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November 23rd, 2006

Nether-Flex: Unzugängliche Ventile leicht bedienen

<a href=http://www.netherlocks.com>Netherlocks</a> hat ein flexibles Schaftsystem entwickelt, mit dem sich Ventile an kompliziert erreichbaren Stellen leichter bedienen lassen. Nether-Flex: Unzugängliche Ventile leicht bedienen <% image name="Nether-Flex" %><p> <small> Nether-Flex: Rückt problematische Ventile in angenehme Reichweite und macht Gerüste überflüssig. </small> Kompakt gebaute Prozessanlagen müssen oft trotz sorgfältigster CAD-Planung nach der ersten Inbetriebnahme noch einmal verändert werden, da betriebstechnische Schwächen festgestellt wurden. Schwer erreichbare Handräder machen dabei am häufigsten Probleme: Ventile sind entweder zu hoch, zu tief oder hinter einer Brandschutzwand angebracht. Die Antwort von Netherlocks darauf lautet "Dualisation" in Form von "Nether-Flex". Das System besteht aus einer Bedienereinheit, die an einer leicht erreichbaren Position aufgestellt ist, einer zweiten Einheit, die an der jeweiligen Armatur montiert ist, und einer flexiblen Verbindung zwischen den beiden Stationen. In die Bedienerstation selbst ist ein Zähler mit leicht verstellbaren Sollwerten integriert, die anzeigt, ob das Ventil geöffnet oder geschlossen ist. Das Produkt eignet sich für den Einsatz in allen extremen Umgebungen und hat einen Betriebstemperaturbereich von -30 bis +80 &deg;C.

CAC startet Chemieanlage in Sibirien

Die Chemieanlagenbau Chemnitz (<a href=http://www.cac-chem.de>CAC</a>) hat nach zweieinhalb Jahren Planung und Bau mit russischen Spezialisten eine Chloralkalielektrolyse in Sajansk (Irkutsk) in Betrieb genommen. CAC startet Chemieanlage in Sibirien <% image name="CAC_Sajansk" %><p> Damit wurde zum ersten Mal auf russischem Boden eine veraltete Quecksilberelektrolyse durch eine moderne Membranelektrolyse ersetzt. Diese Technologie sei vor allem durch eine 30 % bessere Stromausbeute, erheblich weniger Platzbedarf und äußerst geringe Umweltbelastungen gekennzeichnet. Das erzeugte Chlor wird vollständig am Standort für die Herstellung von PVC genutzt. Die neue Anlage soll den Produktionsprozess wirtschaftlicher machen und damit den Chemiestandort Sajansk - im Einzugsgebiet des Baikalsees - sichern.

Forscher entwickeln Bademode, die nicht nass wird

Zdenek Cerman und seine Kollegen von der Uni Bonn und dem Institut für Textil- und Verfahrenstechnik in Denkendorf haben einen Stoff entwickelt, der 4 Tage lang in unbewegtem Wasser liegen kann, ohne nass zu werden. Forscher entwickeln Bademode, die nicht nass wird <% image name="Wasserjagdspinne" %><p> <small> Der Wasserjagdspinne dient ihr silbriger Mantel aus Luft ebenfalls als Sauerstoffflasche. © Nees-Institut, Boris Striffler </small> "Oberflächen, die nicht nass werden, sind in der Natur gar nicht so selten", erklärt Cerman. "Es gibt sogar Pflanzen, deren Oberfläche noch nach 17 Tagen unter Wasser von einem Luftpolster überzogen ist." Cerman hat rund 25 Pflanzen- und Tierarten unter die Lupe genommen. Gefunden hat er dabei etwa auf der Bauchseite der Grundwanze (Aphelocheirus aestivalis) zahlreiche kurze gebogene Haare, die sich wie die Bügel eines Fangeisens über die Luftschicht legen und so verhindern, dass diese davongespült wird. Diesen Mechanismus haben die Forscher sodann auf Textilien übertragen. Ziel ist die Entwicklung schnell trocknender Badeanzüge. Die Forscher haben ihre Idee inzwischen patentiert. "Wir haben bereits einen Stoff herstellen können, der selbst nach 4 Tagen unter Wasser noch absolut trocken ist, 10 x länger als heute erhältliche Hightech-Textilien." In bewegtem Wasser ist die Luftschicht allerdings deutlich schneller verschwunden. Für Bikinis oder Boxershorts ist dieser Stoff zudem noch zu steif - er ähnelt eher einer Zeltplane als einem anschmiegsamen Gewebe. In den Labors wartet aber schon ein flexibler Nachfolger des ersten Prototyps auf seinen ersten Einsatz. Ein dünner Gasfilm kann darüber hinaus auch die Reibung von Oberflächen in Flüssigkeiten drastisch vermindern. Dieser Effekt ist daher auch für den Schiffsbau oder für die Konstruktion reibungsarmer Rohrleitungen interessant.

Siemens-Heizkraftwerk mit Nutzungsgrad von 92 %

Der schwedische Energieversorger <a href=http://www.goteborgenergi.se>Goeteborg Energi</a> weihte das von <a href=http://www.powergeneration.siemens.com>Siemens Power Generation</a> errichtete 260 MW-Heizkraftwerk Rya in Göteborg ein. Dank Kraft-Wärme-Kopplung erreicht die Anlage einen Brennstoffausnutzungsgrad von 92,5 %. Siemens-Heizkraftwerk mit Nutzungsgrad von 92 % <% image name="Kraftwerk_Rya" %><p> Damit können pro Jahr bis zu 600.000 t CO<small>2</small> eingespart werden. Die mit Erdgas befeuerte Anlage wird nach der Inbetriebnahme im Dezember bis zu 35 % des Wärmebedarfs und 30 % des Strombedarfs Göteborgs decken. Das Heizkraftwerk Rya am Fluss Goeta direkt im Hafengebiet Göteborgs ist das erste große Kraftwerksprojekt, das in Schweden seit 20 Jahren realisiert worden ist. Durch die Kombination der Gasturbine, die für die Stromproduktion eingesetzt wird, mit einer Dampfturbine, die sowohl Strom als auch Fernwärme erzeugt, arbeitet die Anlage besonders wirtschaftlich. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird die Abwärme der Gasturbine direkt an den Dampferzeuger abgeben, was den Wärmeverlust minimiert und den Wirkungsgrad optimiert. <small> Im Januar 2004 erhielt Siemens PG den Auftrag zur Errichtung des Kraftwerks. Der Lieferumfang von Siemens umfasste drei 45-MW-Gasturbinen, eine SST-900 Dampfturbine mit einer Leistung von 141 MW sowie die Abhitzedampferzeuger. Im Auftrag enthalten waren ebenfalls die Montage und Inbetriebnahme, zusätzlich vereinbarte Siemens einen Wartungsvertrag für 15 Jahre. </small>

Bayer verkauft H. C. Starck für 1,2 Mrd €

<a href=http://www.bayer.de>Bayer</a> will <a href=http://www.hcstarck.de>H. C. Starck</a> für 1,2 Mrd € an die beiden Finanzinvestoren <a href=http://www.adventinternational.com>Advent</a> und <a href=http://www.carlyle.com>Carlyle</a> verkaufen und mit dem Erlös zur Finanzierung der Schering-Akquisition beitragen. Bayer verkauft H. C. Starck für 1,2 Mrd € <% image name="HCStarck_Brennstoffzellen" %><p> <small> Forscher von H.C. Starck entwickeln etwa Materialien und Komponenten für die oxidkeramische Hochtemperatur-Brennstoffzelle. Ihr Vorteil: Sie erzeugt nicht nur Strom, die Abwärme kann auch noch zum Heizen von Häusern genutzt werden. </small> Das Transaktionsvolumen setzt sich aus einer Barkomponente von mehr als 700 Mio € sowie der Übernahme von Finanzverbindlichkeiten und Personalverpflichtungen von rund 450 Mio € zusammen. Die Nettoverschuldung von Bayer reduziert sich damit um rund 1 Mrd €. Der Buchgewinn beträgt rund 150 Mio €. Der Verkauf soll Anfang 2007 abgeschlossen werden. Advent und Carlyle kündigten an, das Geschäft von H. C. Starck weiterentwickeln zu wollen. Das Unternehmen soll innerhalb von 3 bis 5 Jahren börsenfähig werden. H. C. Starck hat seinen Sitz in Goslar und produziert Metall- und Keramikpulver, Spezialchemikalien sowie Bauteile aus Ingenieurkeramik und Refraktärmetallen. 2005 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 3.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 920 Mio €. H. C. Starck ist an 15 Standorten in Europa, Asien und Nordamerika vertreten. <small> Bayer hatte im März angekündigt, seine Töchter H. C. Starck und Wolff Walsrode zu veräußern, um mit dem Erlös die Akquisition von Schering mitzufinanzieren. Bislang gehören die beiden Gesellschaften zum Teilkonzern Bayer MaterialScience. Dieser wird sich in Zukunft auf seine Kerngeschäfte konzentrieren. </small>

Ölfeldchemikalien machen Ölförderung effizienter

Der Druck eines Ölfelds presst nur die ersten 3 % eines Vorkommens an die Oberfläche, mit traditioneller Pumpentechnik lassen sich 10 bis 20 % erschließen. Um zumindest an einen Teil des verbleibenden Öls zu gelangen, bedarf es dagegen der Unterstützung durch eine Reihe an Ölfeldchemikalien. Ölfeldchemikalien machen Ölförderung effizienter <% image name="BASF_Oelpumpe" %><p> Die Produktpalette der BASF an Ölfeldchemikalien is so vielfältig wie der begehrte Rohstoff selbst. Denn Öl ist nicht gleich Öl, aus jeder Quelle sprudelt das schwarze Gold anders. Das Spektrum reicht von zähflüssigen, fast teerartigen Schwerölen, bis zu sehr leichten, teefarbenen Varianten. Und jedes Mal kommen von der Bohrung bis zur Förderung speziell darauf abgestimmte Ölfeldchemikalien zum Einsatz: Der Bohrkopf muss gekühlt und geschmiert, das Bohrklein dispergiert und nach oben gespült werden – den technischen Ablauf optimieren Zusätze zur Bohrspülflüssigkeit, die im geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Andere Chemikalien verhindern ein Quellen des umgebenden Gesteins, das sonst den Bohrer einklemmen oder gar abbrechen lassen könnte. Doch mit dem bloßen Bohren ist es nicht getan. Die Bohrlöcher müssen bis zur ölführenden Schicht mit einem Ringmantel aus <b>Beton</b> abgesichert werden. <b>Additive</b> der BASF steuern dabei die Fließfähigkeit und Abbindezeit des Betons und ermöglichen so eine optimale Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten. Auch wenn die Bohrung endlich zur Lagerstätte vorgedrungen ist, bedarf es oft raffinierter Tricks der Ingenieure. Denn Öl lagert nicht in unterirdischen Seen, die man einfach so leer pumpen kann. Vielmehr ist es in porösem Gestein eingeschlossen, das seinen Schatz nur widerstrebend freigibt. Damit das Öl reichlicher fließt, erweitert man die winzigen Poren des Kalksteins mit <b>Salzsäure</b>. Die greift jedoch nicht nur den Kalk, sondern auch die Ölförderanlagen an – Korrosionsinhibitoren der BASF schützen die empfindliche Technik, indem sie einen dünnen Schutzfilm auf dem Metall bilden. Damit sich die so geweiteten Poren unter dem Gewicht der darüberliegenden Gesteinsmassen nicht wieder verschließen, bedarf es wiederum spezieller Stützmaterialien. Zu diesen sogenannten <b>Proppants</b> gehören die Spezialsande der jüngst von BASF übernommenen Engelhard. Der spezielle Sand lässt sich wie eine Flüssigkeit um die Bohrung herum in die entstandenen Poren pumpen und sorgt dort für ein Maximum an Zwischenräumen zum Durchlassen des Öls von der Lagerstätte zum Förderrohr. In der Regel wird der schon bald abnehmende Eigendruck der Lagerstätte aufrechterhalten, indem man über Injektionsbohrungen am Rand des Ölfelds Wasser in die Lagerstätte presst. Dieses vermischt sich jedoch mit dem geförderten Rohöl – bis zu 95 % Wasseranteil sind dabei nicht außergewöhnlich. Jetzt schlägt die Stunde der maßgeschneiderten <b>Spalter</b>, spezieller Tenside der BASF, die die Abtrennung von Öl und Wasser erheblich beschleunigen. Spalter sind mit die wichtigsten Produkte in unserem Portfolio, sie machen etwa 40 % aller Ölfeldchemikalien aus. Und das, obwohl bereits 10 bis 15 g davon reichen, um 1 t Öl-Wasser-Gemisch zu trennen. BASF beliefert diese Chemikalien an international agierende Servicefirmen, deren Experten die jeweils benötigten Formulierungen für die großen Ölgesellschaften direkt am Bohrloch zubereiten. Der weltweite Markt für Ölfeldchemikalien besitzt inzwischen ein Volumen von rund 4 Mrd $, bei einem geschätzten jährlichen Wachstum von 5 %. Durch die Übernahme von Engelhard und der Bauchemie-Sparte der Degussa hat die BASF ihr Know-how bei Spezialsanden, Additiven für das Betonieren und bei Polymeren für Bohrspülflüssigkeiten ausgebaut. <% image name="BASF_Oelfeldchemikalien_Grafik" %><p> <small> In der Primärphase bringen der Eigendruck der Lagerstätte und einfache Pumptechnik bis zu 10 bis 20 % des Öls an die Oberfläche. In der Sekundärphase wird der notwendige Druck mit eingepumptem Wasser aufrechterhalten, um so viel Öl wie möglich aus dem Reservoir auszufluten. Aufwendige Verfahren wie das Einblasen von heißem Wasserdampf ermöglichen in der Tertiärphase der Ölförderung eine weitere Gewinnung des tief und fest in den Gesteinsporen steckenden Öls – doch mindestens die Hälfte des Vorkommens bleibt für immer im Boden. </small>

November 22nd

ALSA 2006 - gelungene Premiere:<br> 10.000 € Forschungspreis für Nachwuchswissenschafter

Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft genossen anlässlich der erstmaligen Verleihung des Austrian Life Science Award – ALSA 2006 – am 21. November 2006 einen gelungenen Abend im Wiener Museumsquartier. <% image name="Alsa6" %><p> <small> Novomatic-CEO Dr. Franz Wohlfahrt, Preisträger Dr. Herbert Oberacher, Chemie Report-Herausgeber Josef Brodacz. </small> Novomatic-Vorstandsvorsitzender Dr. Franz Wohlfahrt, Hauptsponsor des mit 10.000 € dotierten Forschungspreises für ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeiten, überreichte das Preisgeld an Dr. Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck. „Die außerordentlich positive Resonanz beweist, dass unser Engagement im Bereich der Förderung der Wissenschaft durchaus gerechtfertigt ist. Das Ergebnis zeigt deutlich, welche wissenschaftlichen Schätze in Österreich verborgen sind“, so Wohlfahrt. <b>Wissenschaft öffentlich machen.</b> „Grundlage der Bewertung waren wissenschaftliche Exzellenz, praktische Umsetzbarkeit und Originalität der eingereichten Arbeiten“, erläutert Chemie Report-Herausgeber Josef Brodacz, der den ALSA initiierte. „Forschungspreise sind ein geeignetes Instrument, um wissenschaftliche Aktivitäten aus ihrem Elfenbeinturm herauszuholen und einem breiten Zielpublikum bekannt zu machen. Gerade mit einem branchenfremden Sponsor wie Novomatic dokumentieren wir eindrucksvoll, dass Life Sciences ein gesamtgesellschaftliches Thema sind“, betont Brodacz. Zusätzlich wurde der ALSA 2006 von Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus, Bayer Austria und VWR unterstützt. Ausgezeichnet wurde Oberacher für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der DNA-Sequenzvariationen. „Durch die gemeinsamen Anstrengungen einer Reihe von Forschergruppen weltweit konnte das menschliche Genom nahezu vollständig entschlüsselt werden. Die gesamte DNA-Sequenz wurde über Internetdatenbanken öffentlich zugänglich gemacht. Dieser wissenschaftliche Meilenstein bedeutet aber nicht das Ende der Genomforschung“, erklärt der Preisträger. <% image name="Alsa5" %><p> <small> Preisträger Dr. Herbert Oberacher, Novomatic-CEO Dr. Franz Wohlfahrt, Moderatorin Regina Preloznig. </small> Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms markiert eine wichtige Zwischenstufe auf dem Weg hin zum Verständnis der komplexen Abläufe innerhalb des menschlichen Organismus. Die Suche nach den Unterschieden, den so genannten DNA-Sequenzvariationen, die jedes menschliche Individuum einzigartig machen, rücken nun in den Mittelpunkt. Zur Erkennung der Sequenzvariationen sind leistungsfähige Verfahren notwendig. „Das von uns entwickelte Verfahren ICEMS beruht auf der Bestimmung der molekularen Masse von DNA-Molekülen, das heißt, DNA-Moleküle werden abgewogen“, gibt Oberacher Einblick. In Zusammenarbeit mit dem Industriepartner Applied Biosystems und auf Basis einer Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) konnte gezeigt werden, dass ICEMS weltweit zu den leistungsfähigsten DNA-Analysemethoden zählt. Breite Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich beispielsweise in der forensischen Personenidentifizierung oder in der medizinischen Diagnostik. <% image name="Alsa4" %><p> <small> Prof. Nikolaus Zacherl (Juror), Dr. Daniela Piazolla (nominiert), Dr. Kilian Stöcker (nominiert), Dr. Herbert Oberacher (Preisträger), Dr. Franz Wohlfahrt (Novomatic-CEO), Regina Preloznig (Moderatorin), Dr. Sabine Herlitschka (Jurorin), ALSA-Initiator Josef Brodacz (Hrsg. Chemie Report), Prof. Josef Penninger (key note speaker), Prof. Peter Swetly (Juror)". </small> <b>Hohe Qualität der Einreichungen</b>. Insgesamt wurden 28 Arbeiten eingereicht, allein 6 von Vertretern der Medizinischen Universität Innsbruck. Erfreulich hoch war auch die Zahl der Einreichungen von weiblichen Forschern: Der Frauenanteil liegt bei 21 %. Zur Einreichung zugelassen waren abgeschlossene Dissertationen sowie eine oder mehrere zusammenhängende eigenständige Publikationen in einem wissenschaftlichen Journal oder eingereichte Patentanmeldungen. Über die Preiswürdigkeit der Bewerbungen und die endgültige Preisvergabe entschied eine prominent besetzte Fachjury: Dipl.-Ing. Dr. Sabine Herlitschka, FFG/Europäische und Internationale Programme, Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Peter Swetly, Veterinärmedizinische Universität Wien, und Prof. Dr. Nikolaus Zacherl, IMG – Institut für Medizinische Genomforschung PlanungsgesmbH. <% image name="Alsa3" %><p> <small> Mehr als 200 Gäste lauschten angeregt der key note von Prof. Josef Penninger zum Thema "Wissenschaft und Zufall". </small> <b>Ein neuer „Stern“ am Wissenschaftshimmel.</b> Eine kleine astronomische Sensation und besondere Überraschung für Festredner Prof. Josef Penninger, Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, war die Widmung eines Kleinplaneten mit der offiziellen Nummer 48801 der „International Astronomical Union“ , den Elektrotechniker und Hobbyastronom Erich Meyer am 22. 10. 1997 von der Sternwarte im oberösterreichischen Davidschlag aus entdeckt und nach dem international renommierten österreichischen Wissenschafter Penninger benannt hat. ALSA 2006 - gelungene Premiere:<br> 10.000 € Forschungspreis für Nachwuchswissenschafter

Branchen-Umfrage: Biokunststoff-Industrie im Aufwind

Die Biokunststoffindustrie erfährt im Jahr 2006 eine teilweise boomartige Marktentwicklung in Europa. Dies schließt der Industrieverband <a href=http://www.european-bioplastics.org>European Bioplastics</a> aus einer aktuellen Umfrage unter seinen 66 Mitgliedern. Branchen-Umfrage: Biokunststoff-Industrie im Aufwind <% image name="Biokunststoffe_Huhtamaki" %><p> <small> Biokunststoffe können für Becher, Folien und weiteres Verpackungsmaterial sehr gut eingesetzt werden. Insbesondere bei Bioverpackungen erwarten Hersteller 2006 Zuwächse von zum Teil mehr als 100 % im Vergleich zum Vorjahr. © Huhtamaki </small> Die Biokunststoffindustrie berichtet in einem vorzeitigen Jahresrückblick auf das Jahr 2006 von einem starken Schub bei der Nachfrage. In allen Produktbereichen ist das Interesse der Anwender gewachsen. Bei Folienverpackungen aus Biokunststoffen könne angesichts des erheblichen Wachstums fast schon von einem beginnenden Boom gesprochen werden. Die Gründe dafür: Das gestiegene Umweltbewusstsein vieler Verbraucher, die wachsende Bereitschaft von Unternehmen, eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und der starke Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen. "Biokunststoffe werden als innovative Lösung und Ausweg angesehen", so Harald Kaeb, Vorsitzender des Verbands. Ähnlich wie Ökolebensmittel oder Bioenergie sind Biokunststoffe ein Resultat des Bewusstseinswandels in der Wirtschaft und Gesellschaft. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sowie die biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vieler Biokunststoffprodukte stellen wirkungsvolle Verkaufs- und Nutzungsargumente und dar. Durch die fortschreitende technische Entwicklung gelingt es zudem immer besser, die speziellen Materialeigenschaften von Biokunststofffolien in Anwendungsvorteile zu übersetzen. Dazu zählen die oft sehr gute Bedruckbarkeit ohne Vorbehandlung, der besondere Glanz oder die Barriereeigenschaften gegenüber Gasen, Ölen und Fetten. Diese Vorteile lassen sich besonders beim Verpacken von frischen Lebensmitteln nutzen. Produkte wie Tragetaschen, die auch als Bioabfallsäcke zuhause verwendbar sind, sowie Cateringartikel und Mulchfolien profitieren nach Gebrauch von der möglichen biologischen Abfallverwertung. Am deutlichsten wird der Trend in Großbritannien sichtbar: Im Pionierland für Bioverpackungen in Europa hatte eine führende Supermarktkette im September angekündigt, 500 Produktlinien auf Bioverpackungen umzustellen und so 4.000 t fossile Kunststoffe pro Jahr einzusparen. Andere britische Handelsketten wollen nun ebenfalls ihr Sortiment erweitern. Noch liegt der Marktanteil von Biokunststoffen am gesamten Kunststoffverbrauch in Europa bei unter 1 % - durch die wachsende Nachfrage werden in der Biokunststoffindustrie aber bereits weltweit weitere Kapazitäten aufgebaut. Die Unternehmen der Branche rechnen auch 2007 mit einer stark positiven Entwicklung.

ALSA 2006 - gelungene Premiere:<br> 10.000 € Forschungspreis für Nachwuchswissenschafter

Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft genossen anlässlich der erstmaligen Verleihung des Austrian Life Science Award – ALSA 2006 – am 21. November 2006 einen gelungenen Abend im Wiener Museumsquartier. <% image name="Alsa6" %><p> <small> Novomatic-CEO Dr. Franz Wohlfahrt, Preisträger Dr. Herbert Oberacher, Chemie Report-Herausgeber Josef Brodacz. </small> Novomatic-Vorstandsvorsitzender Dr. Franz Wohlfahrt, Hauptsponsor des mit 10.000 € dotierten Forschungspreises für ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeiten, überreichte das Preisgeld an Dr. Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck. „Die außerordentlich positive Resonanz beweist, dass unser Engagement im Bereich der Förderung der Wissenschaft durchaus gerechtfertigt ist. Das Ergebnis zeigt deutlich, welche wissenschaftlichen Schätze in Österreich verborgen sind“, so Wohlfahrt. <b>Wissenschaft öffentlich machen.</b> „Grundlage der Bewertung waren wissenschaftliche Exzellenz, praktische Umsetzbarkeit und Originalität der eingereichten Arbeiten“, erläutert Chemie Report-Herausgeber Josef Brodacz, der den ALSA initiierte. „Forschungspreise sind ein geeignetes Instrument, um wissenschaftliche Aktivitäten aus ihrem Elfenbeinturm herauszuholen und einem breiten Zielpublikum bekannt zu machen. Gerade mit einem branchenfremden Sponsor wie Novomatic dokumentieren wir eindrucksvoll, dass Life Sciences ein gesamtgesellschaftliches Thema sind“, betont Brodacz. Zusätzlich wurde der ALSA 2006 von Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus, Bayer Austria und VWR unterstützt. Ausgezeichnet wurde Oberacher für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der DNA-Sequenzvariationen. „Durch die gemeinsamen Anstrengungen einer Reihe von Forschergruppen weltweit konnte das menschliche Genom nahezu vollständig entschlüsselt werden. Die gesamte DNA-Sequenz wurde über Internetdatenbanken öffentlich zugänglich gemacht. Dieser wissenschaftliche Meilenstein bedeutet aber nicht das Ende der Genomforschung“, erklärt der Preisträger. <% image name="Alsa5" %><p> <small> Preisträger Dr. Herbert Oberacher, Novomatic-CEO Dr. Franz Wohlfahrt, Moderatorin Regina Preloznig. </small> Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms markiert eine wichtige Zwischenstufe auf dem Weg hin zum Verständnis der komplexen Abläufe innerhalb des menschlichen Organismus. Die Suche nach den Unterschieden, den so genannten DNA-Sequenzvariationen, die jedes menschliche Individuum einzigartig machen, rücken nun in den Mittelpunkt. Zur Erkennung der Sequenzvariationen sind leistungsfähige Verfahren notwendig. „Das von uns entwickelte Verfahren ICEMS beruht auf der Bestimmung der molekularen Masse von DNA-Molekülen, das heißt, DNA-Moleküle werden abgewogen“, gibt Oberacher Einblick. In Zusammenarbeit mit dem Industriepartner Applied Biosystems und auf Basis einer Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) konnte gezeigt werden, dass ICEMS weltweit zu den leistungsfähigsten DNA-Analysemethoden zählt. Breite Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich beispielsweise in der forensischen Personenidentifizierung oder in der medizinischen Diagnostik. <% image name="Alsa4" %><p> <small> Prof. Nikolaus Zacherl (Juror), Dr. Daniela Piazolla (nominiert), Dr. Kilian Stöcker (nominiert), Dr. Herbert Oberacher (Preisträger), Dr. Franz Wohlfahrt (Novomatic-CEO), Regina Preloznig (Moderatorin), Dr. Sabine Herlitschka (Jurorin), ALSA-Initiator Josef Brodacz (Hrsg. Chemie Report), Prof. Josef Penninger (key note speaker), Prof. Peter Swetly (Juror)". </small> <b>Hohe Qualität der Einreichungen</b>. Insgesamt wurden 28 Arbeiten eingereicht, allein 6 von Vertretern der Medizinischen Universität Innsbruck. Erfreulich hoch war auch die Zahl der Einreichungen von weiblichen Forschern: Der Frauenanteil liegt bei 21 %. Zur Einreichung zugelassen waren abgeschlossene Dissertationen sowie eine oder mehrere zusammenhängende eigenständige Publikationen in einem wissenschaftlichen Journal oder eingereichte Patentanmeldungen. Über die Preiswürdigkeit der Bewerbungen und die endgültige Preisvergabe entschied eine prominent besetzte Fachjury: Dipl.-Ing. Dr. Sabine Herlitschka, FFG/Europäische und Internationale Programme, Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Peter Swetly, Veterinärmedizinische Universität Wien, und Prof. Dr. Nikolaus Zacherl, IMG – Institut für Medizinische Genomforschung PlanungsgesmbH. <% image name="Alsa3" %><p> <small> Mehr als 200 Gäste lauschten angeregt der key note von Prof. Josef Penninger zum Thema "Wissenschaft und Zufall". </small> <b>Ein neuer „Stern“ am Wissenschaftshimmel.</b> Eine kleine astronomische Sensation und besondere Überraschung für Festredner Prof. Josef Penninger, Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, war die Widmung eines Kleinplaneten mit der offiziellen Nummer 48801 der „International Astronomical Union“ , den Elektrotechniker und Hobbyastronom Erich Meyer am 22. 10. 1997 von der Sternwarte im oberösterreichischen Davidschlag aus entdeckt und nach dem international renommierten österreichischen Wissenschafter Penninger benannt hat. <small> Bilder (frei bei Nennung Chemie Report): </small> <% file name="Alsa1" %> <% file name="Alsa2" %> <% file name="Alsa3" %> <% file name="Alsa4" %> <% file name="Alsa5" %> <% file name="Alsa6" %> ALSA 2006 - gelungene Premiere:<br> 10.000 € Forschungspreis für Nachwuchswissenschafter

Keramik aus Papier: Die Geburt eines neuen Werkstoffs

In der Papiererzeugung kommen bis zu 40 % Füllstoffe zum Einsatz. Sie verringern nicht nur die Kosten, sondern statten das Papier auch mit besonderen Eigenschaften aus. Forscher konnten jetzt den Füllstoffgehalt im Papier auf bis zu 90 % erhöhen. <% image name="Gesintertes_Turbinenrad" %><p> <small> Gesintertes Turbinenrad aus Aluminiumoxid, hergestellt mit dem LOM-Verfahren aus Aluminiumoxidpapier.© PTS </small> Damit wird das Eigenschaftsprofil des Papiers nicht mehr nur ergänzt oder verändert, sondern das Papier nimmt den Charakter des Füllstoffes an: Ein neuer Werkstoff wird geboren. Die hochgefüllten Papiere können trotzdem mittels üblicher Papierherstellungsverfahren (Papiermaschine) erzeugt, beschichtet und geformt werden. Das erlaubt die Realisierung sehr dünnwandiger und komplex geformter Werkstoffstrukturen. Entwickelt wurde die neue Technik zur Herstellung keramischer Bauteile aus sinterfähigen Papieren von Forschern rund um Andreas Hofenauer von der Papiertechnischen Stiftung (PTS) in München. Die dabei erzeugten Papiere werden mit keramischen Füllstoffen bis 85 Massenprozent angereichert, so dass sie in einem Sinterprozess in keramische Werkstoffe umgewandelt werden können. Mögliche Einsatzgebiete reichen von der Energie- und Umwelttechnik über die chemische Reaktionstechnik bis hin zur Medizintechnik. Ein besonders wichtiges Anwendungsfeld dafür ist die Hochtemperaturtechnik. Bei modernen Brenntechniken, etwa für den Schnellbrand von Porzellan, sind großflächige Wärmeschutz-Bauteile (Schotten) notwendig. Sie bestehen aus hochtemperaturbeständigen Werkstoffen und sorgen für die thermische Abgrenzung unterschiedlicher Brennkammerbereiche. Diese Barrieren im Ofeninneren sind mehrere Quadratmeter groß und der Größe des Brennguts angepasst. Sie erleichtern das Stapeln der Ware im Ofen und werden möglichst oft wieder verwendet. <% image name="Gesintertes_Papierschiffchen" %><p> <small> Papierschiffchen aus Aluminiumoxidpapier (rechts ungesintert, links gesintert). </small> Gegenwärtig haben die Schotten eine große Wandstärke von bis zu 6 mm und eine entsprechend große thermische Masse, die zusätzlich zum Brenngut aufgeheizt werden muss. Sinterfähiges Papier kann dagegen so bearbeitet werden, dass hohlräumige Keramikkörper mit geringer thermischer Masse entstehen, die den Energieverbrauch erheblich mindern. Neben großflächigen Leichtbaustrukturen besteht in der keramischen Industrie ein hoher Bedarf an der raschen und günstigen Herstellung von Prototypen und Kleinserien. Entsprechend können sinterfähige Papiere an das Rapid-Prototyping-Verfahren "Laminated Object Manufacturing" (LOM) angepasst werden. Damit können 3D-Strukturen über CAD-Modelle in Schichten zerlegt, die Schichten aus Spezialpapieren zugeschnitten und Schicht auf Schicht übereinander gelegt werden, so dass auch komplexe 3D-Strukturen hergestellt werden können. Durch die Verwendung sinterfähiger Papiere kann die keramische Industrie eine große Bandbreite technischer Keramiken wie Oxide, Carbide und Nitride mit dem gleichen Verfahren herstellen. Da Formgebungsverfahren bisher immer auf das jeweilige Keramiksystem abgestimmt werden mussten, wird mit den sinterfähigen Papieren ein ganz neues Kapitel in der Herstellung keramischer Bauteile aufgeschlagen. Keramik aus Papier: Die Geburt eines neuen Werkstoffs

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