Archive - 2007

February 19th

Pharmig fordert transparentere Krankenkassen

<a href=http://www.pharmig.at>Pharmig</a>-Generalsekretär Jan Oliver Huber fordert "eine transparente Finanzierung des Gesundheitswesens aus einer Hand". Denn die strukturellen Finanzierungsprobleme der Krankenversicherung als Ganzes habe primär ihre Ursache in der unsauberen Trennung zwischen Sozial- und Gesundheitsausgaben. <% image name="Pharmig_Huber" %><p> Huber fordert: "Bevor wir über Beitragserhöhungen, Leistungskürzungen oder über neue Sparmaßnahmen zu Lasten von Ärzten und Pharma-Wirtschaft sprechen, sollten wir endlich die bekannten Finanzierungsprobleme der Krankenkassen vernünftig lösen." Probleme wie folgende: &#8226; Derzeit zahlen die Krankenkassen rund 103 Mio € jährlich an <u>Wochengeldleistungen</u> aus, die ihnen vom eigentlich zuständigen Familienlastenausgleichsfonds nicht erstattet werden. &#8226; Beim <u>Krankengeld für Arbeitslose</u> ist die Situation ähnlich: Rund 38 Mio € jährlich werden den auszahlenden Krankenkassen vom eigentlich zuständigen Arbeitsmarktservice nicht ersetzt. &#8226; Ein weiteres Loch reißt die <u>Umsatzsteuer</u> auf Medikamente und Heilbehelfe ins Budget der Krankenkassen: 2005 ersetzte ihnen der Finanzminister nur rund 320 Mio € von insgesamt 400 Mio € Umsatzsteuer - das sind weitere 80 Mio €, auf denen die Krankenkassen "sitzen bleiben". &#8226; Ein Problem, das die am stärksten negativ bilanzierenden Gebietskrankenkassen besonders stark betrifft: Das Sozialministerium hat 2006 bekannt gegeben, dass die Unternehmen bei den Gebietskrankenkassen Ende April 2006 mit knapp 900 Mio € an <u>SV-Beiträgen im Rückstand</u> waren. Davon entfallen allein auf die WGKK rund 341 Mio €, auf die NÖGKK rund 123 Mio € und auf die Steirische Gebietskrankenkasse rund 114 Mio €. Pharmig fordert transparentere Krankenkassen

Siemens liefert Kohleverstromung nach West Virginia

<a href=http://www.siemens.com/powergeneration>Siemens Power Generation</a> wird Schlüsselkomponenten für ein neues 700 MW-Kohlekraftwerk in West Virginia liefern. Mit "überkritischen Dampfzuständen" - bei knapp unter 600 &deg;C und 250 bar - wird die Anlage eine der effizientesten der USA sein. <% image name="Schlot" %><p> Auftraggeber ist die Longview Power LLC, eine Tochter der amerikanischen GenPower Holdings. Das gesamte Auftragsvolumen beträgt mehr als 1 Mrd $, der Siemens-Anteil liegt bei über 405 Mio $. Siemens PG liefert für das Kraftwerk eine Dampfturbine, einen Generator und die Leittechnik. Im Lieferumfang enthalten ist zudem ein fortschrittliches System zur Luftreinhaltung - es vermindert Emissionen von Stäuben, SOx, NOx und Quecksilber. Foster Wheeler North America liefert den Kessel für das Kraftwerk. Als Konsortialpartner von Siemens ist Aker Kvaerner Songer im Wesentlichen für die Bau- und Montagearbeiten verantwortlich. Das mit Steinkohle befeuerte Kraftwerk soll im Frühjahr 2011 in Betrieb gehen. Das Projekt ist eine der größten Privatinvestitionen in der Geschichte West Virginias. Erst <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5050>kürzlich</a> konnte Siemens erstmals einen Kohlevergasungs-Auftrag in China an Land ziehen. <small> Bereits heute werden in den USA mehr als 50 % des Stroms mit Kohle erzeugt, weltweit liegt der Anteil bei rund 40 %. </small> Siemens liefert Kohleverstromung nach West Virginia

BASF verkauft Prämix-Standorte für Tierernährung

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> verkauft ihr Prämix-Geschäft - Mischungen von Vitaminen und anderen Futtermittelzusatzstoffen - in 8 Ländern an die niederländische Futtermittelgruppe <a href=http://www.nutreco.com>Nutreco</a>. BASF verkauft Prämix-Standorte für Tierernährung <% image name="Kuehe_im_Stall" %><p> Die Prämix-Standorte befinden sich in UK, Polen, Italien, Indonesien, China, USA, Mexiko und Guatemala. Insgesamt 435 BASF-Mitarbeiter werden in diesem Zusammenhang zu Nutreco wechseln. Der Verkauf ist ein weiterer Schritt im Rahmen der Restrukturierung der BASF-Feinchemie. „Der Verkauf ist Teil unserer Strategie, im Arbeitsgebiet Ernährung effizient und flexibel am Markt aufzutreten. Damit positionieren wir die BASF-Feinchemie in der Tierernährungsbranche als nachhaltigen Anbieter von Futtermittelzusatzstoffen“, sagt Wolfgang Büchele, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs Feinchemie. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Zusammenlegung von Human- und Tierernährung zum Arbeitsgebiet Ernährung im November 2006. Ziel der BASF ist es, sich auf die Produktion und Vermarktung wichtiger Vitamine, Carotinoide, Enzyme und organischer Säuren zu konzentrieren. Mit den genannten Standorten verkauft die BASF den Hauptteil ihres Prämix-Geschäfts an Nutreco. Ein noch verbleibendes, wesentlich kleineres Geschäft an weiteren Standorten ist vor allem lokal aufgestellt. „Auch für diese Standorte arbeiten wir an Alternativen. Dies schließt weitere Verkäufe an lokale Interessenten mit ein“, so Büchele.

February 17th

EU-Zulassung des HIV-Medikaments Darunavir

Die bedingte EU-Zulassung zur Vermarktung des neuen Proteaseinhibitors (PI) <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3754>Darunavir</a> (geboostert durch Ritonavir) bietet die Möglichkeit, eine wirksame neue Behandlungskombination mit dem Fusionsinhibitor <a href=http://www.roche-hiv.com/Newsandfeatures/fuzeon.cfm>Fuzeon</a> von Roche aufzubauen. EU-Zulassung des HIV-Medikaments Darunavir <% image name="Aidstest" %><p> Die Kombination aus Fuzeon und dem geboosterten Darunavir hat gezeigt, dass vorbehandelte Patienten eine bessere Chance haben, eine nicht nachweisbare Viruslast zu erreichen als mit geboostertem Darunavir ohne Fuzeon. Dieses wichtige Therapieziel ist mit besseren Perspektiven verbunden, wurde jedoch lange als ein unrealistisches Ziel für Patienten mit einer Resistenz gegen zahlreiche medikamentöse HIV-Behandlungen gehalten. "Wir treten 2007 in eine völlig neue Ära ein, in der eine nicht nachweisbare Viruslust das primäre Ziel für alle vorbehandelten Patienten ist", sagt Anton Pozniak vom Chelsea and Westminster Hospital in London. "Die Verfügbarkeit neuer wirksamer Therapien wie Darunavir/r in Verbindung mit Fuzeon bietet den Patienten eine bessere Chance, dieses Ziel zu erreichen." Malte Schutz, International Medical Leader bei Roche, erklärt: "Wir begrüßen die EU-Zulassung von Darunavir/r von Tibotec und wir wissen, dass dies eine wichtige Entwicklung für Patienten ist, die unter einer mehrfachen Arzneimittelresistenz leiden und die am dringendsten neue Behandlungsmöglichkeiten brauchen." Fuzeon wurde im März 2003 von der FDA zugelassen und ist der erste und einzige Fusionsinhibitor für die Behandlung von HIV. Es wirkt auf eine Weise, die sich von anderen Arten der Anti-HIV-Medikamente unterscheidet. Der Proteaseinhibitor Darunavir, auch als TMC 114 bzw. dem Handelsnamen Prezista bekannt, ist gegen ein Virus wirksam, das eine Resistenz gegen andere PIs entwickelt hat. <small> <b>Die Boosterung von PIs</b> ist eine therapeutische Strategie, wobei eine geringe Dosis Ritonavir gleichzeitig mit einem anderen PI verabreicht wird, um die Wirkung des letzteren PI durch die Hemmung des Enzymzytochroms P450 pharmakologisch zu verbessern. Die Boosterung durch Ritonavir führt zu erhöhten Medikamentspiegeln, welche die Wirksamkeit steigern, die Tablettenbelastung senken, den Dosierungsplan flexibler gestalten lassen und Diätbeschränkungen aufheben können. Um anzuzeigen, dass ein PI durch Ritonavir geboostert wurde, wird "/r" dem Namen des PIs nachgestellt. </small>

Neues Abwasser-System nutzt PEF-Technologie

<a href=http://www.divtecs.com>Diversified Technologies</a> aus Bedford, Massachusetts, hat ein Abwasserreinigungssystem auf PEF-Basis (gepulste Energiefelder) entwickelt, bei dem die Vorbehandlung des Schlamms durch eine Elektroporation der Zellen beschleunigt wird und bis zu 80 % weniger Feststoffabfälle entstehen. <table> <td><% image name="Divtecs_PEF" %></td> <td align="right"> Das PEF-Abwassersystem zerstört die Zellmembrane im Abwasser mithilfe von 1- bis 2-µs-Hochspannungsimpulsen (34-50 kV/cm) und Frequenzen von bis zu 2 kHz. <p> Es fördert den anaeroben Abbau von Bakterien und steht in Größen ab 10.000 l/h zur Verfügung. </td> </table> Mit Klärkammer, separat untergebrachter Stromversorgung, Pulsmodulator, Kontrollelementen und Datenloggern kann das System problemlos in bestehende Anlagen integriert werden. Je nach Größe und Ausführung sind die Systeme ab 300.000 $ erhältlich. Neues Abwasser-System nutzt PEF-Technologie

Weltpremiere: PC-Suche für Mikroskopaufnahmen

Mit ImarisSearch bringt die Zürcher <a href=http://www.bitplane.com>Bitplane AG</a> als erster Anbieter eine Desktop Search-Software auf den Markt, die über eine PC-basierte Indizierungs- und Suchlösung für Mikroskopaufnahmen verfügt. <% image name="Imaris" %><p> <small> Beim Suchresultat erscheint links die Aufteilung der Treffer nach Mikroskop-Marke. In der Mitte ist die Trefferliste mit jeweils einem Vorschaubild und den wichtigsten Daten zu sehen. Rechts werden die Treffer nach "Verzeichnis" und "Speichertyp" aufgeteilt. </small> „In allen relevanten Bereichen der Wissenschaft wird die automatische, multi-dimensionale Bildwiedergabe und -verwaltung zunehmend wichtiger“, lässt Bitplane-Chef Marius Messerli via Presseaussendung wissen. Und schon alleine, dass er von „allen relevanten Bereichen der Wissenschaft“ spricht, klingt dem Chemie Report bedeutsam. Die neue Desktop-Suche der Schweizer - ImarisSearch - bietet sowohl für Konfokal- als auch für Weitfeldmikroskope die automatische Indizierung aller Standard- und Proprietärformate. Dies gilt für 2D- und 3D-Standbilder wie auch für 3D-Sequenzen und zeitaufgelöste 4D-Bilder. Darüber hinaus verarbeitet ImarisSearch alle gängigen Dateiformate wie MS Office, PDF, JPG und Outlook E-Mail. Die bildspezifischen Suchparameter können dabei mit regulärer Text-, Dateien- oder Datumssuche kombiniert werden, ohne zusätzliche manuelle Einträge vornehmen zu müssen. Der Bildfilter liefert sekundenschnell Treffer auf Anfragen wie „Alle Bilder mit 3 Farb-Kanälen und mehr als 50 Zeitaufnahmen finden“. Zudem lässt sich die Suche anhand der Mikroskop-Marke oder der Datenmenge erweitern bzw. einschränken. <small> ImarisSearch ist grundsätzlich als Netzwerkversion konzipiert, kann aber auch auf einem Einzelrechner betrieben werden. Eine separate Lizenz für 5 User kostet 2.900 €. </small> Weltpremiere: PC-Suche für Mikroskopaufnahmen

Erneuerbare: „Umsicht wichtiger denn je!“

Der Chemie Report hat mit Franz Narbeshuber gesprochen: Der 76jährige Pionier der österreichischen Chemie-Industrie – er hat als Vorstand der OMV unter anderem die heimische PP-Produktion etabliert – empfiehlt den Einsatz der erneuerbaren Energien „mit Umsicht“. Erneuerbare: „Umsicht wichtiger denn je!“ <% image name="Windrad_Strommast" %><p> <small> Energie- und Emissionsproblematik lassen sich am besten in vorhandenen Industrieschienen verbessern. Soll heißen: 5-l-Autos und modernisierte Kohlekraftwerke. "Erneuerbare" sind dagegen vorrangig teuer. </small> Den Bemühungen, das heimische Kiotoziel zu erreichen, kann Narbeshuber allerhöchstens „homöopathische Wirkung“ zuerkennen: „Ich habe in den 1950er Jahren selbst die Wiener Luft hinsichtlich ihrer CO<small>2</small>-Belastung gemessen – wenn ich in Rechnung stelle, dass seitdem die Weltbevölkerung um mehr als 3 Mrd Menschen gewachsen ist und der Tierbestand sich sogar exponentiell vervielfältigt hat, so kann mich die Zunahme von 300 auf 380 ppm nicht wirklich überzeugen.“ Mehr noch: „Alle bisherigen analytischen Ergebnisse können einen seriösen Naturwissenschaftler nicht überzeugen. Zudem sind Phänomene wie der Golfstrom, die Wärmeträgheit der Ozeane oder die vulkanische Wärmeentwicklung noch viel zu wenig erforscht. Insgesamt kann das CO<small>2</small>-Thema nur belustigen, allerhöchstens verängstigen.“ <b>Der Status Quo.</b> Narbeshuber ruft den Status Quo in Erinnerung: „300-400 Mrd $ werden derzeit jährlich in die Öl- und Gasexploration investiert. Mit Bohrgestänge aus Kohlefaser und dank Chemikalien lassen sich mittlerweile die Feldausbeuten von 40 auf 80 % erhöhen. Das heißt, dass eine Vielzahl ,alter’ Felder wieder in Betrieb gehen werden. Aktuell werden rund 60 Raffinerien neu gebaut, 500 erfahren ein Upgrade.“ Rund 1.700 Kohleanlagen werden derzeit – mit einem &Oslash; Wirkungsgrad von 35 bis 40 % – zur Verstromung eingesetzt, zudem findet die Kohlevergasung nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren weltweit eine Wiederbelebung. Beim Erdgas erwartet er, dass LNG weit wichtiger wird, wobei „die Norweger das meiste Know-how haben“ und „gigantische Investments vonnöten“ sind. Realistisch sei, dass zu den derzeit 442 AKWs in den nächsten Jahren weitere 200 hinzukommen und in Sachen Bio-Alkohol insbesondere jene Forschungen Wirklichkeit werden, „bei denen Holz zu Butanol umgewandelt wird“. <b>CO<small>2</small>-Folgen.</b> In Österreich sei dagegen die aus der CO<small>2</small>-Hysterie entstandene Strategie, um alles in der Welt Biomasse zu forcieren, „schwer zu hinterfragen“. „Insbesondere der Biokraftstoff-Markt wird am Weltmarkt von Brasilien und Malaysia dominiert – ob Österreich à la longue hier mithalten wird, ist mehr als ungewiss.“ Für Narbeshuber ist klar, dass die Energieproblematik „nur mit modernsten Technologien innerhalb vorhandener Industrieschienen“ gelöst werden kann. Konkret könnte das bedeuten: Ein weltweit akkordierter Zeitrahmen für die Modernisierung aller Kohlekraftwerke – „binnen 30 Jahren ist das realistisch machbar“ – sowie das Anstreben des 5-l-Autos mit durchaus komfortabler Ausstattung. „Eine Halbierung der Energie-Intensität wäre damit in einigen Jahrzehnten tatsächlich zu schaffen. Alle anderen Szenarien sind dagegen allerhöchstens da, um die Masse zu beruhigen. Und die Politik.“ Und schließlich gibt Narbeshuber zu bedenken, &#8226; dass mit dem forcierten Einsatz von Biosprit die Getreidepreise ansteigen, &#8226; die Rieseninvestitionen in der Energiebranche zwar ein Segen für die westliche Welt sind, &#8226; gleichzeitig der auf dem Kiotoziel basierende Emissionshandel eine indirekte Forderung der Atomenergie ist und &#8226; die Forschungsausgaben der USA im Energiesektor überproportional auf Atomkraft und Kohle ausgerichtet sind.

Life Imaging in Innsbruck: <br>Zebrafische leuchten für die Forschung

Mit Gentechnik und Fluoreszenzmikroskopie erforscht Dirk Meyer am neuen Institut für Molekularbiologie die Entwicklung einer Eizelle zum komplexen Organismus. An 50.000 Zebrafischen. Mit diesem Tiermodell und den damit verbundenen Möglichkeiten des Life Imagings ergänzt er die in Österreich vorhandene Forschungslandschaft auf Zellkultur, Fliege oder Maus. Eine Reportage von Carola Hanisch. Life Imaging in Innsbruck: <br>Zebrafische leuchten für die Forschung <table> <td><% image name="Zebrafischaquarium1" %></td> <td><% image name="Dirk_Meyer1" %></td> </table> Grün fluoreszierende Zellen wandern über den Bildschirm. Wie von Geisterhand dirigiert. Sie streben einem gemeinsamen Ziel zu, vermehren sich, bilden Gruppen. Ab und zu zerplatzt eine in einer lautlosen Explosion – ihre Bruchstücke lösen sich auf. Die Überlebenden formieren sich zu Geweben, Organen und schließlich zu einem lebensfähigen Organismus. Mit Hilfe modernster Life-Imaging-Verfahren kann Entwicklungsbiologe Dirk Meyer diese Vorgänge am lebenden Tier beobachten – vorausgesetzt, dieses ist durchsichtig. Der Zebrafisch ist solch ein glasklares Wesen, jedenfalls in den ersten Tagen seines Lebens, in denen die entscheidenden Entwicklungsschritte ablaufen. Das ist einer der Gründe, warum der kleine Tropenfisch zu einem der weltweit beliebtesten Forschungstiere geworden ist. <b>50.000 Zebrafische.</b> In Österreich fehlten bisher allerdings die Möglichkeiten, diesen Modell-Organismus in großem Maßstab untersuchen zu können. Diese Lücke schließt nun das neu gegründete Institut für Molekularbiologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck unter Leitung von Meyer. Hier ist dank einer Investition von rund 200.000 € Österreichs größte Zebrafisch-Anlage entstanden. Im Keller des Zoologischen Instituts sind rund 1.000 Aquarien aufeinandergestapelt. Darin tummeln sich fast 50.000 der gestreiften, 2 bis 3 cm langen Fische. Hier unten ist es auch im Winter 25 °C warm. Ein gleichmäßiges Rauschen und Plätschern ist zu hören. Äußerlich scheinen die Fische in allen Aquarien gleich, doch in ihren Genen unterscheiden sie sich. <b>Der Eizelle zusehen.</b> Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wie eine befruchtete Eizelle die in den Erbanlagen vorgegebene Gestalt annimmt. Dahinter steht die Erkenntnis, dass viele dieser Steuermechanismen bei allen Tieren – und auch beim Menschen – ähnlich funktionieren. Den Aufgaben der Gene kann man auf die Spur kommen, indem man einzelne von ihnen ausschaltet. Führt dies etwa dazu, dass ein Organ fehlt oder fehlerhaft heranwächst, muss das ausgeschaltete Gen für eben jene Organbildung von Bedeutung sein. Da sich der Zebrafisch außerhalb des Mutterleibs entwickelt und zudem durchsichtig ist, sind Missbildungen leicht unter dem Mikroskop zu erkennen – ein Riesenvorteil für die Wissenschaft. Häufig sind die beim Fisch entdeckten Gene auch beim Menschen für Erbkrankheiten verantwortlich. Sie sorgen auch im erwachsenen Organismus für Regeneration und Wachstum oder sie lassen – wenn die Kontrolle versagt –Tumore entstehen. Die Grundlagenforschung am Zebrafisch ist daher auch für medizinische und pharmazeutische Anwendungen von großem Interesse. <b>Raum-Zeit-Mustern auf der Spur.</b> In Innsbruck konzentrieren sich die Forscher auf die Bauchspeicheldrüse, das Nervensystem und – auf Stammzelldifferenzierung. „Bei dem letztgenanntem Schwerpunkt wollen wir herausfinden, wie in der frühen Embryonalentwicklung Zellschicksale festgelegt werden“, erklärt Dirk Meyer. Während der ersten Teilungen stehen den Stammzellen des Embryos alle Möglichkeiten offen: Sie können zu jedem beliebigen Zelltyp werden, sind also noch undifferenziert. Dann werden von Signalquellen im Embryo Botenstoffe ausgesandt. Da diese Signale je nach Abstand von der Quelle unterschiedlich stark sind, bekommen die Zellen erste Hinweise, ob sie sich zum Beispiel im zukünftigen Kopf- oder Schwanzbereich befinden. „Doch man versteht noch nicht genau, wie die Signale letztlich von der Zelle in eine konkrete Handlungsanweisung umgesetzt werden. Manchmal entwickeln sich benachbarte Zellen verschieden, obwohl sie fast exakt dieselbe Botschaft empfangen. Wie erkennt eine Zelle, was ihre künftige Aufgabe und wo ihr Platz ist?“, fragt Meyer. Er glaubt, dass Zellschicksale über eine Art kombinatorischen Code definiert werden, also dass ein Raum-Zeitmuster verschiedener Faktoren einer Zelle ihre Identität verleiht. Ein solches Kombi-Muster bilden die Transkriptionsfaktoren, FoxH1, Notail und Mixer, welche die sehr frühe Entwicklung des Embryos steuern, indem sie die Ablesung nachgeordneter Gene aktivieren. Die Innsbrucker schalten die Transkriptionsfaktoren einzeln und gemeinsam aus, um deren Zusammenwirken zu verstehen. Es zeigt sich, dass die Kombination der Faktoren andere Zellschicksale auslöst, als jeder für sich allein. Somit sind die Wissenschaftler dem Knacken des Differenzierungs-Codes ein wenig näher gekommen. <b>Marker-Gen für Betazellen.</b> Beim Schwerpunkt Bauchspeicheldrüse geht es den Innsbrucker Forschern um die Betazellen, die das Blutzucker regulierende Insulin herstellen. Mit Hilfe des Laser-Scanning-Fluoreszenzmikroskops können sie in Echtzeit verfolgen, wie sich Betazellen bilden, wohin sie wandern und wie sie sich zu Inseln anordnen. Der Fisch muss dazu nicht getötet und präpariert werden – er wird lediglich beobachtet. Da Zebrafische aber nicht von Natur aus grün fluoreszieren, schon gar nicht spezifisch in der Bauchspeicheldrüse, mussten die Biologen zunächst genveränderte Fische herstellen. Zu diesem Zweck haben sie ein Marker-Gen für Betazellen namens Hb9 isoliert. Hb9 wird genau dann aktiv, wenn zum ersten Mal Betazellen entstehen. Macht man seine Aktivität sichtbar, werden zukünftige Betazellen „markiert“. Um dies zu erreichen, braucht man den Promotor des Gens. Das ist ein Art Schalter, der die Ablesung des Gens reguliert. Der Promotor sorgt dafür, dass das Gen – das ja in jeder Zelle vorhanden ist - nur im richtigen Gewebe, und zum richtigen Zeitpunkt angeschaltet wird. Meyer und seine Mitarbeiter haben diesen Hb9-Promotor hergenommen und statt des Hb9-Gens das Gen für ein grün fluoreszierendes Protein, GFP, angefügt. Dieses Genkonstrukt haben sie in ganz junge Zebrafischembryos injiziert. Deren Nachkommen tragen in jeder Körperzelle sowohl das normale Hb9-Gen also auch zusätzlich die leuchtenden GFP-Gene. Den Zebrafisch beeinträchtigt das nicht weiter – er entwickelt sich ganz normal. Wann immer nun das Hb9-Gen angeschaltet wird, leuchtet auch das fluoreszierende Gen auf, da es ja von demselben Promotor kontrolliert wird. In diesem Fall macht also erst die molekulare Gentechnik Life Imaging möglich. Die naheliegende Frage lautet nun: Woher kommt der Impuls für den Promotor? Wie ein Lichtschalter braucht auch ein „Gen-Schalter“ jemanden, der ihn betätigt. Dabei geht es auch hier letztlich um das Rätsel, wie aus Stammzellen differenzierte Zelltypen werden, wie zum Beispiel Betazellen. An den leuchtenden Fischen lässt sich auch untersuchen, wie der Fisch einen Verlust seiner Betazellen ausgleicht. Daraus können sich wichtige Erkenntnisse für die Medizin ergeben, denn die Regeneration von Betazellen wird als ein Schlüssel zur Heilung des insulinabhängigen Diabetes angesehen. Bei dieser selteneren Form der Zuckerkrankheit (Typ I) werden die Betazellen durch eine fehlgeleitete Immunabwehr des Körpers zerstört. <% image name="Zebrafisch_Motorische_Axone" %><p> <small>Life Imaging Aufnahme von Motoneuronen – den Nervenzellen, die ausgehend vom Rückenmark die Muskeln innervieren. </small> In Zukunft will Meyer die Zusammenarbeit mit den anderen biologischen und medizinischen Instituten verstärken, so zum Beispiel mit den Innsbrucker Herz-Kreislauf-Spezialisten Bernd Pelster und Thorsten Schwerte, die auch am Zebrafisch arbeiten. Auch könnte sich Meyer vorstellen, seine Fische für eine kommerzielle Serviceleistung anzubieten. „Häufig tauchen in der medizinischen Forschung Gene auf, die keinem der bekannten Signalwege zugeordnet werden können. Im Zebrafisch kann man solche Fragen relativ rasch klären. Auch lässt sich an den Fischen prüfen, ob eine pharmakologische Substanz einen Entwicklungsfehler verhindert“, erläutert Meyer.

Schnell-Check für Verbundstoffe

Die Linzer Johannes-Kepler-Universität ist um ein neues Forschungszentrum reicher – im CD-Labor für Laser-assistierte Diagnostik sollen in den nächsten sieben Jahren Laser-Verfahren erforscht werden, mit denen die Zusammensetzung komplexer Verbundstoffe analysiert werden kann. <% image name="CD_Labor_Linz" %><p> <small>Johannes Pedarnig (links) und Johannes Heitz bei der Eröffnung ihres CD-Labors. </small> Seit der Begriff „Laser“ 1957 von Gordon Gould geprägt wurde, steht die so genannte Lichtverstärkung durch induzierte Emission für viele Anwendungsgebiete: Schneiden, Schweißen, Schmelzen und Messen sind nur einige davon. Die beiden Wissenschaftler Johannes Heitz und Johannes Pedarnig vom Institut für Angewandte Physik haben sich nun einem interessanten Teilaspekt der Lasertechnik zugewandt und kürzlich ein Christian-Doppler-Labor eröffnet, das sich der Analyse hochkomplexer Verbundstoffe widmet. Sie nutzen dabei die Lasertechnik, um geringe Mengen eines beliebigen Materials abzutragen und an Ort und Stelle spektroskopisch zu untersuchen. Die Analyse der chemischen Zusammensetzung kann dabei direkt im Prozess und über beträchtliche Distanzen erfolgen – und ist so wesentlich effizienter als herkömmliche Methoden. Dadurch wird eine schnellere Reaktion auf Veränderungen im Prozess und eine genaue Klassifizierung der Produkte möglich. Und das kann Unternehmen Zeit und Kosten sparen. Ein Umstand, der auch die beteiligten Industriepartner voestalpine Stahl in Linz sowie den Entsorgungsprofi AVE in Hörsching auf den Plan gerufen hat. „Die Verbesserung der Wettbewerbssituation unserer Partner und der Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung gehen hier Hand in Hand”, so die Wissenschaftler Heitz und Pedarnig. Die Dotierung ihres neuen CD-Labors „bewegt sich im für CD-Labors üblichen Bereich von 110.000 bis 500.000 €“. Das Labor ist mittlerweile das dritte CD-Laboratorium an der Johannes-Kepler-Universität. Auch für die voestalpine Stahl ist es nicht das erste: „Wir sind derzeit in sieben CD-Labors aktiv, auch über die Grenzen Österreichs hinaus. Und wir wählen für eine Kooperation immer den besten Partner, den wir kriegen können“, streut Peter Schwab, Forschungsleiter bei voestalpine Stahl, den neuen Laborleitern Rosen. <b>Industrie-Materialien analysieren.</b> Ziel des neu gegründeten Labors ist die Entwicklung und Anwendung neuer Laser-gestützter Verfahren zur quantitativen Element-Analyse von technischen und industriellen Materialien. Im ersten Schritt der Analysen wird Material mittels Laser-Ablation abgetragen. Dabei kommen gepulste Laser mit hoher Pulsenergie zum Einsatz, wie etwa Nd:YAG-, Titanium-Saphir- oder UV-Excimer-Laser. Im zweiten Schritt geht es um die Charakterisierung des abgetragenen Probenmaterials, entweder optisch oder mit Hilfe anderer Verfahren wie der Massenspektroskopie. „Der Vorteil der Laser-Ablation liegt erst einmal darin, dass die Mechanismen bei ,einfachen’ Materialien im Wesentlichen verstanden sind“, so Heitz und Pedarnig. „Zudem kommt es durch die Möglichkeit des stöchiometrischen Materialabtrags zu keiner Schädigung des unbestrahlten Materials – eine Phasenseparation bleibt aus.“ <b>Kein direkter Materialkontakt.</b> „Prinzipiell kann jedes Material mit Hilfe dieser Verfahren analysiert werden”, so die Forscher. „Es ist keine besondere Probenvorbereitung notwendig – ein entscheidender Vorteil ist zudem, dass ein relativ großer Arbeitsabstand möglich ist.“ Denn im Vergleich zu anderen Verfahren ist kein direkter Kontakt zum Material notwendig. Die Entwicklung macht aber auch hier nicht halt. Als besonders interessant erachten die Wissenschaftler aktuelle Entwicklungen bei Kurzpulslasern, deren kommerzielle Verfügbarkeit die Entwicklung noch empfindlicherer Nachweisverfahren ermöglichen wird. „Aber auch mobile Systeme und der Inline-Einsatz bei industriellen Prozessen versprechen hohes Potenzial“, freuen sich Heitz und Pedarnig auf die Herausforderungen der nächsten sieben Jahre. Schnell-Check für Verbundstoffe

Smarte Pumpen? Smarte Elektronik!

<a href=http://www.danfoss.at>Danfoss</a> hat seine Antriebslösungen für den Wasser- und Abwasserbereich runderneuert: Der VLT AQUA Drive löst Mitte des Jahres die Vorgängerserie VLT 8000 AQUA ab, wird im Leistungsbereich von 0,37 bis 450 kW verfügbar sein und bietet zahlreiche Funktionen für eine beträchtliche Energieeinsparung. Darüber hinaus stehen erstmals auch Frequenzumrichter bis zu 1,2 MW zur Verfügung. Smarte Pumpen? Smarte Elektronik! <table> <td><% image name="VLT_Aqua_Drive" %></td> <td><% image name="VLT_Aqua_Drive_Modularer_Aufbau" %> </td><p> </table> <small> Der neue VLT AQUA Drive im Leistungsbereich von 0,37 bis 450 kW. Sein modularer Aufbau erlaubt für jede Anforderung ein individuelles Design – geliefert werden sie als komplett montierte und geprüfte Geräte. </small> Danfoss: Der 20.000 Mitarbeiter starke Konzern aus Dänemark ist nicht nur ein Synonym für Kühlschrankompressoren. Danfoss ist auch seit knapp 40 Jahren ein Vorreiter im Einsatz von Frequenzumrichtern und mit der Einheit Motion Controls heute zweitgrößter Hersteller in diesem Marktsegment. <b>Frequenzumrichter:</b> Diese Geräte sorgen dafür, dass Pumpen und Ventilatoren, Förderanlagen und Kompressoren – kurz: Antriebe für Maschinen aller Art mit einer Regelungssteuerung gekoppelt werden. Und derart den Energiebedarf beträchtlich senken können: Denn ein Absenken der Drehzahl – der Frequenz – des Antriebs um durchschnittlich nur 20 % vermindert den Stromverbrauch gleich um 50 %. Anstatt mechanischer Drosselmaßnahmen sorgt ein Frequenzumrichter für das Austarieren der Lastspitzen per ausgefeilter Elektronik. Das hat zur Konsequenz, dass ein Ventilator oder eine Pumpe die Verluste, die zwischen der Netzeinspeisung und der Nutzleistung entstehen, von 185 auf 60 % reduziert. Einen flächendeckenden Einsatz vorausgesetzt ließen sich alleine in Deutschland auf diese Weise 9 Kraftwerksblöcke der 400-MW-Klasse überflüssig machen. <b>Pumpen im Visier.</b> Das Know-how speziell im Aqua-Bereich – bei der Wasserversorgung, für Grundwasserpumpen, in Kläranlagen, Bewässerungen und Entsalzungsanlagen – haben die dänischen Antriebsexperten nun in der neuen Geräte-Plattform „VLT AQUA Drive“ gebündelt. Sie erlaubt einen Wirkungsgrad von 98 % und hält mit jeder Menge an ,Smart Logic’ den Pumpenverschleiß und die Energieaufnahme auf einem absoluten Minimum: In Situationen mit niedrigem oder keinem Durchfluss stoppt der Frequenzumrichter die Pumpe. Mittels Drucküberwachung erkennt der VLT AQUA Drive einen Abfall sofort und startet die Pumpe erneut. Daneben sorgt das Gerät auch für den Ausgleich von Rohrleitungsdruckverlusten. Bezahlt machen sich die Frequenzumrichter bei Pumpen, die mehr als 2.000 h/Jahr im Einsatz sind. Generell sind die meisten Pumpenantriebe überdimensioniert, weil auf den Worst Case ausgelegt – sie verbrauchen unnötig Energie, da die Pumpen mit voller Leistung laufen und die Volumenstromänderung meist über Drosselventile erfolgt. Vergleichbar ist das mit einem Auto, das ständig Vollgas fährt und die Geschwindigkeit über das Bremsen anpasst. Durch die Einsparungen bei den Energiekosten amortisiert sich die Investition für einen Frequenzumrichter innerhalb von 1 bis 1,5 Jahren. <b>Einsatz in rauer Umgebung.</b> Die Leiterplatten der Frequenzumrichter – diese stellt das Tochterunternehmen Danfoss Silicon Power übrigens in Schleswig selbst her – werden im Bedarfsfall lackiert, was für einen effektiven Schutz gegen Spritzwasser sowie Chlor (in Schwimmbädern) oder Schwefelwasserstoff (in Kläranlagen) schützt. Zudem helfen selbst-lernende Regler bei der Optimierung der Anwendung, steckbare Steuerklemmen erleichtern wiederum den Austausch und die Montage. Die weltweit einfache Bedienung stellt ein grafisches Display in 27 verschiedenen Sprachen samt Sonderzeichen sicher. <table> <td><% image name="Tropical_Islands" %></td> <td> <small> Tropical Islands in der Nähe von Berlin(links): Die größte freitragende Halle der Welt bietet auf 66.000 m² konstante 26 °C – die Wasseraufbereitung der Schwimmbecken überwachen Frequenzumrichter von Danfoss. In Österreich sorgen diese Geräte etwa dafür, dass die Pumpen der Wiener Kläranlage täglich 500.000 m³ Abwasser effektiv umwälzen. © Tropical Islands / EbS </small> </td> </table><p> <% image name="Klaeranlage_Wien" %><p> <b>Flexible Massenfertigung.</b> Damit nicht genug, nunmehr ist Danfoss auch in der Lage, seinen ebenso modular aufgebauten und per Frequenzumrichter gesteuerten Antrieb „VLT AutomationDrive“ bis zu einer Leistung von 1,2 MW anzubieten. Hergestellt wird er genauso wie der VLT AQUA Drive gewissermaßen maßgeschneidert: Eine flexible Fertigungslinie mit einer Jahreskapazität von 500.000 Geräten produziert unmittelbar gemäß den weltweit eingegangenen Aufträgen. Die gewünschten Bauteile, die kundenspezifische Software sowie die stets aktualisierte Literatur werden binnen 2 Tagen produziert sowie ausgeliefert. <hr> <% image name="Pumpen_Einergieeinsparung" %><p> <small> Ein Frequenzumrichter kann bei einer 30-kW-Pumpe mit Drosselklappe, die 3.000 h/Jahr im Einsatz ist, rund 3.000 € an Energiekosten einsparen. </small> <b>Wartungsaufwand minimieren.</b> Frequenzumrichter starten und stoppen sanft und regeln die Pumpensysteme stufenlos. So kann der Betriebspunkt einer Pumpe exakt angefahren werden und die Pumpe insgesamt wesentlich leiser betrieben werden. Dadurch werden auch – anders als beim direkt am Versorgungsnetz betriebenen Motor – Momentenstöße vermieden: „Wasserschläge“ bleiben aus. Und das schont den Motor ebenso wie seine nachgeschalteten Komponenten. Frequenzumrichter sorgen darüber hinaus auch für längere Instandhaltungsintervalle und übernehmen auch den Motor- und Pumpenschutz, was externe Geräte überflüssig macht. Schließlich verhindern Hochlauframpen unerwünschte Einschalt-Stromspitzen – und das senkt die Bereitstellungskosten beim Energieversorger. <hr> <b>Einsparpotenziale:</b> Etwas mehr als ein Viertel der elektrischen Energie wird in den Industriestaaten von Motoren verwendet. Experten gehen davon aus, dass dieser Energiebedarf mit entsprechenden Einsparmaßnahmen um etwa 30 % reduziert werden kann. Frequenzumrichter helfen hier mit einer exakt angepassten Drehzahl an den aktuellen Bedarf: Wird die Drehzahl einer Pumpe &Oslash; um nur 20 % abgesenkt, so sinkt der Strombedarf um 50 %. Derzeit wird nur jeder fünfte neu verkaufte Drehstrommotor per Frequenzumrichter geregelt. <hr>

Seiten