<a href=http://www.loba.co.at>Loba Feinchemie</a> aus dem niederösterreichischen Fischamend will nach dem Verkauf an die indische <a href=http://www.vbshilpa.com>Shilpa Medicare</a> mittelfristig die Produktionskapazitäten aufstocken. Wolfgang Meindl – er hat das Unternehmen vor 15 Jahren im Zuge eines Management Buyouts übernommen – erzählte dem Chemie Report die Hintergründe. <% image name="Loba_Produktion" %><p>
<small> Shilpa Medicare will die flexible GMP-Produktion von Loba als Brückenkopf nach Europa nutzen. </small>
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<td><% image name="Wolfgang_Meindl" %></td>
<td align="righ"> Wolfgang Meindl hat nach 1,5jähriger Suche den optimalen Partner gefunden. „Seit rund 10 Jahren ist der indische Pharmamarkt äußerst stark am Wachsen“, sagt Meindl, dass daher nun Shilpa Medicare in Europa investiert, verwundere daher nicht. Mit den Indern – „der neue Eigentümer geht mit organisatorischen Fragen sehr behutsam um“ – hat Meindl nicht an einen bloßen Finanzinvestor verkauft, sondern das Unternehmen mit einer neuen Perspektive versehen: Alleine in den nächsten beiden Jahren – solange bleibt er selbst noch als Geschäftsführer tätig – soll der Umsatz von 6,5 auf 10 Mio € angehoben werden. </td>
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<small> Wolfgang Meindl: „Loba wurde mit Shilpa zu einem weitaus weniger krisenanfälligen Unternehmen.“ </small>
<b>Bewegte Geschichte.</b> Die Loba Feinchemie ist kein beliebiger Betrieb, sondern blickt bereits auf eine mehr als 50jährige Geschichte zurück und war lange die einzige Verwirklichungsstätte für junge Chemiker in Österreich: 1957 von der Wiener Loba Chemie zur Produktion organischer Reagenzien gegründet, produzierte sie in den 1960er Jahren bereits mehr als 80 verschiedene Produkte – darunter „Top-Seller“ wie Sulfophtaleine, Phenanthroline sowie Tetrazoliumsalze, die bereits zu Zeiten des Kalten Krieges intensiv in den damaligen Ostblock exportiert wurden.
Bis Ende der 1980er Jahre wurden so in Fischamend mehr als 400 verschieden Zwischenprodukte sowie Chemikalien für die organische Synthese entwickelt. 1989 wurde an die englische MTM verkauft, 1992 stieg schließlich Wolfgang Meindl mit der ECO Unternehmensbeteiligungs AG ein.
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<td><% image name="Loba_Logo" %></td>
<td align="right"> Heute produzieren die 44 Mitarbeiter der Loba Feinchemie nicht nur Analysereagenzien und Diagnostikprodukte, sondern insbesondere Zwischenprodukte und Wirkstoffe (APIs) für die Pharma-Industrie, darunter auch einige Orphan Drugs samt Drug Master File. Seit 1993 arbeitete die Loba-Produktion – wie vom österreichischen Gesundheitsministerium sowie der FDA attestiert – GMP-gemäß. „Insgesamt stellen wir heute rund 300 verschiedene Produkte her“, sagt Meindl. Und zwar insbesondere für Katalogfirmen wie Sigma-Aldrich, Fisher Scientific oder Merck, für die Diagnostikindustrie und natürlich große Pharma-Companies wie Roche, DSM, GSK, Novartis oder Nycomed. </td>
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<b>Onkologie als Zukunftsfeld.</b> Produziert wird bei Loba Feinchemie „von einigen Gramm bis zu 5 Jahrestonnen“, das Upscaling in der organischen Synthese ist dabei die Spezialität der Fischamender Chemiker, besonders wichtig ist es Meindl, „bei der Forschung vorne dabei“ zu sein. Künftig soll eben das besser mit dem neuen Partner Shilpa Medicare gelingen. Shilpa ist mit 350 Mitarbeitern ein nicht unwesentlicher Player am Generika-Markt in Indien und will mittelfristig der größte Erzeuger onkologischer Wirkstoffe werden. „Dabei werden hochaktive Substanzen wie etwa Cisplatin oder Carboplatin in vollkommen getrennten Produktionslinien hergestellt“, erklärt Meindl. Vorgesehen ist, dass in Indien entsprechende Vorstufen produziert werden, die Finalisierung indessen in Fischamend erfolgen wird. Bereits heuer soll die Produktion hier um 1-2 Produkte erweitert werden.
Die Synthesegeschicke der Loba Feinchemie schildert Meindl am Beispiel von NADH: Die „universale Energiewährung des menschlichen Körpers“ wird auch als Nahrungsergänzungsmittel – als „Energiepille“ – verkauft. Seit 2005 ist Loba in der Lage, das oxidativ sehr empfindliche Molekül – Meindl spricht von einer Primadonna – in einem Syntheseschritt herzustellen, wobei NAD entsprechend enzymatisch reduziert wird. „Das Verfahren dazu haben wir einlizenziert, das Upscaling jedoch selbst entwickelt“, sagt Meindl, „insbesondere die nötigen Schritte der Aufarbeitung samt Ultrafiltration sind hier herausfordernd.“
Ein weiteres Beispiel ist Naphazolin: Für das schleimhautabschwellende Mittel ist Loba Feinchemie heute der weltgrößte API-Lieferant. „Hier gelang es uns kürzlich auch, am japanischen Markt Fuß zu fassen.“ Zum Sortiment gehören darüber hinaus auch chirale Wirkstoffe, Pyridin, Quinolin und Isoquinolin-Derivate, Aldehyde und Ketone, Carbonsäure- und Sulfonsäure-Derivate sowie aromatische Stickstoff-, Amino- und Hydrazin-Wirkstoffe.
<small> Shilpa Medicare ist ein expansives börsenotiertes Unternehmen, wurde 1987 gegründet und hat den Stammsitz in Raichur im südindischen Bundesstaat Karnataka. Shilpa Medicare erzeugt ähnlich wie Loba Pharmawirkstoffe und ist auch in der Produktion onkologischer Präparate tätig. </small>Aufbruchstimmung bei Loba Feinchemie
Bioethanol aus Pischelsdorf fließt ab 7. Juni 2008
Die <a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> wird das Bioethanolwerk im niederösterreichischen Pischelsdorf im Mai anfahren. Am 7. Juni soll sodann erstes Bioethanol made in Pischelsdorf fließen. Nach Testläufen im vierten Quartal 2007 wurde die Inbetriebnahme aufgrund zu hoher Weizenpreise <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6529>aufgeschoben</a>.<% image name="Pischelsdorf" %><p>
<small> Das Bioethanolwerk Pischelsdorf, an dem die Agrana zu 74,9 % und die österreichischen Rübenbauern zu 25,1 % beteiligt sind, wurde von Haus aus für einen flexiblen Rohstoffeinsatz ausgelegt. </small>
In den vergangenen Monaten wurden weitere Kontrakte zur Rohstoffversorgung der Bioethanolproduktion geschlossen. Zudem soll die Anlage verstärkt auf Maisbasis betrieben werden - die Preisnotierungen für Mais aus der neuen Ernte 2008 liegen derzeit auf einem Niveau, das den wirtschaftlichen Betrieb von Pischelsdorf erlaubt.
Generell besteht in Mitteleuropa in normalen Erntejahren eine Überversorgung bei Mais. Durch die Aufhebung der 10%-Flächenstillegung durch die EU-Kommission für 2008 sowie als Folge der rückläufigen Zuckerrübenproduktion im Zuge der Neuordnung der Europäischen Zuckermarktordnung erwartet die Agrana, dass in den kommenden Monaten zusätzliche Anbauflächen in erheblichem Umfang in Europa zur Verfügung stehen werden.
Zur Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Werkes in Pischelsdorf trägt auch der Verkauf des bei der Produktion von Bioethanol als Nebenprodukt anfallenden Tierfuttermittels Actiprot bei. Dieses Eiweiß-Futtermittel kann, aufgrund der zuletzt deutlich angestiegenen Weltmarktpreise für Soja, als Ersatz für teure Sojaimporte dienen. Schließlich lassen steigende Zuckerpreise am Weltmarkt auch eine Aufwärtstendenz bei den Bioethanolpreisen erwarten.Bioethanol aus Pischelsdorf fließt ab 7. Juni 2008
Off-Target-Aktivitäten von TNF-α-Inhibitoren entdeckt
Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNFα) Inhibitoren, die zur Therapie rheumatischer Erkrankungen genutzt werden, binden anscheinend zusätzlich an eine beträchtliche Anzahl weiterer Proteine, die nicht das ursprüngliche Zielmolekül einer Therapie sind. Das könnte einige Nebenwirkungen erklären, die während der Behandlung mit diesen Biotherapeutika auftreten, so eine neue in vitro Studie.<% image name="Protagen_Logo" %><p>
Wissenschaftler der Unikinderklinik Düsseldorf, der Ruhr-Uni-Bochum und von <a href=http://www.protagen.de>Protagen</a> nutzen in der Studie Protein-Biochips zur Analyse der spezifischen Bindungsaktivitäten von therapeutischen Antikörpern. Untersucht wurden 3 Protein-Therapeutika die zur Behandlung bei Rheumatoider Arthritis und Juveniler Idiophatischer Arthritis zugelassen sind: Infliximab (Remicade, Centocor) ein chimärer human-murin Antikörper, Adalimumab (Humira, Abbott) ein rekombinanter humanisierter monoklonaler anti-TNFa Antikörper und Etanercept (Enbrel, Amgen und Wyeth) das Fusionsprotein eines TNFα-Rezeptors mit dem Fc-Fragment eines humanen IgG1-Antikörpers.
Unter der Therapie mit Infliximab treten als Reaktion auf den murinen Anteil des Antikörpers eine erhöhte Empfindlichkeit, Fieber, Juckreiz, Brustschmerzen und Atembeschwerden auf. Adalimumab und Etanercept zeigen als Nebenwirkungen ein erhöhtes Risiko, an schweren Infektionen zu erkranken und andere Komplikationen, die aus therapiebasierten Autoimmunreaktionen resultieren.
Die Forscher haben UNIchip AV-400 Protein Biochips von Protagen mit diesen TNFα-Inhibitoren inkubiert, um deren Spezifität zu überprüfen. Auf jedem Biochip wurden Verdünnungsreihen von nativen TNFα-Proteinen und eine zufällige Auswahl von 384 rekombinanten humanen Proteinen aufgebracht. Obwohl die Konzentration der zu analysierenden Wirkstoffe so gewählt wurde, dass sie in vitro die gleiche Bindungsaffinität an TNFα zeigten, konnten gravierende Unterschiede in der Spezifität beobachtet werden.
Infliximab stellte sich als Antikörper mit höchster Spezifität heraus, hier konnte keine Off-Target Aktivität nachgewiesen werden. Etanercept und Adalimumab zeigten beide Off-Target Aktivitäten, wobei Etanercept 10 andere Proteine erkannte, mit Affinitäten größer als 20 % der Bindungsaffinität für TNFα. Adalimumab erkannte 19 andere Proteine, wobei hier die Affinität mit 12-18 % von der Bindungsaffinität für TNFα im Vergleich zu Etanercept niedriger liegt. Einige dieser Off-Target Proteine spielen bei der Entstehung von Ribosomen und in der Proteinbiosynthese eine Rolle.
Auch wenn bisher noch kein direkter Beweis für einen Zusammenhang zwischen den in vitro beobachteten Off-Target Aktivitäten der TNFα-Inhibitoren und einer pathologischen Auswirkung erbracht wurde, schließen die Autoren eine enge Verknüpfung nicht aus. Die in der Studie gezeigte hohe Aussagekraft einer quantitativen Analyse der Off-Target-Aktivitäten via Protein-Biochips könnte dazu führen, dass in Zukunft die Erhebung solcher Daten für die Zulassung therapeutischer Antikörper gefordert wird.Off-Target-Aktivitäten von TNF-α-Inhibitoren entdeckt
Die 1988 von den beiden Familienbetrieben Wietersdorfer & Peggauer (<a href=http://www.wup.at>w&p</a>) und <a href=)http://www.wopfinger.at>Wopfinger</a> ins Leben gerufene Markenkooperation <a href=http://www.baumit.com>Baumit</a> kann 2 Jahrzehnte später auf 2.500 Mitarbeiter in 28 Ländern und einen Umsatz von 750 Mio € stolz sein. In den nächsten 5 Jahren will Baumit rund 200 Mio € in den weiteren Ausbau investieren.Baumit: Partnerschaft feiert 20-Jahr-Jubiläum<table>
<td><% image name="Baumit_Wopfing" %></td>
<td align ="right"> Bereits in den frühen 1970er Jahren begannen w&p und Wopfinger ihre Zusammenarbeit: Der erste Ölschock machte die Wärmedämmung von Gebäuden wesentlich attraktiver und brachte für den "ThermoPutz" - ein Patent von w&p - den Durchbruch. Wopfinger lizenzierte es und forcierte in den Folgejahren die Kooperation bei verschiedenen Bereichen der Baustoffentwicklung. Im Frühsommer 1988 wurde schließlich der Vertrieb und die Forschung sowie die Produktion im Bereich Fassade, Putz und Estrich mit einheitlichen Qualitätsstandards gebündelt. </td>
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<small> Derzeit produzieren die 32 Trockenmörtelwerke von Baumit jährlich 3 Mio t Trockenmörtel - Baumit belegt damit Rang 3 in Europa. Darüber hinaus liefern 7 Nassmörtelwerke einen jährlichen Output von 200.000 t. </small>
Nach der Gründung der Baumit Kft. in Ungarn folgten weitere Niederlassungen in Tschechien, der Slowakei, Polen, Rumänien und Bulgarien. Zwischen 1994 und 1997 wurde in einer zweiten Expansionswelle Slowenien, Kroatien und Italien "erobert". Die Internationalisierungsbemühungen von Baumit wurden in Folge insbesondere durch den EU-Beitritt Österreichs weiter beschleunigt. Heute ist Baumit in 28 Ländern in Europa sowie in China vertreten.
<% image name="Baumit_open" %><p>
<small> "Baumit open" für Fassaden mit Atmungsaktivität: Die Idee - Löcher im Styropor zu machen - ist einfach, "aber genial", wie Baumit-Chef Robert Schmid es ausdrückt. </small>
"Prinzipiell", sagt Baumit-Chef Robert Schmid, "lässt sich im Hochbau außer Mauersteinen alles aus Trockenmörtel herstellen - wir wollen uns dennoch noch mehr als bisher auf den Fassadenbereich konzentrieren." In diesem Bereich will er langfristig die Marktführung in Europa erreichen.
Noch heuer startet in der Türkei - in Gebze, nahe Istanbul - die Produktion von Trockenmörtel. Das 14 Mio € teure Werk wird einen jährlichen Output von 300.000 t liefern. Im slowenischen Sezana - nahe der Grenze zu Triest - steht ein weiteres Trockenmörtelwerk von Baumit kurz vor der Inbetriebnahme. Dieses 10 Mio € teure Werk wird jährlich rund 200.000 t produzieren.
Insgesamt wollen w&p und die Schmid Holding mehr als 200 Mio € in den nächsten 5 Jahren in die Baumit-Expansion investieren: Da der Großteil der Osteuropa-Standorte an der Kapazitätsgrenze operiert, werden in diesen Ländern weitere Produktionen errichtet. Aber auch neue Märkte im Osten und Nordosten sollen vorangetrieben werden - "es geht nach Russland, ins Baltikum, von der Türkei weiter in den asiatischen Raum", so Schmid.
<% image name="Baumit_Nanoporputz" %><p>
<small> NanoporPutz: Patentiertes Anti-Aging für die Fassade. Die Nanopor-Fassade bleibt im Vergleich zur herkömmlichen Putzfassade doppelt so lange schön. </small>
Eine Kohlenstoffsteuer für Importe aus China ist möglicherweise das einzige Mittel, womit die Industrienationen die Treibhausgasemissionen entscheidend reduzieren können, so ein neuer <a href=http://research.cibcwm.com/economic_public/download/smar08.pdf>Report</a> von CIBC World Markets.CIBC World Markets erwartet "CO<small>2</small>-Zoll" gegen China<% image name="Schlot" %><p>
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<td width="110"></td><td><small> Die Kohlenstoffemissionen von Schwellenländern sind zuletzt sprunghaft angestiegen, während die Industrienationen schmerzhafte Schritte der Treibhausgasreduktion angeordnet haben. Seit 2000 sind die Gesamtemissionen auf über 6 Mrd t geklettert – davon sind 90 % China und anderen Schwellenländern zuzuschreiben. China ist mittlerweile der größte Kohlenstoff-Einzelproduzent weltweit und produziert über 21 % der globalen Emission. </small></td>
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"Da die OECD-Länder beginnen, ihre Industrie zunehmend mit steigenden Gebühren auf CO<small>2</small>-Emissionen zu besteuern, wird die Toleranz der Wirtschaft gegenüber der CO<small>2</small>-Emissionspraxis der eigenen Handelspartner schnell abnehmen", meint Jeff Rubin, Chef-Ökonom bei CIBC World Markets. "Insbesondere, wenn die schmerzhaften Schritte, die in Nordamerika und Westeuropa zur Emissionsreduktion unternommen werden, gegen die Emissionsmengen Chinas und anderer Schwellenländer verschwindend klein zu sein scheinen."
<b>Kohlenstoffzoll.</b> Die Antwort der OECD werde wahrscheinlich ein Kohlenstoffzoll sein – eine ausgleichende Kraft, welche die impliziten Subventionen auf den Kohlenstoffinhalt von Importen besteuert, die aus nicht kohlenstoffkompatiblen Ländern kommen.
Laut Report werden die Anstrengungen zur schrittweisen Reduktion der Kohlenstoffemissionen um nur 10 % in den USA durch ein Obergrenzen- und Handelssystem 0,6 Prozentpunkte des realen jährlichen BIP-Anstiegs in den nächsten 5 Jahren verschlingen – wobei die Kosten für Europa und andere OECD-Nationen in ähnlicher Größenordnung liegen.
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<td width="110"></td><td><small> Die Dekarbonisierungsmaßnahmen können nur dann zur Reduktion der Treibhausgase beitragen, wenn dies mit den Schwellenländern gemeinsam geschieht. Ansonsten entstehen lediglich Zusatzkosten für den Verbraucher, die einheimische Industrie wird weniger konkurrenzfähig und schließlich werden die weltweiten Emissionen sogar steigen, da immer mehr Produktionskapazitäten in Rechtshoheitsgebiete ohne regulative Maßnahmen verlagert werden. </small></td>
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CIBC World Markets berechnet die mit dem Warenexport zusammenhängenden Emissionen Chinas 2007 auf rund 1,7 Mrd t. Außerhalb der US-Wirtschaft ist Chinas Exportsektor dasmit der weltgrößte Kohlenstoffproduzent. Seit 2000 hat Chinas Gesamtemission um nahezu 120 % zugenommen. Die Ø Zunahme an Treibhausgasemissionen in China entspricht den gesamten Treibhausgasemissionen in UK und Kanada. Die kumulative Emissionszunahme Chinas für die vergangenen 7 Jahre entspricht der aktuellen Summe an Emissionen der Wirtschaften Japans, Indiens, Spaniens und Kanadas.
<b>Emissionsintensives China.</b> Die Gründe für diese dramatische Zunahme sind das Wirtschaftswachstum, das Fehlen von Umweltschutzregulierungen und insbesondere die Emissionsintensität der chinesischen Wirtschaft. "Der Energieverbrauch der fertigungsintensiven chinesischen Wirtschaft als Anteil am BIP liegt 4 x höher als in der dienstleistungsorientierten US-Wirtschaft", so Rubin. "Hinzu kommt, dass China nicht besonders kohlenstoffeffizient ist. Das Land produziert ein Drittel mehr an CO<small>2</small>-Emissionen je Energieeinheit als die US-Wirtschaft und doppelt so viel wie Kanada. Kombiniert man die Energieintensität der chinesischen Wirtschaft mit der geringen Kohlenstoffeffizienz des Energieverbrauchs, so hat man einen mächtigen Cocktail für explosionsartig steigende Emissionen."
Schlägt man 45 Kanadische Dollar (CAD) pro Tonne an Kosten für CO<small>2</small>-Emissionen drauf, so würden 55 Mrd CAD p.a. an Zöllen aus chinesischen Exporten in die USA generiert. "Zumindest bis sich andere kohlenstoffkompatible Einkaufsquellen finden lassen, wird der Verbraucher die Last der Importzollkosten durch einen höheren Preis zu tragen haben. Auf Grundlage des Anteils Chinas an den US-Importen würde ein Zoll von 45 CAD/t zu einer Preisinflation für den Endverbraucher von über 0,6 Prozentpunkten führen." Aber irgendwann würde die Inflationswirkung auch abgeschwächt, da die Inlandsproduktion einige der chinesischen Importe ersetzen würde und der Einkauf in ein Land mit einer geringeren Emissionen als China verlagert würde.
<b>Abzug aus China?</b> Der Bericht merkt an, dass angesichts der Gesamtenergie-Ineffizienz der chinesischen Wirtschaft ein Kohlenstoffzoll, gekoppelt mit dreistelligen Ölpreisen, die Wettbewerbsfähigkeit Chinas neu definiert. In vielen Branchen wird es darauf ankommen, wie energieeffizient sie sind, und wie kohlenstoffeffizient sie beim Energieverbrauch sind. In beiden Rechnungen sind China und der Rest der Schwellenländer in enormem Maße im Nachteil. Infolgedessen ginge Chinas Lohnvorteil in vielen energieintensiven Branchen verloren, sodass diese Branchen anschließend wieder nach Europa oder Nordamerika zurückgehen würden.
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<td width="110"></td><td><big> Rubin erwartet, dass chinesische Exporteure für Chemieprodukte aufgrund ihres astronomischen Energieintensitäts-Faktors die ersten Unternehmen sein werden, die zurückwandern werden. Tatsächlich schwächten sich die Chemie-Exporte von China in die USA bereits merklich ab, wobei der Absatz in den vergangenen 2 Jahren nur halb so stark zunahm, wie das in der ersten Hälfte des Jahrzehnts der Fall war. </big></td>
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Nichtmetallische mineralische Produkte (Zement, Glas, Kalk etc.), deren Energieintensität 130 % über dem Durchschnitt der chinesischen Industrie liegt, sowie die Druck-, Hüttenmetallfertigungs- und Maschinenindustrie sind weitere Kandidaten für eine derartige Neuausrichtung.
Amöbe hilft Evolutionsrätsel um Photosynthese lösen
Die steirische <a href=http://www.bdi-biodiesel.com>BDI - BioDiesel International</a> hat 2007 einen Umsatz von 77,1 Mio € (2006: 87,81 Mio €) und eine EBIT-Marge von 6,1 % (2006: 15,9 %) erzielt. Die schlechteren Kennzahlen resultierten aus einem niedrigeren Fertigstellungsgrad aufgrund von Projekt-Verschiebungen. 2007: BDI erzielt 77,1 Mio € Umsatz und kauft UIC<% image name="Biodiesel" %><p>
Ende 2007 hielt die BDI einen Auftragsstand von 72,32 Mio € (2006: 99,53 Mio €), der eine gute Auslastung vorhandener Kapazitäten sichere. Insgesamt hat die BDI von den 29 verkauften Anlagen bereits 16 übergeben; 13 sind in der Planungs- bzw. Bauphase.
"Der Markt für Biodiesel wird eine Strukturbereinigung durchmachen und steht vor einer Professionalisierung", prophezeit BDI-Chef Wilhelm Hammer. "Es zeigt sich immer mehr, dass unsere Internationalisierungs-Strategie einerseits und die klare Ausrichtung auf Qualität, Kompetenz und höchste Standards andererseits richtig sind." Mit den Forschungsschwerpunkten Biomass to Liquid und Biodiesel aus Algen sei BDI für die Zukunft gewappnet.
Schwerpunkte der Marktbearbeitung liegen weiterhin in Asien, in Osteuropa und Südamerika sowie Nordamerika. Damit wird die Unabhängigkeit des Unternehmens von lokalen Entwicklungen gewahrt, wie etwa der in Deutschland gerade zu beobachtenden Abschwächung und Neustrukturierung der Branche. Der Anteil am Umsatz in Deutschland betrug 2007 unter 5 %.
Trotz etwas schwächerer Konjunkturprognosen erwartet die BDI 2008 - dank der Vorteile der breiten Rohstoffflexibilität und einer hohen Produktqualität - eine positive Geschäftsentwicklung. Zudem ermögliche die Beteiligung an der VTU, im Anlagenbau noch flexibler auf den jeweiligen Bedarf unterschiedlicher Branchen reagieren zu können.
<b>UIC-Übernahme.</b> Per 1. April übernimmt die BDI zudem - für einen oberen einstelligen Millionen-Euro-Betrag - alle Gesellschaftsanteile der <a href=http://www.uic-gmbh.de>UIC GmbH</a> in Alzenau/Deutschland, einen Spezialisten für Engineering und Lieferung von Vakuum-Destillationsanlagen. Die UIC plant und liefert seit fast 20 Jahren schlüsselfertige Destillationsanlagen für die industrielle Produktion sowie für Laboratorien und Pilotanlagen.
Die Kurzweg-Destillationsanlagen der UIC ermöglichen schonende Stofftrennungen bei niedrigen Betriebstemperaturen und nur kurzzeitiger Erhitzung. Sie sind daher besonders gut für die Trennung von thermolabilen Stoffen (Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, pharmazeutische Wirkstoffe) geeignet.
Zur Aufreinigung des aus tierischen Fetten bzw. aus gebrauchten Speiseölen hergestellten Biodiesels setzt die BDI seit vielen Jahren auf die Kompetenz der UIC. Diese Zusammenarbeit wird nun weiter intensiviert. Die UIC wird dabei als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben.
March 27th
Hyphenpilze als Bioreaktoren:<br>Neues CD-Labor perfektioniert Produktionsorganismen
Die <a href=http://www.cdg.ac.at>Christian-Doppler-Gesellschaft</a> hat ein weiteres Labor eröffnet, das österreichische Industriepartner mit deutschen Forschern vereint. In den nächsten 7 Jahren soll die Tiroler <a href=http://www.sandoz.at>Sandoz</a> von Expertenwissen profitieren, das Forscher der Ruhr-Universität-Bochum an Hyphenpilzen generieren, um Pharmawirkstoffe kostengünstig herzustellen.Hyphenpilze als Bioreaktoren:<br>Neues CD-Labor perfektioniert Produktionsorganismen<% image name="CD_Labor_Kueck6" %><p>
<small> Petrischalen mit Pilzkulturen von Penicillium chrysogenum, dem Produzenten von Penicillin. Die weißen Sektoren auf den Kulturen signalisieren eine genetische Instabilität der Kulturen, die offensichtlich nicht mehr grüne Sporen bilden. </small>
Hyphenpilze sind bekannt dafür, dass sie zur Herstellung einer Vielzahl von medizinisch relevanten Wirkstoffen befähigt sind. Die Antibiotika Penicillin und Cephalosporin werden bei der Bekämpfung von verschiedenen Infektionskrankheiten eingesetzt. Statine wiederum spielen eine bedeutende Rolle als Cholesterinsenker im Blut und Cyclosporine werden auf Grund ihrer modulierenden Wirkung auf die menschliche Immunantwort bei der Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen verwendet. Mit der Entdeckung des Penicillins hat Alexander Fleming vor 80 Jahren den Grundstein für einen medizinischen Quantensprung gelegt und die Erforschung von Sekundärmetaboliten bei Pilzen eingeleitet.
Heute sind alleine die Statine infolge der millionenfachen Herz-Kreislauferkrankungen ein Multimilliarden-Euro-Markt und ohne Cyclosporine wären Transplantationen weniger erfolgreich.
Die Fähigkeit zur Biosynthese von solchen medizinisch relevanten Wirkstoffen durch Pilze, aber auch durch Bakterien, stellt also einen enormen wirtschaftlichen Wert dar. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die biotechnologische Produktion mit Exzellenz beherrscht wird.
<% image name="CD_Labor_Kueck4" %><p>
<small> Transgene Penicillium-Stämme, die einen roten Indikatorfarbstoff ausscheiden. </small>
Hochproduzentenstämme in verschiedenen Biotech-Prozessen werden über mehrere Jahrzehnte hinweg umfangreichen Stammoptimierungs-Programmen unterzogen. Bis vor wenigen Jahren wurden dazu im Labor mit UV-Strahlen und verschiedenen chemischen Substanzen zufällig Mutationen in Produktionsorganismen erzeugt und die entstandenen Mutanten auf ihre Produktivität hin getestet. Auf diese Weise konnte die Produktivität, sprich die Menge an hergestellten Wirkstoff, enorm gesteigert werden. Allerdings entstehen durch diese ungerichteten Veränderungen der Erbinformation oft auch unerwünschte Nebeneffekte im Verlauf biotechnologischer Produktionsprozesse.
Um Reproduzierbarkeit bei höchst komplexen Herstellverfahren zu garantieren, wird zunehmend auf gezielte molekulare Veränderungen, basierend auf einem breiten Wissen über die Pilzgenome und die Physiologie der Hyphenpilze gesetzt.
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<small> Ulrich Kück und Birgit Hoff, die als Nachwuchswissenschaftlerin im CD-Labor
Leitungsfunktion besitzt. </small>
Und hier kommt Ulrich Kück ins Spiel. Der Wissenschaftler forscht seit mehr als zwei Jahrzehnten an der Ruhr-Uni-Bochum (Lehrstuhl für Allgemeine und Molekulare Botanik) an der genetischen Modifikation von Hyphenpilzen. Anfang der 1980er Jahre gelang es ihm erstmals in Europa molekulargenetisch modifizierte Hyphenpilze herzustellen. Die Folge war eine intensive Forschungskooperation mit dem damaligen Hoechst-Produktionsstandort in Frankfurt. Nach der Übernahme der Produktionsstätte in Frankfurt durch Sandoz Ende der 1990er Jahre wurde die Zusammenarbeit nunmehr mit der Mikrobiologischen Forschungsabteilung von Sandoz in Kundl fortgesetzt und intensiviert. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre war das erste Forschungsabkommen zwischen Bochum und Kundl für Arbeiten an Hyphenpilze geschlossen worden.
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<small> Pilzstämme werden in flüssigem Stickstoff gehalten, um die genetische Stabilität
zu erhalten. </small>
„Generell“, sagt Kück, „sind molekularbiologisch modifizierte Pilzstämme weitaus schwieriger zu bearbeiten als Bakterienstämme.“ In den letzten Jahren sei es ihm aber gelungen, „ das An- und Abschalten einzelner Gene in Penicillium chrysogenum“ sicherzustellen. Und das erlaube sowohl qualitative als auch quantitative Verbesserungen: „Zum einen kann man so mehr oder weniger eines bestimmten Wirkstoffes produzieren. Zum anderen können Stoffwechselwege verstärkt, umgeleitet oder eliminiert werden.“ Beispielsweise sei es so möglich, bestimmte billigere Nahrungsquellen für die Pilze besser nutzbar zu machen.
<b>Angewandte Pilzgenetik.</b> Da die meisten industriellen Pilzstämme asexuell sind, fehlt die Möglichkeit zur Kreuzung. Aus diesem Grund muss vermehrt in die Etablierung von Technologien zur molekularbiologischen Modifikation von Pilzen wie der Transposon-Mutagenese investiert werden. Der Zugriff auf solche Technologien ist für die angewandte Forschung überaus wichtig. Zudem müssen aus den enormen Datenmengen, die bei Genomsequenzierungen bzw. Expressionsstudien anfallen, schlüssige Konzepte zur Stammoptimierung erarbeitet werden.
Eben das kommt im Rahmen des neuen CD-Labors „ Biotechnologie der Pilze“ zum Tragen. Es sollen zum einen neue regulatorische Faktoren identifiziert werden, die den Sekundärmetabolismus und die Morphologie der Hyphenpilze beeinflussen. Dazu werden insbesondere Microarrays eingesetzt, um unterschiedlich stark exprimierte Gene aus einem Pool von mehr als 10.000 Genen zu identifizieren.
Mittels bioinformatorischer Assoziationsstudien wird sodann versucht die Versuchsergebnisse mit vorhandenen Sequenzinformationen der Pilzgenome und den Expressionsdaten zu korrelieren. Die Genomdaten ermöglichen weiters die Entwicklung von Transformationssystemen basierend auf pilzeigenen Selektionsmarkern, ohne auf artfremde DNA-Sequenzen zurückgreifen zu müssen.
In Summe sollen also zahlreiche Erkenntnisse der Grundlagenforschung in die Optimierung von Produktionsstämmen einfließen: „Der Prozess ist arbeitsteilig. In Bochum erfolgt zum einen die Entwicklung neuer Technologien, welche für die molekularbiologische Modifikation von Produktionsstämmen eingesetzt werden können und zum anderen, die Klärung von spezifischen produktionsrelevanten Fragestellungen wie etwa die Änderung der Genexpression nach der Zugabe eines bestimmten Zuckers in die Nährlösung. Die Adaptierung der Technologien für Hochleistungsstämme, sowie die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse auf Produktionsverfahren erfolgt in Kundl.“
Insgesamt werden bis zu 10 Forscher im neuen CD-Labor beschäftigt sein. Einen regen wissenschaftlichen Austausch mit der Mikrobiologischen Forschungsabteilung von Sandoz garantieren regelmäßige Besuche und die über viele Jahre erprobte und gepflegte Kommunikationskultur.
Sandoz ist einer der letzten ß-Lactam-Antibiotika-Hersteller, der noch in Europa produziert. Mit Unterstützung des CD-Labors entwickelte Hochleistungsstämme soll es möglich sein, Standortnachteile gegenüber Billiglohnländern wie China oder Indien auch langfristig auszugleichen. Derzeit hilft, wie Kück berichtet, auch „der Rückenwind der Olympischen Spiele“: Im Vorfeld der Großveranstaltung wurden zahlreiche Produktionsstätten in China, welche an die europäischen Umwelt- und Sicherheitsstandards bei weitem nicht herankommen, geschlossen. Das hatte im letzten Jahr bereits Auswirkungen auf den Weltmarktpreis für Penicillin.
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<td><% image name="CD_Labor_Kueck5" %></td>
<td><% image name="CD_Labor_Kueck7" %></td>
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<small> Fernbachkolben mit Impfgut. Die grüne Farbe stammt von den Sporen der Pilze, die auf der Oberfläche wachsen (links). Erlenmeyer-Kolben mit Flüssigmedien. Verschiedene Hyphenpilze zeigen unterschiedliche Pigmentierungen. </small>
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<td width="120"></td><td> <b>Hyphenpilze</b> spielen in biotechnologischen Prozessen eine zentrale Rolle bei der Produktion von Sekundärmetaboliten. In der Pharma-Industrie werden Pilze etwa genutzt, um Antibiotika (Penicillin, Cephalosporin C, Griseofulvin), Alkaloide, Immunosuppressiva (Cyclosporin A), Steroide (Progesteron) oder Statine (Blutcholesterin-Senker) herzustellen. </td>
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Prostatakrebs: Positive Phase-III-Daten mit Degarelix
Positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie zum GnRH-Blocker Degarelix hat <a href=http://www.ferring.com>Ferring</a> vorgestellt. Die Studiendaten zeigen eine signifikante Senkung der Testosteronwerte durch Degarelix. Innerhalb von nur 3 Tagen konnte bei mehr als 96 % der Patienten mit Prostatakrebs die Ausschüttung des männlichen Sexualhormons Testosteron, das die Produktion von bösartigen Tumorzellen anregt, unterbunden werden.<% image name="Ferring_Logo" %><p>
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<td width="120"></td><td><small> <b>Prostatakrebs</b> ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Männern, der bei rund 1/3 der Erkrankten tödlich endet. Erkennt man den Krebs rechtzeitig, sind die Heilungschancen sehr gut. Ob und wie schnell die entarteten Tumorzellen wachsen, hängt vom männlichen Sexualhormon Testosteron ab. Die Produktion von Testosteron wird durch Hormone angeregt, deren Freisetzung vom <b>Gonadotropin Releasing-Hormon</b> (GnRH) gesteuert werden. Gelingt es, GnRH zu blockieren, sinkt der Testosteronspiegel und es kommt zu einem Rückgang bzw. Stillstand der Erkrankung. </small></td>
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Die Daten der Phase-III-Studie zeigen, dass Degarelix einen äußerst raschen Effekt auf die Senkung der Testosteronwerte hat - vergleichbar mit der Sofortwirkung der chirurgischen Entfernung der Hoden (Orchiektomie), die aber in jedem Fall eine irreversible Impotenz zur Folge hat.
Im Rahmen der Studie wurde die monatliche Verabreichung von Degarelix mit der ebenfalls monatlichen Gabe von 7,5 mg des LHRH-Agonisten Leuprorelin in einer 12-monatigen randomisierten offenen Studie mit parallelen Gruppen an Patienten mit Prostatakarzinom (PCa) verglichen. Im Vergleich zu Leuprorelin bewirkte Degarelix eine deutlich raschere Unterdrückung des Serum-Testosterons und des prostataspezifischem Antigens (PSA). Darüber hinaus konnten diese niedrigen Werte mit Degarelix während der gesamten 12-monatigen Studie gehalten werden.
Innerhalb von nur 3 Tagen waren der Testosteronspiegel bei 96,1 % der Degarelix-Patienten auf den erforderlichen Wert von ≤ 0,5 ng/ml gesunken. Kein einziger Patient, der Leuprorelin erhielt, erreichte diesen Hormonstatus. Bis zum Tag 14 sank der Testosteronspiegel bei allen Degarelix-Patienten auf diesen Wert. In der Vergleichsgruppe erreichten das nur 18,2 %.
Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein wichtiger Indikator für das Ausmaß der Krebserkrankung und wird für die Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms herangezogen. Nach einer Behandlungsdauer von 2 Wochen waren die PSA-Werte bei den mit Degarelix behandelten Patienten um 64 % (Medianwert) gesunken, bei den mit Leuprorelin behandelten Patienten dagegen um 18 %.
<b>Degarelix</b> ist eines der ersten Medikamente einer völlig neuen Klasse von GnRH-Blockern, das zurzeit für die Behandlung von Prostatakarzinom entwickelt wird. Degarelix wurde einem umfangreichen klinischen Programm mit mehr als 20 Studien unterzogen. Alle Studien zeigten die Sicherheit und die gute Verträglichkeit von Degarelix, wobei keine systemischen allergischen Reaktionen auftraten.
Das Schweizer Biotech Ferring hat im Februar einen Antrag auf Neuzulassung bei der FDA und der EMEA gestellt. Die Zulassung in Österreich wird Anfang 2009 erwartet.Prostatakrebs: Positive Phase-III-Daten mit Degarelix