Archive - 2006

May 18th

Bayer optimiert TDI-Herstellung

Bayer MaterialScience (<a href=http://ww.bayerbms.de>BMS</a>) hat eine Technologie zur Herstellung von Toluylen-Diisocyanat (TDI) entwickelt, die eine Senkung der Investitionskosten für den Bau von Produktionsanlagen zwischen 10 und 20 % ermöglicht. Darüber hinaus reduziert die Technologie den Energieverbrauch der Anlagen um mehr als ein Drittel. Bayer optimiert TDI-Herstellung <% image name="Bayer_MDI" %><p> Bereits seit mehr als einem Jahr ist eine Pilotanlage im Bayer-Chemiepark Dormagen mit einer Produktionskapazität von 30.000 Jahrestonnen erfolgreich in Betrieb. Am Standort Caojing nahe Shanghai soll die neue Technologie zum ersten Mal im Weltmaßstab eingesetzt werden. Dort plant Bayer die Errichtung einer voll integrierten TDI-Produktionsanlage mit einer Jahreskapazität von 160.000 t bis Ende 2009. TDI wird weltweit für die Produktion von Polyurethan-Weichschaum verwendet, der in Polstermöbeln, Matratzen und Autositzen in großen Mengen eingesetzt wird. Bereits im Sommer 2005 hat Bayer MaterialScience einen mehrjährigen Konsolidierungsprozess für TDI und seine Vorprodukte abgeschlossen und konzentriert seine Produktion seitdem auf integrierte World-Scale-Anlagen. Dies gilt auch für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), einen wichtigen Rohstoff für die Herstellung von Polyurethan-Hartschaum, der eine hoch effiziente Wärmedämmung gewährleistet. Bayer MaterialScience baut zurzeit eine World-Scale-Produktionsanlage für MDI in Caojing mit einer Kapazität von 350.000 Jahrestonnen. Sie soll 2008 den Betrieb aufnehmen.

Online-Analytik: Bayer und Endress+Hauser kooperieren

<a href=http://www.bayertechnology.com>Bayer Technology Services</a> und <a href=http://www.endress.com>Endress+Hauser</a> werden künftig kundenspezifische Online-Analytik-Technologien für Anlagen der Prozessindustrie gemeinsam vermarkten. <% image name="Endress_Hauser_Produktion" %><p> Die beiden Partner werden Projekte zur Analyse von Gas- und Flüssigkeitsströmen gemeinsam akquirieren und abwickeln. Endress+Hauser bietet dabei die hochwertige Hardware der Flüssigkeitsanalyse und den Marktzugang durch einen flächendeckenden Vertrieb, während BTS sein Applikations-Know-how aus der Planung und Betreuung von über 10.000 Messstellen mit mehr als 70 verschiedenen Messmethoden weltweit einbringt. Ein erstes gemeinsames Produkt ist das neue MIR-Spektrometer von Endress+Hauser als eine Ergänzung zum NIR-Spektrometer SpectroBay. Mit den Reinigungs- und Kalibrierungstechnologien Topclean und Topcal von Endress+Hauser kann der Vorteil einer hohen analytischen Informationsdichte im Mittelinfrarotbereich speziell in wässrigen System prozesstauglich angewendet werden. Bis Ende 2007 sollen bereits 40 MIR-Spektrometer von Endress+Hauser in den Prozessen der chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie die stoffspezifischen Analyseparameter exakt ermitteln. Online-Analytik: Bayer und Endress+Hauser kooperieren

Test erkennt Risiko für Prostatakrebs besser

Bei einem neuen Test der <a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer HealthCare</a> wird das komplexierte prostataspezifische Antigen (cPSA) in der Blutprobe bestimmt. Dieses Eiweiß wird vor allem beim Prostatakrebs vermehrt in der Vorsteherdrüse gebildet und an das Blut abgegeben. <% image name="Bayer_Logo" %><p> Bei der herkömmlichen Methode wird das totale PSA (tPSA) gemessen. Die Prostata bildet tPSA aber auch dann vermehrt, wenn etwa eine gutartige Prostatavergrößerung vorliegt - das cPSA wird davon weniger stark beeinflusst. In einer Studie wurden beide Methoden verglichen. Das Ergebnis: Der cPSA-Test entdeckte mehr Männer, die ein hohes Krebsrisiko hatten. Darüber hinaus konnten beim Einsatz des cPSA-Tests anstelle des tPSA-Tests mehr als 10 % unnötiger Gewebeentnahmen (Biopsien) aus der Prostata vermieden werden. Der Untersuchung zufolge hat ein Mann mit einem erhöhten cPSA-, aber normalem tPSA-Wert eine etwa zweifach höhere Wahrscheinlichkeit, dass er einen Prostatakrebs hat, als ein Mann mit erhöhtem tPSA- und normalem cPSA-Wert. Dies bedeutet, dass der cPSA-Test eine bessere Vorauswahl von Patienten bietet, die für eine Gewebeentnahme infrage kommen, bemerken die Wissenschaftler. Sie empfehlen daher, den cPSA-Test als ersten Test zur Diagnose eines Prostatakrebses einzusetzen. <small> In Deutschland ist der <b><u>Prostatakrebs</u></b> mit zirka 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart des Mannes. Ein Mann hat ein Risiko von 17 %, in seinem Leben ein Prostatakarzinom zu bekommen. Das Risiko verdoppelt sich, wenn der Vater oder ein Onkel an diesem Krebs erkrankt ist. Wenn der Krebs noch auf die Prostata selbst beschränkt ist, liegen die Heilungschancen bei 85 bis 100 %. </small> Test erkennt Risiko für Prostatakrebs besser

Kynar 340: Neues PVDF für ATEX-Equipment

<a href=http://www.arkema.com>Arkema</a> bietet mit "Kynar 340" ein neues leitfähiges und anti-statisches PVDF (Polyvinylidenfluorid), das alle ATEX-Kriterien bezüglich explosiver Atmosphären erfüllt. Kynar 340: Neues PVDF für ATEX-Equipment <% image name="Akema_Kynar340" %><p> Das Material wird in einem von Arkema patentierten Prozess produziert - es wurde speziell formuliert, um alle Risken von elektrostatischer Ladungen auszuschließen. Der Widerstand des technischen Thermoplastes liegt unter 106 Ohm/cm. Zusätzlich bietet Kynar 340 hohe UV-Stabilität, ist abriebfest und weist geringe Permeabilität auf.

May 17th

Wacker erweitert Dispersionspulver-Produktion

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> erweitert bis 2007 seine Dispersionspulver-Produktion am Standort Burghausen um weitere 30.000 Jahrestonnen. Damit trägt Wacker dem weltweit steigenden Bedarf an hochwertigen polymeren Bindemitteln für die Bauindustrie Rechnung. <% image name="Wacker_Logo" %><p> Wacker ist bereits heute einer der weltweit größten Hersteller von Dispersionspulvern. "Die Erweiterung der Produktion ist eine wesentliche Voraussetzung, um das erwartete Marktwachstum langfristig begleiten zu können", erklärt Arno von der Eltz, Leiter von Wacker Polymers. Bereits 2005 hat Wacker am Standort Zhangjiagang in China einen neuen Pulversprühtrockner in Betrieb genommen. Vinnapas-Dispersionspulver sind thermoplastische Kunststoffe, die überwiegend auf Vinylacetat und Ethylen basieren. Als filmbildendes Bindemittel sind sie in einer Vielzahl von Einsatzgebieten zu finden - etwa in Fliesenklebern und Fugenfüllern, mineralischen Putzen, Dichtungsschlämmen, Gips, Reparaturmörtel, Selbstverlaufsmassen und Pulverfarben. Sie verbessern im Endprodukt Adhäsion, Kohäsion, Flexibilität und Biegezugfestigkeit. Wasserrückhaltevermögen und Verarbeitungseigenschaften sowie Witterungsbeständigkeit werden ebenfalls positiv beeinflusst. Wacker erweitert Dispersionspulver-Produktion

May 16th

Wiener Biodiesel-Anlage nimmt Betrieb auf

<a href=http://www.biodiesel-vienna.com>BioDiesel Vienna</a>, ein Unternehmen der österreichischen Münzer Holding GmbH, hat im Wiener Ölhafen Lobau eine der größten und modernsten Biodieselanlagen Europas eröffnet. Wien ist damit die erste europäische Hauptstadt, in der der Biodiesel großtechnisch hergestellt wird. <% image name="Biodieselanlage" %><p> Die Produktionsleistung soll von derzeit 95.000 t in den kommenden 2 Jahren schrittweise auf 400.000 t ausgebaut werden. Damit ist die Versorgung mit umweltfreundlichem Treibstoff in Österreich nachhaltig abgedeckt und gesichert. Die mit 1. Oktober 2005 in Kraft getretene Kraftstoffverordnung schreibt vor, dass Dieselkraftstoffen rund 5 % Biodiesel beigemengt werden muss. Bis dato reichte die jährliche österreichische Produktion von 55.000 t aber nicht aus, weshalb sich BioDiesel Vienna 2005 für die Errichtung der jetzt fertig gestellten Anlage mit einer Produktionsleistung von anfänglich 95.000 t Biodiesel entschieden hat. Der heimische Biodiesel wird von der OMV dem herkömmlichen Diesel beigemischt. "Damit können Österreichs Autofahrer an rund 570 OMV-Tankstellen Biodiesel made in Austria in ihren Wagen tanken", so sich Ewald-Marco Münzer, Mitglied der Geschäftsleitung der BDV. Aufgrund des stufenweise steigenden Beimischbedarfs - bis 2008 müssen 5,75 % Biodiesel beigemischt werden - werden in Österreich bis 2010 etwa 415.000 t Biodiesel benötigt werden. "Wir haben uns daher entschlossen, die unsere Anlage am Standort Lobau bis 2008 im Zuge modularer Ausbaustufen schrittweise auf 400.000 t auszubauen. Damit decken wir den österreichischen Gesamtbedarf ab und sichern die nachhaltige Versorgung Österreichs mit Biodiesel", so Münzer. Die Ausweitung der Produktionsanlage wird mit der Grazer BioDiesel International erfolgen. Für die Erzeugung des Kraftstoffes werden ausschließlich pflanzliche Frischöle wie Rapsöl aus dem europäischen Raum verwendet. Mittelfristig soll auch österreichischer Rohstoff zum Einsatz kommen, erfolgreiche Gespräche mit der österreichischen Landwirtschaft gibt es bereits. "Diesbezüglich planen wir ebenfalls die Realisierung von zwei Ölmühlen im benachbarten Ausland, die unseren steigenden Rohstoffbedarf decken werden", so Münzer. Durch die Umwandlung der Öle in Fettsäuremethylester können dieselähnliche Eigenschaften erreicht werden, das macht die Vermischung mit herkömmlichem Diesel äußerst sinnvoll. Zusätzlicher Nutzen: Das bei der Produktion von Biodiesel anfallende "Nebenprodukt" Pharmaglycerin wird in der chemischen Industrie verwendet, Kaliumhydroxid, ebenfalls ein "Abfallprodukt", findet in der Düngemittelindustrie Verwendung. Somit ist die Biodiesel-Produktion eine der wenigen Herstellungsverfahren, wo ein Rohstoff zu hundert Prozent verwertet wird und keinerlei Abfall entsteht. Wiener Biodiesel-Anlage nimmt Betrieb auf

OMV erhöht EBIT und investiert in Bayern

Die <a href=http://www.omv.at>OMV</a> hat dank guter Rohöl-Rahmenbedingungen im ersten Quartal 2006 wieder gute Ergebnisse erzielt: Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 36 % auf 4,3 Mrd €, das EBIT legte um 27 % auf 541 Mio € zu. Am Standort Burghausen in Bayern wird die OMV noch heuer den Startschuss für einen neuen Cracker geben. <% image name="omvlogo" %><p> Während der Bereich Exploration und Produktion von den hohen Rohölpreisen profitiert, erhöht sich derzeit der Druck auf die Margen im Bereich Raffinerien und Marketing und die Kosten für den Energieeigenverbrauch in den Raffinerien steigen, vor allem bei Petrom. Durch den Erwerb von 34 % an der türkischen Petrol Ofisi hat die OMV nun Zugang zu einem der größten und am schnellsten wachsenden Märkte in Europa erhalten. Zudem soll der geplante Zusammenschluss mit dem Verbund "die finanzielle Stärke erhöhen und unser langfristiges Wachstumspotenzial in Mitteleuropa weiter stärken", so OMV-Boss Wolfgang Ruttenstorfer. Das Beteiligungsergebnis stieg um 34 % und spiegelt den starken Beitrag der Gas-Tochter EconGas wider, während die Beteiligung von Borealis aufgrund schwächerer Margen niedriger ausfiel. Der Periodenüberschuss nach Minderheiten lag mit 319 Mio € um 24 % über dem Vorjahr. Das EBIT vor Sondereffekten stieg um 12 % auf 491 Mio €. Die Sondereffekte enthielten vor allem Erlöse aus dem Verkauf von mobilen Bohreinheiten der Petrom. Der bereinigte Periodenüberschuss betrug 297 Mio €. In <b>Exploration und Produktion</b> (E&P) konnte das Ergebnis um 74 % gesteigert werden, was die höheren Öl- und Gaspreise widerspiegelt. Vor allem der Raffineriebereich bei Petrom führte im Segment <b>Raffinerien und Marketing</b> (R&M) zu negativen Ergebnissen. Die OMV erwartet 2006 weiterhin sehr hohe Volatilitäten auf den Ölmärkten und unterm Strich ein ähnliches Ergebnis wie 2005. Die <b>Investitionsschwerpunkte</b> für 2006 sind die Entwicklung des Gasfelds Strasshof in Österreich sowie Felder in Neuseeland, Libyen und im Jemen. Weiters liegt der Fokus auf Investitionen zur Optimierung der Produktion in Rumänien. In Schwechat soll mit dem Bau eines thermischen Crackers begonnen werden, um vermehrt schwere Rohöle einsetzen zu können. Wie der Chemie Report in Erfahrung bringen konnte, wird die OMV demnächst auch an ihrem Standort Burghausen eine Großinvestition tätigen: Ein neuer Cracker - vergleichbar jenem kürzlich in Schwechat in Betrieb genommenen - soll dort noch heuer in Angriff genommen werden. Bei Bayernoil wird eine tief greifende Restrukturierung des Raffineriekonzepts vorbereitet. Im Bereich Erdgas wird der Fokus weiterhin am Vorantreiben des Nabucco Pipeline-Projekts liegen. Wegen des Brandes bei einer Rohöldestillationsanlage in Schwechat Ende März wird die Durchsatzleistung bis zum dritten Quartal reduziert bleiben, im Zuge von Endreparaturen wird ein kurzer Raffineriestillstand erforderlich sein. Die Folge werden Verluste von 30 Mio € sein. OMV erhöht EBIT und investiert in Bayern

Österreichs Energieerzeugung verbraucht zuviel CO<small>2</small>

Österreichs Unternehmen haben 2005 um rund 950.000 t - das sind 2,9 % - mehr CO<small>2</small> emittiert, als ihnen gratis über den nationalen Zuteilungsplan zugeteilt wurde. <% image name="Schlot" %><p> Die verifizierten Emissionen 2005 von der <a href=http://www.emissionshandelsregister.at>Registerstelle</a> zeigen ein differenziertes Bild: Während die Energiewirtschaft - insbesondere die Stromerzeuger - deutlich mehr emittiert haben, gab es bei der Industrie einen Zertifikateüberschuss. Das Defizit der Energiewirtschaft an Zertifikaten beträgt immerhin knapp 2 Mio t CO<small>2</small>. Damit verbrauchten die Energiehersteller um 16 % mehr, als ihnen zugeteilt wurde. Die Industrie kommt auf eine Zuteilung "über Bedarf" von einer Mio. Tonnen oder 5,1 %. Der in Tonnen größte Überschuss an Zertifikaten ist bei den Anlagen der voestalpine festzustellen. Diese konnte in den Verhandlungen zum Zuteilungsplan 2004 aufgrund der Erweiterung des Linzer Stahlwerks eine erhebliche Ausweitung der Zuteilung erwirken. Aber auch andere Branchen wie die mineralische Industrie (Kalk, Zement, Ziegel, Feuerfestprodukte), chemische Industrie oder die Papierindustrie emittierten durchwegs deutlich weniger als Zertifikate zugeteilt wurden. Die Gründe dafür liegen in zum Teil geringeren Produktionswerten, aber auch in der teilweisen Umstellung in der Brennstoffversorgung auf Biomasse. Österreichs Energieerzeugung verbraucht zuviel CO<small>2</small>

EVN investiert 180 Mio € in Niederösterreich

Die <a href=http://www.evn.at>EVN</a> investiert in den nächsten Jahren rund 180 Mio € in neue Infrastrukturprojekte in Niederösterreich. Im Zentrum steht der Ausbau des Kraftwerks Dürnrohr. EVN investiert 180 Mio € in Niederösterreich <% image name="Pischelsdorf" %><p> <small> EVN macht der Bioethanolerzeugung in Pischelsdorf Dampf. </small> So soll die <b>Versorgung der Bioethanolanlage der Agrana in Pischelsdorf</b>, die im Herbst 2007 ihren Betrieb aufnehmen wird, mit Prozessdampf aus dem Kraftwerk Dürnrohr erfolgen. Der Dampfbedarf der Agrana beträgt rund 350 GWh pro Jahr und entspricht dem Wärmebedarf von rund 30.000 Haushalten. Gleichzeitig wird die <b>Müllverbrennungsanlage der AVN in Dürnrohr</b> erweitert und eine zusätzliche Verbrennungsleistung von 90 MW geschaffen. Der bei der Abfallverbrennung entstehende Dampf aus der Müllverbrennung wird im Kraftwerk Dürnrohr zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt und ersetzt dort große Mengen von Kohle und Gas. Noch im Mai wird die Einreichung für dieses Vorhaben erfolgen, der Betrieb soll im Winter 2008 aufgenommen werden. Ein weiteres Vorhaben ist die Errichtung einer <b>Biomasse-Pyrolyseanlage</b>, in der aus biogenen Rohstoffen hochwertiges Biogas hergestellt wird. In dieser Anlage, in der pro Jahr rund 190.000 t Biomasse verwertet werden sollen, können Stroh, Holz, Energiepflanzen und Energiekorn eingesetzt werden. Das erzeugte Biogas soll Mitte 2009 in das benachbarte Wärmekraftwerk Dürnrohr eingespeist werden und dort Strom für rund 100.000 Haushalte liefern. Mit der Errichtung einer Pilotanlage wird noch heuer begonnen. Weiters ist vorgesehen, einen Großteil der für die Projekte erforderlichen Biomasse sowie auch einen Teil der Kohle für Dürnrohr auf dem Wasserweg anzuliefern. Zudem soll die <b>Fernwärmeversorgung für den Großraum St. Pölten</b> aus dem Kraftwerk Dürnrohr über eine 29 km lange Fernwärmeleitung durchgeführt werden - jährlich 200 GWh für rund 20.000 Haushalte. Der erneuerbare Energie-Anteil der EVN liegt derzeit bei 22 % - bis 2009 soll er auf 33 % erhöht werden.

May 13th

20 Jahre Zuckerforschung Tulln

Die Zuckerforschung Tulln (<a href=http://www.zuckerforschung.at>ZFT</a>) feierte ihr 20-jähriges Bestehen. Die heutige Forschungs-Company der <a href=http://www.agrana.at>Agrana</a> sorgt für Innovationen aus Kartoffeln, Mais, Weizen und Zuckerrüben. Den 55 Mitarbeitern steht ein jährliches F&E-Budget von 4,2 Mio € zur Verfügung. 20 Jahre Zuckerforschung Tulln <% image name="Agrana_Marihart" %><p> <small> Johann Marihart: „Wissen statt Weizen? Nein: Mehr Wissen für mehr Weizen!“ </small> Die Laudatio von Agrana-Boss Johann Marihart passt nicht zu einem trockenen Landwirtschaftsriesen. Und das soll so sein: „Man rechnet uns der ,Old Economy’ zu, obwohl unsere Anlagen voll mit High-Tech sind. Und man spricht bereits vom Austausch der Produktionsgesellschaft durch die Wissensgesellschaft, spricht von ,Wissen statt Weizen’.“ Landwirtschaft und agrarische Veredelung haben aber nichts im entwicklungspolitischen Eck verloren: „Insbesondere wenn ich an Biotreibstoffe denke, braucht es vor allem mehr Wissen für mehr Weizen. Das Motto: ,Wir produzieren Wissen und Entwicklungsländer die Agrarprodukte’ ist dabei fehl am Platz.“ Prägnante Phrasen wie <i>stable to table</i> oder <i>feed to fork</i> würden neben „schweren Globalisierungs-Visionen“ mindestens ebenso viel Gewicht haben. <b>Veredelung zu Bioethanol:</b> Die smarte Verwertung agrarischer Überschüsse war vor 20 Jahren denn auch die erste Mission der Zuckerforschung Tulln (ZFT), damals noch als Raiffeisen Bioforschung. Im Mai 1986 wurde das „Austroprot“-Projekt zur Vergärung und Verspritung von Weizen und Körnerleguminosen ausgerufen – ein Unterfangen, das erst heute mit dem Bau der Bioethanolanlage in Pischelsdorf die großtechnische Umsetzung erfährt. <% image name="Pischelsdorf" %> <p> <small> Agranas Bioethanol-Produktion soll in Pischelsdorf Ende 2007 anlaufen. </small> Und nicht nur das: Heute arbeiten die Tullner Forscher auch auf Hochtouren daran, das Feintuning der Bioethanol-Rohstoffe voranzutreiben. ZFT-Mann Herbert Eigner untersucht dazu gemeinsam mit Franziska Löschenberger von Saatzucht Donau den Stärke- und Eiweißgehalt sowie die Alkoholkinetik und das Ausmaß an vergärbaren Kohlehydraten bei verschiedensten Weizensorten und Triticalen in unterschiedlichsten Anbauregionen. Spätestens im Herbst werden sie den Bauern ihre entsprechende Saatgut-Empfehlung abgeben. Bereits jetzt weiß man, dass sich vor allem die Anbaugebiete westlich von Wien gut für die Bioethanol-Erzeugung eignen. Eigner rechnet in den nächsten Jahren damit, durch gezielte Forschung den Verwertungs-Ertrag noch um etwa 5 % steigern zu können. Der Agrana-Außendienst hat jedenfalls alle Hände voll zu tun, die Bauern zu überzeugen, rund ein Viertel der heimischen Anbaufläche ab der nächsten Saison den Energiepflanzen für Pischelsdorf zu widmen. <% image name="Zuckerfabrik_Tulln" %><p> <small> Agrana-Zuckerfabrik in Tulln. </small> <b>Einzigartiges Technikum.</b> Die Tullner Zuckerforschung bekam in den 1990er Jahren ihre zentrale Struktur mit den vier Forschungsbereichen Landwirtschaft, Biotechnologie, Zuckertechnologie und Stärketechnologie. Seit 2001 steht den Tullner mit den beiden 1:1000-Modellen der Produktionsanlagen Gmünd (NÖ) und Aschach (OÖ) auch ein „einzigartiges Forschungs-Instrumentarium“ zur Verfügung. Der Bündelung der Forschungskompetenzen folgten eine Reihe an bahnbrechenden Innovationen. ZFT-Leiter Marnik Wastyn schildert den Durchbruch mit der ,Hopfen-Story’: „Durch den freiwilligen Verzicht auf Formalin bei der Zuckerproduktion entstand eine akute Gefahr mikrobiologischer Infektionen im Extraktionsturm. Unsere Forscher haben sich dann erinnert, dass der Hopfen im Bier ursprünglich kein Geschmacksbestandteil war, sondern nur die Lagerfähigkeit erhöhte – dank seiner ,bakteriostatischen Kraft’. Eben diese machten wir sodann für die Zuckerproduktion salonfähig.“ Optimiert wurde die Zuckerproduktion auch durch ein Kalkeinsparungs-Programm: Gebrannter Kalkstein ist mit jährlich bis zu 20.000 t der wichtigste Hilfsstoff in der heimischen Zuckerproduktion, der zur Klärung der Zuckersäfte verwendet wird. Anstelle einer manuellen verwendet die Agrana heute eine bedarfsabhängige Kalkmilchdosierung und reduziert so den Bedarf um mehr als die Hälfte. <b>Innovations-Bauchladen.</b> Aktuell entwickelt die ZFT weitere natürliche Biostabilisatoren für die Zuckerproduktion anstelle von chemischen Bioziden. Einer patentierten Anwendung für die Hopfenindustrie (BetaStab10A wird weltweit mit einem Joint-venture der Barth-Haas-Gruppe vermarktet) folgten Derivate von Harz (PineStab haben sich die Tullner beim Retsina-Genuss abgeschaut) und Ölpalme (PalmStab). Und Stärke ist noch mehr als Pudding oder Tapetenkleister: Das Biopolymer hat als nachwachsender Rohstoff noch ein enormes Potenzial für Lebensmittel und technische Anwendungen. So ist es der ZFT etwa gelungen, eine spezielle Stärke zu entwickeln, die beim Tunnelbau besondere Leistungen erbringt – deren Zusatz sorgt dafür, dass der Rückprall beim Auftragen des Spritzbetons um die Hälfte verringert und daher Beton als teurer Abfall vermieden wird. <% image name="Staerke" %><p> <small> Rohstoff Stärke: Breites Einsatzfeld steht noch bevor. </small> Ein weiteres weltweites ZFT-Patent ist die Verwendung spezieller Stärken aus Mais und Kartoffeln als Verdicker für Dispersionsfarben. Die umweltfreundliche Herstellung dieser Rheologiegeber erlaubt nicht nur eine günstige Herstellung von Bautenfarben, sondern ermöglicht auch die Produktion von Farben mit hoher Deckkraft, gutem Verlaufvermögen und geringem Tropfverhalten. Damit nicht genug: Spezifische Biostärken werden derzeit für Fruchtzubereitungen, Desserts und Mayonnaisen entwickelt. Für den US-Markt hat die ZFT die „Fire Safe Cigarette“ entwickelt – ein Stärkederivat für die Beschichtung von Zigarettenpapier. Schließlich ersetzt eine besondere Stärke auch das in Qualität und Preis stark schwankende Kasein bei der Flaschenetikettierung. <b>Stärke-Felder.</b> Und wie geht es weiter? Steht ein molekülgleicher Ersatz der Petrochemie in absehbarer Zeit durch die Anstrengungen der Zuckerforscher bald bevor? Südzucker-Vorstand Markwart Kunz sieht das in 50 bis 100 Jahren als „möglicherweise realistisch“ an, derzeit sei ein Mindestmaß an Erlös – mehr als 1 € je kg – die „natürliche Grenze von Energielösungen durch nachwachsende Rohstoffe“. In der Südzucker-Vision hat die stoffliche Modifikation von Kohlehydraten mit chemischen und biochemischen Katalysatoren dennoch breiten Raum. Und zwar insbesondere für Functional Food: „Wir machen im Konzern bereits 350 Mio € Umsatz damit. Neue Kohlehydrate – entstanden durch die Isomerisierung der Saccharose, durch hochmolekulare Polymerisation sowie als Neuzuckersynthese – ermöglicht zahnschonende Produkte, kalorisch niedrige Mahlzeiten, also glykämisch extrem niedrige Lebensmittel. Das geht soweit, dass wir bestimmte Wechselwirkungen mit Darm-Bakterien anregen können – also die Fütterung der ,guten’ Bakterien in uns.“

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