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July 17th, 2007

Amflora: Entscheidung über "Gen-Kartoffel" vertagt

Der Rat der europäischen Landwirtschaftsminister konnte sich nicht auf eine endgültige Entscheidung über den kommerziellen Anbau von Amflora, der von <a href=http://www.basf.de/biotechnologie>BASF</a> gentechnisch optimierten Stärkekartoffel, einigen. <% image name="Kartoffeln" %><p> Für eine sofortige Zulassung wäre eine qualifizierte Mehrheit von knapp 74 % der Stimmen notwendig gewesen. Nach geltendem EU-Recht muss nun die EU-Kommission die Entscheidung über die Zulassung von Amflora zum kommerziellen Anbau treffen. Die EU-Kommission hatte sich im Vorfeld für den Anbau der Stärkekartoffel eingesetzt und den Zulassungsprozess mit ihrer positiven Entscheidungsvorlage gestartet. Diese basiert auf einer positiven Bewertung von Amflora durch die EFSA. Amflora ist das erste gentechnisch veränderte Produkt, das in der EU seit 1998 zum Anbau zugelassen werden soll. Es wurde mit der Stärkeindustrie entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stärkeindustrie zu festigen. BASF Plant Science plant den kommerziellen Anbau zusammen mit der Stärkeindustrie für 2008, <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5809>getestet</a> wird Amflora derzeit intensiv in einigen Freilandversuchen. Da die Pülpe, also die Kartoffelreste, die nach der Stärkegewinnung übrig bleiben, als Tierfutter verwendet wird, hat BASF bereits im März 2005 einen Antrag auf Genehmigung von Amflora als Lebens- und Futtermittel eingereicht. Die positive Bewertung des Antrags wurde von EFSA im Februar 2006 veröffentlicht. <small> Herkömmliche Kartoffeln produzieren ein Stärkegemisch aus Amylopektin und Amylose. In vielen technischen Anwendungen, wie in der Papier-, Garn- und Klebstoffindustrie, wird nur Amylopektin benötigt; eine Trennung des Stärkegemischs ist jedoch unwirtschaftlich. Amflora bildet reine Amylopektinstärke und hilft so Material, Energie und Kosten zu sparen. Darüber hinaus: Mit Amylopektinstärke beschichtetes Papier erhält mehr Glanz; Beton und Klebstoffe bleiben durch den Zusatz von Amylopektinstärke länger verarbeitungsfähig. </small> Amflora: Entscheidung über "Gen-Kartoffel" vertagt

Erste bionische Hand wird ausgeliefert

<a href=http://www.touchbionics.com>Touch Bionics</a> und US-Großkliniken statten Patienten mit bahnbrechender neuer Prothese aus. Veteranen des Irakkriegs gehören zu den ersten Empfängern der i-LIMB Hand. Erste bionische Hand wird ausgeliefert <% image name="Touch_Bionics1" %><p> <small> Die i-LIMB Hand und ProDigits-Teilhandprothesen sind nun allgemein erhältlich. </small> Die i-LIMB Hand von Touch Bionics ist die erste weithin erhältliche Prothese mit 5 individuell angetriebenen Fingern, die wie eine echte menschliche Hand aussieht und sich wie eine solche verhält. In einer weiteren Pionierleistung passte TouchBionics sein ProDigits-Produkt an Patienten an, denen entweder infolge eines Erbfehlers oder eines Unfalls Finger fehlen. In der Vergangenheit waren keine geeigneten angetriebenen Teilhandprothesen erhältlich. Die Technologie von Touch Bionics verändert bereits jetzt das Leben von Prothesenempfängern durch die Zusammenarbeit mit führenden US-Kliniken wie Advanced Arm Dynamics, Benchmark Orthotics and Prosthetics, Hanger Prosthetics and Orthotics, LIVINGSKIN und Scott Sabolich Prosthetics and Research. Die Technologie, auf der die i-LIMB Hand aufgebaut ist, ist das Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen von Touch Bionics. i-LIMB bietet ein intuitives Steuersystem, das einen herkömmlichen myoelektrischen Signaleingang zum Öffnen und Schließen der lebensechten Finger der Hand verwendet. Die myoelektrische Steuerung nutzt die elektrischen Impulse, die von den Muskeln des verbleibenden Teils des betreffenden Körperteils erzeugt werden. Diese Signale werden von an der Hautoberfläche angebrachten Elektroden aufgenommen. <% image name="Touch_Bionics2" %><p> Für Benutzer von herkömmlichen myoelektrischen Händen ist die Umstellung auf das neue System kein Problem, sie können die neuen Funktionen des Gerätes innerhalb von Minuten beherrschen. Neuen Patienten bietet die i-LIMB Hand eine nie zuvor dagewesene Multi-Funktions-Prothesenlösung. Touch Bionics hat einen individuellen Überzug für seine Produkte entwickelt. Die i-LIMB Skin ist eine dünne Schicht von halbtransparentem Material, dass mit Hilfe von Computern passgenau modelliert wurde, um jede Kontur der Hand abzudecken.

SBU Biodiesel: 60 Mio € für kanadische Ölmühle

Die Verhandlungen zwischen der Wiener SBU Biodieselanlagen BetriebsgmbH und einem irischen Trust befinden sich in der Endphase. Geplant ist die Errichtung einer Ölmühle in Kanada mit einer Kapazität von 240.000 Jahrestonnen, die künftig in Krems die Biodieselproduktion am Gelände der Dynea Austria versorgen soll. SBU Biodiesel: 60 Mio € für kanadische Ölmühle <% image name="Diesel" %><p> Die intensive Prüfungsphase der Investoren soll in wenigen Wochen positiv abgeschlossen sein. Die SBU rechnet sich durch das groß angelegte Kanada-Projekt - eingedenk stark gestiegener Rapspreise - Wettbewerbsvorteil am Rohstoffsektor sein. 200.000 der 240.000 t Rapsöl, die in der geplanten Ölmühle in Kanada produziert werden sollen, sind für die Biodieselproduktion in Krems vorgesehen. Sie sollen per Schiff im <a href=http://www.mierka.at. >Kremser Hafen</a> angeliefert werden. Das ebenso benötigte Methanol wird SBU in einer Einkaufsgemeinschaft mit Dynea beziehen. <% image name="Biodieselprobe" %><p> <small> Biodieselprobe. © Wikipedia </small> Durch die erweiterten Projektarbeiten in Kanada hat sich der Baubeginn in Krems entsprechend um einige Wochen verschoben. Die Umweltverträglichkeitsprüfung dafür hat SBU jedoch bereits positiv abgeschlossen. 2008 soll die Anlage starten.

Geklärt: Die "Erdöl-Verdauung" in P.aeruginosa

Die Struktur einiger Eiweißverbindungen, die es den Bakterien ermöglichen, die Kohlenstoffketten des Erdöls zu knacken, haben jetzt Forscher des <a href=http://www.helmholtz-hzi.de>Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung</a> in Braunschweig rund um Wolf-Dieter Schubert aufgeklärt. <% image name="Pseudomonas_aeroginosa" %><p> <small> P.aeruginosa entfernt nicht nur Ölteppiche - das Bakterium ist gleichzeitig ein gefährlicher Krankheitserreger, der chronische Infektionen beim Menschen verursachen kann. </small> Erdöl ist äußerst widerstandsfähig, selbst als Diesel oder Benzin. Um die chemisch trägen, sehr langen Kohlenstoffketten angreifen zu können, ist Energie erforderlich: Erst wenn der Zündfunke im Motorraum überspringt, setzt der Treibstoff seine Energie frei. Auch Bakterien müssen diese energetische Hürde nehmen, um Erdöl oder Diesel als Nahrungsquelle nutzen zu können. Bakterien haben jedoch keine "eingebauten Zündkerzen", mit denen sie die Kohlenwasserstoffe entzünden könnten - abgesehen davon, dass sie die Explosion, die dem Zündblitz folgt, nicht überleben würden. Sie aktivieren statt dessen die trägen Moleküle durch den Einbau von Sauerstoff - die langen Ketten werden so angreifbar und für die Bakterien leichter verdaulich. Die Energie wird gewissermaßen häppchenweise freigesetzt. "Wir wollten herausfinden, wie die Moleküle aussehen, die sozusagen den Strom für diesen Prozess liefern", so Wolf-Dieter Schubert. Dazu untersuchten die Forscher den Vorgang am Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Gregor Hagelüken, Doktorand in Schuberts Team, erklärt: "Wir wussten, dass es die beiden Proteine Rubredoxin und Rubredoxin-Reduktase sind, welche die Energie für diesen Prozess liefern und Pseudomonas damit zum Erdöl-Fresser machen. Uns ist es gelungen, beide Proteine gemeinsam zu kristallisieren und ihre atomare Struktur aufzuklären. Jetzt können wir genau erklären, wie Pseudomonas Energie in Form von Elektronen aus seinem normalen Stoffwechsel abzweigt, um damit Erdölbestandteile vor der Verdauung zu aktivieren." Geklärt: Die "Erdöl-Verdauung" in P.aeruginosa

July 16th

Wacker produziert ab 2008 granulares Polysilicium

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> will am Standort Burghausen eine neue Anlage zur Herstellung von granularem Polysilicium für die Solarindustrie errichten. Die neue Produktion mit einer Nennkapazität von 650 Jahrestonnen soll bereits Ende 2008 den Betrieb aufnehmen. Wacker produziert ab 2008 granulares Polysilicium <% image name="Shell_Solarzellen" %><p> Die neue Anlage wird nach dem so genannten Wirbelschichtverfahren arbeiten und erzeugt aus Trichlorsilan granulares Solarsilicium. Dieses bietet den Herstellern von Solarwafern bei bestimmten Produktionsverfahren Vorteile in der Verarbeitung und ergänzt damit das bestehende Produktportfolio von Wacker für die Photovoltaik-Industrie. Wacker hatte das neue Verfahren in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Pilotreaktoren erfolgreich erprobt und führt es nun erstmals in den kommerziellen Maßstab über. Ewald Schindlbeck, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Polysilicon, ergänzt: "Tests unserer Kunden haben ergeben, dass sich granulares Silicium bei der Herstellung von Solarwafern, dem Basismaterial für Solarzellen, speziell in kontinuierlichen Kristallisationsprozessen deutlich effizienter verarbeiten lässt als die sonst üblichen Polysilicium-Stücke. Der im Vergleich zum herkömmlichen Abscheideverfahren geringere Energieverbrauch wirkt sich zudem positiv auf die Energiebilanz von Solarzellen aus. Ein weiterer Vorteil unseres neuen Verfahrens liegt in der hohen Ausbeute, die sich mit Trichlorsilan als Einsatzstoff erzielen lässt." <small> Seit mehr als 50 Jahren produziert Wacker in Burghausen hochreines polykristallines Silicium für die Halbleiterindustrie. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Solarsilicium hat Wacker Polysilicon seine Produktion Schritt für Schritt ausgebaut und beliefert seit 2000 verstärkt auch die Photovoltaikindustrie. Der Geschäftsbereich ist heute der zweitgrößte Hersteller von Polysilicium weltweit. </small>

Erstes Kind in Indien mit Intercells JE-Impfstoff geimpft

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> hat mit dem indischen Partner <a href=http://www.biologicale.com>Biological E. Ltd.</a> die pädiatrische Phase-II-Studie für den Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis in Indien gestartet. Erstes Kind in Indien mit Intercells JE-Impfstoff geimpft <% image name="Intercell_Zettlmeissl" %><p> <small> Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl: "Der Start der pädiatrischen Studien in Indien ist ein wichtiger Schritt für die Zulassung unseres Impfstoffs in den endemischen Gebieten. Gerade in den asiatischen Ländern, in denen mehr als 700 Mio Kinder gefährdet sind, herrscht ein großer Bedarf an einem neuen Impfstoff." </small> In der randomisierten und kontrollierten Studie sollen die Dosierung, Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs mit dem lokal erhältlichen koreanischen Impfstoff, der auf Maushirn hergestellt wird, verglichen werden. In der Studie wird der Impfstoff 60 Kindern im Alter von 1-3 Jahren verabreicht. Dies ist ein erster und wichtiger Schritt für die Markteinführung eines neuen auf Zellkultur basierenden Impfstoffs in Asien. Die Produkteinführung ist 2009 geplant. Intercells JE-Impfstoff ist ein gereinigter und inaktivierter Impfstoff zur aktiven Immunisierung Erwachsener gegen das JE-Virus. Das JE-Virus ist ein durch Moskitos übertragenes Flavivirus, das bei Menschen, insbesondere bei Kindern, Enzephalitis verursacht. Die Krankheit stellt für die 3 Mrd Menschen, die in den endemischen Gebieten in Asien leben, eine gesundheitliche Bedrohung dar. <small> Kürzlich abgeschlossene Phase-III-Studien zeigten ein günstiges Sicherheits- und Immunogenitätsprofil für Intercells Impfstoff. Der in eigenen Produktionsanlagen in Schottland hergestellte Impfstoff ist neuartig, weil er nicht auf lebendigen Organismen sondern auf Gewebekulturen aufbaut und zudem keine Stabilisatoren oder Konservierungsmittel enthält. Die Vertriebsrechte dafür liegen in den USA, Europa und bestimmten anderen Märkten in Asien und Lateinamerika bei Novartis. </small>

Dreistufige Genanalysen als optimal berechnet

Ein FWF-Projekt kommt zum Schluss: Dreistufige Verfahren bieten für die Analyse genetischer Einflüsse bei Krankheiten und Therapien ein optimales Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. <% image name="Microarray1" %><p> <small> Microarrays messen bis zu 30.000 Genen gleichzeitig. Dank moderner Biostatistik können diese Daten effizient analysiert werden. © Robert Zeillinger </small> 30.000 - so viele Gene können mit den derzeit fortgeschrittensten Instrumenten auf einmal analysiert werden. So kann beantwortet werden, ob einzelne Gene im Verlauf einer Krankheit oder Therapie entscheidenden Einfluss haben. Aber je mehr Gene in einer Studie untersucht werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein Gen, das in Wahrheit keinen Einfluss hat, fälschlicherweise als Einflussfaktor zu identifizieren. Sonja Zehetmayer vom Institut für Medizinische Statistik an der Medizinuni Wien erklärt: "Dem Problem der falsch identifizierten Einflussfaktoren könnte man durch eine sehr große Anzahl an Wiederholungen begegnen. Aufgrund der hohen Kosten muss die Zahl an Wiederholungen allerdings meist gering bleiben. Um dieses Problem zu lösen, bieten sich mehrstufige Verfahren an. Dabei wird nach einer ersten Untersuchungsrunde eine Vorauswahl an Genen getroffen. In weiteren Runden werden dann nur noch die ausgewählten Gene weiter analysiert. Die Konzentration auf weniger Gene reduziert dabei die Wahrscheinlichkeit für Fehler." Offen war aber bisher die Frage, wie viele Runden genau eine optimale Kosten-Nutzen-Relation bieten. Die Antwort auf diese Frage wurde nun von Zehetmayer berechnet. Tatsächlich fiel die Antwort unerwartet klar aus - 3 Stufen bieten die optimale Relation zwischen Genauigkeit der erzielten Ergebnisse und den dafür notwendigen Kosten. Zwar würde eine vierte Runde weitere Genauigkeit bieten, doch steht der Ressourcenaufwand nicht im Verhältnis zum Gewinn. Überraschende Ergebnisse fand Zehetmayer auch, als sie 2 unterschiedliche Test-Designs miteinander verglich: "Man kann mehrstufige Testreihen entweder so auswerten, dass die Ergebnisse aller Stufen integriert werden, oder aber so, dass nur die Ergebnisse der letzten Stufe ausgewertet werden. Während bei vierstufigen Verfahren die Wahl des Test-Designs einen merklichen Einfluss auf dessen statistische Eigenschaften hat, relativiert sich dieser Einfluss bei einem dreistufigen Verfahren." Einen weiteren Aspekt zur optimalen Gestaltung von Testverfahren stellte Zehetmayers Kollegin Alexandra Goll vor. Sie konnte zeigen, dass bei mehrstufigen Testverfahren die einzelnen Stufen durchaus unterschiedlich gestaltet sein können - ohne die Genauigkeit des Endergebnisses wesentlich zu beeinträchtigen. Das bedeutet, dass erste Stufen durchaus günstiger sein können, wenn für die folgenden Stufen genauere und teurere Verfahren eingesetzt werden. <small> Dass gerade an der Medizinuni Wien neueste Trends in der statistischen Analyse klinischer Daten initiiert und bewertet werden, kommt nicht von ungefähr. Bereits 1989 veröffentlichte Peter Bauer dort eine Arbeit, die ein Grundprinzip der Biostatistik - dass in einer laufenden Studie das Versuchsdesign bis zum Ende nicht verändert werden darf - widerlegte. Diese Beweisführung ist und bleibt die Grundlage mehrstufiger adaptiver Analyseverfahren. </small> Dreistufige Genanalysen als optimal berechnet

July 15th

Atilon: Neue Premium-Waagenreihe von Acculab

Mit den neuen Präzisions- und Analysenwaagen der Premium-Serie Atilon verspricht die Sartorius-Tochter <a href=http://www.acculab.com>Acculab</a> genaue und schnelle Messergebnisse dank "anwendungsorientierter Ausstattung". Atilon: Neue Premium-Waagenreihe von Acculab <% image name="Sartorius_ACCULAB_Atilon" %><p> <small> Mit 4 digitalen Filterstufen lassen sich die Geräte an die Umgebung anpassen. Der Wägebereich reicht von 80-8.200 g bei einer Ablesbarkeit von 0,1 mg bis 0,1 g. </small> Die Atilon-Serie umfasst 12 Modelle, die wahlweise mit interner, motorbetriebener Justiergewichtsschaltung und mit Eichung ab Werk erhältlich sind. Über ein einfaches Menü lassen sich zahlreiche Einstellungen und Anwendungsprogramme auswählen. Dazu gehören neben dem Zählen, Prozentwägen, Verrechnen, Summieren und Netto-Total auch dynamisches Wägen, Dichtebestimmung sowie der Wechsel von 23 Einheiten. Das Bedienfeld ist mit großen Tasten und einem hinterleuchteten Display in Klarschrift ausgestattet. Das Gehäuse aus ABS-Kunststoff und die Waagschalen und -böden aus Edelstahl lassen sich schnell und einfach reinigen. Um voluminöseren Proben gerecht zu werden, sind 6 Modelle mit quadratischen Schalen mit Seitenlängen von 180 x 180 mm ausgestattet. Einen stabilen Stand garantieren dabei zusätzliche Stellfüße. Alle Modelle verfügen über eine bidirektionale RS232-Schnittstelle, die eine Weiterverarbeitung der Daten sowie eine ISO/GPL-konforme Protokollierung der Vorgänge ermöglicht.

July 14th

Ökostrom: Österreichs Potenzial ist ausgeschöpft

In Österreich haben sich die Regierungsparteien kürzlich für eine neuerliche Novelle des Ökostromgesetzes ausgesprochen. Die Regulierungsbehörde <a href=http://www.e-control.at>E-Control</a> bremst aber umgehend: Selbst zusätzliche Fördergelder würden kaum weitere Projekte mehr bewirken. Zudem mahnt die E-Control maßvolle Zielsetzungen im Rahmen der künftigen „Burden-Sharing“-Verhandlungen mit der EU ein. Ökostrom: Österreichs Potenzial ist ausgeschöpft <% image name="Windrad_Strommast" %><p> <small> E-Control fordert mehr Energieeffizienz statt mehr Ökostromanlagen. </small> Österreichs Regulierungsbehörde E-Control hat bei einem Journalistenseminar alle „all zu grüne Illusionen“ kräftig korrigiert. Walter Boltz, der Leiter der Behörde, vertritt vielmehr eine sehr konservative Einschätzung, was Änderungen im Energiemix betrifft: „Klar ist, dass wir unsere Ökostrom- und Klimaschutzziele nicht erreichen werden.“ Zwar befinde sich Österreich damit „in guter internationaler Gesellschaft“, dennoch mahnt er ein: „Es ist höchste Zeit, sich von übereifrigen Öko-Euphorien“ zu verabschieden. Realistisch sei, dass der Energieverbrauch dem Wirtschaftswachstum folge. In bis 2020 hochgerechneten Szenarien prophezeien die Experten dementsprechend eine Zunahme im Energieverbrauch um 13-22 %, je nach Annahme. Aktuell sind in Österreich von den 1.440 benötigten PJ etwa 307 PJ „erneuerbar“. Wollte nun Österreich das selbst gesteckte Ziel eines 45 %-Anteils an Erneuerbaren bis 2020 erreichen, so würde das im „Effizienzszenario“ bedeuten, dass 560 PJ aus erneuerbaren Quellen generiert werden müssten. Abzüglich der vorhandenen Wasserkraftreserven hat die E-Control dafür einen Bedarf von 60.000 km² nutzbarer Waldfläche ausgerechnet. Allerdings: Die gesamte Waldfläche Österreichs beträgt gerade einmal 40.000 km². Boltz fügt hinzu: „Und russisches Holz würde letztlich nur russisches Gas ersetzen, wobei für erstere keinerlei Langfristverträge mehr zu bekommen sind.“ Dass Österreichs Bevölkerung in den letzten 15 Jahren um rund 600.000 Einwohner zugelegt hat und die Fertilitätsrate mit der Sterblichkeitsrate nicht mehr mithält – ein solch „demografisches Argument“ wiegt bei den E-Control-Experten wenig. Fakt sei, dass der Strombedarf um rund 1 TWh pro Jahr zunimmt, „egal, was passiert“. <b>Der EU der Stirn bieten.</b> Wie auch immer: Die EU will, dass Österreich den Anteil der erneuerbaren Energien auf 34 % erhöht – laut Christian Schönbauer, bei der E-Control für Ökostrom zuständig, aber eine Illusion: „Unter Ausnützung aller Möglichkeiten sind weitere 6-7 % darstellbar. Damit käme Österreich auf 27-28 %. Das würde allerdings bedeuten, dass Österreich die Biomasse-Verwertung verdreifacht und 1.000 neue Windräder, vorwiegend im Weinviertel, errichtet.“ Insbesondere letztere sind im Nordwesten Wiens aber weder besonders effizient noch von der dortigen Bevölkerung erwünscht. „Bei 34 % müsste der Ökostromanteil auf 77 % steigen“, sagt Schönbauer. Da Österreich aber nur bei der Wasserkraft und mit Abstrichen bei der Windkraft Potenzial hat, sei dieser Anteil nicht drinnen. Österreich würde zudem für seine Rolle als Musterschüler bestraft, der schon viel weiter ist als andere Länder. Johannes Mayer, Volkswirtschaftsexperte der E-Control, geht davon aus, dass bei 65 % Ökostromanteil in Österreich faktisch alle verfügbaren Potenziale ausgeschöpft wären. Summa summarum: Mehr als 100 PJ (10 TWh) an zusätzlichem Ökostrom sind in Österreich nicht mehr machbar – „gegenüber der EU sollte Österreich daher auf keinen Fall ein verpflichtendes Erneuerbare-Ziel von über 30 % akzeptieren“, so Schönbauer. Er erinnert zudem, dass aus dem alten Förderregime nach wie vor zahlreiche Anlagen derzeit errichtet würden und Österreich bereits mehr als 4 Mrd € für Ökostromsubventionen – spätestens 2021 fällig – reserviert habe. <b>Effizienz statt Öko.</b> Jetzt gehe es also vielmehr darum, weniger den Ökostrom auszubauen, sondern viel mehr in Richtung Energieeffizienz zu tun. Wobei auch hier Geduld gefragt sei: „Industrielle und gesellschaftliche Trägheit“ führe zu sehr langen Latenzzeiten bei der Markteinführung technischer Effizienzsteigerungen. Boltz warnt jedenfalls davor, bei einer Änderung des Ökostromgesetzes noch stärker als bisher die Anlagen zu fördern und die höheren Einspeisetarife noch länger zu garantieren. „Besser wäre wie in einigen Teilen der USA, dass der Stromlieferant eine bestimmte Menge an bestimmten Ökostrommengen nachweisen muss.“ Wo dieser Ökostrom produziert werde, solle im jeweiligen Segment der Markt bestimmen. Dadurch könne man erreichen, dass die Ökostromanlagen schneller konkurrenzfähig im Verhältnis zu Strom aus Gas oder Kohle würden. PS: Österreich und Deutschland haben schon jetzt die höchsten Einspeisetarife für Ökostrom.

July 13th

RNAi: Entscheidungsprozesse auf molekularer Ebene

Einer Forschungsgruppe am <a href=http://www.viennabiocenter.org>Campus Vienna Biocenter</a> rund um Renée Schroeder und Javier Martinez ist ein bedeutender Schritt zur Aufklärung der RNA-Interferenz gelungen. <% image name="RISC_RNA" %><p> <small> Schematische Darstellung einer RISC-Ziel RNA Interaktion. Die Erkennung von Ziel-RNA (blau) durch RISC (rot) ähnelt stark dem Reißverschluss-Prinzip. Das Schließen des Zippers führt letztendlich zur Eliminierung von unerwünschter oder schädlicher RNA in der Zelle. Quelle: IMP graphics department </small> RNA-Interferenz (RNAi) ist ein natürlicher Abwehr- und Steuerungsmechanismus der Zelle, der über die Eliminierung unerwünschter RNA-Moleküle funktioniert. Sein Potenzial für den therapeutischen Einsatz wurde 2006 durch die Verleihung des Nobelpreises anerkannt. Tatsächlich befinden sich derzeit bereits die ersten Medikamente in der klinischen Prüfung, die auf diesem Mechanismus beruhen. Der Prozess ist aber noch lange nicht restlos aufgeklärt. Ein entscheidender Schritt der RNAi ist die Bindung der zu eliminierenden RNA durch den <u>RISC</u>, den RNA-Induced Silencing Complex. Über die anschließende Zerstörung der Ziel-RNA durch den RISC weiß man recht viel - über die davor erfolgende Entscheidung, welche RNA gebunden wird und wie genau dies geschieht, nur wenig. Zur Klärung dieses Vorgangs konnten die Wiener Forscher nun einen wichtigen Beitrag leisten. Zunächst konzentrierte sich das Team dabei auf die Charakterisierung des Einflusses der RNA-Struktur: Variationen eines RNA-Zielmoleküls wurden hergestellt, in denen die RISC-Bindungsstellen aufgrund von Strukturunterschieden zunehmend weniger gut zugänglich waren. Stefan L. Ameres von den Max F. Perutz Laboratories erklärt das Ergebnis des Experiments: "Je weniger gut die Bindungsstelle zugänglich war, desto weniger effizient erfolgte die Eliminierung der Ziel-RNA durch den RISC. Unsere Schlussfolgerung daraus ist, dass RISC keine Funktionalität besitzt, die es ihm erlaubt, RNA-Moleküle strukturell zu ändern - eine wichtige Erkenntnis zur effektiven Anwendung dieses Prozesses." Vielmehr <u>muss die Bindungsstärke zwischen Ziel-RNA und RISC einen bestimmten Schwellenwert überschreiten</u>, damit der weitere Prozess der RNA-Eliminierung eingeleitet wird. Dieses Ergebnis deutet an, dass RISC die RNA eher zufällig bindet und erst die Stärke dieser Bindung die Entscheidung über das weitere Schicksal der RNA besiegelt. "Man kann sich das so vorstellen, dass RISC während der Bindung seiner Ziel-RNA eine Kontroll-Instanz durchlaufen muss, um sicherzustellen, dass wirklich nur bestimmte RNAs zerstört werden", so Ameres. RNAi: Entscheidungsprozesse auf molekularer Ebene

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