prozent und dürfte heuer um bestenfalls etwa 0,5 Prozent wachsen. In Bra- silien muss mit einem weiteren Schrumpfen der Industriepro- duktion um etwa 6,5 Prozent gerechnet werden, nachdem schon vergangenes Jahr ein Minus von etwa zehn Prozent zu verzeich- nen war. Prognose verhalten Daher fällt auch die Prognose des VCI für die deutsche Chemie- und Pharmabranche eher verhalten aus. Die Produktion dürfte um etwa ein Prozent zulegen, während die Preise um rund 0,5 Prozent sinken sollten. Insgesamt ergäbe das ein Umsatzplus von lediglich 0,5 Prozent auf 191 Milliarden Euro. (kf) „0,5% minus bei den Preisen für die Produkte der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie stehen 2016 ins Haus.“ Foto:VCI/RenéSpalek

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