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October 19th, 2008

Mutiertes Gen schützt vor Übergewicht und Diabetes

Hadi Al-Hasani und Hans-Georg Joost vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (<a href=http://www.dife.de>DIfE</a>) ist es gelungen, erstmals eine natürliche Mutation im Tbc1d1-Gen zu identifizieren, die Mäuse trotz fettreicher Kost schlank bleiben lässt und zudem vor Diabetes schützt. <table> <td><% image name="New_Zealand_obese" %></td> <td align="right"> Die Wissenschaftler identifizierten die Mutation im Tbc1d1-Gen mit Hilfe von Rückkreuzungs-Experimenten. Dabei verglichen sie das Erbgut zweier sehr unterschiedlicher Mausstämme. Die New Zealand obese-Maus nimmt unter einer fettreichen Diät (60 % Fettanteil) schnell an Gewicht zu und entwickelt Adipositas, wobei der Körperfettanteil auf über 40 % steigen kann. Die Mäuse des Swiss Jim Lambert-Stamms nehmen trotz eines sehr hohen Fettanteils im Futter aufgrund ihrer genetischen Veranlagung nicht zu und bleiben schlank. </td> </table><p> <small> Die New Zealand obese-Maus nimmt unter einer fettreichen Diät schnell an Gewicht zu und entwickelt Adipositas, wobei der Körperfettanteil auf über 40 % steigen kann. Der Mausstamm ist ein Modell für das menschliche Metabolische Syndrom und dessen Folgeerkrankungen. </small> Im mutierten Tbc1d1-Gen des Swiss Jim Lambert-Stamms fehlen 7 Genbausteine (Basen). Diese Veränderung führt zur Synthese eines verkürzten Tbc1d1-Eiweißmoleküls, das hierdurch aller Wahrscheinlichkeit nach seine enzymatische Funktion verliert. Das Tbc1d1-Eiweißmolekül findet sich hauptsächlich im Skelettmuskel. Geringere Mengen konnten die Wissenschaftler im Gewebe von Herz, Bauchspeicheldrüse, Colon, Nieren und dem Hypothalamus nachweisen. Im Fettgewebe und in der Leber trat es nicht auf. <table> <td width="110"></td><td><small> In Deutschland sind bereits 66 % der Männer und 50,6 % der Frauen übergewichtig oder adipös. In den USA bringen sogar 3/4 der Erwachsenen zu viel auf die Waage. Übergewicht erhöht erheblich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Darmkrebs und Typ-2-Diabetes. Vermutet wird, dass natürliche Varianten von mindestens 50 Genen an der Entstehung von Übergewicht beteiligt sind. Für Diabetes spielen vermutlich mehr als 100 Gene eine Rolle. Nur sehr wenige davon sind bisher bekannt. Zudem bilden sie ein interagierendes Netzwerk, dessen einzelne Komponenten beim Menschen nur schwer zu identifizieren und zu untersuchen sind. </small></td> </table> <u>Die Mutation, die das Tbc1d1-Gen ausschaltet, bewirkt eine gesteigerte Fettaufnahme in die Skelettmuskulatur und kurbelt gleichzeitig die Fettverbrennung an. Der Glucoseumsatz der Muskeln nimmt dagegen ab.</u> "Dies beweist, dass das normale Tbc1d1-Gen eine sehr wichtige Funktion im Fett- und Glucosestoffwechsel erfüllt und so eine wesentliche Rolle bei der Regulation des Energiestoffwechsels spielt", erklärt Hadi Al-Hasani. "Nicht nur wie viel Nahrung wir aufnehmen, sondern auch wie wir sie in unserem Körper umsetzen, ist entscheidend für die Entstehung von Übergewicht und Diabetes", so Hans-Georg Joost. Verschiebt sich das Verhältnis von Glucose- zu Fettverbrennung, so dass die Muskeln verstärkt Fett und weniger Glucose als Energiequelle nutzen, so ist dies energetisch ineffektiv. Die Folge ist, dass der Körper weniger Fett speichern kann. Das Risiko für Übergewicht und damit auch für Diabetes sinkt. <small> Nature Genetics (Chadt, A. et al.; 2008). </small> Mutiertes Gen schützt vor Übergewicht und Diabetes

October 18th

Boehringer Ingelheim entwickelt neue<br>Substanzen gegen Typ 2 Diabetes

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> will in den nächsten Jahren in der Therapie von Typ 2 Diabetes punkten: Ein DDP-4- sowie ein SLT-2-Hemmer seien vielversprechend in der Entwicklung. In der Onkologie haben 2 Wirkstoffe die Phase III erreicht. Darüber hinaus entwickelt Boehringer auch einen Wirkstoff zur Behandlung von Frauen, die unter vermindertem sexuellem Verlangen leiden. Boehringer Ingelheim entwickelt neue<br>Substanzen gegen Typ 2 Diabetes <% image name="Boehringer_HTS" %><p> <small> Hochgeschwindigkeits-Screening in der Leitstrukturfindung: In Biberach entwickelt Boehringer Ingelheim seit 2001 an neuartigen Diabetes-Wirkstoffen. </small> Boehringer Ingelheim hat ein Update zu seinen aktuellen F&E-Bemühungen in Biberach gegeben. Stand vor zwei Jahren der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4612>Einstieg in die onkologische Forschung</a> im Vordergrund - dieses Forschungsprogramm zur Krebsbehandlung ist seither weit vorangeschritten -, so sind es nun die Bemühungen des Konzerns, mit neuen Wirkstoffen gegen Typ 2 Diabetes vorzugehen. Und hier zeigen sich die Vorzüge eines finanziell stabilen Familienunternehmens im Pharmabereich: Zu einer Zeit, in der zahlreiche Pharma-Unternehmen gezwungen sind, ihre Investitionen im F&E-Bereich zu kürzen, dringt Boehringer Ingelheim in neue therapeutische Gebiete vor. Die Diabetes-Therapie trifft - ebenso wie onkologische Behandlungsoptionen - auf einen enorm ansteigenden Bedarf: Typ 2 Diabetes wird in den nächsten Jahren epidemische Formen annehmen und die erwartete Lebenserwartung in zahlreichen Ländern um mehrere Jahre senken. Die derzeit gängigsten Diabetes-Behandlungen mit Insulin, Sulfonylurea oder Metformin können die Stoffwechselkrankheit nicht kurieren, sondern höchstens verlangsamen. Darüber hinaus führen sie häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen. Kompliziert ist Diabetes insbesondere deshalb, weil sie im Lauf der Zeit zu schwerwiegenden Folgeerscheinungen führt: Im Metabolismus (zu wenig oder zu viel Zucker im Blut), bei großen Blutgefäßen (Herz- und Schlaganfall) sowie bei kleinen Blutgefäßen (Blindheit, diabetischer Fuß, Nierenversagen). Neuartige Wirkstoffe sollen insbesondere zu einer besseren Verträglichkeit führen und zudem den Krankheitsverlauf entschieden verlangsam. <table> <td width="110"></td><td><small> Die Häufigkeit des Auftretens sowie der Verbreitungsgrad der Typ 2 Diabetes sind weltweit im Steigen begriffen - alle 10 sek stirbt ein Mensch an Folgeerkrankungen, die auf Diabetes zurückzuführen sind. Bis 2030 soll sich die Anzahl der weltweiten Diabetes-Patienten auf rund 330 Mio verdoppeln. Derzeit liegt die Diabetes-Prävalenz in den Industriestaaten zwischen 6 und 8 % der Bevölkerung. Deutschland und Österreich liegen mit 10,6 bzw. 10 % bereits deutlich über dem Schnitt. 2025 müssen in Österreich vermutlich schon mehr als 0,75 Mio Diabetiker behandelt werden, derzeit sind es rund 620.000. Weltweit wurden 2007 für die Prävention und Behandlung von Diabetes mindestes 232 Mrd $ ausgegeben. </small></td> </table> Im badenwürttembergischen Biberach konzentrieren sich die Forschungsteams von Boehringer Ingelheim seit 2001 auf die Entdeckung und Entwicklung oraler Wirkstoffe mit neuartiger Wirkungsweise zur Behandlung von Diabetes. Aktuell hat Boehringer Ingelheim drei Diabetes-Präparate mit innovativen Wirkansätzen in der klinischen Entwicklung. <b>Hochpotenter DDP-4-Hemmer.</b> BI 1356 (Ondero), das am weitesten in der Entwicklung fortgeschrittene Präparat von Boehringer Ingelheim, befindet sich zurzeit in der klinischen Phase III. Die Substanz gehört zu den DPP-4-Hemmern, einer eigenen Klasse von Präparaten zur Behandlung des Diabetes. Sie verlängern die Halbwertszeit sogenannter Inkretin-Hormone wie GLP-1 und GIP - und das erhöht in Folge die Insulinwerte bzw. senkt den Blutzucker. Studien der Phase IIb bestätigten die einzigartigen Eigenschaften dieses Präparats, das sich von anderen Wirkstoffen derselben Klasse - Sitagliptin, Vildagliptin, Saxagliptin bzw. Alogliptin - positiv abheben könnte. BI 1356 zeigte im Gegensatz zu einigen anderen Molekülen dieser Klasse ein äußerst positives Sicherheitsprofil. Ein umfangreiches Phase-III-Programm, das zurzeit läuft, soll weitere Belege für die Wirksamkeit und Verträglichkeit von BI 1356 in der Langzeitbehandlung liefern. Eingedenk der hohen Wirksamkeit von BI 1356 sollen damit ab 2011 vor allem weitaus kleinere Tabletten möglich werden, mit deren Behandlung eine Hypoglykämie ausgeschlossen werden kann. <% image name="Boheringer_Proteinkristallographie" %><p> <small> Schneiden und Präparieren am Mikroskop: Vorbereitung zur Arbeit am Rasterelektronenmikroskop. </small> Eine weitere Klasse neuartiger Präparate zur Diabetes-Behandlung, die zurzeit bei Boehringer Ingelheim in Entwicklung steht, umfasst natriumabhängige Glukosetransporter-2-Hemmer (SGLT-2-Hemmer). Die therapeutische Wirkungsweise dieser Substanzen beruht hauptsächlich auf der Ausscheidung überhöhten Blutzuckers über den Urin - es wird also die Wiederaufnahme des Blutzuckers verhindert, was wiederum auch zu einem Gewichtsverlust beitragen kann. Beide Wirkstoffe werden derzeit in der Phase II klinisch untersucht. <b>Fortschritte in der Onkologie.</b> Seit Boehringer Ingelheim im November 2006 neue therapeutische Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten vorgestellt hat, wurden die Substanzen deutlich weiterentwickelt. Bei <u>BIBW 2992</u> (Tovok) - einem der vier führenden Präparate in Entwicklung, einem Wirkstoff zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms -, wurde kürzlich mit Phase-III-Studien begonnen. Im Rahmen der LUX-1-Studie soll die Wirksamkeit von BIBW 2992 an Krebspatienten geprüft werden, bei welchen die Standardtherapie mit Medikamenten derselben Klasse (Gefitinib bzw. Erlotinib) keinen Erfolg gezeigt hat. Phase-II-Daten belegen: Bei Patienten, die mit BIBW 2992 behandelt worden waren, konnte die Krankheit zu einem hohen Ausmaß unter Kontrolle gebracht werden (87 %) und die Patienten sprachen allgemein gut auf die Behandlung an (50 %). BIBW 2992 ist eine neuartige Substanz aus der Klasse der Tyrosinkinase-Hemmer. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um einen irreversiblen EGFR- und HER2-Inhibitor. Bei der Entwicklung von BIBF 1120 (<a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7925>Vargatef</a>) zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms soll demnächst mit der Phase III begonnen werden. Der Angiokinase-Hemmer hemmt gleichzeitig drei Wachstumsfaktoren bzw. Rezeptoren, die bei der Ausbildung von Blutgefäßen zur Versorgung des Tumors eine bedeutende Rolle spielen, nämlich VEGFR, PDGFR und FGFR. Das LUME-Lungen-Studienprogramm soll nun - es wird Ende 2008 anlaufen - insbesondere weitere Beweise für die gute Verträglichkeit von BIBF 1120 in Kombination mit Standard-Chemotherapie-Behandlung erbringen. Darüber hinaus werden weitere neuartige Targets gegenwärtig in den Krebsforschungszentren von Boehringer Ingelheim in Wien (präklinisch) und Biberach (klinisch) entwickelt, darunter auch Präparate einer neuen Wirkstoffklasse (PLK-1-Hemmer). Bei Flibanserin schließlich handelt es sich um eine in Entwicklungs-Substanz zur Behandlung von Frauen vor der Menopause, die an vermindertem sexuellem Verlangen leiden. Derzeit wird damit ein umfangreiches Phase-III-Projekt durchgeführt, dessen Ergebnisse voraussichtlich 2009 vorliegen werden.

Nünchritz: Wacker beschließt Ausbaustufe 9

<a href=http://www.wacker.de>Wacker</a> will im sächsischen Nünchritz für 760 Mio € eine neue Produktionsanlage für Polysilicium mit einer Nennkapazität von 10.000 Jahrestonnen errichten. Erstes Polysilicium aus dieser "Ausbaustufe 9" soll im 1. Quartal 2011 zur Verfügung stehen. <% image name="Wacker_Nuenchritz" %><p> <small> Durch die Anlage entstehen voraussichtlich 450 neue Arbeitsplätze in Nünchritz. </small> Darüber hinaus hat Wacker beschlossen, die Nennkapazität der bereits im Bau befindlichen Ausbaustufe 8 am Standort Burghausen von 7.000 auf 10.000 Jahrestonnen zu erhöhen. Wacker investiert hierfür rund 100 Mio €. Zusammen mit den laufenden Ausbaumaßnahmen steigert Wacker damit seine Jahreskapazität von derzeit 10.000 t Polysilicium bis Ende 2011 auf insgesamt 35.500 t. Mit dieser Erweiterung trägt Wacker dem weltweit weiter steigenden Bedarf an polykristallinem Reinstsilicium Rechnung. Wacker ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Polysilicium. Nünchritz: Wacker beschließt Ausbaustufe 9

SolarWorld eröffnet größte Solarfabrik der USA

<a href=http://www.solarworld.de>SolarWorld</a> hat die größte Solarzellenproduktion der USA eröffnet. In Hillsboro, Oregon, investiert der deutsche Konzern 500 Mio $ in modernste Technik. In einer integrierten Fertigung entstehen hier Solarwafer und Solarzellen mit einer Jahreskapazität von 100 MW. <% image name="Listhalle" %><p> An ihrem endgültigen Bestimmungsort, dem Dach oder der Großanlage entspricht dies dem Strombedarf von 100.000 Menschen. Das Unternehmen kündigte an, die Kapazität in den nächsten drei Jahren auf 500 MW auszuweiten. In den USA steigt die Nachfrage nach sauberer und nicht importierter Energie massiv. Dieses Wachstum setzt sich auch gegen den aktuellen Abwärtstrend der US-Wirtschaft durch. SolarWorld-Chef Frank H. Asbeck erwartet 2009 "mehr als eine Verdoppelung des Marktes auf dann etwa 1.000 MW". Die Investition am Standort Hillsboro schafft bis 2011 1.000 neue Arbeitsplätze. 250 Menschen sind bereits zum Produktionsbeginn eingestellt worden. SolarWorld ist seit der Übernahme der Solaraktivitäten von Shell der größte Solartechnikproduzent am amerikanischen Kontinent. Neben dem neuen Standort in Oregon betreibt der Konzern eine Fertigung für Solarmodule im Camarillo, Kalifornien. Die Hauptfertigungsstätte des Unternehmens bleibt aber weiterhin Freiberg in Sachsen. Aktuell wird hier für 350 Mio € eine neue Fertigung für Solarwafer aufgebaut, um die dort bereits bestehende Produktionskapazität auf 1.000 MW zu verdoppeln. Für den asiatischen Raum baut SolarWorld eine Modulfabrikation in Südkorea, die Ende 2008 ihre Produktion aufnehmen wird. SolarWorld eröffnet größte Solarfabrik der USA

October 16th

Verhütungspille Qlaira: Grünes Licht für EU-Einführung

<a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer Schering Pharma</a> hat für ihr neues orales Verhütungsmittel Qlaira (Dienogest/Estradiol) erfolgreich das dezentralisierte Verfahren für die europaweite Zulassung abgeschlossen. Die einzelnen Länder können nun die nationalen Zulassungen erteilen. <table> <td><% image name="Bayer_Logo" %></td> <td align="right"> <b>Qlaira</b> ist das erste orale Verhütungsmittel, dessen Östrogenbestandteil auf Estradiol basiert - dem gleichen Östrogen, das der weibliche Körper produziert. Als zweite Komponente enthält Qlaira das Gestagen Dienogest. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe ermöglicht erstmals in Verbindung mit einem neuartigen Dosierungsschema die Verwendung von Estradiol in einem oralen Verhütungsmittel. </td> </table> "Wir sind stolz darauf, dass wir nur wenige Monate nach der Zulassung unseres niedrig dosierten oralen Kontrazeptivums <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3171/#8804>YAZ</a> nun auch für Qlaira einen wichtigen Meilenstein in der europäischen Zulassung erreicht haben", sagt Phil Smits, Leiter des Bereichs Women’s Healthcare bei Bayer Schering Pharma. "Qlaira ist das erste orale Kontrazeptivum mit einem naturidentischen Östrogen. Mit der Zulassung von Qlaira entsteht eine neue Klasse der oralen Verhütungsmittel." In den vergangenen 50 Jahren wurden zahlreiche neue Gestagene für den Einsatz in oralen Kontrazeptiva entwickelt. Allerdings wird weltweit nur eine Substanz als Östrogenkomponente verwendet - Ethinylestradiol. Trotz zahlreicher Versuche, Estradiol in der oralen Kontrazeption einzusetzen, konnte bisher keine ausreichende Blutungskontrolle erreicht werden. Erst die Kombination von Estradiol mit dem Gestagen Dienogest zeigte eine ebenso gute Blutungskontrolle wie orale Kontrazeptiva, die 20 µg Ethinylestradiol enthalten. <small> Bayer untersucht Qlaira derzeit auch für die Behandlung verlängerter, häufiger und sehr starker Regelblutungen (dysfunktionelle uterielle Blutungen - DUB). Für die Behandlung dieser belastenden Menstruationsstörungen ist bisher kein anderes orales Kontrazeptivum zugelassen. </small> Verhütungspille Qlaira: Grünes Licht für EU-Einführung

Epigenomics mit Prostatakrebs-Biomarker erfolgreich

<a href=http://www.epigenomics.de>Epigenomics</a> hat positive Endergebnisse aus einer klinischen Studie zu Prostatakrebs vorgestellt: Die Methylierung des Gens PITX2 hat sich als starker, unabhängiger prognostischer Biomarker erwiesen, der helfen kann, eine Einschätzung im Hinblick auf das Rückfallrisiko eines Patienten zu treffen. <% image name="Chip_Epigenomics" %><p> <small> Die Methylierung des Gens PITX2 hat sich als starker, unabhängiger prognostischer Biomarker erwiesen, der helfen kann, eine Einschätzung im Hinblick auf das Rückfallrisiko eines Prostatakrebs-Patienten zu treffen. </small> In der Studie wurden Paraffin-Gewebeproben von 476 Prostatakrebs-Patienten untersucht, die sich einer operativen Entfernung der Prostata unterzogen hatten. Das Material wurde von 4 klinischen Zentren in Europa und den USA zur Verfügung gestellt. Ziel der Studie war es, den Nutzen des Biomarkers PITX2 bei der Rückfallprognose von Prostatakrebs nachzuweisen. Dieser primäre Endpunkt wurde erreicht, indem signifikant gezeigt werden konnte, dass Patienten mit einer erhöhten Methylierung des PITX2 Gens ein dreifach höheres Risiko haben, einen Rückfall zu erleiden, als die Patientengruppe mit geringer Methylierung des PITX2-Gens. Die sekundären Endpunkte sollten darüber hinaus zeigen, dass die PITX2-Methylierung zusätzliche klinische Information zu etablierten, prognostischen Parametern wie Alter, Gleason Score, Tumorstadium, präoperativem PSA-Wert und Status der Resektionsränder beiträgt. In jedem der paarweisen Vergleiche von PITX2 mit einem dieser etablierten Parameter erwies sich eine erhöhte PITX2-Methylierung als unabhängiger prognostischer Faktor. Jetzt will Epigenomics den PITX2-Test schnellstmöglich für Kliniker und Patienten verfügbar machen. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Kommerzialisierung geprüft, zumal der PITX2 Marker auch in weiteren Anwendungen wie der Brustkrebs-Prognose Potenzial hat. Epigenomics mit Prostatakrebs-Biomarker erfolgreich

Kontaktlose Temperaturmessung am Krebstumor

Mit Kupferiodid (CuI) gefüllte und nur einige Nanometer große Kohlenstoffröhrchen (CNT) können für die kontaktlose Temperaturmessungen an Krebstumoren verwendet werden, berichten Forscher des IFW Dresden. <% image name="Nanothermometer" %><p> <small> Kohlenstoff-Nanoröhre (hellgrau) mit CuI-Füllung (dunkelgrau) im Längsschnitt, aufgenommen im Transmissionselektronen-Mikroskop. Außendurchmesser der Kohlenstoffnanoröhre ca. 30 Nanometer, Innendurchmesser mit Füllung ca. 10 Nanometer. &copy; IFW Dresden </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Im Rahmen des EU-Projekts <a href=http://www.carbio.eu>CARBIO</a> wird mit magnetischen Füllungen in CNTs, die durch induktive Aufheizung im Körper künftig gezielt Tumorgewebe zerstören sollen, experimentiert. Die CNTs dienen dabei als Container für unterschiedliche Dinge: Sie können Sensoren, Magnete und Medikamente über die Blutbahn transportieren, ohne dass ihr Inhalt auf dem Weg zum Zielort in unerwünschten Kontakt mit Gewebe kommt. </small></td> </table> Da eine Aufheizung (Hyperthermie) von Tumorgewebe im menschlichen Körper fortlaufend und möglichst genau kontrolliert werden muss, ist eine Temperaturüberwachung auf Zellebene erforderlich. Mit CuI gefüllte CNTs könnten hier als "Nano-Thermometer" dienen: Dieses Material, wie auch andere Alkali- und Kupfer-Halogenide, zeigt in Kernspinresonanz-Messungen diverse temperaturabhängige Parameter. So ist etwa die Relaxationszeit - die Zeit, welche die Magnetisierung eines angeregten Teilchens benötigt, um wieder zum Ausgangszustand zu kommen - ein solcher temperaturabhängiger Parameter. Misst man diesen Parameter via Magnetresonanz, kann auf die genaue Temperatur in der Umgebung des CuI geschlossen werden. Mit dieser kontaktlose Temperaturmessung von außen könnte der Aufwand und das Risiko eines operativen Eingriffs künftig vermieden werden. <b>Zur Herstellung des Nanothermometers</b> füllten die Wissenschaftler CuI in CNTs. Dazu wurden mehrwandige CNTs mit einem &Oslash; von 5-20 nm und einer Länge von 10-30 µm hergestellt. Mehrwandige CNTs können in den äußeren Lagen noch mit funktionellen Gruppen ausgestattet werden, so dass sie vom Körper besser aufgenommen werden. Nach einer thermischen Behandlung bei 450 °C sowie Ultraschallbehandlungen mit Salz- und Salpetersäure öffnen sich die Nanoröhrchen. Die Röhrchen wurden anschließend mit CuI gefüllt, indem das Material in einer Silika-Ampulle auf 600 °C erhitzt wurde. Über Kapillarkräfte wird es in die CNTs regelrecht eingesogen. NMR-Messungen bei einem äußeren Magnetfeld von 7 Tesla zeigten, dass für die Relaxationszeit und die Resonanzfrequenz eine Temperaturabhängigkeit im Bereich von 5-320 Kelvin (max. 47 °C) besteht. Die beste Auflösung ergab sich für die Relaxationszeit mit einer Messgenauigkeit von 2 Kelvin. Damit erfassen die CuI-CNTs den Temperaturbereich von hyperthermischen Behandlungen in der Krebstherapie, die gängigerweise bei knapp mehr als 42 °C durchgeführt werden. Eine Verwendung dieser CNTs als kontaktlose Nanothermometer ist somit grundsätzlich möglich, wobei jedoch die Messgenauigkeit noch erhöht werden muss. Zurzeit untersuchen Wissenschaftler deshalb weitere mögliche Füllmaterialien. <small> Vyalikh et al.: A carbon-wrapped nanoscaled thermometer for temperature control in biological environments, Nanomedicine 3 (2008), p. 321 - 327 </small> Kontaktlose Temperaturmessung am Krebstumor

Österreichs Baubranche fordert Förderung<br>für thermische Gebäudesanierung

Laut einer Umfrage im Auftrag der Bundesinnung Bau plant nur jeder fünfte der 2,1 Mio österreichischen Eigenheimbesitzer in den nächsten 3-5 Jahren in die thermische Gebäudesanierung zu investieren. Ohne Förderung wäre dazu sogar nur jeder zehnte private Haus- oder Wohnungsbesitzer bereit. <% image name="BASF_Isoquick" %><p> Für 25 % der Befragten ist ein Förderumfang von mindestens einem Drittel der Gesamtkosten unabdingbar, um eine thermische Sanierung in Betracht zu ziehen. 21 % bezeichnen die Verbesserung der Energieeffizienz hingegen als "unwichtig" und würden eine solche auch bei ausreichender Förderung nicht beauftragen. Die Bauinnung drängt daher auf ein Sofortpaket, das attraktive Anreize zur Finanzierung der thermischen Sanierung und für energieeffizientes Bauen enthält. Vorrangig sei die Anhebung des Fördervolumens für die thermische Gebäudesanierung um jährlich 1 Mrd €. Um jedoch den dringend notwendigen Neubau weiterhin finanzieren zu können, sollte die Wohnbauförderung möglichst unangetastet bleiben und die zweckfremde Verwendung unterbleiben. Zur Förderung energiesparender Bauweisen wird die Erweiterung des Sonderausgabenrahmens, ertragssteuerliche Begünstigungen wie die Einführung eines Investitionsfreibetrags oder eine Ausweitung der Werbungskosten, sowie ein reduzierter Mehrwertsteuersatz vorgeschlagen. Zudem seien Anpassungen im Miet- und Wohnungseigentumsgesetz erforderlich, um die Willensbildung für Maßnahmen zur energetischen Verbesserung zu erleichtern und Contracting zu ermöglichen. Ohne solche Maßnahmen könne Österreich kaum über die gegenwärtige Sanierungsrate von 1 % des Gebäudebestandes pro Jahr hinauskommen. Österreichs Baubranche fordert Förderung<br>für thermische Gebäudesanierung

October 15th

Kältemittel: Arkema und Daikin gründen Joint Ventures

<a href=http://www.arkema.com>Arkema</a> hat zwei Joint Ventures mit Daikin gegründet: Zum einen für die Produktion von HFKW-125 am chinesischen Standort Changshu, zum anderen für die Vermarktung von Kältemittelgemischen in Asien. Die beiden Unternehmen werden dadurch zum Marktführer für Kältemittel in Asien. Kältemittel: Arkema und Daikin gründen Joint Ventures <% image name="Arkema_Changshu" %><p> <small> Eine neue HFKW-125-Anlage entsteht am Standort Changshu. </small> Auf die Produktion und Vermarktung von HFKW-125 wird sich <b>Arkema Daikin Fluorochemicals</b> konzentrieren. Arkema wird dazu die Verfahrenstechnik und das Fachwissen für die Gestaltung der zu errichtenden Anlage in Changshu einbringen. Die Anlage im Weltmaßstab ist die erste ihrer Art in Asien und soll 2010 in Betrieb genommen werden. <table> <td width="110"></td><td> Neben HFKW-32 ist HFKW-125 ein wesentlicher Bestandteil der neuen Generation von Kältemittelgemischen, zu denen R-410A als Ersatz für HFCKW-22 gehört. </td> </table> Auf die Produktion und die Vermarktung einer neuen Generation von HFKW-Kältemittelgemischen sowie R-410A in Region Asien-Pazifik wird sich darüber hinaus die neue <b>Daikin Arkema Refrigerants Asia</b> konzentrieren. Am diesem Joint Venture hält Daikin 60 %, an Arkema Daikin Fluorochemicals hält Arkema mit 60 % die Mehrheit. <table> <td><% image name="Arkema_Calvert" %></td> <td align="right"> <b>Start in Calvert City.</b> Darüber hinaus startet Arkema in Kentucky die Produktion der nunmehr weltgrößten HFKW-32-Produktion in Calvert City. Die 45 Mio $ teure Anlage nutzt das Know-how des Standortes Zaramillo in Spanien, wo bereits vor einigen Jahren eine HFKW-32-Produktionsanlage in Betrieb genommen wurde. Die 25.000-jato-Anlage in Calvert City wird zur Versorgung des nordamerikanischen Marktes beitragen. Dort wird HFCKW-22 ab 2010 stufenweise zugunsten von Kältemittelgemischen der nächsten Generation, die im Wesentlichen aus HFKW-32 bestehen, eingestellt. </td> </table>

Genom der Kieselalge Phaeodactylum entschlüsselt

Einer großen internationalen Forschergruppe ist es gelungen, das Genom einer Alge aus dem Meer zu entschlüsseln. Dabei handelt es sich um die Kieselalge Phaeodactylum tricornutum. <% image name="Phaeodactylum" %><p> <small> Die einzellige Meeresalge Phaeodactylum tricornutum im Mikroskop. Zellen dieser Kieselalge kommen in 3 unterschiedlichen Formen vor, der namensgebenden dreihörnigen Form (oben rechts), der spindelförmigen Form (unten) und der ovalen Form (oben links). Der Maßbalken (unten rechts) entspricht 10 Mikrometern (1/100 mm). &copy<; Ansgar Gruber </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Seit einigen Jahren wird verstärkt das Erbgut von Organismen aus dem Meer untersucht. Zunächst nur das von Bakterien, die ein relativ kleines Genom besitzen. Mittlerweile stehen aber auch Mikroalgen, die zum Phytoplankton zählen und an der Basis der Nahrungskette im Meer stehen, im Fokus. Die Kieselalgen (Diatomeen) sind für 40 % der Photosynthese im Meer und damit für 20 % der weltweiten Photosynthese verantwortlich. Damit haben sie eine wichtige Funktion im Kohlendioxid-Haushalt der Erde. </small></td> </table> Die Kieselalgen stellen eine Symbiose von mehreren Zelltypen dar, wodurch sie sich von Landpflanzen unterscheiden. Am Alfred-Wegener-Institut wurden im Genom von Phaeodactylum tricornutum die Spuren dieser verschiedenen Zelltypen aufgespürt und ihr Anteil am Stoffwechsel der Algenarten analysiert. Es zeigte sich, dass die Kieselalge über ein breites Spektrum an Photosynthese-Genen verfügt, was zu ihrem großen Erfolg in den Meeren beigetragen haben dürfte. Aber nicht nur die photosynthetische Leistung ist für die Forscher spannend, sondern auch die extrem stabilen Schalen der Kieselalgen sowie deren Fähigkeit, große Mengen an hochwertigen pflanzlichen Ölen, den bekannten Omega-3-Fettsäuren zu produzieren. Tatsächlich stammen diese Öle, die den Fisch als Nahrungsquelle so wertvoll machen, eigentlich vor allem aus Kieselalgen. In jüngster Zeit beginnen sich auch Energieproduzenten für Kieselalgen zu interessieren. Die Öle der Kieselalgen könnten auch als Biokraftstoff in Frage kommen. <small> "The Phaeodactylum genome reveals the evolutionary history of diatom genomes", 15. Oktober 2008; Nature. </small> Genom der Kieselalge Phaeodactylum entschlüsselt

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