Archive - 2006

October 5th

Eurand entwickelt für GlaxoSmithKline

<a href=http://www.eurand.com>Eurand</a> und <a href=http://www.gsk.com>GlaxoSmithKline</a> (GSK) sind eine Entwicklungs- und Lizenzvereinbarung eingegangen: Eurand wird seine geschmacksverdeckende Microcaps und die oral auflösende AdvaTab-Tablettentechnologien dazu verwenden, um eine neue Rezeptur für GSK zu entwickeln. Eurand entwickelt für GlaxoSmithKline <% image name="Pillen_aboutpixel" %><p> Die Vereinbarung sieht vor, dass GSK die Entwicklung des Produkts finanzieren und Eurand Lizenzzahlung aus Produktverkäufen in Höhe von 42 Mio $ erhalten wird. GSK wird über die exklusiven Rechte an der Vermarktung des neuen Produkts in den USA verfügen. Es wird davon ausgegangen, dass die Unternehmen mit den vertraglich vorgesehenen klinischen Versuchsreihen 2006 beginnen und Ende 2007 die Vermarktungsgenehmigung in den USA beantragen werden.

October 4th

Altana Pharma kehrt USA den Rücken

<a href=http://www.altanapharma.de>Altana Pharma</a> zieht sich aus den USA zurück. Die einstigen Hoffnungsträger, die Atemwegsmittel Alvesco und Daxas, sollten noch zu Ende entwickelt, danach aber auslizenziert werden. <% image name="Altana_Pharma_Lohrisch" %><p> <small> Hans-Joachim Lohrisch: Macht Zulassungsverzögerungen bei Alvesco und Daxas für US-Rückzug verantwortlich. </small> Die in New Jersey angesiedelte Vertriebs- und Marketing-Organisation werde aufgelöst, 350 Mitarbeiter sollen dort innerhalb von 9 Monaten das Unternehmen verlassen. Das Altana-Forschungsinstitut in Waltham in Massachusetts mit 50 Beschäftigten wird im ersten Halbjahr 2007 geschlossen und die Projekte größtenteils an den Firmensitz am Bodensee verlagert. Die Vertriebsvereinbarungen für die Altana-Mittel Protonix (Pantoprazol) und Detrol mit Wyeth und Pfizer laufen Ende 2006 aus. Mit dem Asthma-Mittel Alvesco - das in Europa bereits auf dem Markt, in den USA aber noch nicht zugelassen ist - und Daxas wollte Altana eigentlich die Einbußen durch den baldigen Wegfall des Patentschutzes für das Magenmittel Pantoprazol wettmachen. Mit Pantoprazol macht Altana bisher einen großen Teil seiner Pharmaumsätze. Der Zulassungsantrag für Daxas, ein Mittel gegen Raucherlunge, ließ auf sich warten, eine Partnerschaft mit Pfizer platzte. Für Alvesco hatte Altana eine US-Partnerschaft mit Sanofi vereinbart. "Wir haben verschiedene Markteintrittsstrategien für die USA entwickelt, die durch Verzögerungen bei den US-Zulassungen für Alvesco und Daxas beeinträchtigt wurden", sagt Altana-Pharma-Chef Hans-Joachim Lohrisch. Mit dem neuen Eigentümer von Altana Pharma, <a href=http://www.nycomed.com>Nycomed</a>, habe der Rückzug in den USA aber nichts zu tun. Nur an der Altana Inc. auf Long Island bei New York hält der Konzern fest - sie befasst sich mit Nischenpräparaten für Haut- und Augenkrankheiten und mit Gegengiften. Altana Pharma kehrt USA den Rücken

October 3rd

Oncalis und ChemDiv forschen gemeinsam

Die Schweizer <a href=http://www.oncalis.com>Oncalis</a> und <a href=http://www.chemdiv.com>ChemDiv</a> aus San Diego sind eine weitreichende F&E-Partnerschaft eingegangen. Oncalis wird mit seiner auf Hefezellen basierenden Technologie Assays entwickeln - ChemDiv wird in vitro und in vivo Dienstleistungen erbringen, um Kandidaten für Rezeptor-Tyrosine-Kinase-Inhibitoren zu entwickeln. Oncalis und ChemDiv forschen gemeinsam <% image name="Reagenzglaeser1" %><p> Oncalis ist erst <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4201>kürzlich</a> vom Schweizer Biotech ESBATech ausgegliedert worden und entwickelt nun deren Kleinmolekül-Plattform unabhängig weiter. ChemDiv stellt Lead-Moleküle für die einzigartige, auf Hefe basierende Screening-Plattform zur Verfügung, die jetzt vollständig von Oncalis übernommen wurde, sowie eine hochmoderne Hochdurchsatz-Screeningplattform und geistige Eigentumsrechte an Forschungsprojekten. Die Zusammenarbeit mit ChemDiv sieht sowohl in der Schweiz als auch an ChemDivs Chemical Diversity Forschungsinstitut in Moskau die gemeinsame Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffkandidaten für mit Krebs zusammenhängende Kinase-Zielmoleküle vor. Oncalis-CEO Alcide Barberis kommentiert: "Die Zusammenarbeit verschafft uns Zugang zu ChemDivs fast 1 Mio Kleinmoleküle umfassende Bibliothek, zu einem Heer von Chemikern, krebsorientiertem Medizinchemie-Know-how sowie in vitro und in vivo Modellen."

Grüner Bericht 06: Bauern verdienen mehr

2005 konnten Österreichs Bauern ein leichtes Einkommensplus verzeichnen. Insgesamt waren die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je Betrieb mit 19.843 € um 2,3 % höher als 2004. <% image name="Getreidefeld" %><p> Die mit Abstand <u>größte Verbesserung</u> verzeichneten die Veredelungsbetriebe (+17 %), gefolgt von den Futterbaubetrieben (+11 %), den landwirtschaftlichen Gemischtbetrieben (+9 %) und den Betrieben mit 25 bis 50 % Forstanteil (+8 %) sowie bei jenen mit über 50 % Forstanteil (+4 %). Im Gegensatz dazu kam es bei den Dauerkulturbetrieben nach 2 guten Jahren zu einer Einbuße von 37 % und bei den Marktfruchtbetrieben zu einem Rückgang von 8 %. Die &Oslash; <u>höchsten Einkommen</u> erreichten aber nach wie vor die Marktfruchtbetriebe, gefolgt von den Veredelungsbetrieben und Betrieben mit über 50 % Forstanteil. An letzter Stelle lagen 2005 die Dauerkulturbetriebe. Die Einkünfte der <u>Bergbauern</u> stiegen 2005 um 11 % auf 19.568 € an. Da die <u>Biobetriebe</u> stets ein günstigeres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufweisen, lagen dort die Einkünfte 2005 mit 21.566 € je Betrieb (+5 %) um fast 9 % über dem &Oslash; aller Betriebe. Die Erträge aus der <u>Forstwirtschaft</u> lagen aufgrund gestiegener Holzpreise und eines höheren Anteils an Stammholz um 5 % über dem Vorjahresniveau. Die <u>Förderungen</u>, die den bäuerlichen Betrieben direkt zu Gute kommen, waren je Betrieb um 7 % höher als 2004. Dafür waren insbesondere die Umstellung der Flächen- und Tierprämien auf die einheitliche Betriebsprämie, die Rückerstattung für den Agrardiesel sowie eine gestiegene Inanspruchnahme des ÖPUL-Programms verantwortlich. Landwirtschaftsminister Josef Pröll verwies zudem auf die Impulse, die für die gesamte Wirtschaft im ländlichen Raum gesetzt wurden: "Die bäuerlichen Betriebe investierten 2005 insgesamt 6,2 Mrd €, wovon der Industrie und dem Gewerbe 2,9 Mrd € zugute kamen." Grüner Bericht 06: Bauern verdienen mehr

CE-Zeichen für Organ Care System von TransMedics

<a href=http://www.TransMedics.com>TransMedics</a> hat die Zulassung zum CE-Zeichen für sein Organ Care System erhalten. Es ist das erste System, das es erlaubt, menschliche Spenderherzen außerhalb des menschlichen Körpers bei normalem Funktionszustand zu halten. <table> <td> <% image name="ECG" %> </td> <td> Das "Organ Care System" erlaubt die klinische ex-vivo Evaluierung von Spenderorganen in Echtzeit. Warmes, mit Sauerstoff angereichertes, nährstoffreiches Blut wird vom Entnahmezeitpunkt bis zur Implantation durch das Organ geleitet, wodurch das Organ außerhalb des Körpers in einem funktionierendem Zustand gehalten wird, bis es zur Implantation bereit ist. </td> </table><p> Im Vergleich zur herkömmlichen Kaltlagerung oder kalten Perfusionstechnologien ermöglicht es das Organ Care System dem Organ, längere Zeit außerhalb des Körpers auszuhalten und weniger Schaden aufgrund von Mangel an Blutzufuhr zu nehmen, den das Organ während des Transportes zum Empfänger erfährt. "Das Organ Care System wird dem grundlegenden Lösungsbedarf angesichts eines globalen Mangels an erhältlichen Organen für Patienten mit Organversagen im Endstadium gerecht", so TransMedics-CEO Waleed Hassanein. Zusätzlich zur Steigerung der Anzahl an transplantierbaren Organen und der Risikominderung von post-operativen Kompliktaionen ist das Organ Care System auch darauf ausgerichtet, dem Gesundheitswesen signifikante Kostenreduzierungen zukommen zu lassen. Die Technologie wurde entwickelt, &#8226; um die Zeitspanne zu reduzieren, in der auf Spenderorgane wartende Patienten auf kostspielige Überbrückungstherapien gehalten werden müssen; &#8226; um schnellere Erholung und kürzere Krankenhausaufenthalte nach eine Transplantation sicher zu stellen; &#8226; und auch um die Notwendigkeit für eine medizinische Therapie zur Behandlung von Kompliktaionen sowie die Notwendigkeit von Re-Transplantationen zu verringern. <small> Die Anzahl von Menschen, die eine Transplantation benötigen, steigt schneller als die Zahl der erhältlichen Spender. Von 12.000 Menschen, die derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan warten, wird nur ein Drittel eine Transplantation erhalten. Nahezu 1.000 Transplantationskandidaten sterben jedes Jahr. Obwohl es im vergangenen Jahr einige Fortschritte bei der Steigerung der Spenderzahlen gab, steigt die Nachfrage nach Spenderorganen ebenfalls. In UK warten heute 6.000 Patienten auf eine Organtransplantation. Indes werden weniger als 3.000 Transplantationen jährlich vorgenommen. Unglücklicherweise werden über die Hälfte der Herzen, die für eine Spende zur Verfügung stehen, nicht genutzt. Diese Situation ist in den USA ähnlich. <small> CE-Zeichen für Organ Care System von TransMedics

Christ Water verstärkt Engagement in Indien

<a href=http://www.christ-water.com>Christ Water</a> hat ihren Anteil an der in Mumbai ansässigen Firma Christ Nishotech Water Systems Pvt. Ltd von 10 auf 50 % erhöht. Christ Water verstärkt Engagement in Indien <% image name="Christ_Firmengebaeude" %><p> Cay Mansson, Leiter der Business Unit Pharma & Life Science: "Diese Investition ist ein sehr wichtiger Schritt für die Christ-Gruppe, um das Pharma- und Biotech-Geschäft weiter global auszubauen." Das Joint-venture, das sich überwiegend mit der Fertigung und dem Vertrieb sowie dem Service von wassertechnischen Anlagen für die Pharma- und Biotech-Industrie befasst, wurde 2004 gegründet und hat sich seitdem erfolgreich entwickelt. Der indische Pharmamarkt ist einer der zurzeit am stärksten wachsenden Märkte der Welt, vor allem beflügelt durch eine sehr starke Generika-Industrie. Durch das verstärkte Engagement von Christ soll künftig auch eine Plattform für das Engineering und die Produktion von Anlagen für die Märkte außerhalb Indiens geschaffen werden. Christ Nishotech hat derzeit 30 Beschäftigte. Es ist geplant, die Belegschaft in Kürze auf über 100 Beschäftigte auszubauen.

Neue Chancen bei metastasierenden Darmkrebs

Ergebnisse der internationalen Phase-III-Studie NO16966 zeigen, dass Xeloda und Avastin bei fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom eine neue wirksame Behandlungsalternative bieten. <% image name="Xeloda" %><p> Die Studie zeigte dass XELOX - die chemotherapeutische Kombination aus dem oral verabreichtem Chemotherapeutikum Xeloda (<a href=http://www.roche.com>Roche</a>) und Oxaliplatin (<a href=http://www.sanofiaventis.com>sanofi aventis</a>) - in Bezug auf das progressionsfreie Überleben bei der Behandlung von metastasierendem Darmkrebs genau so wirksam wie die derzeitige Standardbehandlung mit FOLFOX-4 (5-FU + Oxaliplatin Infusion) ist und diese in der praktischen Handhabung übertrifft. Die Ergänzung der Chemotherapie (FOLFOX-4 und XELOX) durch das antiangiogene Avastin führt zudem zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens gegenüber einer alleinigen Chemotherapie um 20 %. Die Ergebnisse bestätigen erneut, dass oral verabreichtes Xeloda die 5-FU/Leucovorin-Infusionen bei der Darmkrebs-Behandlung ersetzen sollten. "Im Vergleich zur FOLFOX-4-Therapie verbringt der Patient bei der XELOX-Kombination wesentlich weniger Zeit mit Infusionsbehandlungen, nämlich nur 2 gegenüber 48 h und benötigt weniger Krankenhausaufenthalte", so Jim Cassidy, einer der Versuchsleiter der Studie und Onkologieprofessor an der Uni Glasgow. <small> <b>Avastin</b> wurde im Jänner 2005 in Europa und im Februar 2004 in den USA als First-Line-Behandlung von metastasierendem Darmkrebs zugelassen. Seit Juni 2006 darf es in der USA auch als Second-Line-Behandlung dabei angewendet werden. Im Juli wurde bei der EMEA die Zulassung von Avastin für fortgeschrittenen Brustkrebs und im August für metastasierenden, nicht kleinzelligen Lungenkrebs beantragt. Das gesamte Avastin-Entwicklungsprogramm wird voraussichtlich weltweit 40.000 Patienten umfassen. </small> Neue Chancen bei metastasierenden Darmkrebs

October 2nd

OMV startet Gasförderung in Neuseeland

Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> nahm gemeinsam mit Shell und Todd Pohokura die Lieferungen aus dem neuseeländischen Gasfeld Pohokura auf. Die ab 2007 erwartete Förderrate von rund 40.000 Barrel Öl-Äquivalent (boe/d) pro Tag deckt rund 40 % von Neuseelands Gasbedarf. <% image name="Rohoelaufsuchung" %><p> Die gesamten Entwicklungskosten von Pohokura betragen rund 600 Mio $ - es ist das zweitgrößte Gasfeld Neuseelands und befindet sich im Taranaki-Becken, wo auch das Maui-Gasfeld sowie das Maari-Ölfeld liegen, welche die OMV bearbeiten wird. Die OMV wird durch ihre Anteile an Pohokura und Maui als drittgrößter Gasproduzent rund 11 % des neuseeländischen Marktes versorgen. In Summe ist die OMV nun der größte Produzent flüssiger Kohlenwasserstoffe (Öl und Kondensat) in Neuseeland. OMV startet Gasförderung in Neuseeland

September 30th

Tamiflu senkt das Risiko, an Influenza zu sterben

Neue Daten zeigen, dass mehr als zwei Drittel weniger Influenza-Todesfälle auf die Behandlung mit dem von <a href=http://www.roche.com>Roche</a> vermarkteten Tamiflu (Oseltamivir) zurückgeführt werden können. <% image name="Tamiflu" %><p> Tamiflu senkt laut den vorgestellten Daten das mit der saisonalen Influenza bei schwer kranken Patienten verbundene Sterberisiko. Die Behandlung infizierter Erwachsenen führte zu einer <u>um 71 % verringerten Mortalität.</u> Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung antiviraler Therapien bei saisonaler Influenza auf und heben die Schwere und das Mortalitätsrisiko der Krankheit hervor. Die populationsbasierte Überblicksstudie wurde in zwei aufeinanderfolgenden Influenza-Saisons an 512 Patienten durchgeführt, die in der Provinz Ontario aufgrund von mit einem positiven Influenzatest verbundener Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Mehr als die Hälfte dieser Patienten, vor allem diejenigen mit anderen Krankheiten, waren zuvor geimpft worden. 84 % wurden zum Zeitpunkt der Einlieferung bzw. Diagnose mit Antibiotika behandelt und 32 % mit antiviralen Mitteln (3 % Amantadin; 97 % Oseltamivir). Von der Gesamtzahl der Influenza-Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, wurde bei 67 % Influenza mit oder ohne Lungenentzündung, bei 13 % eine Atemwegsinfektion (akute Bronchitis etwa) und bei 62 % ein von Viren ausgelöster grippaler Infekt festgestellt. Von allen erwachsenen Patienten starben 6,4 % - und diese Todesfälle wurden auf Influenza zurückgeführt. Die Behandlung von Erwachsenen mit antiviralen Mitteln wurde mit einer Verringerung von Todesfällen durch Influenza von mehr als 2/3 assoziiert. <small> <b>Tamiflu</b> wurde mit dem Ziel entwickelt, gegen alle klinisch relevanten Influenzaviren zu wirken. Das Arzneimittel funktioniert, indem es die Wirkung des Neuraminidase-Enzyms (NAI) auf der Oberfläche des Virus hemmt. Wird die Neuraminidase gehemmt, kann das Virus sich nicht ausbreiten und andere Zellen des Körpers infizieren. </small> Tamiflu senkt das Risiko, an Influenza zu sterben

September 29th

Jenaer Chemiker imitieren Energiegewinnung der Natur

Mit einer weltweit einmalig hohen Ausbeute sind Jenaer Chemiker in der Lage, in einem der Natur nachempfundenen Prozess molekularen Wasserstoff zu erzeugen. Das Besondere an dem Verfahren: Die Reaktion läuft in einem einzigen Molekül ab. <% image name="Wald" %><p> Die Wissenschaftler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Uni Jena nutzen Licht, um Elektronen gezielt von einer Untereinheit dieses Moleküls zu einer anderen springen zu lassen. Dadurch entsteht am Ende der Reaktion molekularer Wasserstoff. Sven Rau hat für diese Form der Energiegewinnung aus Licht in jahrelanger Synthesearbeit einen speziellen Katalysator entwickelt: "Unser Vorbild ist die Natur, die uns in jedem grünen Blatt vormacht, mit welcher Effizienz man das Sonnenlicht zur Energiegewinnung nutzen kann. Wir haben nun einen wichtigen Baustein gefunden, mit dem auch der Mensch diese Quelle in Zukunft mit einer hohen Ausbeute nutzen kann." So sei es denkbar, dass eines Tages Autos den speziellen Molekülkomplex in ihrer Windschutzscheibe tragen und das darauf scheinende Sonnenlicht den Wasserstoff als Treibstoff für die Brennstoffzelle erzeugt. Wie bei der Photosynthese hat der Prozess, den die Chemiker im Labor ablaufen lassen, 2 wesentliche Stationen: Ein spezieller Metallkomplex mit Ruthenium als ausschlaggebendem Bestandteil dient als Antenne, die das Licht einfängt. Das Ruthenium gibt daraufhin ein Elektron ab, das auf das Reaktionszentrum springt, dessen Kern ein Palladiumatom bildet. An diesem Metallzentrum wird schließlich Wasserstoff gebildet. In der Natur sind es die Blattfarbstoffe "Chlorophylle" und "Carotinoide", die als Lichtantennen dienen. Die Aufnahme der Lichtenergie versetzt sie in einen energiereichen angeregten Zustand. Sie geben diese Energie weiter, die damit als Triebkraft für eine Reihe von Reaktionen dient. An deren Ende wird aus CO<small>2</small> Zucker gewonnen. "Was wir der Natur bisher noch nicht abschauen konnten, ist die perfekte Zielgerichtetheit dieser Prozesse", erklärt Rau. In seinem Laboraufbau springen noch nicht alle Elektronen vom Ruthenium auf das Palladium über, doch das soll jetzt mit Laser-spektroskopischen und quantentheoretischen Methoden perfektioniert werden. Jenaer Chemiker imitieren Energiegewinnung der Natur

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