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January 10th
Deutsche Stockmeier-Gruppe beteiligt sich an österreichischem Chemiehandelsunternehmen
Die Stockmeier-Gruppe mit Sitz in Bielefeld hat sich am Wiener Chemiehandelsunternehmen HDS-Chemie beteiligt und erhält damit Zugang zu den Vertriebskanälen des Familienunternehmens in Mittel- und Osteuropa.
Die HDS-Chemie Handels-GesmbH mit Geschäftssitz in der Wiener Innenstadt wurde 1949 gegründet und wird heute in zweiter Generation von Christian Schuster geführt, der weiterhin als geschäftsführender Gesellschafter fungieren wird. Von Standorten in Wien, Bratislava und Iasi (Rumänien) aus werden Märkte in 14 zentral- und südosteuropäischen Ländern mit chemischen Grundstoffe versorgt. Die Kunden des Unternehmens kommen aus Branchen wie Kerzen-, Kunststoff- und Gummi-, Verpackungs-, Coating- und Bauindustrie, aus der Spanplattenerzeugung, der Kosmetik- und Pharmabranche sowie der Nahrungsmittelindustrie.
Mit dem Verkauf von Firmenanteilen an die Stockmeier-Gruppe habe man nach Aussage Schusters einen Partner gewonnen, der den eingeschlagenen Wachstumskurs langfristig mittrage und mit dem man nicht nur kaufmännisch sondern auch menschlich gut zusammenarbeiten könne. Die Stockmeier-Gruppe ist in Produktion und Handel mit Grund- und Spezialchemikalien tätig und hat ihre Vertriebsschwerpunkte bislang in Mittel- und Westeuropa sowie in den USA.
EU-Kommission registriert Bürgerinitative gegen Glyphosat
10.01.17
von
Klaus Fischer
Mit Datum vom 25. Jänner 2017 wird die EU-Kommission eine europäische Bürgerinitiative (EBI) für ein Verbot von Glyphosat registrieren. Das teilte die Kommission am 10. Jänner per Aussendung mit. Nach der Registrierung haben die Initiatoren ein Jahr Zeit, eine Million Unterschriften in mindestens sieben EU-Mitgliedsstaaten zu sammeln. Gelingt ihnen dies, muss die Kommission binnen drei Monaten Stellung beziehen. Sie kann der EBI folgen oder nicht, muss aber jedenfalls die Gründe für ihre Vorgangsweise offenlegen. Mit der Initiative wird die Kommission aufgefordert, „den Mitgliedstaaten ein Verbot für Glyphosat vorzuschlagen, das Zulassungsverfahren für Pestizide zu überarbeiten und EU-weit verbindliche niedrigere Ziele für den Einsatz von Pestiziden festzulegen“.
Wie es in der heutigen Aussendung hieß, ist die Registrierung aus formalrechtlichen Gründen durchzuführen. Sie betrifft eine Materie, für die die Kommission zuständig ist. Ferner ist der geforderte Rechtsakt „nicht offenkundig missbräuchlich, unseriös oder schikanös“. Auch verstößt die Initiative „nicht offenkundig gegen die Werte der Union“. Eine eingehendere inhaltliche Prüfung, etwa, ob ein Glyphosat-Verbot sinnvoll ist, erfolgte im Zuge des Registrierungsverfahrens nicht.
Selbst wenn die Initiative die notwendige Unterschriften-Zahl erreichen sollte, ist kaum zu erwarten, dass ihr die Kommission stattgibt. Im Sommer 2016 verlängerte sie die Zulassung des Pflanzenschutzmittels um 18 Monate. In diesem Zeitraum wird die europäische Chemikalienagentur ECHA eine wissenschaftliche Bewertung von Glyphosat erarbeiten. Auf deren Basis will die Kommission über die weitere Zulassung des Mittels befinden.
January 5th
Big-Data-Modellierung von Krankheitsursachen
Am Institut für die Wissenschaft komplexer Systeme der Medizinischen Universität Wien wurde ein Modell entwickelt, mit dem anhand von Patientendaten die Bedeutung verschiedener Mechanismen für die Entstehung von Krankheiten beurteilen kann.
Die Wissenschaftler um Peter Klimek und Stefan Thurner gingen dabei von pseudonymisierten Daten des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger aus, die Auskunft über die Diagnosen für alle in den Jahren 2006 und 2007 in Österreich stationär behandelten Patienten geben. Dieser Datenpool wurde mit Informationen aus Datenbanken verknüpft, die das Auftreten bestimmter Erkrankungen mit Genotypen, Pathway-Defekten und toxikogenomischen Faktoren (also dem Zusammenwirken äußerer chemischer Reize mit der genetischen Ausstattung) assoziieren.
Treten zwei Krankheiten bei einer großen Zahl von Patienten gemeinsam auf, bilden sie im entsprechenden phänotypischen Netzwerk eine starke Verbindung. Ebenso können Erkrankungen durch gemeinsame genetische Defekte, Stoffwechselstörungen oder äußere Reize miteinander verknüpft sein. Durch Vergleich des phänotypischen Netzwerks mit den Netzwerken auf molekularer Ebene konnten die Autoren Indices entwickeln, die die Bedeutung bestimmter Entstehungsmechanismen für eine bestimmte Krankheit angeben: Treten beispielsweise zwei Erkrankungen mit einem vermuteten gemeinsamen Entstehungsmechanismus auch häufig gemeinsam bei Patienten auf, ist dieser Mechanismus mit hoher Wahrscheinlichkeit für deren Entstehung verantwortlich. Auf diese Weise kann etwa unterschieden, welche Rolle genetische Faktoren oder Umwelteinflüsse bei der Entstehung einer Krankheit spielen.
Die Studie wurde im Open-Access-Journal Scientific Reports veröffentlicht.
January 2nd
Bio Europe Spring 2017 in Barcelona
Die diesjährige Bio Europe Spring findet von 20. bis 22. März in Barcelona statt. Mitgastgeber ist Biocat, eine Initiative zur Förderung der Bioscience- und Gesundheitsbranche Katalaniens, die im Rahmen der Veranstaltung in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt.
Biocat ist die treibende Kraft des regionalen Life-Science-Clusters „BioRegion“, der 824 Unternehmen, 41 Forschungszentren, 15 Universitätskliniken, 11 Universitäten, 2 Großeinrichtungen, 7 Technologiezentren und 13 Wissenschafts- und Technologieparks miteinander verbindet. Laut Angaben von Biocat wurden von diesen Unternehmen 2015 und 2016 mehr als 151 Millionen Euro an Investitionen angezogen.
Zur Bio Europe Spring werden nach Angaben des Veranstalters EBD Group 2.400 Führungskräfte aus rund 1.400 führenden internationalen erwartet. Die Veranstaltung besteht aus One-to-One-Meetings, Unternehmenspräsentationen und einem kleinen Ausstellungsbereich. 2016 wurden in Stockholm 3.129 vorgestellte Lizenzierungsangebote angepriesen, 124 Unternehmen stellten sich in eigenen Präsentationen vor.
Je nach Anwendung kommen in der berührungslosen Füllstandsmessung unterschiedliche Radar-Frequenzen zum Einsatz. Endress + Hauser hat eine ganze Palette davon im Einsatz – deren Summe 113 Gigahertz ergibt.
In der berührungslosen Füllstandsmessung ist der Einsatz von Radarmessgeräten üblich, die den Füllstand von Flüssigkeiten, Pasten, Schlämmen und Schüttgütern mittels elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich detektieren. Welche Frequenz dabei genau zum Einsatz kommt, hängt von der jeweiligen Anwendung ab. „In der Branche reden gerade alle über die höchsten Radarfrequenzen. Worauf es aber doch ankommt, ist, jeweils die passende Frequenz für jede Anwendung zu finden“, meint dazu Markus Schmid, Leiter des Produktmanagements bei Endress+Hauser Deutschland. Dazu müsse man dem Kunden ganz genau zuhören, um seine Anforderungen verstehen zu können.
1 + 6 + 26 + 80 = 113
Bei Endress + Hauser kommt in verschiedenen Geräten eine ganze Palette von Radar-Frequenzen zum Einsatz: 1 Gigahertz in verschiedenen Ausführungen eines geführten Radars, 6 Gigaghertz für Füllstand-Anwendungen bei einfachen Flüssigkeiten, 26 Gigahertz in Anwendungen für die Wasser- und Abwasserindustrie sowie für Hilfskreisläufe in anderen Branchen und schließlich 80 Gigahertz im „Micropilot NMR8“, einem hochgenauen Messgerät für die Öl- und Gasindustrie, das bereits Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Zählt man alle verfügbaren Frequenzen zusammen, ergibt sich eine Summe von 113 Gigahertz, die das Unternehmen humorvoll als Aufhänger seiner neuen Kampagne aufgegriffen hat.
Neu vorgestellt wurde die Geräteserie Micropilot FMR60, FMR62 und FMR67, die die mit der Frequenz von 80 Gigahertz verbundene hohe Genauigkeit auch für andere Branchen zugänglich macht. Zudem wurden die neuen Messgeräte mit der unternehmenseigenen Heartbeat-Technologie ausgestattet, die die Voraussetzungen für die vorausschauende Wartung und dokumentierte Prüfung schafft.
Dezember 22nd, 2016
Mit 1. Jänner ging unsere technisch und graphisch völlig neu gestaltete Website online. Wir wünschen allen unseren (Online-) Lesern und Kunden einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns über Ihren Besuch auf www.chemiereport.at
Dezember 20th
Antibiotisches Gel verhindert Borreliose
Die Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien war federführend an einer klinischen Studie beteiligt, die zeigen konnte, dass ein antibiotisches Gel auf Azithromycin-Basis die Entwicklung von Borreliose nach einem Zeckenstich verhindern kann.
Bis zu fünf Prozent aller Zeckenbisse führen zu einer Infektion mit Lyme-Borreliose, in Österreich gibt es pro Jahr rund 24.000 Fälle. Erreger ist das Bakterium Borrelia burgdorferi, die Übertraghung ist meist die Folge eines Zeckenbisses, kann aber auch durch stechende Insekten erfolgen.
Das vom Schweizer Unternehmen Ixodes entwickelte Gel, das den Wirkstoff Azithromycin enthält, wurde im Rahmen einer Phase II/III-Studie getestet, an der neben der Meduni Wien auch die Medizinische Universität Graz (Abteilung für Dermatologie), die Medizinische Universität Innsbruck (Abteilung für Dermatologie und Venerologie), das Elisabethinen-Krankenhaus in Linz, das Zentrum für Reisemedizin in St. Pölten sowie Kooperationspartner aus Deutschland und der Schweiz beteiligt waren.
Dabei entwickelte von 1.000 Patienten, die innerhalb von 72 Stunden nach erfolgtem Zeckenbiss mit dem antibiotischen Gel behandelt wurden, kein einziger Lyme-Borreliose. In der mit Placebo behandelten Kontrollgruppe traten hingegen sieben Fälle von Borreliose auf. Die Studie wurde in der Zeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht.
Unvergleichliches Werkstoffe-Know-how
Mit den Kundenanforderungen und Projekten der letzten Jahre ist Kremsmüller gewachsen. Ein Entwicklungsprozess, das dem Steinhauser Anlagenbauer heute ein Alleinstellungsmerkmal einbringt.
Speziell im Apparatebau für die chemische Industrie sind die Anforderungen an die Komponenten enorm hoch. Alle Bauteile müssen zuverlässig sein und den Beanspruchungen durch Säuren, Laugen oder anderen chemischen Stoffen, kombiniert mit hohen Temperaturen und Drücken, standhalten. Man sieht, die Anforderungen an Apparatebauer sind heute so vielfältig wie die komplexe Prozessindustrie. Die Herausforderung in diesem Bereich ist der Einsatz von Sonderwerkstoffen. Von individuell entwickelten C-Stahl-Sorten über Duplex-Stahl bis hin zu Titan muss das optimale Material gefunden werden.
Tatsächlich trug auch ein Großprojekt für die Wasserkraft maßgeblich zur heutigen Fertigungs- und Werkstoffkompetenz der Steinhauser bei. Eine knapp 1,5km lange und fast senkrecht verlaufende Druckschachtleitung mit bis zu 4m Durchmesser in den Tiroler Alpen stellte Kremsmüller auf eine Härteprobe. Mit dem hohen Automatisierungsgrad und einer präzisen Wärmebehandlung der Sonderwerkstoffe wurden tatsächlich Fertigungstoleranzen im Promillebereich erreicht, die bisher undenkbar waren.
Dieses Wissen wird nun für die Fertigung von Kolonnen, dickwandigen Reaktoren oder Wärmetauschern eingesetzt. Kremsmüller ist heute für jegliche Kundenwünsche gewappnet. Für einen Chemiekonzern musste etwa ein Shiftreaktor gebaut werden um Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen zu gewinnen. Aus drei verschiedenen Komponenten stellte Kremsmüller den 125t schweren Druckapparat her und integrierte die 57t wiegenden Rohrbündel sowie die 38t gewichtige Dampftrommel. Um den 80mm dicken halbkugeligen Reaktorboden Halbkugel immer in der optimalen Lage fürs Schweißen zu haben entwickelte Kremsmüller einen völlig neuen Schweißroboter aus einem UP-Kran (Anm.: UP = Unterpulverschweißen) kombiniert mit einem Schwenktisch.
„Mit den Investitionen in die moderne Fertigungstechnologie und unserem Know-how-Vorsprung wollen wir branchenunabhängig die Technologieführerschaft bei derart außergewöhnlichen Projekten sichern“, unterstreicht Inhaber und Co-Geschäftsführer Gregor Kremsmüller. Maximale Automatisierung und Digitalisierung innerhalb der Prozessschritte, maximale Flexibilität dazwischen macht Kremsmüller zu einem Premium-Anbieter im Herstellen von Großkomponenten aus schwer zu bearbeitenden Sonderstählen bei höchster Präzision und kurzen Durchlaufzeiten.
Dezember 19th
19.12.16
von
Klaus Fischer
Eine gemischte Bilanz über zehn Jahre REACH zieht der europäische Chemieindustrieverband CEFIC. Das Chemikalienmanagementsystem ist seit 18. Dezember 2006 in Kraft. Laut CEFIC hat die Chemienindustrie binnen sieben Jahren rund 6.000 Stoffe registriert, etwa 40 Mal so viele wie unter der vorigen Chemikaliengesetzgebung der EU. Die europäische Chemikalienagentur ECHA verfüge nun über Informationen zu etwa 130.000 Stoffen. Ferner seien 168 „Substances of Very High Concern“ (SVHCs) identifiziert und 20 neue Einschränkungen für die Nutzung besonders gefährlicher Substanzen verhängt worden. Wie die CEFIC einräumt, sind die von den Unternehmen an die ECHA übermittelten Registrierungsdossiers noch keineswegs perfekt. Die Branche arbeite aber mit der Agentur an ihrer Verbesserung.
Das Hauptziel von REACH, die menschliche Gesundheit sowie die Umwelt zu schützen, wird laut CEFIC ohne Zweifel erreicht. Anders sehe es dagegen mit dem Bestreben aus, die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie zu verbessern. REACH sei eine jener zehn rechtlichen Bestimmungen, die die Branche am meisten belasteten. Vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe müsse es daher mehr Unterstützung geben, forderte CEFIC-Forschungsdirektor Erwin Annys.
Im kommenden Jahr führt die ECHA einen umfassenden „Review“ von REACH durch. Dabei soll es auch um die Perspektiven für die Zeit nach 2018 gehen. Im Mai dieses Jahres endet die letzte Registrierungsperiode für Chemikalien unter REACH. Eine Herausforderung ist das insbesondere für KMUs, die nur geringe Mengen von Chemikalien erzeugen.
Dezember 15th
Bei BASF kommt es zu personellen Änderungen im Vorstand. Saori Dubourg und Markus Kamieth wurden vom Aufsichtsrat neu in den Vorstand berufen, Margret Suckale und Harald Schwager scheiden mit 12. Mai 2017 aus.
Suckale war seit 2011 im Vorstand von BASF und verantwortete dort die Bereiche Human Resources, Engineering und Maintenance, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit sowie das Management der europäischen Standorte und Standort-Verbunde. Diese Aufgaben wird Michael Heinz übernehmen, bisher im Vorstand für die Geschäftsbereiche Dispersions & Pigments, Care Chemicals, Nutrition & Health und Performance Chemicals, den zentralen Forschungsbereich Advanced Materials & Systems Research sowie die Region Südamerika verantwortlich.
Schwager ist bereits seit 28 Jahren bei BASF und war zuletzt im Vorstand zuständig für das Geschäft mit Bauchemikalien und Pflanzenschutzmitteln, die Forschung im Bereich Biowissenschaften sowie für die Region Europa. Sein Ressort übernimmt Saori Dubourg, die neu in den Vorstand berufen wurde. Dubourg wurde 1971 in Augsburg geboren und stieg nach dem Studium des Strategischen Managements und Industriegüter-Marketings 1996 bei BASF ein. Zuletzt war sie für das Geschäft mit der Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie verantwortlich.
Markus Kamieth, der ebenfalls neu in den Vorstand berufen wurde, übernimmt die bisherigen Aufgaben vom Michael Heinz. Der 46-jährige Chemiker ist seit 1999 bei BASF und verantwortete zuletzt das Coatings-Geschäft des Chemiekonzerns.
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