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March 7th, 2008

Neue Ultraform-Type für das Blasformen

Haarsprayflaschen, Lackdosen und Öltanks – mit dem neuen <a href=http://www.basf.de/ultraform>Ultraform</a> E3120 BM der BASF ist jetzt auch die Herstellung anspruchsvoller Hohlkörper aus Polyoxymethylen (POM) per Extrusionsblasformen möglich. Verglichen mit Polyethylen-Behältern versprechen sie bessere Barriereeigenschaften gegen Gase wie Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlendioxid auf. Neue Ultraform-Type für das Blasformen <% image name="BASF_Ultraform" %><p> <small> Ultraform E3120 BM ist beständig gegen viele Medien wie Alkohol, Öl und Kohlenwasserstoffe und zudem heißdampfsterilisierbar. Es hat eine sehr hohe Schmelzesteifigkeit, so dass es sich per Extrusionsblasformen gut verarbeiten lässt. Es eröffnet damit ganz neue Möglichkeiten für die Herstellung von Hohlkörpern und Behältern. </small> Das optimierte Kristallisationsverhalten führt zu einem breiten Verarbeitungsfenster, so dass der Prozess gut automatisierbar ist. Durch die hohe Verstreckbarkeit des Kunststoffs lassen sich dünnwandige Abschnitte in Behältern realisieren. Da der transluzente Werkstoff auch Werkzeugoberflächen gut wiedergibt und leicht einzufärben ist, können Flaschen für Nagellackentferner und andere Kosmetika, Dosen für Lösungsmittel und Farben, Tanks für Kühl- und Bremsflüssigkeiten aber auch Druckbehälter wie Sprühflaschen elegant gestaltet werden. Ebenso sind Barriereschichten in coextrudierten Folien denkbar. Die Hohlkörper aus der neuen POM-Type sind preiswert in der Herstellung und leichter als Metall- oder Glasgebinde. Darüber hinaus können BASF-Experten bei der Auslegung von Blasform-Bauteilen helfen. <table> <td width="120"></td><td><small> Durch ihre hohe Festigkeit und Steifigkeit, chemische Verträglichkeit und gute Federeigenschaften finden Kunststoffe der Gattung POM (Polyoxymethylen, auch Polyacetal) ein breites Anwendungsspektrum. Unter anderem bestehen technische Bauteile wie Zahnräder, Kugellager oder Clipse, aber auch Benzinpumpen, Lautsprechergitter, Spielzeugteile und die Brüheinheiten vieler handelsüblicher Kaffeemaschinen aus Ultraform. </small></td> </table>

CEMIT: Krebsmedizin molekular maßgeschneidert

In Innsbruck entsteht derzeit ein neues Exzellenzzentrum für angewandte Krebsforschung. Unter dem Dach von ONCOTYROL – Center for Personalized Cancer Medicine (<a href=http://www.cemit.at>CEMIT</a>) in Tirol werden die Innsbrucker Medizin- und Stammuniversität sowie die Tiroler Landesuniversität UMIT in Hall ab Juli mit mehr als 20 Partnern aus der Industrie zusammenarbeiten, darunter Novartis, Roche und Schering-Plough. Ein Überblick von Carola Hanisch <% image name="Oncotyrol_Koell" %><p> <small> CEMIT-Geschäftsführer Gordon Koell hofft auf neue Pharmapartner für die Tiroler Krebsforschung. </small> Krebs hat molekulare Ursachen. Zufällige Mutationen in irgendeiner Körperzelle führen dazu, dass Wachstumssignale verstärkt, Reparatur- oder Schutzsysteme ausgeschaltet werden. Erst wenn mehrere dieser Erbgut-Veränderungen ungünstig zusammentreffen, entsteht Krebs. Da es immens viele mögliche Kombinationen von Genfehlern gibt, die zu einem ähnlichen Ergebnis führen können, ist jeder Tumor einmalig. Hinzu kommt, dass die ererbte genetische Grundausstattung des Patienten ebenfalls eine Rolle spielt. Es erscheint daher logisch, Krebserkrankungen zunächst molekular zu analysieren, um sie anschließend individuell behandeln zu können. "Diese Idee der personalisierten Medizin blieb dennoch lange Zeit ein Traum", sagt Günther Gastl, wissenschaftlicher Sprecher von ONCOTYROL und Vorstand der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Onkologie der Medizinuni Innsbruck. <small> Neue Analysemethoden erlauben regelrechte "Gen-Landkarten" von Tumoren. © Thurnher </small> <table> <td><% image name="ONCOTYROL_Tumorzelle_C_Thurnher" %></td> <td align="right"> <b>Hochkomplexe Tumorprofile.</b> Molekulare Tumorprofile zu erstellen scheiterte bisher an deren Komplexität – die Zahl der beteiligten Gene und Proteine ist riesig. Erst die Hochdurchsatz-Technologien der Genomik und Proteomik machen eine personalisierte Diagnose, Behandlung und Therapieüberwachung überhaupt denkbar. Sie erfassen die Gesamtheit der in einer Probe aktiven Gene oder der vorhandenen Proteine. Diese "-omik"-Technologien – es gibt mittlerweile auch RNomik, Metabolomik usw. – haben sich in den letzten Jahren an den Tiroler Universitäten etabliert und sowohl in der klinischen als auch der Grundlagenforschung bewährt. </td> </table> Sie könnten in Zukunft nicht nur genutzt werden, um den Tumor auf molekularer Ebene zu charakterisieren, sondern auch den Patienten. Entscheidend ist auch, wie das Immunsystem des Kranken mit dem Tumor, oder wie sein Metabolismus mit einem Krebsmedikament umgeht. Je nach genetischer Veranlagung baut der Mensch Wirkstoffe schnell oder langsam ab. Ein Genprofil ermöglicht daher, im besten Fall eine individuell an den einzelnen Patienten angepasste Auswahl von Medikamenten und deren optimale Dosierung. Der technologische Push aus der Analytik kommt just zu einer Zeit, da die Grundlagenforschung Früchte trägt und eine neue Generation von Krebsmitteln auf den Markt kommt. In jahrzehntelanger Arbeit wurden Gene identifiziert, die – wenn sie verändert sind – in Tiermodellen zu Krebs führen. Man kennt mittlerweile viele Signalketten, die als Folge der Genveränderungen fehlreguliert werden und den Zellen unkontrollierte Wachstumsimpulse geben. Die neuen Medikamente sind in der Regel Antikörper oder synthetische Inhibitoren, die jene außer Kontrolle geratenen Signalgeber ausschalten. Sie wirken daher spezifischer als herkömmliche Zytostatika. In Innsbruck ist das Biozentrum der Medizinuni in der Krebs-Grundlagenforschung aktiv, insbesondere im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Zellproliferation und Zelltod in Tumoren", der kürzlich positiv evaluiert und verlängert worden ist. <b>Biomarker dank Hochdurchsatztechnologien.</b> Das neue Zentrum versteht sich laut Koell daher auch als "Pipeline", um die Ergebnisse der Grundlagenforschung in und um das Innsbrucker Biozentrum in die klinische Anwendung zu bringen. Dabei konzentriert sich ONCOTYROL auf Leukämie, Brust- und Prostatakrebs. Wie Gastl erklärt, gibt es mehrere Gründe für diese Wahl: Brust- und Prostatakrebs gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen. Blutkrebs hat für die Forschung den Vorteil, sehr gut zugänglich zu sein. Alle drei Erkrankungen wurden in Innsbruck über Jahrzehnte klinisch erforscht, es wurden in großem Umfang Tumorproben gesammelt und Gewebebanken angelegt, die nun mit den modernen Hochdurchsatztechnologien neu analysiert werden können. <% image name="ONCOTYROL_C_Innovacell" %><p> <small> Tiroler Krebsforschung versucht, mit Hilfe von Hochdurchsatztechnologien und Bioinformatik die revolutionären Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung zu bringen. © Innovacell (oben), Crelux (unten) </small><p> <% image name="ONCOTYROL_C_Crelux" %><p> Eines der wichtigsten Ziele ist, neue prognostische und prädiktive Biomarker zu finden. Sie sollen beispielsweise anzeigen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Tumor Metastasen bildet. „Eine individuelle Therapie hängt sehr davon ab, wie günstig die Prognose eines Tumorpatienten zu beurteilen ist“, so Gastl. Mit Hilfe der Hochdurchsatz-Technologien können molekulare Tumorprofile einer großen Anzahl von Patienten verglichen und ihre Veränderungen im Therapieverlauf aufgezeichnet werden. So hofft man, bestimmte Gene oder Proteine herauszufiltern, die frühzeitig einen bestimmten Krankheitsverlauf anzeigen. Im Rahmen von ONCOTYROL durchforsten Innsbrucker Wissenschaftler unter anderem die Methylierungsmuster von Brustkrebs-Genen, in der Leukämieforschung screenen sie die Aktivierungsmuster von regulatorischen RNA-Molekülen, den Micro-RNAs, und suchen nach Markern für molekulare Resterkrankungen im Blut. Für die Vorbeugung von Prostatakrebs durchkämmen sie Serum-Datenbanken gesunder Männer, um darin Früherkennungsmerkmale für eine spätere Erkrankung zu finden. Für all diese Ansätze gilt jedoch, dass die Suche nach Biomarkern sehr schwierig ist. Hochdurchsatz-Analysen erzeugen extreme Mengen an experimentellen Rohdaten. Nur mit ausgefeilten Rechenverfahren ist es möglich, aus dem unüberschaubaren Datenmeer die wirklich entscheidenden Informationen herauszufischen. Besonders kompliziert wird es, will man verschiedenartige Datensätze, beispielsweise aus genomischen und proteomischen Experimenten, zusammenführen und gemeinsam auswerten. Die Medizin der Zukunft wird daher zunehmend zu einem Problem des Datenmanagements. Zlatko Trajanoski, Professor für Bioinformatik an der Uni Graz, ist Experte auf diesem Gebiet. Seine Gruppe ist Teil des ONCOTYROL-Teams, und arbeitet mit den Tiroler Bioinformatikern zusammen. Natürlich geht es bei der personalisierten Medizin nicht nur um molekulare Diagnose, sondern letztlich vor allem um die Therapie. Viele neuartige Inhibitoren und andere Wirkstoffe sind derzeit in klinischer Prüfung. Allerdings sind diese Medikamente sehr teuer und wirken wegen ihrer spezifischen Zielrichtung nur bei bestimmten Patienten. Die personalisierte Medizin ist daher nicht nur eine medizinische Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche. ONCOTYROL hat daher einen eigenen Forschungsschwerpunkt, der die Auswirkungen neuer Biomarker und Medikamente auf das Gesundheitssystem simuliert und validiert. Die Krebsmedizin der Zukunft hat also genau genommen zwei Zielrichtungen. Zum einen geht es darum, den Patienten und seinen Tumor zu charakterisieren, um ihm die bestmögliche aller verfügbaren Behandlungen zukommen zu lassen. Zum anderen gilt es aber auch, für die vorhandenen Medikamente die passenden Patienten zu finden. Die Pharmaindustrie ist beispielsweise daran interessiert, schnelle und sichere Testverfahren zu entwickeln, die sie gemeinsam mit ihren Medikamenten vermarkten können. Gordon Koell hofft, dass ONCOTYROL sich auch für den Standort Tirol bewährt und Forschungsniederlassungen großer Pharmafirmen anziehen wird. Auf jeden Fall sind er und sein Team froh, dass die Life Sciences in Österreich nicht nur in Wien einen deutlich sichtbaren Schwerpunkt haben, sondern auch im Westen, in Innsbruck. <small> <b>ONCOTYROL</b> ist ein K1-Zentrum des Programms "COMET- Competence Centers for Excellent Technologies", mit dem die österreichische Bundesregierung die Kooperation von Industrie und Forschung stärken will. Entsprechend wird jeweils rund die Hälfte des Budgets von der Industrie, die andere Hälfte von Bund und Ländern aufgebracht. "Die Industrieunternehmen sind dabei nicht nur Geldgeber, sondern Partner, mit denen wir an konkreten Projekten zusammenarbeiten", betont Gordon Koell, Geschäftsführer des CEMIT (Center of Excellence in Medicine and IT) und organisatorischer Leiter des neuen Zentrums. In den ersten vier Jahren fließen 28 Mio € nach Tirol. Bei positiver Evaluierung wird die Förderung für weitere 3 Jahre verlängert. Ziel von ONCOTYROL ist es, die personalisierte Krebsmedizin voranzutreiben. </small> CEMIT: Krebsmedizin molekular maßgeschneidert

Baumit w&p investiert 15 Mio € in Peggau

Die Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH (<a href=http://www.wup.at>w&p</a>) investiert rund 15 Mio € in ein energiesparendes Kalkwerk für den Standort Peggau. Die neue Anlage ermöglicht Produkte mit speziell abgestimmten Eigenschaften. Baumit w&p investiert 15 Mio € in Peggau <% image name="Peggau2008" %><p> Das Herzstück der neuen Anlage ist der Kalkofen der Firma März. Mit einer Nenntagesleistung von 330 t kann er sowohl mit Erdgas als auch mit festen Brennstoffen betrieben werden und trägt somit wesentlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei. Dieser GGR-Ofen reduziert den Energiebedarf und CO<small>2</small> Ausstoß um bis zu 15 % pro Tonne, bei gleichzeitiger Verbesserung der Produktqualität. Darüber hinaus wird die Staubbelastung reduziert und die Emissionen werden verringert. Das komplette Bauvorhaben zur Errichtung des neuen Kalkwerkes wurde an Wilfling Hoch- und Tiefbau aus Friesach-Gratkorn vergeben. Für das 65 m hohe Gebäude werden etwa 1.200 t hochwertiger Baustahl wird von der Grazer Marienhütte geliefert. Die Zuförderungsanlage kommt von der Maschinenfabrik Liezen. <small> <b>w&p</b> mit Sitz in Klagenfurt konzentriert ihre Aktivitäten auf die Kernbereiche Zement, Kalk, Baustoffe. Mit ihren Tochterunternehmungen beschäftigt w&p mehr als 600 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 178 Mio €. w&p ist Teil der Wietersdorfer Gruppe, die mit rund 3.000 Mitarbeitern in den Bereichen Zement, Kalk, Baustoffe bzw. Rohre 2006 einen Umsatz von 650 Mio € erzielte. </small>

March 6th

Fungizid Fluopicolide erhält weitere Zulassungen

Fluopicolide von <a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat die Zulassung in Japan und den USA erhalten. Mit Reliable (Fluopicolide + Propamobarb-HCl) darf in Japan nun die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln bekämpft werden. Zudem kann Wein aus mit Fluopicolide behandelten Trauben nach Japan, einem der wichtigsten Absatzmärkte der Welt, exportiert werden. <% image name="Weinrebe" %><p> Die US-Umweltbehörde EPA genehmigte zudem kürzlich die Anwendung von Fluopicolide in Gemüsekulturen, Weintrauben, Rasen und Zierpflanzen. In den USA soll Fluopicolide allein und in Kombination mit anderen Wirkstoffen im Rahmen eines Lizenzabkommens von der Valent Corporation, Libertyville, Illinois, unter den Markennamen Stellar zur Verwendung bei Rasen und Presidio in Gemüse und Weintrauben vertrieben werden. Die Markteinführung ist noch heuer geplant. Pflanzenschutzlösungen auf Basis von Fluopicolide ermöglichen eine Krankheitsbekämpfung bei Kartoffeln, Weintrauben und Gemüse, sodass qualitativ hochwertige Erzeugnisse geerntet werden können. <b>Der Wirkmechanismus von Fluopicolide</b> bewirkt eine rasche Destabilisierung von Pilzzellen und ermöglicht die Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule sowie falschem Mehltau. Produkte auf Basis dieses neuen Wirkstoffs zeichnen sich durch einen besonders lang anhaltenden und effektiven Schutz der Pflanze aus. Dank des günstigen Rückstands- und Umweltprofils können Produzenten die hohen Qualitätsanforderungen der Lebensmittelindustrie erfüllen. Mischungen mit Fluopicolide eignen sich in einem breiten Spektrum von Kulturen mit kurzer Wartezeit zwischen Applikation und Ernte. Fungizid Fluopicolide erhält weitere Zulassungen

Tuberkulose-Erreger ist doppelt verpackt

3D-Aufnahmen zeigen erstmalig, dass Mykobakterien an ihrer Oberfläche von einer Doppelmembran umgeben sind. Martinsrieder Wissenschaftler beenden eine lange Diskussion um den äußeren Schutzschild der Bakterien und eröffnen neue Wege für die Entwicklung von Medikamenten gegen Tuberkulose. <% image name="Mycobacterium_bovis_BCG" %><p> <small> Oben links: Mehrere Mykobakterien bei ca. 1000-facher Vergrößerung im Lichtmikroskop. Oben rechts: Längsschnitt durch die dreidimensionale, im Computer rekonstruierte Struktur einer 1,5 µm langen Bakterienzelle. Die Bilddaten wurden im Elektronenmikroskop mit der Technik der Kryo-Elektronentomographie aufgenommen. Unten: 3D-Struktur eines Ausschnitts aus der Zellhülle des Mykobakteriums. Die einzelnen Komponenten sind farblich hinterlegt. In Gelb ist links die innere und rechts die äußere Lipid-Doppelmembran dargestellt. Blau kennzeichnet polymere Zellwandbestandteile, an die die Mykolsäuren gebunden sind. Die Zellhülle ist etwa 35 Nanometer dick. &copy; Christian Hoffmann/Harald Engelhardt, MPI für Biochemie </small> Im März 1882 berichtete Robert Koch erstmals über den Erreger der Tuberkulose und beschrieb die damalige Situation: "Die Statistik lehrt, dass 1/7 aller Menschen an Tuberkulose stirbt ..." Noch immer erkranken jährlich 10 Mio Menschen an Tuberkulose, und jeden Tag sterben etwa 4.000 mit Mycobacterium tuberculosis infizierte Patienten. Die Behandlung ist langwierig und der Schutz durch Impfung nach wie vor unzureichend. Deshalb befassen sich weltweit Forschergruppen mit der Untersuchung der "säurefesten Stäbchen", die durch eine komplexe und für die meisten Moleküle schwer überwindbare Zellwand geschützt sind. Ihr verdanken die Mykobakterien die besondere Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen und antibakteriellen Substanzen. Es ist schon länger bekannt, dass langkettige, fest gebundene Fettsäuren - die Mykolsäuren - zur Erhaltung der Widerstandsfähigkeit der Zellwand notwendig sind. Doch hat man vom Aufbau der Zellhülle auch gut 125 Jahre nach Kochs Entdeckung noch unvollständige und zum Teil widersprüchliche Vorstellungen. So nahmen Forscher bisher an, dass die Mykolsäuren eine geschlossene Schicht bilden, oder dass sie den inneren Teil einer definierten Doppelschicht stellen, die besonders dick und asymmetrisch gestaltet ist. Forscher rund um Harald Engelhardt am Max-Planck-Institut für Biochemie konnten nun erstmals direkt nachweisen, dass die äußere Zellwandschicht der Mykobakterien aus einer klar strukturierten Lipid-Doppelmembran besteht. Ihre Struktur ist allerdings mit den bisherigen Annahmen kaum in Einklang zu bringen. Untersucht wurde die äußere Zellwand von Mycobacterium smegmatis und Mycobacterium bovis BCG, einem engen Verwandten des Tuberkulose-Erregers, im Elektronenmikroskop. Die Technik der Kryo-Elektronentomographie ermöglichte es den Wissenschaftlern erstmalig, 3D-Aufnahmen der Doppelmembran-Struktur bei intakten Zellen zu gewinnen. Dabei werden von schockgefrorenen Zellen Projektionen aus verschiedenen Winkeln aufgezeichnet, wobei für Anzahl, Schärfe und Kontrast der Aufnahmen ein Optimum gefunden werden muss. Die bei -190 °C gekühlte Probe kann dem Elektronenstrahl zeitlich nur sehr begrenzt ausgesetzt werden, um einer Zerstörung vorzubeugen. Die Aufnahmen sind deshalb stark verrauscht und kontrastarm. Die Forscher beobachteten in ihren tomographischen Daten entgegen den Erwartungen eine eher symmetrische und wesentlich dünnere Struktur der äußeren mykobakteriellen Membran. Sie haben deshalb ihre Ergebnisse auch an 35-millionstel mm dünnen Schnittpräparaten eingefrorener und sonst unbehandelter Zellen überprüft und bestätigt. Sie können jetzt auch die Einbettung der Porenproteine in die äußere Membran von Mycobacterium smegmatis befriedigend erklären. Die molekulare Struktur der Proteine hatte bisher nicht zu den bekannten Zellwandmodellen gepasst. Engelhardt stimmt mit den bisherigen Vorstellungen in soweit überein, dass die Mykolsäuren die äußere Membran in der Zellwand verankern. "Doch die Membran ist wohl nicht so gebaut, wie man annahm. Die Mykol- und übrigen Fettsäuren müssen in der Lipidmembran anders angeordnet sein als gedacht." <small> Christian Hoffmann, Andrew Leis, Michael Niederweis, Jürgen M. Plitzko, and Harald Engelhardt. Disclosure of the mycobacterial outer membrane: Cryo-electron tomography and vitreous sections reveal the lipid bilayer structure. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, 11. März 2008, DOI 10.1073/pnas.0709530105 </small> Tuberkulose-Erreger ist doppelt verpackt

Neue Keroflux-Anlage bei BASF in Ludwigshafen

Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat in Ludwigshafen eine neue Keroflux-Anlage in Betrieb genommen. Die Keroflux-Marken gehören zu den Raffineriechemikalien und sind Kaltfließverbesserer - als solche sorgen sie dafür, dass Heizöl und Diesel auch bei winterlichen Temperaturen nicht erstarren. <% image name="BASF_Keroflux" %><p> Mit der Inbetriebnahme wurde auch der bestehende Produktionsprozess optimiert. In der neuen Anlage gelangen die Einsatzstoffe für die komplexen Produktformulierungen nun noch schneller über Rohrleitungen in Komponententanks und können von dort aus sofort gemischt und in Tankzüge gefüllt werden. Zugleich kann durch die Beschleunigung des Verfahrens, je nach Bedarf, die Produktionskapazität von Keroflux gesteigert werden. Mit der neuen Anlage kann BASF flexibler auf spezifische Wünsche eingehen. Maßgeschneiderte Lösungen sind für die Mineralölindustrie wichtig, da die Produktionsanlagen in den einzelnen Raffinerien weltweit sehr unterschiedlich sind. Zudem ist es wichtig, dass bei einem Wechsel der Qualität des zu verarbeiteten Rohöls die Produkteigenschaften von Diesel und Heizöl den geforderten Spezifikationen entsprechen. Neue Keroflux-Anlage bei BASF in Ludwigshafen

Zellulose-Ethanolanlage in Kanada macht Fortschritte

<a href=http://www.enerkem.com>Enerkem</a> berichtet über Fortschritte beim Bau der ersten gewerblichen Vorführanlage zur Produktion von Zellulose-Ethanol. Die Anlage von Enerkem im kanadischen Westbury wird weltweit eine der ersten Anlage sein, die Zellulose-Ethanol im industriellen Maßstab herstellt. <% image name="Enerkem" %><p> Die Anlage wird 1,5 Mio Gallonen Zellulose-Ethanol aus mit Teeröl imprägniertem Holz (ausgemusterte Strommasten) gewinnen. Der Bau der Vorführanlage erfolgt nach seit 2003 über 3.000 Teststunden in der Pilotanlage in Sherbrooke (Kanada). Der Bau der Anlage in Westbury begann im Oktober 2007 und wird im Herbst abgeschlossen sein. Die nächste Phase umfasst die Installation der Vergasungs- und Gasaufbereitungseinrichtung, die das Herz des Verfahrens von Enerkem darstellt. Dieser Phase folgt der Bau der Katalyse-Inseln, wo das Syngas zu Zellulose-Ethanol gewandelt wird. Es handelt sich um die erste Anlage einer Reihe industrieller Projekte, die in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden, bei denen Siedlungsabfall zum Einsatz kommt und das Unternehmen für die Nutzung des Verfahrens bezahlt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichem Ethanol, das aus Getreide oder aus zur Nahrungskette gehörenden Pflanzen hergestellt wird, wird Zellulose-Ethanol aus Grundstoffen erzeugt, die lignozellulosische Biomasse, wie Holzresten und Siedlungsabfall enthalten und unter der Bezeichnung Reststoffe bekannt sind. Zellulose-Ethanolanlage in Kanada macht Fortschritte

Daiichi Sankyo erwirbt Osteoporose-Mittel Evista

Die japanische <a href=http://www.daiichi-sankyo.eu>Daiichi Sankyo</a> erwirbt die europäischen Rechte am Osteoporose-Mittel Evista von <a href=http://www.lilly.com>Eli Lilly and Company</a>. Der Arzneimittelhersteller will damit ein zusätzliches Umsatzvolumen von etwa 80 Mio € akquirieren. Daiichi Sankyo erwirbt Osteoporose-Mittel Evista <% image name="Daiichi_Sankyo_Logo" %><p> "Damit kommen wir unserem Ziel deutlich näher, hier bis spätestens 2011 einen Umsatz von mindestens 1 Mrd € zu erzielen", so Reinhard Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Daiichi Sankyo Europe. Dies sei allerdings nur ein Zwischenziel. "Bis 2015 wollen wir auch in Europa zu den führenden forschenden Pharmaunternehmen gehören", so Bauer. Bereits 2006 hatte Daiichi Sankyo die Rechte für Evista in Deutschland, Belgien, Italien, Österreich, Schweiz und der Niederlande erhalten. Nun folgt der Erwerb für sämtliche verbleibenden europäischen Länder mit Ausnahme von Griechenland, wo Lilly das Produkt zusammen mit seinem Joint-Venture Partner Pharmaserve weiter selbst vermarkten wird. Die Vereinbarungen stellen eine Ausweitung der Kooperation zwischen Daiichi Sankyo und Eli Lilly and Company dar. Beide Unternehmen arbeiten bereits bei der Entwicklung des von Daiichi SAnkyo entdeckten Wirkstoffs Prasugrel zusammen. Er soll die Aggregation von Blutplättchen und daraus resultierende Folgeschäden im kardiovaskulären Bereich verhindern.

March 3rd

2007: Intercell erzielt erstes profitables Jahr

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> hat 2007 den Umsatz um 127,5 % auf 53,3 Mio € steigern können. Anstatt einem Minus von 16,1 Mio € im Vorjahr steht nun ein Gewinn von 5 Mio € unterm Strich - das Wiener Unternehmen zählt nun zu den wenigen profitablen Biotechs weltweit. Ende 2007 verfügte Intercell über 287,6 Mio € an liquiden Mitteln. <% image name="Intercell_Zettlmeissl" %><p> <small> Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl will das Unternehmen zum "innovativsten Impfstoffunternehmen" machen. Heuer erwartet er einen "deutlichen Gewinnzuwachs aufgrund der Zulassung des JE-Impfstoffs und der Erlöse aus Produkt- und Technologiepartnerschaften". </small> <table> <td width="120"></td><td> Diversifiziertes Portfolio, durch erstklassige Partnerschaften und eine starke Cash-Position. Intercell-CFO Werner Lanthaler spricht von einem "sehr starken Fundament für Innovation und aggressives künftiges Wachstum". </td> </table> &#8226; Für den <b>Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis</b> (JE) wurde der Herstellungsprozess in der eigenen Produktionsanlage im schottischen Livingston etabliert und die Produktion begonnen. Die Zulassungsanträge in Europa und in den USA wurden Anfang 2008 genehmigt. Im Februar wurde zudem der Zulassungsantrag in Australien eingereicht. Mit dem Ziel, den Impfstoff in den endemischen Gebieten auf den Markt zu bringen und eine pädiatrische Anwendung des JE-Impfstoffs zu entwickeln, wurde schließlich mit der indischen Biological E. Ltd. mit Phase-II-Studien begonnen. Eine Kooperation mit der US-Armee zur langfristigen Versorgung mit JE-Impfstoff wird spätestens bei Genehmigung des FDA-Zulassungsantrags erwartet. &#8226; Die im Juli 2007 vereinbarte Partnerschaft mit Novartis fokussiert derzeit auf die Entwicklung von einem verbesserten, das Intercell-Adjuvans IC31 enthaltenden <b>Influenza-Impfstoff</b> und auf die globale Co-Entwicklung eines therapeutischen Hepatitis-C-Impfstoffs. &#8226; Im Dezember 2007 gab Intercell einen weiteren Erfolg bei der Entwicklung eines <b>Impfstoffs gegen S. aureus</b> bekannt. Der mit Merck & Co entwickelte Impfstoff wird derzeit in Phase II in den USA getestet. Er basiert auf einem von Intercell entdeckten Antigen. Intercell erwartet eine weitere Ausweitung der klinischen Studien im Frühjahr 2008. &#8226; Die Vorbereitungen für den Start der heurigen Phase II/III-Studien des <b>Pseudomonas-Impfstoffs</b> verlaufen planmäßig. Unter anderem wird derzeit an der Herstellung des Studienmaterials sowie an der Planung klinischer Settings und Tests zum prophylaktischen Einsatz des Impfstoffs gearbeitet, wobei der Schwerpunkt auf der Vorbeugung von Pseudomonas-Infektionen auf Intensivstationen liegt. Präklinische Kandidaten für weitere Hospital-Impfstoffe und Antikörpertargets, inklusive Klebsiella, wurden identifiziert. &#8226; Die Analyse von Phase-II-Daten für den peptidbasierten therapeutischen <b>Hepatitis-C-Impfstoff</b> zeigt eine signifikante Verringerung der Viruslast sowie ein günstiges Sicherheitsprofil, was die Ergebnisse der Interimsanalyse des 3. Quartals 2007 bestätigt. &#8226; Seit Februar wird auch der <b>Impfstoffkandidat gegen TB</b> (formuliert mit IC31 von Intercell) in Zusammenarbeit zwischen SSI und Sanofi Pasteur entwickelt. 2007: Intercell erzielt erstes profitables Jahr

Neuer Sensor überwacht Reifeprozess von Obst

Forscher rund um Jürgen Wöllenstein haben am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik <a href=http://www.ipm.fraunhofer.de>IPM</a> in Freiburg gemeinsam mit Kollegen der Uni Barcelona einen Sensor entwickelt, der deutlich günstiger die Ethylenkonzentration im Obst messen kann. Neuer Sensor überwacht Reifeprozess von Obst <% image name="Obstsensor" %><p> <small> Im Sensor legt die Strahlung einen Weg von über 3 m zurück, obwohl die Messzelle nicht größer ist als eine Zigarettenschachtel. © Fraunhofer IPM </small> <table> <td width="120"></td><td> <b>Obstgroßhändler</b> begasen grüne Bananen oder Tomaten mit Ethylen, um diese schneller reifen zu lassen - so entwickeln die Früchte ihre typische gelbe oder rote Farbe. Umgekehrt halten die Großhändler die Ethylenkonzentration in den Lagerhallen niedrig, wenn sich das Obst noch lange halten soll. Bei beiden Prozessen ist Fingerspitzengefühl gefragt. </td> </table> Der nun entwickelte Sensor ist deutlich kompakter und mit rund 1.000 € auch wesentlich günstiger als herkömmliche komplexe Messsysteme, die ein Zehnfaches kosten. Seine Kernstücke sind ein Infrarot-Strahler, ähnlich einem Wärmestrahler, der Strahlung verschiedener Wellenlänge abgibt, und ein Filter, der nur die Strahlung mit einer Wellenlänge von 10,6 Mikrometern hindurch lässt. Der Filter ist notwendig, da Ethylen Strahlung dieser Wellenlänge absorbiert. Je mehr Ethylen in der Luft ist, desto weniger Strahlung kommt beim Detektor an, der ebenfalls im Sensor integriert ist. Die Methode zur Konzentrationsmessung wird bereits für CO<small>2</small> verwendet. "Bei Ethylen liegt die Herausforderung darin, dass die Wellenlänge mit 10,6 Mikrometern sehr groß ist. Wir mussten sicherstellen, dass die Strahlung einen sehr langen Weg durch die Luft zurücklegen kann - nur so können wir den Effekt und damit die Ethylenkonzentration gut messen", sagt Wöllenstein. Mit vergoldeten Spiegeln lenken die Forscher die Strahlung so ab, dass sie im Sensor einen Weg von mehr als 3 m zurücklegt. Auch den Infrarotstrahler haben sie optimiert: Er strahlt möglichst viel Wärme in der passenden Wellenlänge ab. Einen Prototypen des Sensors gibt es bereits. In etwa 2 Jahren könnte der Sensor Obstgroßhändlern Aufschluss darüber geben, wie weit sie den Ethylenhahn aufdrehen oder die Zufuhr drosseln müssen.

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