Das EU-Projekt <a href=http://www.helicas-project.de>HELICAS</a> hat sich in den letzten beiden Jahren mit der nachhaltigen Nutzung von Sonnenblumen beschäftigt. 12 Projektpartnern haben nun neue Perspektiven für das Recycling dieser Biomasse vorgelegt - unter anderem für die Verwendung der gesamten Pflanze in Kosmetika, Lebensmittel oder Tiernahrung.Wege zur nachhaltigen Sonnenblumen-Nutzung<% image name="Sonnenblume" %><p>
<small> In der Regel werden bei der Verarbeitung der Sonnenblume nur die getrockneten Samen verwendet, etwa 95 % der Pflanze bleiben dagegen ungenutzt. </small>
"Blüten, Stängel und Blätter enthalten ebenso zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, die durch Extraktion gewonnen und in Kosmetika, Nahrungsmitteln oder Tierfutter eingesetzt werden können. Auch der durch die Ölpressung entstehende Reststoff, das Sonnenblumenkernmehl, kann weiterverwendet werden", so Projektkoordinator Thomas Dietrich vom ttz Bremerhaven.
In 4 Ländern bauten die Projektpartner unterschiedliche Sorten an, die nicht ausschließlich für die Ölproduktion gezüchtet wurden. Erste Extraktionsergebnisse waren Erfolg versprechend: Auszüge aus den Stängeln der Pflanze konnten bereits in Naturkosmetika mit hautglättender, teilweise sogar heilender Wirkung eingesetzt werden. Die österreichische <a href=http://www.fandler-oil.com>Ölmühle Fandler</a> produzierte biologische Öle, deren guter Geschmack bei einer Verkostung im ttz-Sensoriklabor unter Beweis gestellt wurde. Das ttz selbst stellte Backwaren und Fischfutter unter Verwendung des Sonnenblumenmehls her.
Diese Ergebnisse sowie Hinweise zu Anbau, Ernte und Verarbeitung werden nun von den Partnern europaweit verwertet. Das Projekt wurde mit 565.000 € von der EU gefördert. Aus Österreich waren daran zudem der <a href=http://www.sonnenblumenpark.at>Sonnenblumenpark Tulbing</a>, die <a href=http://www.biofisch.at>ARGE Biofisch</a> sowie <a href=http://www.alchemia-nova.net>ALCHEMIA-NOVA</a> beteiligt. Weitere Partner waren Helmut Lamp (Deutschland), S.C. COMCEREAL S.A. (Rumänien), Ramón García-Martín (Spanien), Phytopatent Agricultural (Ungarn), Primavera Life (Deutschland), Universitatea de Stiinte Agricole si Medicina Veterinara (Rumänien) und die Szent Istvan University (Ungarn).
Brauereien könnten bald neben traditionellem Bier ein weiteres Naturprodukt anbieten, das ohne Alkohol und ohne bitteren Geschmack des Hopfens auskommt. Johannes Bader entwickelt solche Getränke mit fruchtigem Geschmack an der TU Berlin.Fruchtige Getränke aus der Brauerei<% image name="Sudhaus" %><p>
<small> Gerste keimt, wird getrocknet zu stärkereichem Malz und in Folge durch natürliche Enzyme zu Malzzucker verwandelt. Mit dieser "Würze" werden in der Brauerei sodann die Bierhefen gefüttert, die den Zucker daraus unter anderem zu Alkohol umsetzen. Gleichzeitig entstehen auch andere Substanzen, von denen Forscher inzwischen bis zu 8.000 verschiedene in Bier nachweisen können. </small>
Für sein alkoholfreies Bier hat Johannes Bader spezielle, kaum noch Alkohol liefernde Hefen verwendet, die sodann mit der Würze aus der Bierherstellung angereichert wurden. Zusätzlich kamen Milchsäurebakterien (sie verwandeln den Zucker in der Würze in Milchsäure) sowie Essigsäurebakterien (sie verändern den Zucker nur wenig, erzeugen dabei aber Gluconsäure, die nicht nur einen positiven Einfluss auf den Darm hat, sondern auch giftige Substanzen im Körper unschädlich macht) zum Einsatz. Da in der Würze zudem Mineralstoffe, Vitamine und phenolische Verbindungen vorkommen, erzeugen die Hefen und die beiden Bakterienarten mit traditionellen Methoden ein gesundes Naturgetränk.
Das Problem dabei: Jeder der Mikroorganismen benötigt eine andere Temperatur, einen unterschiedlichen Säuregrad und andere Sauerstoffmengen, um optimal zu arbeiten. Aus einer Sammlung von 2.000 Hefestämmen und 400 Bakterienstämmen mussten daher erst einmal getestet werden, welche von ihnen am besten zusammenwirken.
Für den fruchtigen Geschmack im neuen Designergetränk sorgen ebenso die Hefen, die bei ihrer Arbeit auch noch Ester und Laktone herstellen, die häufig sehr aromatisch schmecken und vielen Früchten ihren fruchtigen Geschmack verleihen.
Einen dritten Vertreter der Kunststoffgattung Polyarylsulfone fügt die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> nun ihren beiden bestehenden Materialien Ultrason S (PSU) und Ultrason E (PESU) hinzu. Beim neuen Familienmitglied handelt es sich um Ultrason P, die erste Type davon heißt Ultrason P 3010. <% image name="BASF_Ultrason_P" %><p>
<small> Ultrason P eignet sich unter anderem für Rohrverbinder. </small>
Ultrason P vereint die hohe Schmelztemperatur von Ultrason E mit der geringen Wasseraufnahme von Ultrason S und bietet darüber hinaus hohe Chemikalienbeständigkeit. Die gute Kerbschlagzähigkeit ist von besonderer Bedeutung, da die meisten amorphen Hochleistungskunststoffe kerbempfindlich sind und an einer Einkerbung durch Schlagbeanspruchung brechen können. Diese Eigenschaft äußert sich in der Messung der Charpy Kerbschlagzähigkeit: Ultrason P erreicht dabei einen Wert, der knapp 10 x so groß ist wie bei anderen amorphen Hochtemperatur-Werkstoffen.
Auch die Heißdampfsterilisierbarkeit ist Ultrason P deutlich besser als bei anderen Vertretern dieser Kunststoffklasse. Selbst die Kombination aus scharfen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und großer Hitze macht Ultrason P nichts aus: Bis zu 2.000 Heißdampf-Zyklen übersteht das Material mühelos. Schließlich zählt auch die inhärente Brandbeständigkeit zu seinen Pluspunkten.
Zu den wichtigsten Einsatzgebieten für Ultrason P gehören Rohrverbinder und Ventile im Sanitärbereich, wo sogar harte Tests mit dem Hammer überstanden werden müssen und 40 Jahre Garantie auf die Eigenschaften des Kunststoffproduktes keine Seltenheit sind. Im Flugzeugbau wird besonders auf Brandsicherheit Wert gelegt, daher bietet Ultrason P, das im Brandfall nur wenig Wärme und kaum Schadstoffe freisetzt, optimale Voraussetzungen.
Sitz- und Lampenverkleidungen, Lüftungsventile und Handgepäckfächer aber auch Lebensmittelschalen im Flugzeug sind mögliche Anwendungen. Bei der Milchherstellung in der Landwirtschaft ist die Anforderung an Sterilisierbarkeit und Reinigungsmittelbeständigkeit sehr hoch, daher lässt sich der neue Spezialkunststoff auch für transparente Teile an Melkanlagen sehr gut verwenden. Die Zulassungen für den Kontakt mit Lebensmitteln und Trinkwasser laufen.
<small> Produziert wird der neue Kunststoff in der Ultrason-Fabrik der BASF in Ludwigshafen, die gerade von 6.000 auf 12.000 t Jahresproduktionskapazität erweitert wird. Neben einer transparenten Type wird es ein weiß und ein schwarz eingefärbtes Ultrason P 3010 geben. </small>Ultrason P: Neuer BASF-Hochleistungskunststoff
Für das bisher erfolgreich für die Alzheimer-Therapie eingesetzte Galantamin zeichnen sich Nervengas-Vergiftungen als neue Anwendung ab - die US-Firma <a href=http://countervailcorp.com>Countervail</a> hat sich die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte dafür exklusiv gesichert. <a href=http://www.sanochemia.at>Sanochemia</a> plant den Einstieg bei Countervail. Sanochemia erhofft neue Galantamin-Anwendungen<% image name="Galantamin" %><p>
Tabun, Sarin, Soman und VX sind die bekanntesten Vertreter der schon in geringer Konzentration tödlich wirkenden Kampfstoffe. Nach <a href=http://countervailcorp.com/PAPERS/PRESENTATION%20PRESS%20RELEASE.pdf>publizierten</a> und international patentierten Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern der University of Maryland in Baltimore kann Galantamin dagegen sowohl vorbeugenden Schutz bieten als auch – bei Einnahme unmittelbar nach erfolgter Vergiftung – die Symptome lindern und die Sterblichkeit stark verringern. Zudem könne Galantamin die irreversiblen Hirnschäden, die oft auch bei an sich geringfügigen Kampfstoff-Vergiftungen als Spätfolge auftreten, verhindern oder begrenzen.
Experten schätzen den diesbezüglichen Bedarf an Galantamin um ein vielfaches höher ein als bei Alzheimer. Galantamin könnte demnach eine bedeutende Rolle im militärischen Bereich wie auch im Zivilschutz spielen. Aber auch in der Landwirtschaft, wo vielfach Insektizide mit einem ähnlichen Wirkmechanismus ohne entsprechenden Personenschutz versprüht werden, besteht Bedarf an einem Antidot, wie Galantamin es ist.
Sanochemia will sich nun über ihre US-Tochter mit rund 40 % am Stammkapital von Countervail beteiligen. Eine Zusammenarbeit von Countervail mit der Uni Maryland ist geplant, gute Kontakte zur US-Armee und zum Department of Homeland Security bestehen ebenfalls. Sanochemia wird im Rahmen ihrer Wirkstoff-Synthese im burgenländischen Neufeld den Galantamin und die benötigten galenischen Entwicklungen für die Kampfstoff-Antidot-Präparate bereit stellen.
Die <a href=http://www.leoni.com>LEONI Bordnetz-Systeme GmbH</a> hat mit <a href=http://www.bayer-baysystems.com>Bayer MaterialScience</a> Kabelsatz und Crashpad in einer einzigen Polyurethan-Lösung integriert, was insgesamt zu einer schnelleren Montage führt.<% image name="Bayer_Crashpad" %><p>
<small> Die Integration von Kabelsträngen in Polyurethan-Hartschaumpolstern im Automobilinnenraum ermöglicht eine schnellere Montage. </small>
Polster aus Polyurethan-Hartschaum (Crashpads) werden im Automobil-Innenraum eingesetzt, um bei einem Unfall die Kraft des Aufpralls zu vermindern - als Seitenaufprallschutz in Türen, an der A-Säule, im Dachhimmel sowie im vorderen Teil der Kabine.
Auch in Kabelsätzen wird Polyurethan-Schaum verwendet, um die darin gebündelten Leitungen zu schützen und die Montage der Kabelstränge zu erleichtern. Zudem ermöglicht der Werkstoff dabei die Integration von Befestigungselementen und gewährleistet die Wasserabdichtung in Längsrichtung.
Da an den mit Crashpads gepolsterten Stellen häufig auch Kabelstränge verlaufen, bot es sich an, beides zu verbinden und die lebensrettenden Kissen direkt an die Kabelsätze anzuschäumen.BaySafe: Crashpad mit integriertem Kabelstrang
Forschern der Uni Erlangen-Nürnberg ist es gelungen, ein Zuckermolekül zu entschlüsseln, das Autoimmunkrankheiten wie Arthritis, Multiple Sklerose oder die Systemerkrankung SLE (Lupus Erythematodes) auslösen kann. Die Studie der Arbeitsgruppe um Falk Nimmerjahn weckt Hoffnungen auf neue Therapien. <% image name="Nimmerjahn1" %><p>
<small> Falk Nimmerjahn, Inhaber der Professur für Experimentelle Immunologie und Immuntherapie an der Uni Erlangen-Nürnberg. </small>
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<td> Normalerweise erkennen Antikörper Bakterien und Viren und schützen den Körper so vor unerwünschten Eindringlingen. Bei Autoimmunerkrankungen richten sich Antikörper plötzlich gegen gesundes Gewebe und zerstören es. So werden sie zu Autoantikörpern, die Arthritis oder MS zur Folge haben. </td>
<td> Nun fand man heraus, dass bestimmte Zuckermoleküle die Autoantikörper regulieren. Denn Antikörper enthalten neben Eiweiß auch Zuckerseitenketten, die wiederum aus mehreren Zuckerresten wie Sialinsäure und Galaktose bestehen. </td>
</table>
In Versuchen an Mäusen zeigte sich, dass insbesondere <b>Sialinsäurereste</b> eine Schlüsselfunktion haben: Wenn diese Zuckerreste in den Antikörpern fehlen, können die Autoantikörper ihr zerstörerisches Potenzial voll entfalten - es kommt zu einer starken Interaktion mit bestimmten zellulären Rezeptoren - den Fc-Rezeptoren - und zur Zerstörung von gesundem Gewebe.
Damit tun sich für die Therapie von Autoimmunerkrankungen neue Wege auf: Zum einen könnte die Interaktion der selbstreaktiven Antikörper mit Fc-Rezeptoren blockiert werden, zum anderen könnten Veränderungen in den Zuckerresten dieser Antikörper einen Therapieansatz liefern.
Gegen Autoimmunerkrankungen werden derzeit intravenöse Hochdosistherapien mit IgG-Immunglobulinen angewendet. Dieses Serum wird aus dem Blut vieler tausender Spender gewonnen und ist entsprechend teuer. "Bei unseren Untersuchungen im Tiermodell stellte sich heraus, dass eine Anreicherung des Serums mit Sialinsäure-reichen IgG-Antikörpern eine zehn bis zwanzigfach verbesserte Wirkung zur Folge hatte", sagt Nimmerjahn.Zucker als Schlüssel zu Autoimmunkrankheiten
Im Auftrag vom <a href=http://www.managementclub.at>Managementclub</a> hat das Internationale Central Europa Institut 1.239 Entscheidungsträger zum Internationalisierungsgrad der österreichischen Wirtschaft befragt. Resultat: Zum viel diskutierten Offshoring hat sich auch eine Gegenbewegung etabliert. Österreich ist zu einem attraktiven "Inshoring-Standort" geworden. <table>
<td> Bei diesen Betriebsansiedelungen ausländischer Unternehmen in Österreich handelt es sich primär um wissens- und kapitalintensive sowie hochtechnologische Wertschöpfungsprozesse. An erster Stelle stehen bei diesen <b>Inshoring-Aktivitäten</b> der vergangenen 5 Jahre (2002-2006) Unternehmen aus Deutschland (50,6 %) gefolgt von den USA (9,6 %), Italien (8,3 %) und Japan (7,7 %).<br>Gleichzeitig etablierte sich in den letzten Jahren die <b>Globalisierung in die Gegenrichtung</b>. </td>
<td><% image name="Ikrath" %></td>
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<small> Michael Ikrath vom Managementclub empfiehlt als Teil der Steuerreform 2010, dass der Spitzensteuersatz für Einkommen und Löhne bis zu 100.000 € die 40 %-Marke nicht übersteigen soll und dass der allgemeine Spitzensteuersatzes von derzeit 50 auf maximal 43 % gesenkt wird. </small>
Denn mehr und mehr Ostfirmen entdecken Österreich als attraktiven Standort und sehen Österreich als ersten Markt bei einer Expansion in die EU-Kernländer. Dabei sind es vor allem ungarische und tschechische Firmen, gefolgt von Unternehmen aus Russland und der Ukraine, die im Zuge einer Expansion den Sprung nach Österreich tätigen.
Für Österreich sprechen nach Meinung der befragten Entscheidungsträger vor allem die gute Infrastruktur (56,5 %), die Verfügbarkeit hochqualifizierter Arbeits- und Führungskräfte (54,3 %), die Höhe der Steuern und Abgaben (45,7 %) sowie die Brückenfunktion Österreichs zwischen der "neuen" und der "alten" EU.Neues Phänomen: Globalisierung von Ost nach West