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January 29th

Der Nacktmull. Oder: Ein Leben ohne Schmerz

Der Afrikanische Nacktmull ist eines der ungewöhnlichsten Säugetiere: 15 cm groß, kaum behaart, lebt eng gedrängt in stickigen Höhlen - und kennt keinen Schmerz. Gary R. Lewin vom <a href=http://www.mdc-berlin.de>MDC</a> in Berlin und Thomas J. Park von der University of Illinois konnten nun zeigen, dass Säure, die im Normalfall schmerzhafte Verätzungen verursacht, Nacktmullen nichts anhaben kann. Der Nacktmull. Oder: Ein Leben ohne Schmerz <% image name="Afrikanischer_Nacktmull" %><p> <small> Zu den erstaunlichen Besonderheiten des Afrikanischen Nacktmulls (Heterocephalus glaber) gehört, dass er keinen Schmerz empfindet. &copy; MDC</small> Bereits früher hatte Park nachgewiesen, dass der Nacktmull 2 Botenstoffe, die Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten, nicht bilden kann: die Substanz P und das Calcitonin Gene related Peptide (CGRP). Doch damit lässt sich das mangelnde Schmerzverhalten nicht erklären. <b>Säure</b> löst normalerweise bei allen Säuge- und Wirbeltieren, Amphibien und Fischen sehr schmerzhafte Verätzungen und Entzündungen aus. Beim Nacktmull ist das jedoch anders. Zwar ist der Nacktmull mit Schmerzfühlern (Nozizeptoren) ausgestattet - Säurereizungen nimmt er aber überhaupt nicht wahr und auch damit verbundene Entzündungen spürt er nicht. Denn die Schmerzfühler in ihrer Haut werden nicht aktiviert, wenn sie mit Säure in Kontakt kommen. Auch dann nicht, wenn sie einen pH-Wert von 3,5 hat. Dagegen reagieren die Schmerzfühler der Nacktmullen auf das Capsaicin in Pfeffer- oder Chilischoten sehr heftig. Capsaicin löst normalerweise Brennen und Hitzeempfinden im Mund aus, wenn man scharf isst, auf der Haut sind hohe Dosen davon sehr schmerzhaft. Nicht so bei den Nacktmullen. Obwohl Capsaicin auf ihrer Haut die Schmerzfühler aktiviert, reagieren sie nicht darauf: Der scharfe Stoff macht ihnen nichts aus. Wie die Schmerzforscher herausgefunden haben, aktivieren bei den Nacktmullen die auf Capsaicin reagierenden Schmerzfühler andere Regionen im Gehirn als bei "normalen" Säugetieren, die über die gleichen Schmerzsensoren verfügen. Vermutet wird, dass die Information "Schmerz" bei den Nacktmullen entweder ins Leere läuft oder angenehme Gefühle weckt. <b>Extreme Lebensbedingungen.</b> Weshalb der Nacktmull auf Säure überhaupt nicht reagiert, bei Capsaicin aber sehr heftig und dennoch keinen Schmerz spürt, führen sie auf die Anpassung an seine extremen Lebensbedingungen zurück. Nacktmulle leben in engen, dunklen Höhlen in den Halbwüsten Zentralostafrikas in Kolonien mit bis zu 300 Tieren. Dadurch ist der Sauerstoffgehalt der Luft sehr gering, der Kohlendioxidgehalt hingegen so hoch, dass ein Mensch in dieser Luft kaum überleben könnte. Nacktmulle haben ihren Staat ähnlich wie Bienen oder Termiten organisiert, trinken nicht und ernähren sich nur von Knollen. Als einziges wechselwarmes Säugetier passt er seine Körpertemperatur der Umgebung an. Wird ihm zu kalt, muss er sich in wärmere Ecken seiner Höhle verkriechen, ähnlich wie Eidechsen, die zum Aufwärmen in die Sonne gehen. Darüber hinaus werden Nacktmulle im Vergleich zu Mäusen geradezu steinalt. Während Mäuse eine natürliche Lebenserwartung von etwa 2 Jahren haben, können Nacktmulle 25 Jahre alt werden. Die Forscher weisen darauf hin, dass hoher CO<small>2</small>-Gehalt zu einer Daueraktivierung von Schmerzsensoren führt. Offenbar ist dieser Mechanismus bei den Nacktmullen aber im Laufe der Evolution stillgelegt worden. Jetzt wollen Lewin und Park auch die molekularen und zellulären Mechanismen für diese Unempfindlichkeit erforschen. <small> <a href=http://biology.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document&doi=10.1371%2Fjournal.pbio.0060013>PLoS Biology</a>, Vol. 6, Nr. 1, 29. Januar 2008, doi:10.1371/journal.pbio.0060013 </small>

January 28th

US-Zulassung für Analgetikum Tapentadol beantragt

Johnson&Johnson Pharmaceutical Research & Development (<a href=http://www.jnjpharmarnd.com>J&JPRD</a>), der Entwicklungspartner von <a href=http://www.grunenthal.com>Grünenthal</a> in den USA, hat einen Antrag auf Zulassung für Tapentadol bei der FDA gestellt. Das zentral wirksame Schmerzmittel wird bei erfolgreicher Zulassung der erste neuartige Wirkstoff seiner Klasse seit mehr als 25 Jahren sein. US-Zulassung für Analgetikum Tapentadol beantragt <% image name="Gruenenthal_Logo" %><p> In Europa durchläuft Tapentadol derzeit die klinische Phase III des Entwicklungsprogramms für starke, akute Schmerzen. Grünenthal will es in Europa ebenfalls heuer zur Zulassung einzureichen. Tapentadol hat einen zweifachen Wirkmechanismus, der µ-Opioid Rezeptor-Agonismus und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung in einem einzigen Molekül kombiniert. Zurzeit wird der Wirkstoff als schnell freisetzende sowie retardierte Tablette entwickelt. Bei erfolgter Zulassung soll Tapentadol im stationären und niedergelassenen Bereich eingesetzt werden. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Kombinierter Wirkmechanismus.</b> µ-Opioid Agonisten sind Substanzen, die an den µ-Opioid Rezeptoren im Zentralen Nervensystem binden. Sie modifizieren die sensorischen und affektiven Schmerzaspekte, hemmen die Übertragung von Schmerzen zum Rückenmark und beeinflussen Gehirnaktivitäten, die für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich sind. Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer im zentralen Nervensystem steigern den Anteil an Noradrenalin im Gehirn, indem sie dessen Resorption in Nervenzellen verhindern. Diese Substanzen haben analgetische Eigenschaften. </small></td> </table> Daten der Phase-II- und -III-Studien zeigen, dass die Wirksamkeit von Tapentadol vergleichbar ist mit anderen starken, zentral wirksamen Analgetika wie Oxycodon oder Morphin, bei gleichzeitig verbessertem Verträglichkeitsprofil hinsichtlich Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Das klinische Entwicklungsprogramm in den USA umfasst 2 doppelblinde, multizentrische Phase-III-Studien vs. Oxycodon, die die Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Wirkstärken von schnell freisetzendem Tapentadol untersuchen: Zum einen für die Behandlung akuter, post-operativer Schmerzen bei Patienten nach Bunionektomie, zum anderen bei Patienten mit degenerativer Osteoarthritis an Hüft- oder Kniegelenk im Endstadium. Bunionektomie ist eine chirurgische Korrektur am großen Zeh und aufgrund der guten Messbarkeit der Schmerzintensität über mehrere Tage ein hervorragendes Modell, um die Wirksamkeit potenter Analgetika zu testen. Ferner wurden Daten einer weiteren doppelblinden Phase-III-Studie bei der FDA eingereicht, die die Sicherheit und Verträglichkeit verschiedener Wirkstärken von schnell freisetzendem Tapentadol vs. Oxycodon bei der Behandlung von ambulanten Patienten mit Rückenschmerz oder Schmerzen aufgrund von Osteoarthritis der Hüfte oder des Knies über eine Zeitraum von 90 Tagen untersuchen. <small> Tapentadol wurde von Grünenthal entdeckt. Das Phase 2b und 3 Entwicklungsprogramm für Tapentadol bei akuten und chronischen Schmerzen führen J&JPRD und Grünenthal gemeinsam durch. Grünenthal hat die Vermarktungsrechte für die USA, Kanada und Japan an Ortho-McNeil-Janssen, einer Tochter von J&JPRD, vergeben. Die Vermarktungsrechte für Europa und weitere Territorien weltweit verbleiben bei Grünenthal. Nach erfolgter Zulassung wird PriCara, eine Tochter von Ortho-McNeil-Janssen Pharmaceutical, Tapentadol in den USA auf den Markt bringen. </small>

Hamilton Smith schafft künstliches Bakterien-Genom

Wissenschaftler um <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5958>Hamilton Smith</a> haben mit synthetisch hergestellten DNA-Bausteinen das komplette Erbgut eines Bakteriums nachgebaut, berichtet <i>Science</i>. Das so entstandene M. genitalium JCVI-1.0 soll nun auf seine unverzichtbaren Bausteine hin weiter untersucht werden. <% image name="Mycoplasma_genitalum" %><p> <small> Das Genom von einem synthetischen Mycoplasma genitalium, aufgenommen über einen Zeitraum von rund 0,6 Sekunden. </small> Die angewandte Technik soll auch andere größere DNA-Moleküle aus chemischen Einzelbausteinen sowie eine Mischung aus natürlichen und künstlichen Bausteinen ermöglichen. Der Zusammenbau großer DNA-Moleküle ist die Voraussetzung dafür, lebensfähige künstliche Bakterien biotechnisch zu nutzen - etwa zur Herstellung von Biokraftstoffen, zur Entsorgung giftiger Abfälle oder zur CO<small>2</small>-Beseitigung. <table> <td><% image name="Hamilton_Smith1" %></td> <td align="right"> Als Vorbild für den Nachbau eines kompletten Genoms diente den Wissenschaftlern um Hamilton Smith vom J. Craig Venter Institute in Rockville (US-Staat Maryland) das Bakterium Mycoplasma genitalium.<p>Der Name des synthetischen Nachbaus - M. genitalium JCVI-1.0 - verweist sowohl auf dieses Vorbild als auch auf den Erschaffungsort.<p>Das Bakterium besitzt mit nur 485 Protein-bildenden Genen das kleinste Genom überhaupt. Die Abfolge seiner 580.076 Basenpaare war bereits bekannt. </td> </table> Beim Nachbau gingen die Forscher in einer Art Kaskade vor. Sie ließen sich zunächst von einem kommerziellen Anbieter Abschnitte des Erbguts aus jeweils 5.000-7.000 Basenpaaren liefern - in dieser Größe ist die DNA-Synthese aus Einzelbausteinen bereits Standard. Die Teilstücke fügten sie zu größeren Abschnitten zusammen, die dann wieder zu noch größeren Fragmenten verbunden wurden - so lange, bis 4 verschiedene Abschnitte jeweils 1/4 des Ursprungsgenoms umfassten. Bis zu diesem Schritt erfolgte der Zusammenbau der Einzelbaustücke im Reagenzglas, die jeweils resultierenden Fragmente vermehrten die Forscher anschließend in Bakterien. Die Viertel-Genome schließlich verknüpften sie in einer Hefezelle zum vollständigen Kunst-Genom. Anschließend bestimmten sie die Abfolge der Bausteine in ihrem Nachbau. Die Analyse ergab eine exakte Übereinstimmung mit dem Original. Die Forscher wollen nun das Kunst-Genom nachträglich wieder um jeweils einige Gene reduzieren, um herauszufinden, welche für das Überleben des Bakteriums verzichtbar sind. Vorherige Versuche hatten gezeigt, dass etwa 100 Gene scheinbar nicht zwingend notwendig sind, da das Bakterium sich weiter vermehrte, wenn diese einzeln ausgeschaltet wurden. Hamilton Smith schafft künstliches Bakterien-Genom

Qiagen führt neuartige Automationsplattform ein

<a href=http://www.qiagen.com>Qiagen</a> hat QIAsymphony SP eingeführt - das erste System der neuen modularen Plattform QIAsymphony, die Laboren eine neue Stufe an Flexibilität, Bedienkomfort und Sicherheit bei der automatisierten Verarbeitung einer breiten Palette molekularer Proben- und Testanwendungen verspricht. <% image name="QIAsymphony" %><p> <small> Mit QIAsymphony SP führt Qiagen das erste einer ganzen Reihe modularer Instrumente ein, die integrierbar sind und ganze Arbeitsabläufe - von der Probe bis zum Ergebnis - vollständig automatisieren. </small> QIAsymphony ist das Ergebnis des umfassendsten Entwicklungsprogramms, das Qiagen jemals unternommen hat. Das System ist gegenwärtig für die Anforderungen in den Märkten für angewandte Testverfahren sowie der pharmazeutischen und akademischen Forschung entwickelt. Nach der Validierung und den Zulassungsanträgen in den jeweiligen Ländern wird Qiagen den Gebrauch der Plattform auf den Markt der molekularen Diagnostik ausweiten. <table> <td><% image name="QIAsymphony_TubeRack" %></td><td><% image name="QIAsymphony_Pipetten" %> </td> </table><p> <small> Mit QIAsymphony SP lassen sich Proben unterschiedlichster Formate und Arten isolieren, aufreinigen und für die weitere Analyse vorbereiten. Dieser Schritt stellt die größte Herausforderung bei der Durchführung jeder Molekularanalyse dar. </small> Das System ermöglicht die Verarbeitung einer Vielfalt von Ausgangsmaterialien in unterschiedlichsten Volumina. Bereits mehr als 40 Protokolle für die DNA-, RNA- und Proteinaufreinigung und -vorbereitung wurden für die Nutzung auf dem QIAsymphony optimiert. Mit dem System lassen sich Probenplatten fortlaufend mit Reagenzien und Verbrauchsgütern bestücken; zudem bietet es die Möglichkeit, verschiedene Aufreinigungsprozeduren in einem Probensatz durchführen zu können, ohne Reagenzien nachladen zu müssen. So lassen sich damit anspruchsvollste Prozesse durchführen, ohne dass Laborpersonal speziell dafür qualifiziert werden muss. Qiagen führt neuartige Automationsplattform ein

January 25th

Positive Phase-III-Daten zu MabThera bei RA und CLL

Eine Phase-III-Stude hat ergeben, dass der Antikörper MabThera (Rituximab) von <a href=http://www.roche.com>Roche</a> als Erstlinienbehandlung zur Verbesserung der Symptome der rheumatoiden Arthritis (RA) wirksam und sicher angewendet werden kann. Zudem hat MabThera in einer weiteren Phase-III-Studie bei chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL) die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung deutlich verringert. Positive Phase-III-Daten zu MabThera bei RA und CLL <% image name="MabThera" %><p> In der zulassungsrelevanten <b>SERENE-Studie</b> wurden RA-Patienten untersucht, die auf das bei RA häufig eingesetzte Methotrexat (MTX) nur unzureichend angesprochen hatten. Darin wurden 509 Patienten mit aktiver RA behandelt. Durchgeführt wurde die Doppelblindstudie an 102 Prüfzentren in 11 Ländern. Der primäre Endpunkt der Studie wurde erreicht: Es konnte nachgewiesen werden, dass sich unter der Behandlung mit MabThera in Kombination mit MTX bei signifikant mehr Patienten eine Verbesserung der Krankheitszeichen und Symptome erzielen ließ als bei den nur mit MTX therapierten Patienten. MabThera ist erste und einzige für die RA-Behandlung zugelassene, selektiv an bestimmten B-Zellen angreifende Therapie. Bereits bei der Anwendung im späteren Therapieverlauf konnte ein signifikanter klinischer Nutzen nachgewiesen werden. SERENE ist nun die erste klinische Prüfung der Phase III, in der der therapeutische Nutzen des Biopharmazeutikums in der Erstlinienbehandlung untersucht wurde. Zugelassen ist MabThera bisher bei Patienten in den fortgeschritteneren Stadien der Erkrankung, die auf eine Vorbehandlung mit Tumornekrosefaktor (TNF)-Hemmern nur unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Abseits der Studie mit MabThera bei RA konnte auch in der zulassungsrelevanten <b>CLL8-Studie</b> der primäre Endpunkt erreicht werden: Es konnte gezeigt werden, dass sich unter der Behandlung mit MabThera in Kombination mit der gegenwärtigen Standard-Chemotherapie im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens erzielen ließ. Die Studie bildet die Grundlage für die zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr in der EU geplante Beantragung der Zulassungserweiterung von MabThera als Erstlinienbehandlung der CLL.

Springer erweitert seine "Kochrezepte" für das Labor

Mit mehr als 18.000 elektronischen Laborprotokollen in den Bereichen Life Sciences und Biomedizin hat Springer nun sein <a href=http://www.springer.com/protocols>Online-Angebot</a> für Forschungslabors erheblich ausgebaut. Springer erweitert seine "Kochrezepte" für das Labor <% image name="Reagenzglaeser" %><p> <b>Springer Protocols</b> heißt die umfassende Datenbank mit Protokollen, die Schritt für Schritt einzelne Laborversuche detailliert beschreiben und nachvollziehbar machen. Die Springer Protocols sind ein Imprint von Humana Press, das zur Verlagsgruppe Springer Science+Business Media gehört. Laborprotokolle kommen vor allem im Bereich Life Sciences zum Einsatz. Sie sind eine Art Kochrezept für Versuchsanordnungen, die von Wissenschaftlern in ihren eigenen Labors rekonstruiert werden können. Sie beschreiben Sicherheitstoleranzen, Verfahrensanlagen, Statistikmethoden sowie Dokumentationsstandards und Fehlerdiagnosen. Die englischsprachigen Springer Protocols gibt es für 15 unterschiedliche Forschungsbereiche: Biochemie, Bioinformatik, Biotechnologie, Krebsforschung, Zellbiologie, Genetik/Genomik, Imaging/Radiologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Mikrobiologie, Molekularmedizin, Neurowissenschaften, Pharmakologie/Toxikologie, Pflanzen- und Proteinwissenschaften. Sie erschienen bisher bei Humana Press unter der Bezeichnung "BioMed Protocols". <small> Jährlich werden mehr als 2.000 Springer-Protokolle erstellt, von denen 1.000 aktualisierte Fassungen von bestehenden Protokollen sind. </small>

<small>Radiochirurgie:</small><br>4 europäische Krankenhäuser kaufen Novalis Tx

Seit September 2007 haben <a href=http://www.varian.com>Varian Medical Systems</a> und <a href=http://www.brainlab.com>BrainLAB</a> bereits 14 Novalis Tx-Systeme weltweit verkauft. Das Bestrahlungssystem vereint die Radiochirurgie-Technologien beider Unternehmen und ermöglicht nicht-invasive Krebsbehandlungen. 4 dieser Systeme gehen an Kliniken in der Schweiz, in Schweden und den Niederlanden und werden ab Frühjahr 2008 im Einsatz sein. <% image name="Novalis_TX" %><p> <small> Novalis Tx bietet ein breites Behandlungsspektrum für eine Vielzahl an Indikationen wie Tumore im Gehirn oder Lungen- und Lebermetastasen. Ärzte können je nach Indikation individuell für jeden Patienten die geeignete Strahlentherapieform auswählen. </small> Novalis Tx eignet sich auch für tief im Körper sitzende Tumore, die bisher schwer zu behandeln waren. Es verfügt über unterschiedliche Strahlenenergien von 6-20 Megaelektronen-Volt (MeV). Ärzte können so hohe Strahlendosen verabreichen, um auch diese tief liegenden Tumore effizient zu erreichen und gleichzeitig umliegendes Gewebe zu schonen. Behandlungen werden schneller, effizienter und patientenfreundlicher. <small>Radiochirurgie:</small><br>4 europäische Krankenhäuser kaufen Novalis Tx

Forscher initiieren "1.000 Genomes Projekt"

Ein <a href=http://www.1000genomes.org>Konsortium</a> aus amerikanischen, britischen und chinesischen Forschern will in den nächsten 3 Jahren das Genom von mindestens 1.000 Menschen in einer bisher nicht gekannten Genauigkeit sequenzieren. <table> <td><% image name="1000Genomes" %></td> <td> Dazu sollen 6 Trillionen DNA-Basen sequenziert werden, das ist in etwa das 60-fache der in den letzten 25 Jahren entschlüsselten menschlichen DNA-Menge, die bisherigen Genomprojekte eingeschlossen. Pro Tag sind dies rund 8,2 Mio Basenpaare oder etwas mehr als das Genom zweier Menschen. </td> </table> Die Teilnehmer des Projekts werden aus aller Herren Länder rekrutiert: Darunter den Yoruba, einem Volk in Nigeria, Japaner aus Tokio; Chinesen aus Peking, Amerikaner nord- und westeuropäischer Herkunft aus Utah, Luhya und Maasai, 2 Völker aus Kenia, Italiener aus der Toskana, Gujarati-Indianer aus Houston, eingewanderte Chinesen aus Denver und mexikanische Einwanderer in Los Angeles sowie Afroamerikaner aus den südwestlichen USA. <table> <td width="120"></td><td><small> Die Kosten werden mit 30-50 Mio $ veranschlagt. Das ist Zehntel dessen, was noch vor wenigen Jahren angefallen wäre. Bessere und schnellere Technologien haben die Kosten der DNA-Sequenzierung deutlich gesenkt. </td> </table> Das 1.000 Genome Project soll die Lücke zwischen der Erforschung sehr seltener und sehr häufiger Erkrankungen schließen. Die genetische Ursache sehr seltener Erkrankungen wurde in der Vergangenheit in der Regel durch die – oft sehr mühsame – Untersuchung in betroffenen Familien gefunden. Oft handelte es sich um einzelne Gene, deren Ausfall zur Erkrankung führt. Auf der anderen Seite ist es zuletzt gelungen, mit von genomweiten Assoziationsstudien den genetischen Ursachen häufiger Erkrankungen wie Typ-II-Diabetes oder Herzinfarkt auf die Spur zu kommen, die nicht durch einzelne Gene ausgelöst werden. Deren positive Familienanamnese erklärt sich vielmehr aus dem Zusammenwirken vieler prädisponierender Gene. In den letzten Monaten wurden mehr als 100 Genvarianten für diese häufigen Erkrankungen gefunden. Um diese Gene zu finden, reicht die – bisher recht – grobe Skizze aus, die unter anderem das Human Genom Project geliefert hat. Sie erkennt Varianten, die etwa bei 10 % der Bevölkerung vorhanden sind. Mithilfe der neuen Daten soll diese "Auflösung" auf etwa 1 % der Bevölkerung vergrößert werden. Die Forscher wollen jedoch nicht nur nach Varianten in einzelnen Basenpaaren suchen, sondern auch längere Abschnitte vergleichen. Zunächst sind 3 Pilotstudien vorgesehen. In der ersten wird das Genom von 6 Einzelpersonen (2 Erwachsene und die jeweiligen Eltern) sequenziert. Danach wird bei 180 Personen eine grobe Genkarte angelegt, bevor dann in der dritten Stufe bei 1.000 Personen 1.000 Exone (Genorte, die Proteine kodieren) oder 5 % des Gesamtgenoms sequenziert werden. Forscher initiieren "1.000 Genomes Projekt"

2007: Adler erhöht Umsatz um 8 % auf 74,4 Mio €

Die Tiroler Lackfabrik <a href=http://www.adler.at>Adler</a> hat 2007 stark zugelegt. Besonders gut liefen die Geschäfte in den mittel- und osteuropäischen Märkten sowie im industriellen Bereich. 2007: Adler erhöht Umsatz um 8 % auf 74,4 Mio € <% image name="Adler_Lkw_Eingang" %><p> Das Erfolgsrezept aus Österreich – regionale Anlaufstellen und direkter Vertrieb – wurde verstärkt auf die weiteren EU-Länder ausgedehnt und trägt nun Früchte. In Polen, Deutschland, der Schweiz und – ganz neu seit Jahreswechsel – auch in der Slowakei sind eigene Tochterunternehmen, jeweils mit lokalen Partnern, tätig. Sie profitieren von einem einheitlichen, starken Markenauftritt. Im industriellen Bereich können die Tiroler vermehrt bei großen Möbel-, Küchen- und Parkettherstellern mit ihren ökologischen Lösungen punkten. Eingedenk immer strengerer Umweltauflagen und damit dem Trend zu emissionsarmen Beschichtungen kommt Adler dabei die jahrzehntelange Wasserlack-Erfahrung und -Kompetenz zugute.

Grundstein für europäisches Messnetz am Meeresboden

Wassertemperatur, Strömungsrichtung, Bakterien-Gensequenzen oder andere Daten aus der Tiefsee auf Tastendruck abrufen - diese Vision steht hinter dem 140-220 Mio € teuren EU-Projekt <a href=http://www.esonet-emso.org/esonet-noe/index.htm>ESONET</a>: Ein Netz aus 12 Tiefseeobservatorien in Europas Meeren soll kontinuierlich Messungen durchführen. <% image name="ESONET" %><p> <small> An den Observatorien des Tiefsee-Messnetzes ESONET sollen die verschiedensten Geräte und Fahrzeuge andocken können, um alle Prozesse von der Oberfläche bis tief in den Meeresboden zu erfassen. MARUM </small> "Die Erforschung der Ozeane ähnelt dem Versuch, uns ein Bild vom Inhalt einer riesigen, hohen und dunklen Lagerhalle zu machen, in dem wir hier und dort mal ein Streichholz anzünden" beschreibt Christoph Waldmann vom <a href=http://http://www.marum.de>MARUM</a> die Datenlage der Meeresforschung. Mit den ständig arbeitenden ESONET-Observatorien sollen Ressourcen gebündelt werden: Eigens dafür verlegte Tiefseekabel bilden die Nabelschnur von ESONET, sie versorgen die zum Teil über 100 km vor der Küste liegenden Observatorien. Sie dienen als Energiequelle und Datenautobahn. <% image name="ESONET1" %><p> <small> Der mobile Unterwasser-Roboter C-MOVE des MARUM kann bis zu 9 Monate Messfahrten am Meeresboden durchführen. An den Observatorien kann es Daten abgeben und sich neue Energie für die nächste Mission holen. </small> Natürlich gibt es schon jetzt Messnetze im Ozean. Diese zielen allerdings alle auf spezielle Fragestellungen. Mit ESONET sollen indessen Daten für alle Fachrichtungen an einem Ort gesammelt werden, für Geowissenschaftler, Meeresbiologen und Chemiker und Ozeanographen. Grundstein für europäisches Messnetz am Meeresboden

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