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November 18th, 2005

Kaletra zeigt anhaltende antivirale Wirkung bei HIV

Ein auf <a href=http://www.kaletra.com>Kaletra</a> (Lopinavir/Ritonavir) basierendes Therapieschema zeigte während eines Sieben-Jahreszeitraums anhaltende Wirksamkeit und ein günstiges Resistenzprofil bei HIV-Patienten. Kaletra zeigt anhaltende antivirale Wirkung bei HIV <% image name="Aidstest" %><p> Bei allen Patienten, die Kaletra in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen einnahmen, blieb die nachweisbare Viruslast unter 50 Kopien/Milliliter, gemessen in Form von HIV-RNA. Von den 19 Patienten, die die Kriterien für eine Resistenztestung erfüllten und für die Testergebnisse für alle 360 Wochen vorlagen, zeigte keiner eine primäre Proteaseinhibitoren-Resistenz. Die Ergebnisse der Phase II-Studie an 100 nicht vorbehandelten Patienten, die Kaletra in Kombination mit Lamivudin (3TC) and Stavudin (d4T) einnahmen, zeigten, dass 59 % der Patienten eine nicht nachweisbare Viruslast aufwiesen und 61 % einen HIV-RNA-Wert von weniger als 400 Kopien/mm hatten. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Durchfall und Übelkeit. Pankreatitis und Leberprobleme, die tödlich sein können, wurden berichtet. Bei Patienten, die Proteaseinhibitoren nehmen, sind erhöhte Blutungsneigung und Diabetes aufgetreten. Einige Patienten zeigten starke Anstiege bei den Triglyzerid- und Cholesterinwerten. Kaletra wird immer in Kombination mit anderen Anti-HIV-Medikamenten eingesetzt. Nicht eingenommen werden darf Kaletra mit Astemizol, Cisaprid, Dihydroergotamin, Ergonovin, Ergotamin, Methylergonovin, Midazolam, Pimozid, Terfenadin oder Triazolam. Darüber hinaus sollte Kaletra nicht mit Fluticasonpropionat, Lovastatin, Rifampin, Simvastatin oder Produkten, die Johanniskraut enthalten, eingenommen werden. Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn Kaletra mit Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil eingesetzt wird.

NO im Heliumnanotröpfchen beobachtet

In einem 5 Nanometer kleinen Ball aus Helium haben Bochumer Chemiker um <a href=mailto:martina.havenith@rub.de>Martina Havenith-Newen</a> bei -272,78 &deg;C - nur 0,37 &deg;C über dem absoluten Nullpunkt - ein Stickstoffoxid-Molekül eingefangen. <% image name="Nanotroepfchen" %><p> Mit einem hochauflösenden Infrarotlaser, der einen charakteristischen chemischen Fingerabdruck liefert, konnten die Forscher erstmals Informationen über die Wechselwirkung zwischen dem NO-Molekül und seiner Umgebung herausfinden. Das Heliumnanotröpfchen ist bei ultrakalten Temperaturen supraflüssig. Das NO-Molekül kann daher reibungslos im Helium rotieren. Während in normalen Molekülen nur gepaarte Elektronen auftreten, handelt es sich beim NO um ein Radikal: Es hat ein einzelnes ungepaartes Elektron, was typisch ist für besonders reaktive Moleküle. <small> Im Nanotröpfchen ist das NO-Molekül wie in einem Labor eingefangen. &copy; RUB </small> Erstmals konnten die Chemiker detailliert untersuchen, wie das Heliumnanotröpfchen die Elektronen beeinflusst - nämlich fast gar nicht: Der infrarote Fingerabdruck des NO im Heliumnanotröpfchen ist fast identisch mit dem Fingerabdruck des NO-Moleküls im Vakuum. Supraflüssige Heliumnanotröpfchen könnten künftig als Nanolaboratorien eingesetzt werden, um Reaktionen bei ultrakalten Temperaturen zu untersuchen. NO im Heliumnanotröpfchen beobachtet

Gentech-Erbsen lösen Entzündungen bei Mäusen aus

In Australien ist ein mehrjähriger <a href=http://pubs.acs.org/cgi-bin/abstract.cgi/jafcau/2005/53/i23/abs/jf050594v.html>Versuch</a> mit gentechnisch veränderten Erbsen aus Sicherheitsbedenken abgebrochen worden, weil bei Mäusen - wahrscheinlich durch ein verändertes Protein - eine ungewollte Immunreaktion eintrat. Gentech-Erbsen lösen Entzündungen bei Mäusen aus Die gentechnisch veränderte Erbsenpflanze ist resistent gegen den Befall durch den Gemeinen Erbsenkäfer (Bruchus pisorum), der Ernteausfälle von bis zu 30 % verursachen kann. <% image name="Erbse" %><p> Die Forscher hatten den Erbsen dafür ein Bohnen-Gen eingepflanzt, das ein Enzym (Alpha-Amylase) für die Verdauung von Stärke blockiert. Die Larven der Schädlinge können so die Stärke der Gen-Erbsen nicht verdauen und verhungern. Die australische Erbsenindustrie ist ein Wirtschaftszweig mit einem Umfang von mehr als 60 Mio €/Jahr. Die Forscher wunderten sich zunächst, warum gewöhnliche Bohnen bei den Mäusen nicht dieselbe Reaktion hervorrufen. Die Antwort liegt nach ihren Erkenntnissen in einer winzigen Veränderung durch den natürlichen Prozess der Glykosylierung. Dabei werden an das nach der Gen-Vorlage produzierte Protein bestimmte Zuckermoleküle angehängt. Und genau dieser Prozess verläuft offenbar in Bohne und Erbse unterschiedlich. Möglicherweise könne das bei den Erbsen nun eingestellte Verfahren jedoch noch in einem anderen Bereich Anwendung finden.

Siemens trainiert mit Virtual Reality

Siemens Automation and Drives (A&D) erweitert sein Trainingsangebot <a href=http://www.siemens.de/sitrain>Sitrain</a> die Techniken der Virtual Reality. Damit können Lerninhalte anschaulicher als bisher vermittelt werden. <% image name="Sitrans_Training" %><p> <small> Siemens erweitert sein Trainingsangebot. </small> Der erste Prototyp einer virtuellen Instandhaltung für Leistungsschalter entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Magdeburg. Damit können kundenspezifische Anlagensituationen virtuell exakt abgebildet und die Einarbeitungszeiten für Bedien- und Servicepersonal erheblich verkürzt werden. Das Projekt beinhaltet ein Lernprogramm für die Inbetriebnahme virtueller Leistungsschalter der Reihe Sentron 3WL. Dadurch kann etwa eine umfangreiche Anlagenmechanik durch eine 3D-Darstellung ersetzt werden. Das Computer Based Training beinhaltet sowohl Videos als auch interaktive Trainingsszenarios. Jedes Szenario wird dabei in einem kurzen Video vorab am virtuellen Modell gezeigt. Anschließend kann der Nutzer die eigentliche Trainingssequenz durchlaufen. Unterstützt durch Hilfefunktionen führt der Nutzer die einzelnen Arbeitsschritte am virtuellen Modell interaktiv aus. Besonders eignet sich die Kombination aus Selbstlernprogramm und Virtual Reality, um komplexe Steuerungs-, Antriebs- und Schaltvorgänge darzustellen. Vor allem Kenntnisse und Fertigkeiten, die häufigen Aktualisierungen unterliegen, können damit zeitnah und günstig erworben werden. Siemens trainiert mit Virtual Reality

Biolipox forscht für Boehringer Ingelheim

Boehringer Ingelheim und <a href=http://www.biolipox.com>Biolipox</a> wollen gemeinsam eine neue Medikamentenklasse mit neuartigen Wirkmechanismen zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen entwickeln. <% image name="Boehringer_Ingelheim_Logo" %><p> Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Boehringer Ingelheim eine Zahlung für den Zugang zur Technologie (Upfront Payment), anschließend Meilenstein-Zahlungen sowie Umsatzbeteiligungen entrichtet. Die Vereinbarung umfasst zudem projektspezifische Zahlungen für die Forschungsleistungen an Biolipox über einen Zeitraum von drei Jahren. Anschließend ist Boehringer Ingelheim für die gesamte weitere Entwicklung und Vermarktung der Substanz verantwortlich. Die Kooperation konzentriert sich auf das präklinische Forschungsprojekt zu Prostaglandin E2 (PGE2) von Biolipox. Prostaglandin E2 ist eine endogene, für verschiedene entzündliche Prozesse zentrale Substanz. Zurzeit ist Biolipox dabei, ein Medikament zu entwickeln, das spezifisch die PGE2-Synthese hemmt. Dank dieser selektiven Hemmung könnte das Medikament weniger Nebenwirkungen haben als die derzeit verfügbaren Schmerzmittel wie die nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID). <small> <b><u>Entzündungen, Schmerzen und Fieber</u></b> sind verbreitete Phänomene bei verschiedensten Erkrankungen - von Luxationen und Distorsionen bis hin zu chronischen Krankheiten wie Arthritis. Für Patienten mit chronischen Krankheiten stehen zwar Schmerzmittel zur Verfügung, jedoch haben diese häufig starke Nebenwirkungen. Gastrointestinale Blutungen etwa - als eine Folge der Standardbehandlung mit herkömmlichen nicht-selektiven, nicht-steroidalen Entzündungshemmern mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen. </small> Biolipox forscht für Boehringer Ingelheim

CO<small>2</small>-Emissionen aus Kraftwerken reduzieren

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat ein neuartiges Lösemittel entwickelt, mit dem sich CO<small>2</small> aus Kraftwerksabgasen effizient entfernen lässt. Es wird in ein EU-Forschungsprojekt eingebracht, das die Entfernung und Speicherung von CO<small>2</small> aus Verbrennungsabgasen untersuchen soll. Das Lösemittel und das entsprechende Gaswäscheverfahren wird ab März 2006 in der weltgrößten Pilotanlage ihrer Art im dänischen Esbjerg praxisnah erprobt. <% image name="Schlot" %> <p> Für die Entfernung von CO<small>2</small> aus Kraftwerksabgasen werden Lösemittel eingesetzt, die das CO<small>2</small> zunächst binden. Bei ihrer Wiederaufbereitung geben sie es wieder ab und werden in den Prozess zurückgeführt. Damit es nicht in die Atmosphäre entweichen kann, wird das CO<small>2</small> unter Energieaufwand verdichtet und gespeichert – etwa in wasserführenden Gesteinsschichten (Aquiferen), Bergwerken oder alten Öl- und Gaslagerstätten. Konventionelle Lösemittel werden durch den in den Kraftwerksabgasen enthaltenen Sauerstoff leicht geschädigt, daneben muss für die CO<small>2</small>-Aufnahme, -Abgabe und -Speicherung viel Energie aufgewendet werden. Im Labortest zeigt das neue Amin-basierte Lösemittel der BASF gegenüber konventionellen Lösemitteln erhöhte Stabilität, so dass sich seine Einsatzzeit verlängert. Außerdem verbraucht es für den Aufnahme- und Abgabeprozess von CO<small>2</small> weniger Energie. <table> <td width="110"></td><td><small> An dem EU-geförderten Forschungsprojekt beteiligt sich die BASF seit Anfang 2004. Neben der BASF bringen sich europäische Universitäten, Forschungsinstitute und Behörden sowie Industrieunternehmen, Kraftwerksbetreiber, Öl- und Gas-Unternehmen und Anlagenhersteller in das Projekt ein. </small></td> </table> CO<small>2</small>-Emissionen aus Kraftwerken reduzieren

November 17th

EU-Parlament verabschiedet REACH

Nach der Abstimmung über mehr als 1.000 Änderungsanträge steht fest, dass das EU-Parlament die Vorschläge zu <a href=http://www.reach-info.de>REACH</a> zugunsten der Industrie deutlich abgeschwächt hat. So wurden vor allem die Anforderungen für Substanzen, die in geringen Mengen hergestellt werden, reduziert. EU-Parlament verabschiedet REACH <% image name="Euopaflaggen" %><p> Gegen den Widerstand der Industrie setzten die EU-Parlamentarier Verschärfungen in zwei Bereichen durch: So müssen Zusatzstoffe bei Tabak getestet werden. Außerdem votierte das Parlament für eine automatisch alle fünf Jahre wiederkehrende Erneuerungspflicht der Zulassung für gefährliche Chemikalien. An der Frist übte die Wirtschaftskammer Kritik und hofft auf Nachbesserungen im Rat. Die Wettbewerbsminister werden vermutlich kurz vor Weihnachten abstimmen, sodass erst dann die endgültige Ausgestaltung der neuen Chemikalienverordnung feststeht. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein bezeichnete die Parlamentsvorlage als "gute Basis". "Das EU-Parlament hat sich in seinem Votum leider in mehreren Punkten gegen Europa und für die Bürokratie entschieden", kritisiert dagegen Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ. Positiv sei zwar zu beurteilen, dass man sich bei der Registrierung von Chemikalien auf einen risikobasierten Ansatz verständigt habe. So erleichtere die Aufnahme von Expositionskategorien die Situation für KMUs nachhaltig. Dem stehe aber eine massive Verbürokratisierung des Autorisierungsregimes gegenüber. "Einerseits bekennt sich das Parlament zwar zur Unterstützung von KMUs, andererseits stellt es aber die Vertraulichkeit von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen massiv in Frage, womit vom Bekenntnis nur eine Hülse bleibt", ergänzt Wolfgang Eickhoff, Geschäftsführer des Österreichischen Fachverbands der Chemischen Industrie.

November 16th

Neue Ära in der Therapie der rheumatoiden Arthritis

Neue Studie: Der monoklonale Antikörper MabThera (Rituximab) von <a href=http://www.roche.com>Roche</a> erzielte bei bisher schwer behandelbaren Patienten mit rheumatoider Arthritis umfassende klinische Erfolge. Neue Ära in der Therapie der rheumatoiden Arthritis <% image name="MabThera" %><p> Die Daten belegen, dass MabThera - das bisher nur in der Onkologie zum Einsatz kam - schon nach einem einzigen Behandlungszyklus mit nur zwei Infusionen zu einer sechs Monate anhaltenden Verbesserung der Symptome führt. MabThera brachte beinahe dreimal so vielen Patienten Linderung wie die Verabreichung von Placebo. Derzeit gibt es für diese schwer behandelbaren Patienten, die rund 30 % aller mit der heute gängigen biologischen Therapie behandelten Fälle ausmachen, kaum andere therapeutische Optionen. Mit diesen Phase III-Ergebnissen eröffnet sich eine völlig neue Therapiemöglichkeit der rheumatoiden Arthritis, an der weltweit über 21 Mio Menschen leiden. Bisher konzentrierte sich die biologische Therapie darauf, die Wirkung von TNF - eines Moleküls des Immunsystems - zu blockieren. MabThera hingegen zielt als erstes Medikament auf spezifische Immunzellen ab - die so genannten B-Zellen. Diese spielen eine zentrale Rolle bei Entzündungsreaktionen, die zu den für die rheumatoide Arthritis typischen Schäden an den Knochen und Knorpeln der Gelenke führen. MabThera wird bereits zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms, einer Form von Lymphdrüsenkrebs, eingesetzt und wurde in diesem Bereich in den letzten acht Jahren an über 730.000 Patienten weltweit verabreicht.

Unilever vergab Hygiene-Preis

Der von <a href=http://www.unilever.at>Unilever</a> gestiftete Hygiene-Preis ging an Ingeborg Hein für die Entwicklung einer rascheren Methode zur Keimzahlbestimmung eines Bakteriums sowie an Alexander Kirschner für eine neue Strategie zur Beurteilung fäkaler Kontaminationen in Gewässern. <% image name="Unilever_Logo" %><p> <table> <td width="110"></td><td> Das Bakterium S. aureus spielt als Erreger von Entzündungen der Milchdrüse von Rindern, Schafen und Ziegen eine Rolle. Die Überprüfung der Grenzwerte für das Vorhandensein dieser Bakterien in Lebensmitteln wie Milchprodukten erfordert die Zählung der Bakterien. Traditionelle Verfahren sind äußerst zeitaufwändig. </td> </table> Gemeinsam mit Forschern in Oslo hat <b>Ingeborg Hein</b> von der Veterinärmedizinuni Wien nun eine Alternativmethode basierend auf der Real-Time PCR angewendet. Hier werden die Keime direkt über ihre Erbinformation, die in Form der DNS vorliegt, aufgespürt und gezählt. Spezifische Abschnitte der DNS der Keime können im Reaktionsgefäß durch einen Anstieg der Fluoreszenz in der Probe sichtbar gemacht werden, der dann auf die Menge der Keime in der Probe schließen lässt. Im Vergleich zur traditionellen Methode wurden so sowohl mehr positive Proben identifiziert als auch höhere Keimzahlen festgestellt. <b>Alexander Kirschner</b> von der Medizinuni Wien stellte eine neue integrative Strategie vor, um die Aussagekraft von mikrobiologischen Fäkalindikatoren in von Vögeln beeinflussten Binnengewässern zu beurteilen. Anhand von Untersuchungen an Gewässern des Neusiedler Sees weist die Arbeit den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Konzentration mikrobiologischer Fäkalindikatoren (E.coli, Enterokokken, Fäkalcoliforme). <table> <td width="110"></td><td> So wurden signifikante Zusammenhänge zwischen den Vogelzahlen, deren Kotproduktion und der Konzentration an Enterokokken gefunden, während die Konzentrationen an E.coli und Fäkalcoliformen keine verlässliche Aussage über die fäkale Kontamination zuließen. Die Aussagekraft der Fäkalindikatoren war dabei von einer Reihe zusätzlicher Umweltfaktoren wie Salinität, Trübe und Produktivität der Gewässer sowie vom Niederschlag abhängig. </td> </table> Unilever vergab Hygiene-Preis

Die Ökobilanz der Kunststoffe

Das Wiener Forschungsinstitut <a href=http://www.gua.at>GUA</a> (Gesellschaft für umfassende Analysen) hat im Auftrag vom europäischen Kunststoffverband PlasticsEurope untersucht, wie sich der Einsatz von Kunststoffen auf den Energieverbrauch und die CO<small>2</small>-Emissionen auswirken. <% image name="Kunststoff" %><p> Dazu wurden die Kunststoffe zu 32 Produktgruppen zusammengefasst und nach jeweils sinnvollen Materialalternativen gefragt. Laut Studienleiter Harald Pilz sind dabei rund 20 % der Kunststoffanwendungen realistisch nicht mehr zu ersetzen bzw. durch Kunststoff überhaupt erst möglich gemacht. Der Rest findet sich hauptsächlich in Verpackungen, am Bau, in Autos und Elektrogeräten sowie in Haushaltswaren und in der Medizin. Als Alternativen würden sich etwa Metalle, Holz, Stein, Glas, Leder, Gummi oder Wellpappe eignen. Bei der Untersuchung wurde nicht nur der Energieaufwand für die Herstellung und Entsorgung der unterschiedlichen Produkte, sondern die Folgen des Warengebrauchs im gesamten Lebenszyklus eines Produktes herangezogen. Für Westeuropa ergibt sich dadurch folgendes Bild: Würde man Kunststoffe im maximal möglichen Ausmaß durch alternative Stoffe ersetzen, stiege der Energieaufwand um 26 %. Der jährliche Mehrverbrauch an Energie würde 1,02 Mrd GJ betragen - ein Energieäquivalent von 22 Mio t Rohöl. Damit einhergehend würde auch der CO<small>2</small>-Ausstoß um 56 % zunehmen - fast 1/3 jenes Beitrages zu den Kyoto-Zielen, zu dem sich Westeuropa verpflichtet hat. In der Herstellung selbst sind die Kunststoffe nicht immer die energieeffizientesten Materialien. Punkten können sie vor allem während ihres Einsatzes und durch gute Wiederverwertung. Das lässt sich etwa an Kühlschränken demonstrieren. Diese werden heute mit Polyurethan isoliert, als Alternative käme Mineralwolle in Frage. Letztere würde in der Herstellung zwar etwas weniger an Energie benötigen, um seine Funktion jedoch später auch gleichwertig erfüllen zu können, hätte ein Kühlschrank mit Mineralwolle in zehn Jahren Gebrauch etwa 1.000 kWh mehr Strom verbraucht und rund 500 kg CO<small>2</small> mehr emittiert. Ein typischer PKW mit 165 kg Kunststoffteilen verbrauchte übrigens über seine durchschnittliche Lebensdauer und Fahrleistung insgesamt 190 l Treibstoff mehr, würden jene Kunststoffteile, die theoretisch substituiert werden könnten (75 kg), aus Stahl, Glas, Aluminium oder anderem produziert. Dieser Ersatz würde das Auto um 36 kg schwerer machen. Die Ökobilanz der Kunststoffe

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