Archive - 2007

January 4th

Synosis untersucht 5 ZNS-Präparate von Roche

<a href=http://www.roche.com>Roche</a> und <a href=http://www.synosis.com>Synosis Therapeutics</a> gaben eine neue Partnerschaft bekannt, die zur Entwicklung von Therapeutika für Schizophrenie, kognitive Störungen, Parkinson, Drogenabhängigkeit und Schmerzen führen könnte. Synosis untersucht 5 ZNS-Präparate von Roche <% image name="Pillen_aboutpixel" %><p> Die breitangelegte Partnerschaft konzentriert sich auf 5 Wirkstoffkandidaten, die Synosis von Roche übernehmen wird. Darunter befinden sich 4 Moleküle aus der Phase I, die auf das zentrale Nervensystem (ZNS) abzielen. Roche hatte die Entwicklung dieser Präparate im Rahmen einer vorangegangenen Prioritätenumschichtung eingestellt. Das Abkommen sieht vor, dass Synosis die klinische Entwicklung und in bestimmten Fällen auch die Vermarktung der Wirkstoffkandidaten für verschiedene Indikationen übernimmt. Roche behält das Einstiegsrecht für 2 ausgewählte Programme. "Durch die Partnerschaft mit Synosis geben wir diesen potenziellen Medikamenten die besten Erfolgschancen und erweitern auf einem wichtigen therapeutischen Feld unsere Innovationsbasis", sagte Peter Hug, weltweit verantwortlich für Pharma-Partnerschaften bei Roche.

January 3rd

Sartorius übernimmt Toha Plast

<a href=http://www.sartorius.com>Sartorius</a> hat mit der Übernahme von Toha Plast seine Position in der Kunststofftechnologie für biopharmazeutische Einwegprodukte gestärkt. Sartorius übernimmt Toha Plast <% image name="Sartorius_Logo" %><p> Toha Plast entwickelt und fertigt Kunststoffkomponenten für die Branchen Medizin und Biotechnologie, beschäftigt in Göttingen 75 Mitarbeiter und verfügt über eine moderne Reinraumfertigung. Im Juli 2006 hatte Sartorius bereits eine kleinere Fertigungsstätte von Toha Plast in Puerto Rico erworben. Die Kunststoff-Komponenten von Toha Plast werden in sämtlichen Einwegprodukten der Biotech-Sparte von Sartorius verbaut - in Filtern, Einwegbioreaktoren oder Einwegbehältern für die Pharmaindustrie. Sartorius-Vorstand Joachim Kreuzburg erwartet bereits 2007 einen positiven Ergebnisbeitrag von der Akquisition.

Einzeller verblüfft durch Eisen-Ausstattung

Der Einzeller Ferroplasma acidiphilum zeigt eine biochemische Ausstattung, die ihn von allen anderen Lebewesen unterscheidet: Er überlebt in Schwefelsäure. Forscher haben nun herausgefunden, dass er nicht nur seine Energie aus der Umwandlung von Eisen gewinnt, sondern das Metall auch als wesentliches Strukturelement verwendet. <% image name="Eisenoxid" %><p> <small> Das Archaebakterium Ferroplasma acidiphilum lebt an Standorten mit eisenhaltigen Erzen oder in säurehaltigen Abflüssen aus dem Bergbau (im Bild ist Eisentrioxid). Und "verarbeitet" tonnenweise Eisen. © Wikipedia </small> "Da der Energiegewinn aus Eisenoxidation sehr gering ist, muss Ferroplasma tonnenweise eisenhaltige Gesteine umwandeln", erklärt Ken Timmis vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. "Es leistet durch seine Stoffwechselaktivitäten eine enorme biochemische und geologische Arbeit." Gemeinsam mit Kollegen der TU Braunschweig und dem CSIC Institute of Catalysis in Madrid hat er die Proteine des Organismus untersucht. Das Ergebnis: Mehr als 80 % davon enthalten Eisenatome. In allen anderen untersuchten Organismen sind eisenhaltige Proteine nur in geringen Mengen vertreten. In den meisten Fällen dienen die Eisenatome als Stabilisatoren, welche die räumliche Struktur der Proteine in Ferroplasma aufrecht erhalten. Die Forscher haben sie "Iron Rivets" getauft. <b>Erze als Quell des Lebens.</b> Die Entdeckung dieser durch "Eisennieten" verstärkten Protein-Maschinerie von Ferroplasma regt zu Schlussfolgerungen über die Frühzeit der Evolution an. Möglich wäre, dass die frühesten biologischen Moleküle auf Oberflächen mit viel Eisen und Schwefel entstanden sind. Erze wie Pyrit, in dessen Nähe Ferroplasma acidiphilum gut wächst, wären also der Katalysator für die Entstehung der frühesten Bausteine des Lebens gewesen. Die ersten Zellen könnten viele chemische Prozesse mit Eisen-Schwefel-Katalyse beibehalten haben; vielleicht benutzten sie Eisen auch als Proteinstruktur-stabilisierendes Element. Später musste die Evolution auf andere Baupläne für die Proteine ausweichen, um eisenarme Habitate besiedeln zu können. "Eine Ausnahme bildet der Lebensraum, in dem Ferroplasma acidiphilum bis heute zu finden ist", so Timmis. "Hier gibt es gelöstes Eisen weiterhin in Hülle und Fülle. Möglicherweise gehört Ferroplasma zu einem evolutionären Zweig des Lebens, der diese Umwelt nie verlassen hat und deshalb die eisernen Nieten nicht ersetzen musste." Einzeller verblüfft durch Eisen-Ausstattung

Innsbrucker studieren Signalkaskade der Zelle

Forscher des <a href=http://www.i-med.ac.at/biocenter>Biozentrums Innsbruck</a> und der Medizinischen Hochschule Hannover haben eine genetische Ursache für die Störung der Signalweiterleitung in Zellen entdeckt. Innsbrucker studieren Signalkaskade der Zelle <% image name="Chaos_in_der_Zelle" %><p> <small> In der Knock-out-Zelle (re.) liegen die Endosomen (rot) in den peripheren Regionen der Zelle. Das linke Bild zeigt die Kontrollzelle. Grün: zelluläres Skelett (Aktin); blau: Zellkern. </small> Eiweißmoleküle empfangen laufend Signale an der Zelloberfläche und leiten sie ins Zellinnere weiter, wo sie interpretiert und verarbeitet werden. Je nach Art des Signals werden die Zellen dazu angeregt, zu wachsen, sich zu differenzieren oder abzusterben. Entgleisen diese komplexen Prozesse, so entstehen Krankheiten wie Krebs oder Immunstörungen. Forscher um Christoph Klein von der Medizinischen Hochschule Hannover haben eine neue Immundefekterkrankung identifiziert, die durch Wachstums- und Immunstörungen sowie Albinismus gekennzeichnet ist. Bei der Suche nach deren Ursache wurden sie auf ein Gen aufmerksam, das für den Zelladapter p14 verantwortlich ist. Mit molekularbiologischen Methoden konnten die Forscher den Gendefekt nachweisen, der zur Folge hat, dass p14 nur mehr in ganz geringen Mengen vorhanden ist. Aufgrund dieses Gendefektes sind die weißen Blutkörperchen der betroffenen Patienten in ihrer Zahl erniedrigt und in ihrer Funktion gestört. <table> <td><% image name="Huber_Lukas" %></td> <td align="right"> Am Biozentrum Innsbruck entwickelte nun Lukas Huber (<i>links</i>) in vierjähriger Kleinarbeit ein neues Mausmodell, das es erlaubt, bestimmte Gene in einzelnen Organen oder Zelltypen spezifisch auszuschalten. <br> "Und damit gelang uns der Nachweis, dass das Fehlen des Adapters p14 zu einem heillosen Chaos in der Zelle führt. Die von p14 in Position gebrachten Gerüstproteine sind plötzlich nicht mehr an ihrem Platz. Und dadurch wird die Signalweiterleitung durch Kinasen unterbrochen." </td> </table> Klein sieht nun nicht nur Chancen in der Entwicklung einer gezielten Gentherapie für die betroffenen Patienten, sondern auch neue Ansatzpunkte für neue Medikamente in der Therapie von Tumorpatienten.

AE&E: Rekordauftragsstand und Kooperation mit IHI

Austrian Energy & Environment (<a href=http://www.aee-group.com>AE&E</a>) meldet dank zahlreicher internationaler Aufträge einen Rekordauftragsstand von rund 1,4 Mrd €. Gemeinsam mit dem japanischen Kraftwerksbauer IHI visieren die Grazer nun vor allem den deutschen Kohlekraftwerksmarkt an. <% image name="AEE_Signing" %><p> <small> Signing mit AE&E-Chef Jürgen Wild (l.) und Hideo Yamada von IHI. </small> AE&E ist in den letzten Monaten organisch ebenso wie durch zahlreiche komplementäre Akquisitionen stark gewachsen. Der deutlich gestiegene Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr von rund 1 Mrd € spiegelt auch die erhöhte Nachfrage nach alternativen Energiekonzepten in den entwickelten Märkten sowie die starke Nachfrage nach Energieerzeugungs-Kapazitäten in den Emerging Markets wider. Zudem seien weltweit ein Trend zu umweltschützenden Maßnahmen sowie die Suche nach effizienten und unabhängigen industriellen Energieerzeugungs-Lösungen zu beobachten. Jetzt investiert AE&E in neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder und hat in diesem Zusammenhang eine strategische Kooperation mit dem japanischen Kraftwerksbauer IHI mit Sitz in Tokio geschlossen. Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet der stark wachsende deutsche Kohlekraftwerksmarkt. Hier wird derzeit eine Vielzahl neuer Großkraftwerke auf Kohlebasis geplant bzw. bereits errichtet. „IHI unterstützt AE&E mit umfassender technischer Erfahrung und hervorragenden Projektreferenzen im Bereich Großkraftwerkskessel. Wir knüpfen auf diese Weise an eine erfolgreiche Tradition im Bau von Kohlekesseln an und sind als einer der wenigen Anbieter in der Lage, unseren Kunden die komplette Bandbreite von Kraftwerksanlagen aus einer Hand anzubieten“, freut sich AE&E-Boss Jürgen Wild über den erfolgreichen Vertragsabschluss. AE&E: Rekordauftragsstand und Kooperation mit IHI

Gerresheimer wird Leader bei Medical Plastic Systems

Mit der deutschen Wilden AG erwirbt <a href=http://www.gerresheimer.com>Gerresheimer</a> den europäischen Marktführer für pharmazeutische Drug-Delivery-Systeme aus Kunststoff. Und einen zusätzlichen Umsatz von 240 Mio €. <table> <td><% image name="Herberg_Gerresheimer" %></td> <td align="right"> "Dies ist ein Riesenschritt in unserer Strategie, durch den Erwerb von Technologie- und Marktführern bei Pharmaverpackungen und -systemen nachhaltiges Wachstum zu generieren. Durch den Zukauf von rund 240 Mio € Jahresumsatz wächst Gerresheimer damit in eine neue Größenordnung hinein", so der Gerresheimer CEO Axel Herberg. Das Geschäft von Wilden gliedert sich in "Medical Plastic Systems" und "Technical Plastic Systems". Im Produktsegment "Medical Plastic Systems" werden 2/3 des Umsatzes von 240 Mio € erwirtschaftet. Im Bereich "Technical Plastic Systems" werden Spritzgussprodukte in erster Linie für die Autoindustrie hergestellt. </td> </table> Zum Unternehmen zählen 8 Produktionsstätten und vier Joint-ventures mit 2.300 Mitarbeitern. Der Schwerpunkt der Marktbearbeitung liegt in Europa, darüber hinaus ist Wilden in den USA, Mexiko, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten engagiert. <small> Mit dem Erwerb von Wilden ist Gerresheimer künftig in den 4 Geschäftsbereichen Tubular Glass, Moulded Glass, Life Science Research und Plastic Systems aufgestellt. Das Umsatzvolumen der Gruppe wird auf über 900 Mio € anwachsen, zu drei Viertel wird dieser Umsatz im Bereich Pharma/Life Science erzielt. Gerresheimer und Wilden werden künftig an 31 Standorten in Amerika, Europa und Asien produzieren und weltweit 8.500 Mitarbeiter beschäftigen. </small> Gerresheimer wird Leader bei Medical Plastic Systems

January 2nd

OMV bereitet sich auf hohen Erdgasbedarf vor

Für die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> ist klar: Erdgas wird in den nächsten Jahren der am schnellsten wachsende Primärenergiemarkt in Europa sein. In Wien ist man daher zuversichtlich, dass die Kapazität der geplanten Nabucco-Gasleitung nochmals gesteigert wird – eventuell sogar in Form einer zweiten, parallel geführten Röhre. <% image name="OMV_Ruttenstorfer" %><p> <small> OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer forciert Nabucco und LNG, hofft auf weitere Gas-Explorationserfolge und will den Gashandel erhöhen. </small> In dem für die OMV relevanten Gasmarkt in Europa – er erstreckt sich von Deutschland bis in die Türkei und reicht im Süden nach Italien und Griechenland – dürfte die gesamte Verbrauchsmenge bis 2011 um 29 % auf 233 Mrd m³ im Jahr klettern. Die OMV möchte ihren Gasabsatz bis 2010 von derzeit 14 auf 20 Mrd m³ im Jahr erhöhen. Einen besonders hohen Zuwachs erwartet die OMV dabei in der Türkei (von 27,4 auf 43 Mrd m³), in Italien (von 69,3 auf 93) und Deutschland (von 90,5 auf 99,5). In dem für die OMV relevanten Gasmarkt in Europa – er erstreckt sich von Deutschland bis in die Türkei und reicht im Süden nach Italien und Griechenland – dürfte die gesamte Verbrauchsmenge bis 2011 um 29 % auf 233 Mrd m³ im Jahr klettern. Die OMV möchte ihren Gasabsatz bis 2010 von derzeit 14 auf 20 Mrd m³ im Jahr erhöhen. Einen besonders hohen Zuwachs erwartet die OMV dabei in der Türkei (von 27,4 auf 43 Mrd m3), in Italien (von 69,3 auf 93) und Deutschland (von 90,5 auf 99,5). Generell werde sich die Deckung des europäischen Erdgasbedarfs in den nächsten 3 Jahrzehnten fundamental verändern: Während sich Europas Erdgasproduktion auf rund 117 Mrd m³/Jahr etwa halbieren wird, verdoppelt sich gleichzeitig der Bedarf auf rund 780 m³/Jahr. Diese Versorgungslücke könne nur durch Diversifizierung der Lieferquellen und langfristige Verträge geschlossen werden. Neben verstärkten Gasimporten aus Norwegen, Russland und Algerien sind nun Gasfelder in Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan und Ägypten im Visier. <b>Nabucco-Klänge.</b> Regionen, an welche die OMV mit dem derzeit größten Infrastrukturprojekt Europas – der 4,6 Mrd € teuren Nabucco-Pipeline – andocken möchte. Noch im ersten Halbjahr 2007 will die OMV den sechsten Konsortialpartner für das Projekt nennen, wobei schon jetzt fix ist, dass es nicht die Gazprom sein wird. Die Nabucco soll die riesigen Gasvorkommen in der Kaspischen Region und dem Mittleren Osten erschließen. Die Erdgaslagerstätten dort schätzt die OMV mit rund 83 Billionen m³ auf fast doppelt so hoch wie jene in Russland. Die geplante Verlängerung der russischen Blue Stream Pipeline bis Budapest und Baumgarten ist für Ruttenstorfer übrigens "keine Konkurrenz". Rumänien sei als Trasse geeigneter – hier könne die OMV-Tochter Petrom ihr gefördertes Gas unmittelbar einspeisen. <b>Gashub als Gasbörse.</b> Am Gashub Baumgarten könnte die OMV schon in wenigen Jahren mit 80 Mrd m3 die beinahe zehnfache jährliche Inlandsverbrauchsmenge über Österreich nach Westeuropa transportieren. Dies erfordert auch mehr Leitungskapazität – derzeit werden sowohl WAG und TAG mit zusätzlichen Verdichterstationen verstärkt, zudem ist der Bau einer Erdgasleitung von Baumgarten nach Tschechien geplant. Fernziel für die Lieferstruktur am Hub Baumgarten sei je ein Drittel Gas aus Russland, eigenes Gas der OMV sowie Gas via Nabucco bzw. als LNG. Der Gas-Hub Baumgarten, schon jetzt einer der drei wichtigsten Gas-Drehscheiben in Europa, könnte bis 2010 zur Gasbörse werden. <b>LNG-Visionen.</b> Eine Diversifikation der Erdgasimporte strebt die OMV auch mit Hilfe von Flüssig-Erdgas (LNG) an. LNG könnte in Europa künftig 10-20 % des hier verwendeten Erdgas beisteuern, meint der neue OMV-Gasvorstand Werner Auli. Die geplante LNG-Anlage in Kroatien, die 1 Mrd € kosten dürfte, werde eine Kapazität von 10-15 Mrd m³ haben. Bei der Projektgesellschaft Adria LNG sind neben OMV und Total (je 28,37 %) auch andere namhafte europäische Gasunternehmen mit dabei wie RWE (15,95 %) und INA (22,20 %); mit E.ON Ruhrgas wurde bereits ein Alliance Agreement unterzeichnet. Ein Memorandum of Understanding mit allen Partnern inklusive der kroatischen Regierung stehe kurz vor dem Abschluss. Demnächst sollen zu dem LNG-Projekt die Verhandlungen mit Finanzinstituten starten. Für eine integrierte LNG-Kette überlegt die OMV auch ein andocken in den Niederlanden. OMV bereitet sich auf hohen Erdgasbedarf vor

AIDS-Medikamente an transgenen Ratten getestet

Heidelberger Forscher haben Medikamente gegen die HIV-Infektion beim Menschen erstmals erfolgreich an transgenen Ratten getestet. Diese Tiere waren durch gezielte Veränderung ihres Erbmaterials für eine Infektion mit HIV empfänglich gemacht worden. AIDS-Medikamente an transgenen Ratten getestet <table> <td><% image name="Keppler_Oliver" %></td> <td> HIV ist weder für Mäuse noch Ratten infektiös, sondern nur für Menschen und bestimmte Menschenaffen. Untersuchungen in den wenigen bisher verfügbaren HIV-Tiermodellen sind extrem aufwendig, teuer und langwierig, was eine rasche Entwicklung neuer Medikamente gegen HIV erheblich behindert hat. Heidelberger Virologen konnten diese Medikamenten-Checks nun deutlich beschleunigen, indem sie Ratten mit menschlichen Genen "AIDS-empfänglich" machten. </td> </table> <small> Mit dem von <a href=mailto:Oliver.Keppler@med.uni-heidelberg.de>Oliver Keppler</a> entwickelten transgenen Kleintiermodell kann die Wirksamkeit von Medikamenten gegen den AIDS-Erreger HIV schnell und in größerem Umfang vor ihrem Einsatz beim Menschen geprüft werden kann. </small> Die Heidelberger Forscher haben dabei in Zusammenarbeit mit dem J. David Gladstone Institute in San Francisco menschliche Gene in das Erbgut der Tiere eingebracht, sodass die Nager jetzt eine HIV-Infektion bekommen können. Die Gene sorgen dafür, dass auf der Oberfläche von Immunzellen der Ratte "menschliche" Proteine (der HIV-Rezeptorkomplex) aufgereiht werden, die für das Eindringen des Virus in die Zelle notwendig sind. <b>AIDS-Bekämpfung an der Ratte.</b> Im Rattentiermodell ist es den Forschern in Folge gelungen, die HIV-Infektion mit Hilfe von Arzneimitteln einzudämmen, die bereits erfolgreich bei HIV-infizierten Patienten im Einsatz sind. Diese Medikamente, die bei Menschen den Ausbruch von AIDS hinauszögern können, verhindern entweder den Eintritt des HI-Virus in die Zelle oder stoppen seine Vermehrung in den Zellen durch Hemmung der Reversen Transkriptase; ein Enzym des Virus, das die Umschreibung des genetischen Materials des Virus bewerkstelligt. Durch Behandlung der transgenen Ratten mit diesen Medikamenten konnte das Niveau der Infektion mit HIV um etwa 90 % reduziert werden. "Interessanterweise lag der Grad der antiviralen Wirkung in einem ähnlichen Bereich wie in vergleichbaren klinischen Tests der Medikamente bei HIV-infizierten Patienten", so Keppler. "Dies ist vielversprechend im Hinblick auf geplante Untersuchungen neuer Wirkstoffe." Die Arbeitsgruppe untersucht nun erstmals noch in Entwicklung befindliche Substanzen gegen das Virus in diesem HIV-Kleintiermodell auf ihre Wirksamkeit, einschließlich Inhibitoren der HIV-Integrase, einem weiteren viralen Enzym, das für das Einfügen des HIV-Erbmaterials in das Erbgut der Wirtszelle verantwortlich ist.

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