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March 19th, 2008

Resequenzierung eines Humangenoms für 60.000 $

<a href=http://www.appliedbiosystems.com>Applied Biosystems</a> hat ein menschliches Genom mit ihrem Next-Generation-System resequenziert und dabei zahlreiche bisher unbekannte Sequenzvariationen aufgedeckt, die von Interesse für die Medizin sein könnten. Die Analyse gelang mit einem Bruchteil der Kosten, die bisher für das Erzeugen von Genomdaten angefallen sind. Resequenzierung eines Humangenoms für 60.000 $ <% image name="Applera_Sequenzdaten" %><p> <small> Ein Beispiel einer DNA-Sequenz, die mit dem SOLiD-System generiert wurde. 6 Mrd Basen ergeben ein Humangenom. &copy; Business Wire </small> Die generierten <a href=http://info.appliedbiosystems.com/solidsoftwarecommunity>Daten</a> gewähren auch einen detaillierten Blick in die Strukturvarianten eines kompletten Humangenoms. Damit gehören sie zu den gründlichsten und tiefgehendsten Analysen menschlicher Genomsequenzen überhaupt. Applied Biosystems stellt die Informationen über eine Datenbank des National Center for Biotechnology Information (<a href=ftp://ftp.ncbi.nih.gov/pub/TraceDB/ShortRead/SRA000272>NCBI</a>) zur Verfügung. <table> <td width="120"></td><td> Die öffentlich zugänglichen Sequenzdaten könnten Wissenschaftlern helfen, genetische Variation beim Menschen besser zu verstehen. Verbindungen zwischen der genetischen Variabilität sowie der Empfänglichkeit für und der Reaktion auf bestimmte Behandlungen von Krankheiten besser zu erklären ist ein Ziel der personalisierten Medizin. </td> </table> Bei der Charakterisierung der Variationen unterscheiden die Forscher zwischen Einzelbasen-Austauschen und größeren Sequenzvariationen, die man auch Strukturvarianten nennt. Letztere umfassen Insertionen, Deletionen, Inversionen oder Translokationen von DNA-Sequenzen. Sie sind oft nur wenige Basenpaare lang. Es ist aber auch möglich, dass ihre Länge einige Mio Basenpaare beträgt, was einen größeren Einfluss auf die Gene und somit auf die Entstehung von Krankheiten haben könnte. Ein Team um Kevin McKernan, dem Senior Director of Scientific Operations von Applied Biosystems, resequenzierte die menschliche DNA-Probe aus dem internationalen HapMap Project und erzeugte mit ihrem SOLiD-System 36 Gigabasen Sequenzdaten in 7 Läufen. Sie erreichten damit einen Durchsatz von bis zu 9 Gigabasen pro Lauf - das ist der höchste Durchsatz, von dem jemals ein Anbieter von DNA-Sequenziersystemen berichtet hat. Die 36 Gigabasen Sequenzdaten decken den Inhalt des menschlichen Genoms mehr als 12 Mal ab. Damit konnten sie die genaue Reihenfolge der DNA-Basen besser bestimmen. Zudem konnten sie die Millionen von Einzelbasenaustausche (SNPs) zuverlässiger identifizieren. Die Forscher bestimmten zudem Genomregionen, die Strukturvarianten aufwiesen, mit mehr als der 100-fachen physischen Abdeckung. Somit konnten größere Sequenzabschnitte, die im Vergleich zum humanen Referenzgenom variierten, lokalisiert werden.

Chemikalien-Industriestadt für Abu Dhabi geplant

Die International Petroleum Investment Company (IPIC) und <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> haben mit dem Abu Dhabi Investment Council eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsame Vorbereitungen für die erste Entwicklungsphase einer neuen "Chemical Industrial City" in Abu Dhabi in die Wege zu leiten. Chemikalien-Industriestadt für Abu Dhabi geplant <% image name="Abu_Dhabi" %><p> <table> <td width="120"></td><td> Das Milliardenprojekt umfasst einen Naphta-Cracker und nachgelagerte Propylen- und Ethylenderivate, etwa einen Großreformer, Xylen-, Benzen-, Cumen-, Phenol- und Derivat-Einheiten. </td> </table> 2013 soll der Komplex der weltgrößte und integrierteste seiner Art sein und damit die Strategie der Regierung von Abu Dhabi, ihre Wirtschaft zu diversifizieren, unterstützen. Die Produktionsleistung des geplanten Komplexes wird auch eine Fülle neuer Möglichkeiten für die Weiterentwicklung nachgelagerter Industrien des Landes bieten. "Diese neue Entwicklung vereinigt 3 engagierte Partner, um Abu Dhabi als Standort für die chemische Industrie deutlich auszubauen. Dies bekräftigt das Wirtschaftswachstum im Mittleren Osten allgemein und besonders in den Vereinigten Arabischen Emiraten", kommentiert Khadem Al Qubaisi, Managing Director der IPIC und Vice Chairman des Borealis-Aufsichtsrats. "Damit entwickeln wir uns zu einem Modell-Unternehmen für chemische Integration." "Für Borealis ist es erfreulich, Teil dieser neuen Initiative in Abu Dhabi zu sein, denn sie passt bestens zu unserer Strategie, das Basischemikalien-Geschäft erheblich auszubauen", sagt Borealis-Chef Mark Garrett.

BASF und Sinopec denken in Nanjing an Ausbau

Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> und die China Petroleum & Chemical Corporation (Sinopec) haben eine technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudie zur Erweiterung ihres Chemie-Verbundstandortes Nanjing bei der chinesischen Regierung eingereicht. Der Standort, der vom Joint Venture BASF-YPC Co. Ltd. (BYC) betrieben wird, soll für 900 Mio $ ausgebaut werden. <% image name="BASF_Sinopec_Signing" %><p> <small> BASF-Vorstand Martin Brudermüller und Sinopec-Präsident Wang Tianpu in Peking bei der Unterzeichnung der Machbarkeitsstudie zur Erweiterung des Standorts Nanjing. </small> Eckpfeiler der geplanten Investition sind: &#8226; Erweiterung des Steamcrackers von 600.000 auf etwa 750.000 t Ethylen pro Jahr. &#8226; Ausbau der Ethylenoxidanlage (EO) und Entwicklung von EO-Derivaten, um die Ethylen-Wertschöpfungskette zu stärken (hier werden Tenside für Waschmittel und das Lösemittel Butylglykolether produziert); zusätzliche Pläne für die Produktion von Ethanolaminen und Ethylenaminen für Agrochemikalien sowie Dimethylamin (DMA-3) für Flockungsmittel. &#8226; Entwicklung der C4-Wertschöpfungskette, einschließlich C4-Spezialitäten: Butadien und Isobuten als Chemierohstoffe, 2-Propylheptanol für einen neuen Weichmacher und Polyisobuten-Derivate als Ausgangsstoffe für Kraftstoff- und Schmiermitteladditive. &#8226; Erweiterung der Acrylsäure-Wertschöpfungskette für die Produktion von Superabsorbern für die Hygieneindustrie und industrielle Anwendungen. &#8226; Ausbau der Anlagen für Oxo-Alkohole und Propionsäure. Die erweiterte Produktion soll schon heuer schrittweise anlaufen. Die Cracker-Erweiterung ist für 2009/2010 geplant. Beide Unternehmen haben sich auch darauf verständigt, ein weiteres Joint Venture Yangzi-BASF Styrenics (YBS) in Nanjing in die BYC zu integrieren und so die Effizienz zu steigern und vorhandene Synergieeffekte auszuschöpfen. BASF und Sinopec denken in Nanjing an Ausbau

Molekulare Entwicklung des Fliegenauges entschlüsselt

Bis zu 400 % nimmt die Anzahl der aktivierten Gene im Laufe der Entwicklung des Auges zu. Das ist eines der Forschungsergebnisse eines Projekts der Uni Basel an der Fruchtfliege. Insgesamt wurden darin mehr als 150.000 einzelne Messungen von Genaktivitäten während der Augenentwicklung analysiert und in einer öffentlichen <a href=http://www.eyebase.unibas.ch>Datenbank</a> verfügbar gemacht. <% image name="Drosophila" %><p> Insekten haben komplexe Facettenaugen; Wirbeltiere invers aufgebaute Linsenaugen. Beide Augentypen unterscheiden sich deutlich in ihrer Struktur und doch stehen die gleichen Gene am Beginn ihrer Entwicklung. Zum besseren Verständnis darüber, wie trotz der Aktivität gleicher Gene sehr unterschiedliche Augentypen entstehen können, ist es notwendig die Aktivität aller beteiligten Gene genau zu kennen. Am Biozentrum der Uni Basel wurde das genetische Programm der Augenentwicklung bei einem Modellorganismus für wirbellose Tiere (Drosophila melanogaster) entschlüsselt. Das auf der umfassenden Nutzung von Genchips basierende Projekt wurde durch die finanzielle Unterstützung von Walter Gehring möglich. Er erhielt den <a href=http://www.balzan.org>Balzan</a>-Preis 2002 für Entwicklungsbiologie und nutzte die Hälfte des Preisgeldes von 1 Mio sFr gemäß den Statuten für ein Forschungsprojekt unter Beteiligung junger Wissenschaftler. Lydia Michaut, eine junge Kollegin von Gehring erhielt in der Folge die Gelegenheit, dieses Projekt zu starten. Das nun beendete Projekt führte zu einer großen Anzahl an Daten, die teils überraschend sind. Eine umfassende Analyse von Genaktivitäten zeigte, dass während der Insektenentwicklung die Anzahl der aktivierten Gene in Augen dramatisch ansteigt. Sind im Larvenstadium erst 98 Gene für diesen Zweck aktiviert, so sind es im darauf folgenden Puppenstadium bereits 409 und beim ausgewachsenen Insekt 474. Interessanterweise unterscheiden sich die Funktionen der jeweils aktivierten Gene sehr deutlich. Dazu Michaut: "Im Larvenstadium dienen 25 % der für die Augenentwicklung aktivierten Gene der Regulierung anderer Gene. Sie initiieren also sozusagen die weitere Augenentstehung. Während des Puppenstadiums dienen die meisten Gene bereits der Entstehung der Augenstruktur und im Erwachsenenstadium ist die Genaktivität schon ganz klar auf die Funktionalität der Rezeption und Weiterleitung von Lichtreizen fokussiert." Weitere Analysen der Daten und der Vergleich mit entsprechenden Messungen aus der Maus zeigten, dass Drosophila 1.033 Proteine herstellt, die auch bei der Augenentwicklung der Maus von Bedeutung sind. Tatsächlich sind darunter viele Proteine, die erst spät in der Augenentwicklung eine Rolle spielen. Ein Hinweis darauf, dass die Verwandtschaft zwischen den beiden Augentypen von Insekten und Maus enger ist, als bisher angenommen. Die klaren Aussagen des Projekts sind auf Grund seiner sehr großen Datenmenge möglich geworden. Insgesamt wurden 154.000 einzelne Messungen genetischer Aktivitäten mit Hilfe eines speziellen Modellsystems durchgeführt. Dieses nutzte die Tatsachen, dass zum einen ein einziges Gen, PAX-6, am Anfang der Augenentwicklung steht und zum anderen Insekten unter Umständen Augen an Gliedmaßen wie Beinen oder Antennen bilden können. Durch das Einführen und Aktivieren von PAX-6 in bestimmten Zellen der Fliege konnte das Team von Gehring Augen an dafür nicht vorhergesehenen Stellen, z. B. den Beinen, wachsen lassen ­- ein ideales System, um jene Gene zu identifizieren, die tatsächlich nur im Zusammenhang mit der Augenentwicklung stehen. Denn vergleicht man die Genaktivität in normalen Fliegenbeinen mit der in Beinen, wo die Augenentwicklung durch PAX-6 initiiert wurde, dann offenbart der Unterschied im Aktivitätsmuster jene Gene, die bei der Augenentwicklung eine Rolle spielen. Molekulare Entwicklung des Fliegenauges entschlüsselt

HES: Bosatria reduziert Corticosteroid-Bedarf

Ergebnisse einer Phase-III-Studie zeigen, dass Patienten, die unter dem seltenen Hypereosinophilic Syndrom (HES) leiden, mit dem monoklonalen Antikörper Bosatria (Mepolizumab) von <a href=http://www.gsk.com>GSK</a> im Vergleich zu Placebo ihre Krankheit mit einer deutlich reduzierteren Corticosteroid-Dosis (10 mg Prednison täglich oder weniger) beherrschen können. HES: Bosatria reduziert Corticosteroid-Bedarf <% image name="GSK_Logo" %><p> Die 36-wöchige Studie mit 85 Probanden war die größte je an HES-Patienten durchgeführte. Mepolizumab bindet spezifisch an das Messenger-Protein Interleukin-5, den wesentlichen Regulator von Eosinophil im Blut. 95 % der Patienten, die in der Studie Mepolizumab erhielten, waren in der Lage, den Eosinophil-Level innerhalb des normalen Bereichs (0-600/µL) für 8 Wochen oder länger zu halten, im Vergleich zu 45 % der Placebo-Gruppe. <table> <td width="120"></td><td> <b>HES</b> ist eine Gruppe seltener Krankheiten, die durch erhöhte Werte von Eosinophil (einem Typ der weißen Blutzellen) im Blut und Gewebe charakterisiert sind, was mitunter fatale Atem-, Herz, Haut- oder Verdauungsprobleme bedeuten kann. Es gibt dafür keine Heilung, häufig werden aber Corticosteroide eingesetzt, was allerdings Nebeneffekte zeitigt. </td></table>

<small>Diabetische Neuropathie:</small><br>Aegera startet Phase I mit AEG33773

<a href=http://www.aegera.com>Aegera Therapeutics</a> hat eine Phase-I-Studie mit dem neuartigen Small Molecule AEG33773 gestartet, in der der oral bioverfügbare Wirkstoff zur Behandlung der schmerzhaften diabetischen Neuropathie erstmals am Menschen getestet wird. <small>Diabetische Neuropathie:</small><br>Aegera startet Phase I mit AEG33773 <% image name="Aegera_Logo" %><p> In der Doppelblindstudie wird per Dosiseskalation bei Einzelgabe die Sicherheit, die Verträglichkeit sowie das pharmakokinetische Profil an gesunden männlichen Probanden untersucht. Aegera hat den neuen Wirkstoff AEG33773 umfassenden präklinischen Prüfungen in verschiedenen Schmerz- und Neuropathiemodellen unterzogen, die zur Zulassung für die klinische Prüfung durch Health Canada und die Behandlung eines ersten Patienten in weniger als 12 Monaten führten. <b>AEG33773</b> liegt als oral bioverfügbares Präparat der Gruppe der "kleinen Moleküle" vor, das in präklinischen Modellen für neuropathische und entzündliche Schmerzen wirksame Linderung akuter Schmerzen zeigte. Darüber hinaus hat AEG33773 in Modellen für diabetische Neuropathie eine überzeugende, auf seinem einzigartigen Wirkmechanismus beruhende In-vivo-Wirkung demonstriert, und zwar nicht nur in Bezug auf seine Fähigkeit, Neuropathien zu verhindern, sondern auch bereits bestehende Neuropathien umzukehren. Neben AEG33773 befinden sich 3 weitere Aegara-Programme für onkologische Indikationen in der Phase der klinischen Prüfung: <small>&#8226; <b>AEG35156</b> zielt auf das anti-apoptische Schlüsselprotein XIAP und befindet sich derzeit in verschiedenen Phase-II-Studien zur Behandlung von festen Tumoren und Leukämie; &#8226; <b>AEG41174</b> ist ein neuartiger, nicht-ATP-kompetitiver Tyrosinkinasehemmer aus der Gruppe der kleinen Moleküle, der bei therapeutisch signifikanten Kinasen wie JAK2 und Bcr-Abl ansetzt und sich zurzeit in Phase-I-Studien befindet. &#8226; <b>AEG40826</b> (HGS1029) ist ein zur Gruppe kleinen Moleküle zählender Apoptose-Inhibitor (IAP), der präklinisch sowohl allein als auch in Kombination mit anderen antineoplastischen Wirkstoffen bei einer Vielzahl von Krebsarten vielversprechende Aktivität gezeigt hat. Im Dezember 2007 hat Human Genome Sciences die Exklusivrechte zur Entwicklung und Vermarktung der Apoptose-Inhibitoren im Bereich der Krebstherapie erworben.

March 18th

2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

<a href=http://www.wacker.de>Wacker</a> hat 2007 mit neuen Bestmarken abgeschlossen. Der Münchner Chemiekonzern steigerte den Umsatz um 13 % auf 3,78 Mrd € und erwirtschaftete ein um 27 % höheres EBITDA von fast exakt 1 Mrd €. Nach Steuern blieben 422 Mio €, die Kapitalrendite lag bei 25 %. <% image name="Wacker_Logo" %><p> <table> <td width="120"></td><td> Konzernchef Peter-Alexander Wacker ist überzeugt: "Die Ausrichtung von Wacker stimmt. Unsere Expansionsprojekte, mit denen wir die anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden begleiten, haben 2007 große Fortschritte gemacht. Der Ausbau unserer Kapazitäten und unsere starke Präsenz in den Wachstumsmärkten Asiens sind für uns die Voraussetzungen, um unseren Erfolgskurs 2008 weiter fortzusetzen." </td> </table> <b>Investitionsquote von 18 %.</b> Die Investitionen des Konzerns sind 2007 um 33 % auf 699 Mio € gewachsen. Neben den laufenden Projekten zur Erweiterung der Produktionskapazitäten flossen wesentliche Mittel in die Joint Ventures mit Samsung Electronics und Schott Solar. Im Fokus standen mehrere Großprojekte. <u>Wacker Polysilicon</u> hat in Burghausen den Ausbau seiner Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium fortgeführt. Eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 3.500 t erreichte im 4. Quartal 2007 früher als geplant die volle Kapazität. Die Errichtung zweier weiterer Ausbaustufen läuft planmäßig. Darüber hinaus befindet sich eine neue Anlage für granulares Silicium im Bau. Insgesamt erhöht sich dadurch die Produktionskapazität des Bereichs bis Ende 2010 von derzeit 10.000 auf mehr als 22.000 Jahrestonnen. Gemeinsam mit Schott wird Wacker in den kommenden Jahren in Jena und Alzenau rund 370 Mio € investieren. Bereits 2008 sollen dort Wafer mit einer Gesamtkapazität von 120 MW produziert werden. Bis 2012 ist geplant, die Kapazität schrittweise auf 1 GW/Jahr zu erweitern. <u>Siltronic</u> hat in Burghausen seine Kapazitäten für Siliciumwafer mit dem &Oslash; 300 mm auf 135.000 Stück/Monat nahezu verdoppelt. Immer mehr Halbleiterhersteller stellen ihre Produktion auf diese Großscheiben um, weil sie Kostenvorteile von 30 % ermöglichen. In einem Joint Venture mit Samsung Electronics errichtet Siltronic für rund 1 Mrd $ bis Ende 2010 zudem eine neue 300 mm-Fertigung in Singapur. <u>Wacker Silicones</u> hat seine Standorte Nünchritz (Sachsen) und Zhangjiagang (China) weiter ausgebaut. In Nünchritz wurde die Kapazität für Siloxan – ein Ausgangsstoff zur Herstellung von Siliconen – erweitert. In Nünchritz können statt 100.000 nunmehr 120.000 t Siloxan pro Jahr hergestellt werden. In Zhangjiagang gingen Produktionsanlagen für Silicon-Elastomere und -Dichtstoffe in Betrieb. Weitere Anlagen zur Herstellung von Silicon-Emulsionen sind im Bau. Die Errichtung einer Siloxan-Produktion in Zhangjiagang mit Dow Corning schreitet planmäßig voran. Produktionsbeginn soll 2010 sein. Eine Anlage zur Herstellung pyrogener Kieselsäuren – ebenfalls ein Joint Venture mit Dow Corning – wird derzeit eingefahren. <u>Wacker Polymers</u> baut seine Kapazitäten für Dispersionspulver aus. In Burghausen ging im Herbst eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 30.000 t in Betrieb. Eine gleich große Anlage errichtet Wacker Polymers derzeit in Nanjing. Der Produktionsstart ist Anfang 2009 geplant. <big>Der Umsatz nach Sparten:</big> <small> &#8226; <b>Siltronic</b>: +15 % auf 1,45 Mrd €, aufgrund höherer Produktionsmengen. &#8226; <b>Wacker Silicones</b>: +6 % auf 1,36 Mrd €, dank höherer Absatzmengen, zum Teil auch dank höherer Preise. Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung dagegen belastet. &#8226; <b>Wacker Polymers</b>: +13 % auf 633 Mio €, vor allem die Nachfrage der Bauindustrie nach Dispersionspulvern entwickelte sich dynamisch. &#8226; <b>Wacker Polysilicon</b>: +40 % auf 457 Mio €, Treiber waren höhere Preise sowie Mengensteigerungen. Vor allem die stark steigende Nachfrage der Solarindustrie hat das Polysilicium-Geschäft beflügelt. &#8226; <b>Wacker Fine Chemicals</b>: + 0 % auf 112 Mio €, das rückläufige Geschäft mit Feinchemikalien und Katalogprodukten konnte durch höhere Umsätze mit Biotech-Produkten ausgeglichen werden. </small> Wacker geht davon aus, dass der Konzernumsatz 2008 um mehr als 10 % zunehmen wird. Das höchste interne Wachstum wird dabei bei Wacker Polysilicon erwartet. Auch der vollständige Erwerb der Anteile an den beiden Gemeinschaftsunternehmen mit Air Products wird zu einem Umsatzzuwachs führen. Das EBITDA soll ebenfalls weiter zunehmen. Die Investitionen werden sich 2008 voraussichtlich auf rund 1 Mrd € belaufen. 2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

(11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben die Institute für Chemie und Biologie gemeinsam ein neuartiges Abwehrmittel gegen Ameisen entwickelt. Es ist einem natürlichen Abwehrsekret nachempfunden und verursacht keine Nebenwirkungen wie Hautreizungen. Die Kommerzialisierung ist geplant. (11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen <% image name="Ameisentest" %><p> <small> Das Experiment mit Putenfleisch und Honigwasser, rechts mit verdünnter Lösung des neuartigen Repellents, links ohne. &copy; René Csuk </small> Insekten verursachen weltweit enorme Schäden an Ernteerträgen, sie stellen ein Problem im Bereich der Wiederaufforstung dar und sind oftmals Überträger gefährlicher Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber. "Das Ziel ist, Insekten abzuwehren, aber nicht zu toxisch. Zum einen wird sonst die Umwelt beschädigt, zum anderen schädigt sich der Nutzer auch selbst. Daher sollte man ein Mittel finden, das die Tiere nur abschreckt", so René Csuk, Professor für Organische Chemie an der MLU. Bisher kam zur Insektenabwehr hauptsächlich N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET) für den persönlichen Schutz zum Einsatz, welches etwa Basiswirkstoff des bekannten Abwehrmittels Autan ist. Zur Vorsorge für Kleidung, Schuhe und Ausrüstungsmaterial ist besonders im militärischen Bereich Permethrin verbreitet. Doch diese Mittel haben Nebenwirkungen: DEET kann zu Hautreizungen führen. Besonders bei kleinen Kindern kann man nur eine verdünnte Konzentration verwenden. "Dies ist besonders nachteilig in Dritte-Welt-Ländern, wo Malaria weit verbreitet ist", erklärt Csuk. Permethrin wird nur auf unbelebten Oberflächen verwendet und hat darüber hinaus bei zu hoher Dosierung schädliche Wirkungen auf das menschliche Nervensystem. Durch das neue Abwehrmittel sollen solche Nebenwirkungen vermieden werden. Dafür hat man sich an der Natur orientiert. Der Thrips Suocerathrips linguis, ein kleines Insekt, wehrt sich gegen Ameisen, indem er ein Tröpfchen absondert. "Die Biologen haben das Phänomen als Erste beobachtet", erzählt Csuk. Nach den ersten groben Vermutungen, wie dieses Abwehrsekret wirkt, führten Chemiker damit entsprechende Analysen durch. Dabei wurde eine bisher unbekannte Verbindung entdeckt, welche als (11Z)-Eicosadienylacetat identifiziert werden konnte; diese Verbindung übt auf Ameisen eine starke Repellentfunktion aus. Nach der Analyse synthetisierten die Chemiker das Abwehrsekret. Der Erfolg konnte an Ameisenvölkern getestet werden. Die Ameisen wurden mit Putenfleisch und Honigwasser, platziert auf einem Filterpapier, angelockt. Es gab 2 Proben: Bei der ersten wurde um das Lockmittel eine verdünnte Lösung des neuen Repellents gegeben. Bei der zweiten Probe gab es keine Abwehrversuche. Dann wurde zu bestimmten Zeitpunkten gezählt, wie viele Ameisen auf den jeweiligen Fleischstückchen zu finden waren. Das Ergebnis war eindeutig: Während sich auf dem Lockmittel mit dem Abwehrsekret nur sehr wenige Ameisen befanden, waren sie auf der Gegenprobe zahlreich vorhanden. Während der Synthese wurden von den Chemikern zahlreiche Modifikationen vorgenommen, um stärkere oder schwächere Varianten zu finden. Mittelfristig soll diese Verbindung auch an anderen Schadinsekten getestet werden.

Satellit misst CO<small>2</small>-Konzentration im Weltraum

Erhöhte regionale CO<small>2</small>-Konzentrationen, die vom Menschen verursacht wurden, konnten erstmals via Satellit nachgewiesen werden. Die Bremer Forscher verwendeten dazu Daten des Instrumentes <a href=http://www.iup.uni-bremen.de/sciamachy/NIR_NADIR_WFM_DOAS>SCIAMACHY</a> auf dem von der ESA betriebenen Umweltsatelliten Envisat. Satellit misst CO<small>2</small>-Konzentration im Weltraum <% image name="SCIAMACHY" %><p> <small> Satellitenmessungen des CO<small>2</small> über Europa. Klar zu erkennen sind erhöhte CO<small>2</small>-Konzentrationen (in rot) über Europas Hauptballungsgebiet, welches sich von Amsterdam bis etwa Frankfurt erstreckt. &copy; Uni Bremen </small> Danach befinden sich die höchsten CO<small>2</small>-Konzentrationen über Europas Hauptballungsgebiet, welches sich von Amsterdam bis etwa Frankfurt erstreckt. Die Untersuchung basiert auf der Auswertung von Satellitendaten, die in 3 Jahren gesammelt wurden. Allerdings schränken die Forscher ein: "Die Interpretation der Daten ist schwierig, da es keine exakte Zuordnung zwischen lokalen Kohlendioxid-Emissionen und gemessener lokaler Erhöhung der atmosphärischen CO<small>2</small>-Konzentration gibt", so Michael Buchwitz vom Institut für Umweltphysik der Uni Bremen, der mit Kollegen die Auswertung der Satellitendaten vorgenommen hat. "Dies liegt daran, dass CO<small>2</small> aufgrund seiner langen Lebensdauer weit transportiert wird und die Satellitenmessungen nicht lückenlos sind." Ein weiterer Grund für die erschwerte Zuordnung von Kohlendioxid-Quelle und -konzentration liegt darin, dass es bereits sehr viel CO<small>2</small> in der Luft gibt. Selbst eine starke Quelle führt daher nur zu einer kleinen regionalen Erhöhung gegenüber der Hintergrundkonzentration. Zudem werden die vom Menschen verursachten Emissionen von starken jahreszeitlichen Schwankungen der atmosphärischen CO<small>2</small>-Konzentration überlagert. Denn im Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen wachsen, nehmen sie große Mengen CO<small>2</small> aus der Atmosphäre auf und setzen diese im Herbst, wenn ein Großteil der Biomasse verrottet, nahezu vollständig wieder frei. <% image name="SCIAMACHY1" %><p> <small> Vergleich der CO<small>2</small>-Satellitenmessungen (dicke gelbe Kurve sowie die 2 Karten) über der Nordhemisphäre mit bodennahen CO<small>2</small>-Messungen (dünne rote und graue Kurven). Die Messungen zeigen die jahreszeitlichen Schwankungen des atmosphärischen CO<small>2</small> sowie dessen Anstieg, welcher überwiegend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. </small> Um vom Menschen verursachte Kohlendioxid-Konzentrationen nachweisen zu können, entwickelten die Umweltforscher physikalisch-mathematische Methoden, mit denen die SCIAMACHY-Daten ausgewertet wurden. Man beobachtete, dass die regelmäßigen Schwankungen des CO<small>2</small>, von einem kontinuierlichen Anstieg überlagert werden. Dieser resultiert hauptsächlich aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. <small> <b>SCIAMACHY</b> (Scanning Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography) befindet sich seit 2002 an Bord des ENVISAT-Satelliten in der Erdumlaufbahn und liefert Informationen über den Zustand der Erde. Es misst die von Erdboden und Atmosphäre zurück gestreute Sonnenstrahlung. Aus diesen Messungen lassen sich die atmosphärischen Konzentrationen einer Vielzahl von Spurengasen bestimmen, die für die Luftqualität, den Treibhauseffekt und die Ozonchemie wichtig sind. </small>

Feuerbrand: Hefepilzpräparat als Antibiotika-Ersatz

Nach dem Katastrophenjahr 2007 sind auch 2008 mehr als 2/3 der österreichischen Äpfel- und Birnen-Erwerbsflächen vom Feuerbrand-Bakterium Erwina amylovara gefährdet. Bei der Bekämpfung ist das Antibiotikum Streptomycin bei Obstbauern und Imkern umstritten - Hefe-Pilze der Tullner <a href=http://www.bio-ferm.com>bio-ferm</a> wirken dagegen sanft, aber ebenso effizient. Feuerbrand: Hefepilzpräparat als Antibiotika-Ersatz <% image name="Feuerbrand" %><p> <small> Feuerbrand: Blüten verwelken, Blätter verfärben sich zuerst rot, dann schwarz. Bei der Bekämpfung via Streptomycin lagern sich Rückstände in den Pflanzen ein. Zudem bildet das Bakterium Resistenzen. &copy; Wikipedia </small> Das Antibiotikum Streptomycin wirkt gegen den Feuerbranderreger mit einem Wirkungsgrad von 80 %. Jedoch: Ein vermehrter Einsatz in den Obstkulturen würde Resistenzen gegen das Antibiotikum stark begünstigen. Um das zu verhindern, hat bio-ferm für den Schutz von Apfel, Birne und Quitte „Blossom Protect“ entwickelt. Zunutze macht man sich dabei die natürliche Konkurrenz um Nahrung und Platz auf den Blüten. Wirkungsgrad: 75 %. <table> <td><% image name="Blossom_Protect" %></td> <td align="right"> Christoph Ertl, technischer Manager bei bio-ferm, erklärt: "Unsere deutsche Schwesterfirma Bio-Protect hat in den letzten Jahren umfangreiche Stämmeversuche an Hefe-ähnlichen Mikroorganismen gemacht und mit den geeignetsten Pilzen sodann künstliche Infektionsversuche durchgeführt. Am Tullner IFA-Technikum erfolgte sodann das Upscaling dieser Stämme, also die industrielle Fermentation und anschließende Wirbelschichttrocknung." </td> </table><p> <small> Am Traktor aufgebrachte Gebläsespritzen sprühen Blossom Protect aus. </small> <b>Die Funktion:</b> Nachdem Blossom Protect in die Blüte aufgesprüht wurde, senkt ein integrierter Zitronensäurepuffer den pH-Wert im Blütenboden. Die zwei verwendeten Stämme der Spezies Aureobasidium pullulans fühlen sich sodann in diesem Milieu weitaus wohler als die Feuerbrandbakterien, machen also erfolgreich den Platz streitig und verhindern so ein Ausbrechen der Pflanzenseuche. Ausgebracht wird das Mittel im April, noch bevor der Feuerbranderreger kommt. Die Wirksamkeit das Mittels ist in 11 Freilandversuchen durch die Biologische Bundesanstalt Deutschland nachgewiesen, auch die AGES hat es erfolgreich getestet. <% image name="Blossom_Protect2" %><p> <small> Das Granulat wird mit Wasser zu einer Emulsion angerührt. </small> Heuer wurden in Österreich bereits 120 der insgesamt rund 6.000 ha Obstkulturen mit Blossom Protect behandelt. Heuer soll das Mittel zum letzten Mal gemäß der "Gefahr-im-Verzug"-Regelung verwendet werden – 2009 will bio-ferm dank der dann erhaltenen EU-Zulassung nicht nur in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowenien und der Slowakei, sondern europaweit vermarkten. Zudem strebt man auch in den USA sowie in China entsprechende Zulassungen an. Das Umsatzziel mit den biologischen Pflanzenschutzmitteln bezeichnet Ertl für das Jahr 2012 mit mehr als 2 Mio €. Der Vertrieb des Produktes erfolgt über die Wiener <a href=http://www.biohelp.at>Biohelp</a>. <b>Biene als Flying Doctor.</b> Erforscht werden die eingesetzten Stämme derzeit auch für weitere Anwendungen im Weinbau, gegen Schorf sowie gegen die Lagefäule. Erprobt wird zudem eine Anwendungsvariante erprobt, wo die Biene zum "Flying Doctor" wird, indem sie das Pflanzenschutzmittel selber ausbringt: Der Imker lässt sein Volk über das Produkt krabbeln, sodass die Bienen das Mittel von Blüte zu Blüte tragen.

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