Archive - Mai 2006

Schutz vor Schimmel: Propionsäure ist effizienter

Um Futtermittel vor Schimmel zu schützen, muss ein Bauer das Korn entweder vor dem Einlagern mit Warmluft trocknen oder mit Konservierungsmitteln behandeln. Eine Ökoeffizienz-Analyse der <a href=http://www.basf.de>BASF</a> belegt: Propionsäure ist günstiger und umweltschonender. <% image name="BASF_Getreideernte" %><p> Propionsäure zählt wie Ameisen- und Essigsäure zur Familie der Carbonsäuren und wirkt daher <b>stark fungizid</b>. Propionsäure übertrifft in seiner Wirkung die kürzer kettigen Geschwister allerdings bei weitem. Das Korn muss dazu flächendeckend mit Propionsäure benetzt sein, um die Entstehung von Schimmelpilzen zu verhindern. Auch gegen andere Schädlinge wie Hefen, Bakterien und Insekten wie dem Kornkäfer wirkt Propionsäure: Sie schützt Futter und Tiere. Die Säure selbst wird von den Tieren vollständig verdaut. Milchkühe produzieren sie in ihrem Vormagen sogar selbst: Bakterien im Kuhmagen setzen Propionsäure und Essigsäure aus der Zellulose des Grases frei. Eine Kuh bildet täglich bis zu 1,5 l der Säure und gewinnt daraus Energie: 1 kg Propionsäure enthält den Futterwert von 2 kg Gerste. Bei der Reifung von Schweizer Käse zersetzen Bakterien Milchsäureprodukte in Propionsäure und CO<small>2</small>. Die Säure bewirkt, dass der Käse während der langen Reifezeit nicht verdirbt. Wegen des sauren Geschmacks darf die Säuremenge allerdings eine bestimmte Konzentration im Käse nicht überschreiten. Deren Konzentration kann dort mitunter bis zu ein Gewichtsprozent erreichen – eine Konzentration, die ausreicht, Getreide mit 26 % Kornfeuchte ein Jahr lang zu konservieren. Seine Zuverlässigkeit als <b>Konservierungsmittel</b> qualifiziert die Säure auch für andere Anwendungen, etwa als Zusatz von Flüssigfutter, Heu und Trinkwasser. Mikroorganismen und Algen können nicht mehr wachsen, das Wasser verkeimt nicht. BASF ist mit einer Produktionskapazität von 110.000 t Propionsäure im Jahr Marktführer weltweit, 40 % davon dienen zum Konservieren von Futtermitteln. Propionsäure ist aber auch ein wichtiger Baustein im mehrstufigen Syntheseprozess von <b>Vitamin E</b>. Rund 45.000 bis 50.000 t des Vitamins werden derzeit weltweit produziert. Zwei Drittel des in Form eines schwach gelb gefärbten Öls vorliegenden Wirkstoffs werden für die Tierernährung gebraucht. In der Natur finden sich hohe Vitamin-E-Gehalte in jungem Grünfutter und Weizenkeimlingen. Während der Keimphase nimmt der Vitamin-E-Gehalt erheblich ab. Deshalb ist in reifem Getreide der Anteil eher gering und Landwirte müssen das Vitamin bei der Zubereitung von Mischfutter künstlich zusetzen. Dank des Nährstoffs bleiben die Zellen geschützt und im Depotfett gespeichertes Vitamin E kann noch im Schlachtkörper wirken. Das Fleisch erhält seine gesunde Farbe und bleibt länger frisch. Auch im menschlichen Körper übernimmt Vitamin E wichtige Funktionen. Unter anderem ist es lebensnotwendig für den Zellstoffwechsel. Darüber hinaus wirkt es als <b>Antioxidans</b>, das heißt es unterdrückt im Körper den Abbau von ungesättigten Fettsäuren und Vitamin A. Deshalb wirkt es sich als Zusatz auch in anderen Lebensmitteln positiv aus, etwa bei Getränken oder in Margarine. Vitamin E wird zudem als <b>Wirkstoff in Cremes</b>, <b>Haarsprays</b> und <b>Shampoos</b> verwendet. 100 g Creme enthalten in der Regel 3 bis 10 g des Vitamins. Der zugesetzte Wirkstoff fördert die Regeneration der Hautzellen und reguliert deren Feuchtigkeitsgehalt. Zudem schützt Vitamin E das Haar vor extremer Hitze und Kälte. Es bleibt dadurch geschmeidig und behält seinen Glanz. Als Rohstoff für die chemische und pharmazeutische Industrie ist die Säure als Multifunktionstalent ebenfalls begehrt. Sie dient unter anderem zum Herstellen von <b>Arzneimitteln</b>. Ein weiterer Anteil wird für die Produktion eines speziellen Lösemittels verwendet, das Bestandteil in speziellen Beschichtungssystemen für die Industrie und wegen seiner hohen Löslichkeit und niedrigen Verdampfung für diesen Zweck gut geeignet ist. Für andere Anwendungen bedarf die Säure aber keines Umbaus. So wirkt sie in Reinform als <b>Lösungsmittel</b>, beispielsweise bei großtechnischen Verfahren zur Herstellung von aromatischen Aldehyden und Säuren. Schutz vor Schimmel: Propionsäure ist effizienter

Dem Infektionsapparat der Salmonellen zugeschaut

Die Strukturveränderung eines molekularen Infektionsapparates dient bei Salmonellen gleichzeitig als Signal zum Beenden seines weiteren Aufbaus. Details dieses eleganten Rückkoppelungs-Systems auf Nano-Ebene wurden am <a href=http://www.viennabiocenter.org>Vienna BioCenter</a> aufgedeckt. Dem Infektionsapparat der Salmonellen zugeschaut <table><td><% image name="Marlovits" %></td> <td>Das bessere Verständnis über den Aufbauvorgang des nadelartigen Sekretions-Kanals dieses Erregers bietet neue Ansatzmöglichkeiten zur Verhinderung des Infektionsprozesses. Die Ergebnisse des Teams um Thomas C. Marlovits konnten durch Kryoelektronen-Mikroskopie exakt und anschaulich geklärt werden. Wichtiges Strukturmerkmal des Infektionsprozesses dieses Bakteriums ist das <b>Typ III secretion system (TTSSa)</b>, das es ermöglicht, Bakterienproteine in die Wirtszelle einzuschleusen. Die zentrale Rolle des Apparates hat eine hohlnadelartige Struktur, deren Länge entscheidend für den erfolgreichen Infektionsprozess ist.</td></table> Wie beim Aufbau dieser biologischen Nano-Maschine die genaue Länge der Nadel sichergestellt wird, konnte Marlovits mit Kollegen aus den USA nun klären. "Als schönes Beispiel für molekulares Multi-tasking ist das TTSSa nicht nur für den Transport von Bakterienproteinen in die Wirtszelle zuständig, sondern auch für seinen eigenen Aufbau aus gut 200 einzelnen Strukturproteinen." Dabei wird die Länge der Nadelstruktur raffiniert gesteuert. Und zwar mit der Veränderung der Spezifität des TTSSa für unterschiedliche Proteine. Das TTSSa besteht aus vier wichtigen Bestandteilen: Einer in der Bakterienmembran verankerten Basis mit einer Halterung sowie einer darüber liegenden, inneren Ringstruktur, auf der die Nadel aufgebaut wird. Marlovits konnte zeigen, dass die Ringstruktur die Nadel fest mit der Halterung und Basis verbindet. Diese Bindung bewirkt auch eine strukturelle Änderung der Basis, die sich auf deren Fähigkeit auswirkt, Proteine aus dem Zellinneren zu binden. Damit dient die Strukturänderung als Signal dafür, dass die Nadel fertig ist. Anstatt weiterer Proteine für den Aufbau werden dann jene Proteine transportiert, die für den Infektionsprozess notwendig sind.

Konsens zum 7. EU-Forschungsrahmenprogramm

Mit dem Beschluss der EU-Forschungsminister wurde ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms gesetzt, der mit den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament fortgesetzt wird. <% image name="Forscher" %><p> Das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm wird erstmals eine Laufzeit von sieben Jahren (2007-2013) umfassen und mit rund 50 Mrd € (ohne EURATOM) dotiert sein. Das entspricht einer &Oslash; Steigerung von etwa 60 % pro Jahr im Vergleich zum 6. Rahmenprogramm. Die Budgetsteigerung kommt mit rund 35 % den thematischen Schwerpunkten zu Gute. Überdurchschnittlich erfolgreich waren österreichische Forschungsteams bisher in den thematischen Schwerpunkten IT, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionsverfahren sowie im Bereich Energie, Transport und der Sozioökonomischen Forschung. In diesen Bereichen wird Österreich auf den bisherigen Erfolgen aufbauen und gleichzeitig versuchen, in anderen Feldern, wie im Bereich Lebensmittel und Landwirtschaft, noch stärker an Terrain zu gewinnen. Als neuer thematischer Schwerpunkt findet sich im 7. EU-Rahmenprogramm die Sicherheitsforschung. Gänzlich neu ist auch die Förderung der Grundlagenforschung im Rahmen des Programms „Ideas“. Ausgestattet mit 7 Mrd € für die nächsten 7 Jahre gibt es hier hervorragende Beteiligungsmöglichkeiten für die österreichische Spitzenforschung. Konsens zum 7. EU-Forschungsrahmenprogramm

May 31st

Vogelgrippe: Weltweit bisher 200 Mio tote Hühner

Der Vogelgrippe sind nach UN-Angaben bisher rund 200 Mio Hühner und anderes Geflügel zum Opfer gefallen. Die Nutztiere verendeten entweder an der Tierseuche oder mussten vorsorglich getötet werden. Vogelgrippe: Weltweit bisher 200 Mio tote Hühner <% image name="Hahn" %><p> Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung der Seuche wird das aggressive Virus H5N1 die Weltgemeinschaft nach UN-Einschätzung noch Jahre beschäftigen. Die Ausbreitung des Virus sei keineswegs gestoppt. Während sich die Situation in Europa verbessert habe, blicken die Experten mit Besorgnis nach Asien und Afrika. In Afrika sei die Krankheit in den vergangenen Monaten durch Geflügelhandel von Nigeria über Burkina Faso bis nach Nigeria gelangt. Auch in China und Indonesien würden weitere Ausbrüche erwartet. Es sei nicht auszuschließen, dass das Virus von Indonesien auch auf Australien übergreifen könne, das Land sei allerdings bestens gerüstet.

Intercells JE-Impfstoff in Phase III erfolgreich

Die ersten Ergebnisse von <a href=http://www.intercell.com>Intercell</a>s Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis in Phase III sind positiv. Damit kann der Lizenzeinreichungsprozess bei der FDA beginnen, um den für 2007 geplanten Markteintritt in den USA vorzubereiten. Intercells JE-Impfstoff in Phase III erfolgreich <% image name="Injektionsspritzen" %><p> Der JE-Impfstoff mit Orphan Drug-Status in der EU hat den primären Endpunkt der Studie erreicht - er umfasste sowohl die Anzahl der Antikörper im Blut als auch den Prozentsatz der Probanden, die das schützende Antikörper-Niveau erreicht haben. Die Studie verglich die Immunogenität des Intercell-Impfstoffs mit dem aus Maushirn produzierten JE-VAX (von Sanofi Pasteur vertrieben, von Biken produziert) in Österreich, Deutschland und den USA und umfasste 868 randomisierte Probanden. Intercell hat die Phase III des JE-Impfstoffs so entworfen, dass sie den behördlichen und regulatorischen Anforderungen in den USA, Europa als auch Australien entspricht. Es wird erwartet, dass alle Studien Anfang 2007 abgeschlossen sind. Bisher wurden 4.800 der 5.370 Probanden aufgenommen und geimpft. "Wir sind überzeugt, dass unser innovatives Produkt die aus Maushirn produzierten Impfstoffe ersetzen wird und dass wir das Marktpotenzial für diesen Reiseimpfstoff signifikant vergrößern können", ist Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl überzeugt. Die gesamten klinischen Daten werden im November 2006 präsentiert. <small>Das <b><u>Japanische Enzephalitis-Virus</u></b> ist ein durch Moskitos übertragenes Flavivirus, das bei Menschen, insbesondere bei Kindern, Enzephalitis verursacht. Die Krankheit stellt für die 3 Mrd Menschen, die in den endemischen Gebieten in Asien leben, eine gesundheitliche Bedrohung dar. Intercells Impfstoff dagegen ist neuartig, weil er auf Gewebekulturen anstelle auf lebendigen Organismen aufbaut und keine Stabilisatoren oder Konservierungsmittel enthält. </small>

Influenza-Pandemie-Impfstoff aus Wien

Die Wiener <a href=http://www.greenhillsbiotech.com>Green Hills Biotechnology</a> führt ein europäisches Konsortium aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen an, das einen revolutionären Influenza-Pandemie-Impfstoff entwickeln soll. Dafür gibt es von der EU 9,2 Mio € an Förderungen. <% image name="Green_Hills_Muster" %><p> Mit der herkömmlichen Technologie zur Erzeugung von Influenza-Vakzinen auf der Basis bebrüteter Hühnereier ist keine schnelle und ausreichende Reaktion auf eine Pandemie möglich. Thomas Muster, der Gründer von Green Hills Biotechnology, setzt daher auf neue Verfahren: "Unser FluVacc-Impfstoff ist kreuzreaktiv und wirkte im Tiermodell an Frettchen gegen verschiedene Influenza-Virusstämme. Er kann in Zellkulturen vorproduziert werden und wird als Nasenspray angewendet." Das Vakzin besteht aus gentechnisch veränderten Influenza-Viren, die sich nicht mehr vermehren, trotzdem aber zu einer sehr guten Immunantwort führen. Das Geheimnis liegt im Ausschalten des Influenza-Virus NS1-Gens. Es schützt "normale" Krankheitserreger vor der primären Immunabwehr des Organismus durch die Ausschüttung von Interferon. Influenza-Viren ohne NS1 sind sodann wieder angreifbar, es kommt zu einer starken Immuglobulin-Produktion gegen sie, zudem vermehren sie sich nicht mehr. Damit sind die gentechnisch veränderten "Impf-Viren" nicht mehr gefährlich, verursachen aber eine schützende Immunantwort. Entwickelt wird im Rahmen des EU-Projekts mit industriellen Partnern, dem russischen Institut für Influenza (St. Petersburg) und Fachleuten der Medizinischen Universität Wien ein Vakzin (H5-) gegen eine Influenza-Pandemie. Hier sollen die ersten klinischen Studien im kommenden Frühjahr beginnen. An der Schwelle zur Zulassung will man schon im kommenden Sommer stehen. Gleichzeitig beginnt im Oktober an 32 gesunden Probanden die Phase-I mit FluVacc als Vakzin gegen die normale und saisonal wiederkehrende Influenza. Ein Registrierungsantrag könnte 2010 erfolgen. Für die groß angelegten Phase-III wird GHB einen strategischen Partner in der Form eines großen Pharmakonzerns suchen oder eine neuerliche Finanzierungsrunde anpeilen. Influenza-Pandemie-Impfstoff aus Wien

PVC-Recycling in Europa hat sich 2005 verdoppelt

<a href=http://www.vinyl2010.org>Vinyl 2010</a>, Europas Initiative zu nachhaltiger Entwicklung von PVC-Produkten, weist in ihrer Halbzeitbilanz Steigerungen im PVC-Recycling aus: 2005 konnte es mit 38.800 t gegenüber 2004 mehr als verdoppelt werden. <% image name="Rohre" %><p> Maßgeblichen Beitrag dazu leistete Recovinyl, eine 2005 ins Leben gerufene Initiative zur Förderung der PVC-Abfallsammlung im Baubereich. Bereits im ersten Jahr erreichte Recovinyl eine Wiederverwertungsmenge von 14.000 t PVC. Die Branchenverbände der beiden bedeutenden PVC-Produktgruppen Fenster (EPPA) und Rohre (TEPPFA) entwickelten und installierten neue Sammelverfahren in Belgien, Holland und Spanien. Ihre ambitionierten Ziele, 50 % der erfassbaren PVC-Fenster und -Rohre wiederzuverwerten, konnten sie teils deutlich übertreffen. Trotz des erfreulich hohen Prozentsatzes an wiederverwerteten PVC-Produkten erweist sich die in Europa zum Recycling verfügbare Menge an Alt-PVC wesentlich geringer als zu Beginn des Projektes 2000 geschätzt worden war. Denn PVC-Produkte besitzen, dank moderner Entwicklungsverfahren, eine wesentlich längere Lebensdauer als angenommen, Altprodukte (PVC-Fenster etwa) werden oftmals direkt wieder verwendet. Andererseits wird Abfall derzeit zunehmend exportiert und außerhalb der EU rezykliert oder aus Kostengründen nach wie vor auf Deponien gelagert. Vinyl 2010 fordert daher die rasche Umsetzung der EU-weiten Deponie-Verordnung, die bisher in lediglich einer Handvoll Mitgliedstaaten (darunter Österreich und Deutschland) in Kraft gesetzt wurde. PVC-Recycling in Europa hat sich 2005 verdoppelt

Agrana steigt in Bosnien-Herzegowina ein

<a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> weitet seine Aktivitäten in Richtung Westbalkan aus. Mit dem bosnisch-österreichischen Unternehmen SCO Studen & CO Holding/Wien als 50 %-Partner wird Agrana in Brcko eine Rohzuckerraffinerie errichten. <% image name="Agrana_Logo" %><p> Die Investitionskosten liegen bei rund 30 Mio €, die Kapazität bei rund 150.000 t Zucker jährlich. Die Investition stellt einer der ersten eines ausländischen Unternehmens in Bosnien-Herzegowina seit Beendigung des Balkan-Konfliktes dar. 160 neue Arbeitsplätze werden jetzt in Brcko geschaffen. "Südosteuropa, insbesondere die Länder des Westbalkans, waren traditionell ein wichtiger Absatzmarkt für Zuckerexporte der Agrana. Durch die WTO-bedingte Einstellung der C-Zuckerproduktion und die neue EU-Zuckermarktordnung sind Zuckerexporte aus der EU nicht mehr möglich. Der Balkan zählt aber weiterhin zu den Kernmärkten von Agrana, weshalb der Bau einer Raffinationsanlage für Rohzucker zur Versorgung dieser Märkte erforderlich ist", begründet Agrana-Generaldirektor Johann Marihart. Am Standort Brcko befindet sich bereits eine von SCO betriebene Ölmühle für Speisefette. Der Baubeginn für die neue Zuckerraffinerie soll noch heuer erfolgen, sodass mit einer Inbetriebnahme 2007 gerechnet werden kann. Als Rohstoff kommt Rohzucker zum Einsatz, der am Weltmarkt zugekauft und über den Wasserweg sowie per Bahn angeliefert wird. Die Produktionskapazität der neuen bosnischen Zuckerraffinerie von 150.000 t entspricht jenem Volumen, das Agrana bereits bisher über die SCO Studen in dieser Region mittels EU-Exportzucker abgesetzt hat. <small> Agrana betreibt in Zentral- und Osteuropa neun Zuckerproduktionsstandorte, je zwei davon in Österreich, in Tschechien und in Ungarn, einen in der Slowakei und in Rumänien ebenfalls zwei Standorte. 2005/06 wurden 900.000 t Zucker aus Rüben sowie rund 282.000 t durch Raffination von Rohzucker gewonnen. </small> Agrana steigt in Bosnien-Herzegowina ein

Lilly beginnt Phase-III bei Enzastaurin gegen NHL

<a href=http://www.lillytrials.com>Eli Lilly</a> hat den oralen "multi-targeted" Krebswirkstoff Enzastaurin in die Phase-III übergeführt. Die Studie untersucht das Potenzial von Enzastaurin beim Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Lilly beginnt Phase-III bei Enzastaurin gegen NHL <% image name="Eli_Lilly_Logo" %><p> Die PRELUDE-Studie (Preventing Relapse in Lymphoma Using Daily Enzastaurin) untersucht Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Enzastaurin bei einer oralen Verabreichung von bis zu drei Jahren verglichen mit Placebo. 459 Patienten werden in 100 Zentren weltweit aufgenommen. Der primäre Endpunkt wird das allgemeine krankheitsfreie Überleben sein. Zudem wird Lilly alle Biomarker hinsichtlich Enzastaurin als Basis für die Korrelierung von Patientenreaktionen und klinischen Studienergebnissen beurteilen. <b><u>Enzastaurin</u></b> ist ein oraler Serine/Threonine-Kinase-Hemmer, der so konzipiert ist, dass er Tumorwachstum durch einen bestimmten Wirkmechanismus blockiert. Präklinische Daten deuten darauf hin, dass der Inhibitor den Tumor auf 3 verschiedene Weisen angreift: Er reduziert die Fähigkeit zur Zellteilung (Zellproliferation), vermehrt das natürliche Absterben der Tumorzellen (Apoptose) und hemmt die tumorinduzierte Blutversorgung des Tumors (Angiogenese). Die Daten deuten darauf hin, dass Enzastaurin die Signalübertragung über die PKC-beta- und PI3K/AKT-Wege hemmt. Diese Wege sind bei einer Vielzahl von Krebsarten aktiviert. Enzastaurin wird außer für Non-Hodgkin-Lymphom auch für andere Tumorarten geprüft, einschließlich Glioblastom, kolorektalem Karzinom, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, Pankreaskarzinom und Mantelzell-Lymphom.

Chemie-Industrie Österreichs: Guter Start 2006

Eine zufrieden stellende Bilanz für 2005 hat die chemische Industrie Österreichs gezogen. Mit einem Plus von 4,1 % stieg ihr Produktionswert im Vorjahr auf 9,9 Mrd €. Heuer wird nach hohen Auftragseingängen ein Produktionsplus zwischen 5 und 6 % erwartet. <% image name="Chemikalien" %><p> "Angesichts des schwierigen Marktumfelds ist das Ergebnis positiv zu bewerten", meint Peter Untersperger, seines Zeichens Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs und Finanzchef der Lenzing AG. Die <b>Exporte</b> bleiben dabei der Wachstumstreiber der Chemie-Industrie in Österreich - sie legten 2005 um 11 % auf 10,5 Mrd € zu. Insbesondere das Geschäft mit <b>Osteuropa</b> präsentierte sich weiter auf hohem Niveau - allen voran mit Russland, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien und der Ukraine. Gute Geschäfte werden auch mit Schweizer Partnern gemacht, Asien dagegen ist für die Chemie-Industrie Österreichs als Absatzmarkt nahezu irrelevant. Mit 16,4 % Plus konnte zuletzt vor allem der <b>Pharmasektor</b> stark zulegen. <b>Fasern</b> und <b>Kautschukwaren</b> wuchsen um jeweils 4 %, <b>Lacke</b> dagegen mussten ein Minus von 4 % hinnehmen. Die Gesamtinvestitionen der chemischen Industrie stiegen mit 598 Mio € um 11,5 %. <b>Problematisch</b> sehen die Wirtschaftskämmerer die "allmählich erdrückende Last an Umweltgesetzen" sowie den "Musterschülerkomplex Österreichs im Sozial- und Arbeitsrecht". Die relative Wettbewerbsfähigkeit Österreichs würde dadurch langsam untergraben. Und zwar ebenso wie durch "eine völlig ungerechtfertigte Strompreis-Orientierung an der Leipziger Strombörse EEX". <table><td><% image name="Untersperger" %></td><td>"Die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3460>KV-Verhandlungen 2006</a> haben gezeigt, dass es den Gewerkschaften allein auf den Prozentsatz ankommt. Für die Zukunft ist dies jedoch zu kurzsichtig gedacht", so Untersperger. Vergleiche man die Arbeitskosten in Österreich mit Tschechien oder China, zeige sich, dass die Kluft in den kommenden Jahren zugunsten der Niedriglohnländer noch größer werden wird. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften sei nun wesentlich für eine zukunftsorientierte Gestaltung des Chemiestandorts Österreich. Eine bessere Sozialpartnerschaft stehe daher nun ganz oben auf der Agenda. </td></table> Insbesondere sollte eine <b>Flexibilisierung der Arbeitszeitregelung</b> sowie eine <b>Entgeltfindung auf betrieblicher Ebene</b> möglich gemacht werden. Letztere würden zwar ohnehin schon von rund zwei Drittel der Betriebe praktiziert - "allerdings im gesetzlichen Graubereich". Problematisch würden sich auch die <b>Biennalsprünge</b> auswirken: "50jährige Arbeitnehmer preisen sich aufgrund dieser Biennalsprünge gewissermaßen selbst aus, werden gegenüber jüngeren Fachkräften viel zu teuer." Heuer liegt vor allem Hoffnung in den Geschäften mit <b>Deutschland</b>. Derzeit liegt das Exportwachstum nach Deutschland im allgemeinen EU-Branchenschnitt, doch schon ein geringes Wachstum könnte aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Exportlandes Nummer 1 in Europa für die Unternehmen der Branche einen großen Schub bedeuten. In Summe sollten 5 bis 6 % Produktionswachstum für die chemische Industrie Österreichs realistisch sein. Chemie-Industrie Österreichs: Guter Start 2006

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