Archive - 2006

January 3rd

Anaerober Abbau aromatischer Kohlenwasserstoffe

Deutsche Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen, wie sich Ölrückstände in sauerstoffarmer Umgebung von Mikroben abbauen lassen. Dabei wiesen sie eine neue biochemische Abbaureaktion nach, die über die Methylierung von nicht-substituierten Kohlenwasserstoffen verläuft. Das Wissen um diesen Abbauprozess lässt sich nicht nur für die Verbesserung des Trinkwassers, sondern auch für die Exploration von Ölfeldern nutzen. <% image name="Benzol" %><p> Kohlenwasserstoffe sind hervorragende C-Quellen für Mikroorganismen. Sofern genügend O vorhanden ist, werden sie relativ schnell abgebaut. Da sich O aber nur in geringen Mengen in Wasser löst (8 mg/l), wird er beim Abbau von Verunreinigungen schnell durch aerobe Atmung verbraucht. Damit fehlt O für die Aktivierung aromatischer Substanzen durch Mono- oder Di-Oxygenasen. Anaerobe Mikroorganismen müssen deshalb andere biochemische Reaktionen in Gang setzen, um solche Substanzen angreifen zu können. Über den anaeroben Abbau von nicht-substituierten Aromaten (d.h. Aromaten ohne Seitenketten) ist nur wenig bekannt, was zum Teil daran liegt, dass die dafür notwendigen Mikroorganismen nur sehr schwer zu kultivieren sind. Jetzt gelang es, einen Mikroorganismus zu isolieren, der sowohl mit Naphthalin als auch mit Methylnaphthalin als C-Quelle wachsen kann. Ein Vergleich der bei diesem Vorgang auf beiden Substraten ablaufenden Reaktionen gab bereits Hinweise darauf, dass die Aktivierung des an sich sehr reaktionsträgen Naphthalin über die Methylierung des aromatischen Systems zu 2-Methylnaphthalin erfolgt. Wenn man die Organismen auf mit Deuterium markiertem Naphthalin wachsen ließ, fand sich in der Kultur ein Metabolit, den man auch vom Abbau von Methylnaphthalin kennt. Da dieser ebenfalls mit Deuterium markiert war, musste er aus der Methylierung und anschließender Fumarataddition des markierten Naphthalin stammen. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich dabei um eine generelle anaerobe Aktivierungsreaktion für nichtsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe handelt. Mittlerweile liegen Hinweise vor, dass sich auch der Abbau von Benzol mit Mikroorganismen über eine Methylierung vollzieht. Anaerober Abbau aromatischer Kohlenwasserstoffe

BASF will Engelhard übernehmen

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> beabsichtigt, <a href=http://www.engelhard.com>Engelhard</a> - einen US-Anbieter von Materialien für die Katalyse und Oberflächenveredlung - für 4,9 Mrd $ in bar zu übernehmen. BASF will Engelhard übernehmen Die Übernahme würde BASF zu einem weltweit führenden Anbieter im dynamisch wachsenden Katalysatormarkt machen. Engelhard ist ein Fortune-500-Unternehmen. <% image name="BASF_Katalysatoren" %><p> "Engelhard stellt eine hervorragende Ergänzung zum Portfolio von BASF dar", sagt Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF. "Mit der Zusammenführung der F&E-Aktivitäten beider Unternehmen würde BASF eine weltweit einzigartige Technologie-Plattform für Katalysatoren schaffen und sich dadurch weiteres Wachstums- und Innovationspotenzial eröffnen." Das Angebot bietet eine 30 %-Prämie auf den derzeitigen Kurs und erfolgt als voll finanziertes Barangebot. Besondere Genehmigungshürden sind nicht zu erwarten.

January 2nd

Wie der Isolator zum Leiter wird

Wie sich die Oberfläche von Zinkoxid einfach leitfähig machen lässt, entdeckten Bochumer Chemiker per Zufall: Bei Experimenten an Zinkoxid-Oberflächen stellten sie fest, dass Wasserstoff-Atome bei Raumtemperatur ausschließlich mit den Sauerstoff-Atomen an der Zinkoxid-Oberfläche reagieren, während die Zink-Atome frei bleiben. Wie der Isolator zum Leiter wird <% image name="Zinkoxid" %><p> <small> Bei Zimmertemperatur führt die Bindung von Wasserstoff an Zinkoxid-Oberflächen zur Ausbildung elektronischer Bänder, die den Isolator elektrisch leitfähig machen. </small> Den Zink-Atomen fehlt somit ein Nachbar, mit dem sie eine weitere Bindung eingehen können - es bleiben ungepaarte Elektronen übrig, die elektrischen Strom leiten. Die H-Atome in den sich an der Oberfläche bildenden OH-Gruppen haben also keine Partner an den benachbarten Metallatomen. Aus dem Isolator Zinkoxid wird ein guter elektrischer Leiter. Dieser Fund gibt Anstöße für die Herstellung von Solarzellen und Wasserstoffsensoren. Für viele Anwendungen werden durchsichtige, leitfähige Materialien gebraucht. Metalle, die klassischen Leiter, sind aber undurchsichtig und kommen daher nicht in Frage. Deswegen interessiert man sich seit langem für die entsprechenden Metall-Oxide. Allerdings sind Oxide normalerweise gute Isolatoren. So sind oxidierte Kontakte im Zündverteiler der Alptraum eines jeden Autofahrers. Es gibt jedoch Ausnahmen: Das durchsichtige Indium-Zinn-Oxid (ITO) ist leitfähig und wird bereits vielfältig eingesetzt. Als leitende Schicht in Solarzellen muss es allerdings in einem extra Arbeitsschritt auf Oberflächen - etwa auf die des häufig eingesetzten Zinkoxids - aufgedampft werden.

Russische Erdgaslieferungen um ein Drittel reduziert

Am Beginn des Jahres 2006 stehen drastische Einschränkungen der Importmengen von russischem Erdgas: Moskau demonstriert seine Macht gegenüber dem "orange" revolutionären Kiew. In Österreich sind ein Drittel der Liefermengen - 0,3 Mio m³/h - gekürzt worden. <% image name="OMV_Filterseparatoren" %><p> Diese deutlich über den Erwartungen liegende Reduktion konnte von <a href=http://www.omv.at>OMV</a> und <a href=http://www.econgas.at>EconGas</a> jedoch durch Mengen aus den Speichern und durch die Inlandsproduktion aufgefangen werden. Zugute kommen der Situation derzeit auch die aktuellen Temperaturen in Österreich, die in großen Teilen des Landes um oder knapp unter 0&deg;C liegen. "Sollten die gelieferten Mengen noch stärker abnehmen, kann man einen begrenzten Engpass im Bereich der Größtverbraucher nicht ausschließen", so Werner Auli, Geschäftsführer der OMV Gas GmbH. Dazu müssten aber der Winter überaus streng und die Liefereinschränkungen sehr groß werden. Zu einer Einschränkung für Haushalte und Gewerbe werde es aber keinesfalls kommen. Der eskalierende Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine lässt jedenfalls die in Angriff genommene Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland in völlig neuem Licht erscheinen: Künftig kann Moskau dadurch den abtrünnigen Satelliten Weißrussland und der Ukraine elegant den Hahn abdrehen, Westeuropa aber dennoch ohne Ausfall beliefern. Russische Erdgaslieferungen um ein Drittel reduziert

EU besorgt über Gasstreit

Der russische und ukrainische Botschafter in Österreich wurden heute in Wien von Generalsekretär Johannes Kyrle ins Außenministerium gebeten. Die EU ist besorgt angesichts der kurzfristigen russischen Entscheidung, die Gaslieferungen an die Ukraine einzustellen. <% image name="europaflagge" %><p> Diese Entscheidung habe nicht nur ernste Auswirkungen auf die Energiesituation in der Region selbst, sondern es ist - entgegen den ursprünglichen Zusicherungen sowohl von Russland als auch der Ukraine - auch bereits zu merkbaren Verringerungen bei den Gaslieferungen an einige EU-Mitgliedstaaten gekommen. Beide Seiten wurden aufgefordert, von weiteren einseitigen Schritten Abstand zu nehmen - die EU erwarte eine Verhandlungslösung, die die Energieversorgung sowohl in der Region als auch in Europa in ihrer Gesamtheit nachhaltig sicherstellt. Die Ukraine hat indessen damit gedroht, russisches Gas aus den Transit-Pipelines nach Westeuropa auf seinem Staatsgebiet abzuzweigen, sollte der Winter strenger werden. Die Ukraine hatte in den vergangenen Tagen wiederholt betont, sie dürfe laut geltenden Verträgen mit Gazprom 15 % des ihr Staatsgebiet durchströmenden russischen Gases als Transitgebühr einbehalten. EU besorgt über Gasstreit

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