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June 24th, 2008

Phase IIa: Positive Ergebnisse mit RhuDex bei RA

<a href=http://www.medigene.com>MediGene</a> hat in einer Phase-IIa-Studie mit RhuDex zur Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) die Studienziele erreicht. Neben positiven Sicherheitsdaten und der guten Aufnahme des Medikamentes auf oralem Weg konnten erste Hinweise auf eine biologische Aktivität von RhuDex beobachtet werden. Phase IIa: Positive Ergebnisse mit RhuDex bei RA <% image name="MediGene_Logo" %><p> Die Daten über Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit aus der Studie werden unter anderem für die Planung einer umfassenden Phase-II-Studie mit RhuDex zu Grunde gelegt, die 2009 beginnen wird. Eine mittlerweile neu entwickelte Darreichungsform von RhuDex als Tablette soll dabei zusätzliche Behandlungserleichterungen für die Patienten bringen. Die vorliegende 14-tägige Placebo-kontrollierte Pilotstudie wurde RA-Patienten bei gleichzeitiger Behandlung mit dem Standardtherapeutikum Methotrexat durchgeführt. Neben der Verträglichkeit des Präparats RhuDex wurde auch die orale Verfügbarkeit untersucht. Nachdem der Plasmaspiegel nach Behandlungen mit 100 und 200 mg RhuDex angestiegen war, stellte sich bei 400 mg RhuDex eine Sättigung der Plasmakonzentration ein. Damit war das primäre Ziel der Studie erfüllt. RhuDex zeigte bei den 29 Patienten in allen Dosierungen eine gute Verträglichkeit. Mit Methotrexat wurde keine Interaktion beobachtet. <small> <b>RhuDex</b> ist darauf ausgerichtet, die Aktivierung von T-Zellen abzuschalten, indem es das sehr gut definierte Zielprotein CD80 blockiert und so die Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen verhindert. Der krankheitsverursachende Mechanismus soll dadurch sehr spezifisch unterbunden werden. MediGene schätzt das maximale Umsatzpotenzial für RhuDex auf über 1 Mrd €/a. </small>

Oregano zeigt Wirkung gegen Entzündungen

Oregano gibt nicht nur der Pizza ihren typischen Geschmack. Das Gewürz enthält auch eine Substanz, die unter anderem gegen Entzündungen zu helfen scheint. Das haben Forscher der Uni Bonn und der ETH Zürich herausgefunden. Oregano zeigt Wirkung gegen Entzündungen <table> <td><% image name="Origanum_vulgare" %></td> <td align="right"><small> <b>E-BCP</b> (Beta-Caryophyllen) ist ein typischer Inhaltsstoff vieler Gewürz- und Nahrungspflanzen. So kommt die Substanz auch in Basilikum, Rosmarin, Zimt und schwarzem Pfeffer vor. Mit unserer Nahrung nehmen wir täglich bis zu 200 mg des ringförmigen Moleküls auf. </small><p><p> Unbekannt war bisher, dass E-BCP im Körper segensreiche Wirkungen entfalten kann: "Nach unseren Ergebnissen ist E-BCP entzündungshemmend", erklärt Andreas Zimmer vom Bonner Life&Brain-Zentrum. "Aber nicht nur das: Experimente an Mäusen haben gezeigt, dass die Substanz sogar bei Osteoporose wirksam ist." </td> </table> Beta-Caryophyllen dockt spezifisch an bestimmte Empfänger-Strukturen in der Zellmembran an, die Cannabinoid-CB2-Rezeptoren. Dadurch verändert sich das Verhalten der Zelle: Sie schüttet dann beispielsweise weniger entzündungsfördernde Signalstoffe aus. "Wir haben Mäuse, die unter einer entzündlichen Schwellung der Pfote litten, mit E-BCP behandelt", erläutert Jürg Gertsch von der ETH Zürich. "In bis zu 70 % der Fälle klang die Schwellung daraufhin ab." <b>Pizza macht nicht high.</b> Damit könnte E-BCP als Ausgangspunkt für neue Medikamente in Frage kommen. Besonders attraktiv für Pharmaforscher ist dabei, dass die Substanz in der Natur so häufig vorkommt. Weiters hat E-BCP im Gegensatz zu anderen Substanzen, die auf den CB2-Rezeptor wirken, keine berauschende Wirkung. Der CB2-Rezeptor hat nämlich einen "Bruder" namens CB1, der vor allem Drogenforschern ein Begriff ist. CB1 kommt unter anderem in den Nervenzellen des Gehirns vor. An ihn können etwa bestimmte Inhaltstoffe der Hanfpflanze andocken. Was dann passiert, wissen Marihuana-Konsumenten allzu genau. Sowohl CB1 und CB2 sind Teil des Endocannabinoid-Systems. Forscher schreiben ihm mehr und mehr eine wichtige Rolle bei verschiedenen Erkrankungen zu: Läuft es aus dem Ruder, können vermutlich Herzkrankheiten, Allergien, chronische Schmerzen oder auch Gedächtnisstörungen die Folge sein. "Endocannabinoide sind Substanzen, die der Körper selbst bildet und die ihn im Gleichgewicht halten", erklärt Zimmer. So wirken sie bei einer Entzündung wie ein Tritt auf die Bremse: Sie verhindern, dass das Immunsystem zu viel des Guten tut und Abwehrreaktion außer Kontrolle gerät. Auch chronische Störungen wie Morbus Crohn lassen sich vielleicht mit E-BCP in den Griff bekommen. "Die Verbindung könnte ein wichtiger Faktor in der Ernährung sein, um derartige Zivilisationskrankungen zu bremsen", vermutet Gertsch. Wer künftig alle Speisen mit Oregano würzt, lebt damit aber trotzdem nicht unbedingt gesünder. "Das Endocannabinoidsystem kommt dann zum Zuge, wenn bei Stoffwechselprozessen das Gleichgewicht gestört ist", sagt Zimmer. "Es ist ähnlich wie mit Antidepressiva: Die helfen zwar bei Depressionen. Ein Gesunder bekommt durch sie aber keine bessere Laune." <small> Original: 23. Juni, Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). </small>

Sechste BDI BioDiesel-Anlage in Spanien eröffnet

Nach Anlagen in Barcelona, Huesca, Almeria und Sevilla wurde in Ferrol die sechste von <a href=http://www.bdi-biodiesel.com>BDI - BioDiesel International</a> in Spanien errichtete Biodiesel-Anlage eröffnet. <% image name="BDI_Ferrol" %><p> Die von Entaban Biocombustibles del Gualdalquivir betrieben Anlage hat eine Kapazität von 200.000 t, rund 226 Mio l Biodiesel pro Jahr, und ist damit die größte Biodieselanlage Spaniens. Aus pflanzlichen Ölen wie Soja- und Rapsöl wird mit einer Ausbeute von 100 % hochqualitativer, der EN 14214 entsprechender Biodiesel hergestellt. Durch die BDI-Technologie können auch nichtraffinierte und damit unbehandelte Öle unmittelbar und ohne weitere Verluste verarbeitet werden. Zusätzlich entstehen bei der Herstellung als Nebenprodukte technisches Glycerin mit einer Reinheit von 90 % sowie Düngemittel für den landwirtschaftlichen Bereich. Die Anlage mit einer eigenen Schiffsanlege- bzw. Verladestation befindet sich im neu errichteten Hafen von Ferrol. Die günstige Rohstoffversorgung per Seeweg ist dadurch optimal möglich. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Produktionsanlage samt allen Zusatzbauten beträgt 47,7 Mio €. Sechste BDI BioDiesel-Anlage in Spanien eröffnet

Älteste Methannutzung im Meer nachgewiesen

Bremer Wissenschaftler des <a href=http://www.marum.de>MARUM</a> haben an Hand molekularer Fossilien nachgewiesen, das Mikroorganismen bereits vor 300 Mio Jahren Methanaustritte am Meeresboden für ihren Stoffwechsel nutzten - 140 Mio Jahre früher als bisher nachgewiesen. Älteste Methannutzung im Meer nachgewiesen <% image name="Erde_im_Karbon" %><p> <small> Bild der Erde vor 300 Mio Jahren mit roter Markierung am Ort der Probenahme. &copy; Ron Blakey, Northern Arizona University </small> In den vergangenen Jahren haben Meeresgeologen weltweit große Anstrengungen unternommen, um Methanaustritte am Meeresboden unter biologischen, chemischen und geologischen Aspekten zu erforschen. So nutzen im Ozeangrund lebende einzellige Archaeen gemeinschaftlich mit Bakterien das aus dem Meeresboden aufsteigende Methan für ihren Stoffwechsel. <% image name="Kalksteinknolle" %><p> <small> Kalksteinknolle in der Uferwand des Fischflusses. &copy; MARUM </small> Damit schaffen die Mikroorganismen nicht nur die Grundlage des Nahrungsnetzes an den Methanquellen im Meer. Vielmehr läuft dort ein komplexer biogeochemischer Prozess ab, durch den die Einzeller letztendlich den Kohlenstoffkreislauf und damit die Klimaentwicklung beeinflussen - und das seit Jahrmillionen. Eine Gruppe um Daniel Birgel erbrachte jetzt den bisher ältesten Nachweis für die mikrobielle Umsetzung von Methan am Meeresboden. Ungewöhnlicherweise wurden die Meeresforscher an Land fündig. 350 km südlich der namibischen Hauptstadt Windhoek untersuchten sie im ausgetrockneten Bett des Fischflusses Aufschlüsse in 302 Mio Jahre altem Schiefergestein. "In der einige Meter hohen Steilwand des Flussufers treten mehrere, bis zu 2 m hohe Kalksteinknollen hervor", berichtet Birgel. "Das Kalkgestein entstand einst als Abfallprodukt der mikrobiellen Methannutzung im Meeresboden. Es wurde ausgefällt und im Meeresboden abgelagert." Für Birgel und seine Kollegen entscheidend: Im Kalkstein sind molekulare Fossilien, so genannte Biomarker konserviert, die von den ehemals lebenden Mikroorganismen zeugen. Biomarker sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die Rückschlüsse auf den biologischen Ursprung des Gesteins erlauben. Durch aufwendige Analysen der molekularen Fossilien konnte Birgel nachweisen, dass im vorzeitlichen Ozean tatsächlich mikrobielle Methannutzung stattfand. Dass er dabei an Land fündig wurden, ist kein Zufall: Vor 300 Mio Jahren, im Zeitalter des Karbon, war das heutige südliche Afrika noch mit der Antarktis verbunden und befand sich in polaren Breiten. Während das Hinterland großflächig vergletschert war, verlief die Meeresküste quer durch das heutige Namibia. Das Gebiet des Fischflusses bildet damals den Grund einer etwa 600 m tiefen und sehr nährstoffreichen Meeresbucht. <small> Geology, Juli 2008, p. 543-546. </small>

HIV-1: EU-Zulassung für Reyataz (Atazanavirsulfat)

<a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> hat von der EU-Kommission die Zulassung des Proteasehemmers Reyataz (300 mg Atazanavirsulfat) bei gemeinsamer Verabreichung mit 100 mg Ritonavir in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln für die Behandlung von HIV-1-Patienten erhalten, wenn diese noch nicht antiretroviral behandelt wurden. HIV-1: EU-Zulassung für Reyataz (Atazanavirsulfat) <% image name="BMS_Logo" %><p> <table> <td width="120"></td><td> Es ist das erste Mal, dass ein verstärkter Proteasehemmer mit täglich einmaliger Verabreichung in Europa genehmigt wird. Somit werden sowohl bisher unbehandelten Patienten als auch Patienten, die bereits mit ähnlichen Medikamenten behandelt worden waren, zusätzliche Therapieoptionen eröffnet. </td> </table> Basis der Zulassung war die CASTLE-Studie, bei der die Nicht-Unterlegenheit von Reyataz/r gegenüber Lopinavir/r bei zuvor unbehandelten HIV-1 infizierten, erwachsenen Patienten gelang. Daran nahmen 883 bisher unbehandelte, erwachsene HIV-1-Patienten teil. 440 davon erhielten dabei 1 x täglich 300 mg Reyataz und 100 mg Ritonavir, während 443 Patienten 2 x täglich 400/100 mg Lopinavir/r verabreicht wurde, jeweils in Kombination mit einer 1 x täglich eingenommenen Kombination einer festgelegten Dosis von 200 mg Emtricitabin / 300 mg Tenofovirdisoproxilfumarat. Alle Patienten hatten eine Ausgangsvirenlast von >5.000 Kopien/ml. <u>Resultat der Studie</u>: 78 % der 440 Patienten, die 1 x täglich Reyataz/r einnahmen, erreichten den primären Endpunkt einer nicht nachweisbaren Viruslast (<50 Kopien/ml) nach 48 Wochen, verglichen mit 76 % der 443 Patienten, die 2 x täglich Lopinavir/r nahmen. Patienten, die Reyataz/r einnahmen, litten seltener an Diarrhöe (2 %) und Übelkeit (4 %) als jene, die mit Lopinavir/r behandelt wurden - 11 bzw. 8 %. Darüber hinaus verzeichnete die Reyataz/r-Gruppe verglichen mit der Lopinavir/r-Gruppe nach 48 Wochen deutlich geringere Anstiege bezüglich Gesamtcholesterin, Triglyceride und Nicht-HDL-Cholesterin.

F&E-Transfer an der Universiti Sains Malaysia

Die <a href=http://www.usm.my/en>Universiti Sains Malaysia</a> hat mehrere Vereinbarungen mit Unternehmen getroffen, um die F&E-Vermarktung, den Knowhow-Transfer in der Nanotechnologie sowie die Kapitalbasis der Biotech-Forschung voranzutreiben. <% image name="USM_Logo" %><p> Die Malaysian Technology Development Corporation (<a href=http://www.mtdc.com.my>MTDC</a>) - die staatliche VC-Abteilung, welche den Technologiesektor pushen soll - wird insgesamt 24 Mio RM in die Kommerzialisierung von &#8226; (S)-Ibuprofen, &#8226; das enzymatische Deinking von bedrucktem Papier, &#8226; "OilZob" - ein neuartiges Öladsorbens aus Gummiabfall, &#8226; in die Entwicklung von Hydroxyapatit als Knochenersatz, &#8226; in innovative Biomaterialien für Entwicklungsländer, &#8226; die Single-step-Produktion von Nanotubes und H<small>2</small> aus Erdgas, &#8226; die Entwicklung von Nitrozellulose-Membranen &#8226; sowie von Biokonjugaten investieren. Weiters hat die malaysische <a href=http://www.biotechcorp.com>BiotechCorp</a> die französische <a href=http://www.nanobiotix.com>Nanobiotix</a> gekauft und wird nun der Universität das gewonnene Wissen über Nanopartikel zur Verfügung stellen. Zudem wurde ein Memorandum of Understanding mit <a href=http://www.biotropics-malaysia.com>Biotropics Malaysia</a> unterzeichnet, um ein Standardisierungszentrum für Kräuter zu errichten und dabei eine von der Universität entwickelte Software für das Auffinden potenziell bioaktiver Molekülen zu verwenden. F&E-Transfer an der Universiti Sains Malaysia

June 23rd

Schnell wachsender Biocluster in Singapur

<a href=http://www.biomed-singapore.com>Singapur</a> hat bereits mehr als 2,1 Mrd $ in die biomedizinischen Wissenschaften investiert. Die F&E-Ausgaben in den Life Sciences sind 2006 gegenüber 2005 um mehr als 24 % auf 760 Mio $ gestiegen. Die Anzahl der in diesem Sektor tätigen Forscher und Forschungsingenieure hat sich um 12 % auf mehr als 2.000 erhöht. Schnell wachsender Biocluster in Singapur <% image name="Singapur" %><p> Mehr als 50 Unternehmen haben in Singapur biomedizinische Forschungsanlagen errichtet, von denen die meisten in der Pharma- und translationalen Forschung tätig sind. Zu den neuesten Erweiterungen zählen Pfizers klinische Forschungseinheit für verschiedene Therapien und das neurowissenschaftliche Forschungslabor von Takeda. Das Novartis Institute for Tropical Diseases (Novartis-Institut für Tropenkrankheiten) baut seine Malaria-Forschungseinrichtungen aus, während Eli Lilly neben Stoffwechselerkrankungen nun auch im Krebsbereich forscht. Lillys neues Pharmaforschungszentrum in Singapur mit 150 Wissenschaftlern stellt damit das erste, in Asien tätige Wirkstoffentwicklungsteam des Unternehmens dar und ist gleichzeitig die einzige Forschungsgruppe von Lilly mit Schwerpunkt Stammzellenbiologie und Epigenetik. Neben der wachsenden Infrastruktur im Bereich Pharmaforschung konnte in Singapur auch eine entsprechende Zunahme an F&E-Aktivitäten vor allem bei Unternehmen verzeichnet werden, die auf dem Gebiet der Diagnostik und der Herstellung von Forschungsinstrumenten tätig sind. Erst vor kurzem kündigte Fluidigm an, ein Entwicklungszentrum für Biomedizinprodukte eröffnen zu wollen, das auf Biochips der nächsten Generation spezialisiert sein wird, während Qiagen bekannt gab, ein F&E-Zentrum für molekulare Diagnostik aufzubauen. PerkinElmer eröffnete ebenfalls ein Exzellenzzentrum als Ausgangspunkt für seine F&E-Aktivitäten in Asien. Neben den Investitionen multinationaler Unternehmen werden Singapurs einheimische Firmen und Forschungsinstitute zunehmend für ihre innovative Pharmaforschung und Medikamentenentwicklung weltweit anerkannt.

Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Wie chemische Fingerabdrücke von Vulkanausbrüchen und Bimssteinfunde bei archäologischen Grabungen Verbindungen zwischen den Hochkulturen im östlichen Mittelmeer herstellen, beweisen Chemiker der TU Wien. Dank der Zuordnung der Bimssteinproben zu den Ausbrüchen gelang es, ein Stück Kulturgeschichte im 2. Jahrtausend v. Chr. neu zu definieren. <% image name="Bimssteinproben" %><p> <small> 3 verschiedene Bimssteinproben. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> In der Bronzezeit zwischen dem 3. und 1. Jahrtausend v. Chr. gab es in der Mittelmeerregion bereits rege Besiedelung. Über jede einzelne Kultur, sei es die ägyptische, die syrische oder die minoische Kultur von Santorin, gibt es eine zumeist gut erforschte chronologische Geschichte. Zwischen den einzelnen Kulturen und Standorten fehlt jedoch meist die Verbindung, weil oft kein Briefverkehr oder ein ähnlicher Austausch stattgefunden hat bzw. erhalten ist. Die Kulturen untereinander zu synchronisieren ist also viel schwieriger. </small></td> </table> Nun eröffnet ein Forschungsprogramm des FWF mit dem Titel "SCIEM2000" neue Perspektiven auf diesem Gebiet. Eine Gruppe am Atominstitut der Österreichischen Universitäten unter der Leitung von Max Bichler beschäftigt sich mit der Identifizierung von Vulkangestein aus archäologischen Grabungen. Georg Steinhauser, Chemiker an der Abteilung Strahlenphysikalische Analytik und Radiochemie des Atominstitutes, erklärt: "Bimsstein ist schaumiges Vulkangestein. Heute kennt man das auf Wasser schwimmende Gestein zumeist als Kosmetikbehelf." Auch im Altertum wurde Bimsstein häufig als Schleifmittel eingesetzt und wird immer wieder in archäologischen Ausgrabungen des Mittelmeerraums aufgefunden. Da es jedoch nicht überall Vulkane gibt, ist eine rege Handelstätigkeit um dieses Produkt ausgebrochen. "In Ägypten fand man Bimsstein in ehemaligen Werkstätten. In einigen Ausgrabungen gibt es sogar noch Steine mit richtigen Schleifspuren. Sie wurden zum Schleifen von Skulpturen, Bauwerken, Bronzegegenständen usw. verwendet. Mit Hilfe der chemischen Analysen können wir zurückverfolgen, von welchen Vulkanen die Proben ursprünglich stammen", so Steinhauser. Bimsstein hat nämlich, ebenso wie die feinkörnige Vulkanasche, eine bestimmte chemische Zusammensetzung, einen charakteristischen Cocktail an Spurenelementen. Daraus können die Forscher einen chemischen Fingerabdruck erstellen und, wie in der Kriminalistik, mit einer Datenbank vergleichen. Untersucht werden daher sowohl Bimse aus mediterranen Vulkanzentren als auch ärchäologisch relevante Bimssteinfunde. Gleicht der Fingerabdruck des Fundstücks dem eines Gesteintyps der Datenbank, ist die Herkunft bewiesen. So liegt die Vermutung nahe, dass die Ägypter kurzerhand Bimsstein in Griechenland bestellt haben. Diese Handelsbeziehungen konnten die Forscher mit der Instrumentellen Neutronenaktivierungsanalyse (INAA), bei der Bimssteinproben im Forschungsreaktor mit Neutronen bestrahlt und anschließend gammaspektrometrisch vermessen werden, nachweisen. So wird der chemische Fingerabdruck jener charakteristischen 25 Haupt- und Spurenelemente erstellt. "Wir konnten aufdecken, dass Bimsstein als Handelsware (vermutlich am Seeweg) bis zu 2.000 km im Mittelmeer zurückgelegt hat. Etwa von der äolischen Insel Lipari nördlich von Sizilien bis nach Palästina, von Griechenland bis nach Ägypten. Als besonderer Zeitmarker gilt der Ausbruch der Insel Santorin, etwa 1.600 v. Chr. Er war so stark, dass die gesamte minoische Kultur ausgelöscht wurde. Findet man diese Aschenschicht bzw. Bimsstein nun in verschiedenen archäologischen Ausgrabungen, hat man auf einmal einen fixen Zeithorizont und kann die Kulturen synchronisieren. Dies erlaubt dann auch die Feststellung, dass jener Herrscher mit jenem Pharao zeitgleich regiert haben muss", so Steinhauser. Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> wurde vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für sein Verfahren zur Herstellung der Aminosäure Cystein aus Mikroorganismen ausgezeichnet. Das patentierte Verfahren verwendet dazu ausschließlich nachwachsende pflanzliche Rohstoffe, verzichtet auf organische Lösungsmittel und spart gegenüber der traditionellen Herstellung 96 % Salzsäure ein. Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet <% image name="Wacker_Biotech_Jena" %><p> Das fermentative Wacker-Verfahren gewinnt Cystein mit Hilfe des Bakterienstamms Escherichia coli aus pflanzlichen Rohstoffen. So gehen 90 % des Bakteriencysteins ins Endprodukt, beim klassischen Verfahren können dagegen nur 60 % gewonnen werden. Auch wird pro Kilogramm Cystein nur 1 kg Salzsäure benötigt, während bei der traditionellen Gewinnung aus tierischen oder menschlichen Rohstoffen wie Haaren 27 kg Salzsäure nötig sind – das entspricht einer Mengeneinsparung von rund 96 %. E. coli-Bakterien bilden in der Natur aus Zucker, Salzen und Spurenelementen Cystein für den eigenen Stoffwechsel. Die innovative Leistung von Wacker bestand darin, das Regulationsprotein, das die Cysteinproduktion drosselt, molekularbiologisch abzuschalten. Dadurch stellen die Bakterien mehr Cystein her, als sie für den eigenen Stoffwechsel benötigen. Das überschüssige Cystein scheiden sie über die Zellmembran in das Nährmedium ab, woraus es einfach und schnell isoliert werden kann. Da keine organischen Lösungsmittel und nur nachwachsende pflanzliche Rohstoffe eingesetzt werden, können die Reste aus der Fermentation komplett als Düngemittel weiterverwendet werden. Wegen der Anwesenheit von Sauerstoff im Fermentationsprozess oxidiert das bakteriell erzeugte Cystein zu wenig löslichem Cystin. Die entstehenden Cystinkristalle werden zunächst abgetrennt und gereinigt. Das hochreine Cystin wird anschließend mit geringen Mengen Salzsäure elektrolytisch zu Cystein reduziert. Im Gegensatz dazu benötigt man bei der traditionellen Gewinnung von Cystein großen Mengen an konzentrierter Salzsäure, um die Aminosäure etwa aus Haaren, Federn, Schweineborsten oder Hufen zu gewinnen. Zudem können dabei Krankheitserreger eingeschleppt werden. Dies ist dagegen beim Wacker-Verfahren aufgrund der pflanzlichen Rohstoffbasis ausgeschlossen. <table> <td width="120"></td><td><small> Die schwefelhaltige Aminosäure Cystein wird vor allem in der Lebensmittelindustrie genutzt, etwa für Backwaren oder zur Herstellung von Aromen, aber auch für Arzneimittel und für Kosmetika. Durch die vollständig pflanzlichen und anorganischen Ausgangsprodukte ist das Wacker-Cystein halal, kosher und rein vegetarisch und daher besonders für den unbedenklichen Einsatz in Lebensmitteln oder Pharmaprodukten geeignet. </small></td> </table>

Agrarzahlungen werden transparent

Der EU-Beschluss, die Leistungsabgeltungen und Beihilfen im Bereich der Landwirtschaft offen zu legen, wird nun auch in Österreich umgesetzt. Die Beträge und die Empfänger der von der EU finanzierten Beihilfen im Agrarbereich sind in der neuen <a href=http://www.transparenzdatenbank.at>Transparenzdatenbank</a> einzusehen. Agrarzahlungen werden transparent <% image name="Getreidefeld" %><p> In Österreich werden nicht nur die jeweiligen Beträge und Empfänger publiziert, sondern auch die Leistungen, welche die Bauern im öffentlichen Interesse erbringen. Auch die Förderungen im Bereich von Solarthermie, Altlastensanierungen, Biomasseheizwerke, Nahwärmenetzen, Kleinstkläranlagen, Wasserversorgungsanlagen und Kraft-Wärme-Kopplungen werden nun offengelegt. Bisher wurden die Agrarzahlungen nur im jährlichen "Grünen Bericht" nach verschiedenen Zahlungskategorien und Größenklassen veröffentlicht. <b>Die größten 10 Zahlungsempfänger</b> von Agrarförderungen waren 2006/07 nicht Großbauern, sondern vielmehr Industriebetriebe, welche die Beträge unter dem Titel "Absatzförderung" erhielten: Rauch Fruchtsäfte (6,79 Mio €), LFI Steiermark (2,59 Mio €), Nidera Handelscompagnie (2,13 Mio €), Agrana (1,90 Mio €), Jungbunzlauer (1,85 Mio €), Käseerzeugung Wörle (1,52 Mio €), LGV Frischgemüse Wien (1,43 Mio €), Biene Österreich Imkerei (1,37 Mio €), Kraft Foods Österreich (1,31 Mio €) sowie die VA Intertrading AG (1,21 Mio €).

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