Archive - 2008

September 15th

Atemgasanalyse: Den Krebs riechen

Die Innsbrucker <a href=http://www.ionimed.com>Ionimed Analytik</a> entwickelt im Rahmen des K_ind/K_net-Programms sowie im K1 Zentrum Oncotyrol Biomarker, die in der Atemluft Brust- und Leberkrebs diagnostizieren können. Die Forschungsprojekte werden vom Tiroler Kompetenzzentrum Cemit gemanagt. Atemgasanalyse: Den Krebs riechen <% image name="Ionimed_Atemgasanalyse" %><p> <small> Die Atemgasanalyse von Ionimed kann ein Molekül unter 100 Mrd. anderen Molekülen detektieren. © Ionimed Analytik </small> Schon die alten Griechen wussten, dass man Krankheiten am Atem der Patienten erkennen kann. Heute versuchen Wissenschaftler, das intuitive Wissen der Antike auf eine naturwissenschaftlich fundierte Basis zu stellen. Per Massenspektrometrie ist es möglich, die ausgeatmete Luft eines Menschen auf ihre Bestandteile hin zu untersuchen. Es geht darum, Biomarker zu finden, die eine Krankheit wie Lungenkrebs bereits im Frühstadium anzeigen – und das mit einem schnellen, schmerzfreien Verfahren. "Wir wissen, dass Hunde riechen können, ob jemand Krebs hat", sagt Nancy Hecker-Denschlag, Managing Director bei Ionimed. Sie verweist dabei auf eine publizierte Studie, nach der die Tiere vor allem Lungenkrebs-, aber auch Brustkrebs-Patienten von gesunden Probanden unterscheiden können. "Hunde haben sozusagen ein eingebautes Mustererkennungsprogramm für einen spezifischen Geruch – genau dies versuchen wir technisch auch hinzukriegen", so die Physikerin. In der Regel ist es nicht ein einzelner Biomarker, der für eine Krankheit typisch ist, sondern eine ganz bestimmte Kombination mehrerer Substanzen. Um derartige "Fingerprints" zu finden, müssen in klinischen Studien, wie derzeit an den Krankenhäusern in Kufstein und Natters, viele Patienten untersucht und ihre Daten statistisch ausgewertet werden. Dabei arbeitet Ionimed eng mit der privaten Hochschule für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, UMIT, in Hall zusammen. <b>Abstoßungs-Fingerprints erkennen.</b> Im menschlichen Atem befindet sich eine Vielzahl kleiner, flüchtiger Moleküle, die aus dem Blut der Lungen durch die dünnen Gefäßwände hindurchgetreten sind. Meist handelt es sich um Abbauprodukte, die der Stoffwechsel produziert. Erst in den letzten zehn Jahren ist es massenspektrometrisch möglich geworden, viele dieser Spurenstoffe nachzuweisen und ihre Mengen zu bestimmen. Die von Ionimed entwickelten Atemgasanalyse-Systeme sind dabei so empfindlich, dass sie ein Molekül unter 100 Mrd. anderen Molekülen aufspüren können. Dabei verwenden sie die Protonen-Transfer-Reaktions-Massenspektrometrie (PTR-MS). Der große Vorteil dieser Technik ist, dass der Patient in das Gerät hinein bläst und die Atemluft in Echtzeit analysiert werden kann. Es ist also keine weitere Probenbearbeitung vor der Messung nötig. Noch wird die Atemluftanalyse nur in Einzelfällen als Untersuchungsmethode angewandt. Bei der FDA sind Verfahren zum Nachweis von Magengeschwüren und Asthma sowie von Herztransplantat-Abstoßungen zugelassen. Während die ersten beiden Verfahren nur einzelne Moleküle wie NO aufspüren, basiert letzteres bereits auf der Mustererkerkennung eines komplexen Abstoßungs-Fingerprints. Neben der Atemluftanalyse entwickelt sich auch die Analyse von Hautausdünstungen als neues Diagnostik-Tool. Auf diese Weise versuchen Wissenschaftler des Monell Chemical Senses Center in Philadelphia Hautkrebs nachzuweisen. Sehr wahrscheinlich werden all diese schmerzlosen Techniken in Zukunft die Blut- oder Urinuntersuchung routinemäßig ergänzen. Neben der Suche nach Lungenkrebs-Markern beschäftigt sich Ionimed nun, im neuen Innsbrucker Exzellenzzentrum Oncotyrol auch mit der Erkennung von Brustkrebs. Oncotyrol widmet sich einem neuen starken Trend in der Pharmaindustrie: der personalisierten Krebsforschung. Mit Hilfe von Biomarkern sollen Tumore in Zukunft molekular diagnostiziert sowie der Krankheits- und Therapieverlauf kontrolliert werden. Statt Blockbuster-Pillen für riesige Patientengruppen sollen demnächst spezifische Medikamente die molekularen Krankheitsursachen gezielt angreifen.

Austropapier: "Emissionshandel wird Standortkiller"

<a href=http://www.austropapier.at>Österreichs Papierindustrie</a> ist über die Entscheidung des Industrieausschusses des EU-Parlaments zum Emissionshandel verärgert. Austropapier-Chef Oliver Dworak meint: "Das ist eine Abkehr von den EU-Zielen zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas." Die Papierindustrie werde künftig in Europa nicht mehr konkurrenzfähig produzieren können. <% image name="Papierproduktion" %><p> Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des EU-Parlaments folgte im Wesentlichen den Vorschlägen der EU-Kommission, die spätestens ab 2020 eine vollständige Kaufverpflichtung für CO<small>2</small>-Zertifikate vorsieht. <table> <td width="110"></td><td><small> Die Investitionen in der österreichischen Papierindustrie haben bereits 2007 den tiefsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Nicht nur große internationale Konzerne, auch wichtige heimische Unternehmensgruppen investieren überwiegend im Ausland. </small></td> </table> "Bereits heute befinden sich nur mehr weniger als ein Drittel der globalen Produktionskapazitäten für Papier, Karton und Pappe in Europa. Zwei Drittel der globalen Investitionen in neue Papiermaschinen erfolgen in Ländern ohne Kioto-Verpflichtung, insbesondere in China, dem Mittleren Osten sowie Nord- und Südamerika - mit steigender Tendenz. Die vorgeschlagenen CO<small>2</small>-Importabgaben auf Güter aus solchen Regionen werden wohl kaum durchzusetzen sein. Will die EU ihre wirtschaftliche Position stärken, müssen der energie- und exportintensiven Schlüsselindustrie die CO<small>2</small>-Zertifikate so lange kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, bis auch die anderen wichtigen Wirtschaftsräume vergleichbare Vorgaben für ihre Unternehmen einführen", fordert Dworak. Die dramatischen Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Energie sowie das Fehlen robuster klima- und energiepolitischer Rahmenbedingungen in Österreich hätten bereits jetzt zur Schließung einiger Standorte und zur Absage wichtiger Investitionsprojekte in Österreich geführt, sagt Dworak. Der Kauf der Emissionsrechte werde der österreichischen Papierindustrie ab 2013 rund 50-70 Mio € jährlich kosten, abhängig vom tatsächlichen Ausmaß der Kaufverpflichtung und vom CO2-Preis. Damit würden die Papierkonzerne keine Möglichkeiten mehr haben, Investitionen und Innovationen zu finanzieren, meint Dworak. Austropapier: "Emissionshandel wird Standortkiller"

BASF macht Übernahmeangebot für Ciba

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> will das Spezialchemieunternehmen <a href=http://ciba.com>Ciba</a> übernehmen - für jede Namensaktie werden 50 CHF in bar geboten. Die BASF bewertet somit das Schweizer Unternehmen mit rund 3,8 Mrd €. Synergien erhoffen sich die Deutschen vor allem bei Kunststoffen und Lacken sowie bei Papier- und Wasserchemikalien. BASF macht Übernahmeangebot für Ciba <% image name="Ciba" %><p> <small> Der Standort Basel soll auch künftig ein wichtiger Standort für Teile des kombinierten Geschäfts bleiben, insbesondere für die Forschung. </small> Die Akquisition von Ciba soll die Position der BASF in der Spezialitätenchemie weiter ausbauen, vor allem in der Kunststoff- und Lackindustrie sowie in der Wasserchemie. BASF-Chef Jürgen Hambrecht erklärt: "Zudem intensivieren wir im Geschäft mit Papierchemikalien den dringend erforderlichen Restrukturierungsprozess und werden mit einem umfassenden Portfolio zum führenden Anbieter. Wir erwarten, dass die Transaktion im zweiten Jahr positiv zum Ergebnis pro Aktie beitragen wird." <b>Vorteile im globalen Wettbewerb.</b> "Die Übernahme von Ciba bringt in der aktuellen Konsolidierungsphase der Chemieindustrie klare Vorteile im globalen Wettbewerb", sagt Hambrecht. Mit den Ciba-Aktivitäten wird BASF der zweitgrößte Anbieter von Coatings-Effektstoffen werden. Im wachstumsstarken und hochprofitablen Markt für Kunststoffadditive ergänzt BASF ihr Portfolio durch UV-Stabilisatoren und Antioxidantien. Im Bereich Coatings-Effektstoffe bietet BASF durch die Kombination mit Ciba künftig ein umfassendes Portfolio von Pigmenten, Harzen und Additiven. <b>Stärkeres Wachstum in Zukunftsmärkten.</b> Darüber hinaus stärkt BASF durch den geplanten Erwerb ihre Präsenz in wachstumsstarken Schwellenländern und verbessert ihre Marktposition in wichtigen Branchen wie der Automobil-, Verpackungs-, Bau- und Elektronikindustrie sowie in der Wasseraufbereitung. Die Geschäfte von Ciba in attraktiven Nischenmärkten wie der Öl- und Bergbauindustrie profitieren durch die Integration in den Verbund von einem erweiterten Marktzugang sowie durch die umfassende Anwendungs- und Produkt-Expertise von BASF. Auch in der Forschung und Entwicklung ergänzen sich beide Unternehmen. <small> Ausgewählte Kennzahlen von Ciba (2007) Standorte: ~60 Mitarbeiter: ~13.000 Umsatz: 4,0 Mrd € EBIT vor Sondereinflüssen: 336 Mio € EBITDA-Rendite: 13,9 % vor Sondereinflüssen </small>

September 12th

<small>EU-Zulassung für Sugammadex:<br>Erster Wirkstoff, der Relaxantien selektiv bindet</small>

<a href=http://www.aesca.at>AESCA Pharma</a>, eine Tochter von Schering-Plough, hat von der EU-Kommission die Zulassung für die Injektionslösung Sugammadex erhalten. Der Wirkstoff bindet während einer Operation verwendete Muskelrelaxantien selektiv und bedeutet somit den ersten wesentlichen pharmazeutische Fortschritt in der Anästhesiologie seit 20 Jahren. <% image name="AESCA_Logo" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Die Muskelrelaxantien Rocuronium und Vecuronium werden im Rahmen der Vollnarkose eingesetzt, um die Muskeln der Patienten zu entspannen, die chirurgischen Bedingungen zu verbessern und die künstliche Beatmung zu erleichtern. </small></td> </table> Die Wirkung von Sugammadex setzt rasch ein und trägt zur routinemäßigen Umkehr der durch Rocuronium bzw. Vecuronium induzierten neuromuskulären Blockade am Ende der Operation bei, damit Patienten ihre normale Muskelfunktion schneller zurückgewinnen und rascher selbständig atmen können. Sugammadex kann aber auch in kritischen Situationen während der Operation eingesetzt werden, wenn eine sofortige Umkehr der Wirkung von Rocuronium erforderlich ist. Damit ermöglicht es dem Anästhesisten die bessere Kontrolle über das Ausmaß der Muskelentspannung. <table> <td width="110"></td><td> <b>Sugammadex</b> wirkt auf neuartige Weise, indem es die Moleküle des Muskelrelaxantiums einkapselt und so unwirksam macht. In klinischen Studien benötigte Sugammadex zur Umkehr der Wirkung von Rocuronium &Oslash; 3 min. Bisher eingesetzte Umkehrwirkstoffe sind langsam und gehen mit unerwünschten Nebenwirkungen einher. </td> </table> <small>EU-Zulassung für Sugammadex:<br>Erster Wirkstoff, der Relaxantien selektiv bindet</small>

GSK und Cellzome: Partnerschaft für Kinasen-Inibitoren

GlaxoSmithKline (<a href=http://www.gsk.com>GSK</a>) und <a href=http://www.cellzome.com>Cellzome</a> haben eine weltweite Allianz geformt, um neuartige Kinasen-Therapien gegen Entzündungskrankheiten zu entwickeln und zu vermarkten. GSK und Cellzome: Partnerschaft für Kinasen-Inibitoren <% image name="GSK_Logo" %><p> Die Partnerschaft ermöglicht GSK den Zugang zur Expertise von Cellzome bei der Identifizierung und der Entwicklung selektiver Kinase-Inhibitoren und der proprietären Kinobeads-Technologie. Letztere erlaubt es, während des physiologischen Wirkstoff-Screenings bessere Voraussagen zu treffen, ob diese Wirkstoffkandidaten in der klinischen Tests bestehen können oder nicht. Kinasen sind entscheidende molekulare Schalter im zellulären Signalweg, die eine zentrale Rolle in vielen Entzündungs-Antworten spielen. Selektive Inhibitoren erlauben einen neuen Ansatz einer therapeutischen Intervention in Krankheiten wie rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose. GSK bekommt exklusive Lizenz-Optionen für Wirkstoffkandidaten aus dem Kinasenprogramm von Cellzome. Cellzome wird neben einer Upfront-Zahlung von 14,4 Mio £ im Gegenzuge Meilenstein- und Lizenzzahlungen erhalten.

In Berlin beginnt die 7-Tesla-Ära

Ein Kernspintomograph mit einem Magnetfeld von 7 Tesla soll künftig auch in der Herz-Kreislauf-Forschung eingesetzt werden. Jetzt wurde das 7 Mio € teure und 35 t schwere Gerät an das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des Max-Delbrück-Centrums (MDC) für Molekulare Medizin in Berlin-Buch angeliefert. <% image name="PTB_Kernspintomograph" %><p> <small> Der 32 t schwere Magnet, Herzstück des Kernspintomographen, wird vom Transporter gehoben. &copy; PTB </small> Im Gegensatz zu den bisher weitgehend üblichen 1,5- und 3-Tesla-Geräten wird sein höheres Magnetfeld für schärfere Bilder und bessere Einblicke in kleinste Strukturen des menschlichen Körpers sorgen. Ziel ist es, in der Herz-, Hirn- und Krebsforschung Krankheitsrisiken und -prozesse sehr früh aufzuspüren. Vor allem die Herzforschung per Kernspintomograph gilt als sehr schwierig und ist mit einem 7-Tesla-Gerät so gut wie komplettes Neuland. <% image name="PTB_Kernspintomograph2" %><p> <small> Der Magnet liegt in seiner Endposition: umgeben von einem Käfig aus insgesamt 250 t Stahl, der später das Magnetfeld nach außen abschirmen wird. Das Loch im Zentrum des Magneten ist die zukünftige Röhre, in die die Patienten geschoben werden. </small> So wartet ab Januar 2009, wenn das Gerät vollständig installiert ist, auf die Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) eine anspruchsvolle Aufgabe: Als physikalisch-technische Partner des Gemeinschaftsprojektes sind sie dafür zuständig, das einzigartige Potenzial dieses Tomographen für klinische Anwendungen nutzbar zu machen. Partner des Projektes sind neben MDC und PTB noch Siemens, Konstrukteur des 7-Tesla-Gerätes, und die Charité. Komplettiert wird die neue Ultrahochfeld-MRT-Anlage des ECRC durch ein 9,4-Tesla-Kleintier-MRT von Bruker. In Berlin beginnt die 7-Tesla-Ära

Forscher entwirren bisher unbekannte Protease

Forscher der Karl-Franzens-Uni und der TU Graz kristallisieren die 3D-Struktur eines Proteins der bisher nicht näher beschriebenen Proteasenfamilie M49 aus der Bäckerhefe. <% image name="TU_Graz_Protease" %><p> <small> Schema der neu entdeckten Proteasen-Struktur. </small> Bestimmt wurde die neue Struktur von Pravas Baral am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz. Seine Röntgenstrukturanalyse hat ergeben, dass es sich um einen neuartigen Faltungstyp handelt, der bisher noch nicht in der Natur beobachtet worden war. Die Struktur dieses Proteins gibt zudem Aufschluss über seine Funktionsweise - Erkenntnisse, die auch auf das menschliche Protein übertragbar sind und damit wichtige Impulse für die Medikamentenentwicklung liefern. Forscher entwirren bisher unbekannte Protease

September 11th

Kapazitätserhöhung für Tedlar-Folien geplant

<a href=http://www.dupont.com>DuPont</a> will seine Produktionskapazitäten für Tedlar-Folien ausbauen. Einzelheiten über Umfang und Ort der Ende 2009 vorgesehenen Erweiterung stehen noch nicht fest, sollen aber bis Ende 2008 bekannt gegeben werden. Die damit verbundene Investition wäre die bisher größte im Bereich Tedlar. Kapazitätserhöhung für Tedlar-Folien geplant <% image name="DuPont_Tedlar1" %><p> <small> Aufbau einer Fotovoltaikzelle mit Überblick über das Portfolio an Werkstoffen von DuPont für die Fotovoltaikindustrie. </small> Der Ausbau der Produktionskapazitäten folgt der Kapazitätserweiterungen von 2007 für Tedlar-Polymere und der Kommerzialisierung der neuen Tedlar 2100 Folien für Solarmodule. <% image name="DuPont_Tedlar2" %><p> <small> Solaranlage auf dem Gelände des Forschungslabors von DuPont Photovoltaic Solutions in Wilmington. </small> Tedlar-Folien sind seit mehr als 25 Jahren für Backsheets von Fotovoltaikmodulen im Einsatz und gelten heute als Industriestandard. Sie sind witterungs- und UV-beständig, besitzen eine hohe Barrierewirkung gegenüber Feuchtigkeit und können so die Lebensdauer von Solarmodulen erhöhen. Auf Grund ihrer Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit kommen Tedlar Folien auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Bauwesen und in der Druckindustrie zum Einsatz. DuPont produziert Tedlar an den drei US-Standorten Fayetteville (North Carolina), Lousville (Kentucky) und Buffalo (New York). DuPont schätzt, dass der Solarmarkt in den nächsten Jahren um mehr als 50 % jährlich wachsen wird. Entsprechend wird auch die Nachfrage nach neuen und kosteneffizienteren Werkstoffen steigen. Damit könnte DuPont seinen Umsatz mit Produkten für die Solarindustrie in den nächsten 5 Jahren auf mehr als 1 Mrd $ steigern.

Start der Produktion von Multi-Alloy-Walzbarren in Sierre

Novelis hat mit der Schweizer Produktion seiner Fusion-Technologie - vom Unternehmen selbst als <a href=http://www.the-new-aluminium.com>das neue Aluminium</a> bezeichnet - begonnen. Damit kann das Unternehmen Alu-Walzprodukte erstmals aus einer mehrschichtigen Legierung anbieten, die in verschiedenen Kombinationen aus Kerneigenschaften und Oberflächenmerkmalen erhältlich sind. <% image name="Novelis_Logo" %><p> Der Markt hat die Fusion-Technologie mit solch großer Begeisterung reagiert, dass Novelis sich entschlossen hat, seine Produktion international auszudehnen - mit Anlagen in Nordamerika, Asien und nun Europa sowie bald auch in Südamerika. Auch die Kapazität der neuen Gießhalle in Sierre wurde während des 17-monatigen Baus in Anbetracht des großen Interesses fast verdoppelt. Die aktuelle Jahreskapazität der Anlage liegt bei 130.000 t. Bestellungen aus Europa können nun mit Barren aus der Sierre-Anlage nachgekommen werden. Zuvor wurden bestellte Produkte mit in Nordamerika gegossenen Barren hergestellt und dann in einem der europäischen Walzwerke des Unternehmens gewalzt. Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können, denn ein großer europäischer Autohersteller bringt im Oktober ein Fahrzeug, das die neue Fusion-Technologie angewendet hat, auf den Markt. Andere Kunden - etwa solche, die Hartlötbleche für Wärmetauscher erwerben, sind stark daran interessiert, dem nordamerikanischen Beispiel zu folgen, wo Novelis Fusion jetzt als Marktführer für Hartlötblech gilt. <small> In seiner Walzanlage in Sierre (Kanton Wallis) stellt Novelis Blech für den Automobil-, Bau-, Industrie- und Transportmarkt her. Der Standort verfügt über Blechguss-, Heiß- und Kaltwalz- sowie Wärmebehandlungs-Kapazitäten. Eine Spezialität ist das Karosserieblech, das hinsichtlich Oberflächenqualität und Formbarkeit ganz bestimmte Anforderungen aufweist. </small> Start der Produktion von Multi-Alloy-Walzbarren in Sierre

Neuer TB-Impfstoff geht in die klinische Prüfung

Nach mehr als 80 Jahren hat in Deutschland erstmals ein Lebendimpfstoff gegen Tuberkulose den Schritt in die klinische Prüfung geschafft: VPM1002 wird ab sofort in Phase I getestet. Er basiert auf einer seit 1921 verwendeten Vakzine, die gentechnisch so weiter entwickelt wurde, dass sie wesentlich wirksamer eine Infektion mit Tuberkulose-Bakterien verhindert. Neuer TB-Impfstoff geht in die klinische Prüfung <% image name="Mycobakterium_tuberculosis" %><p> <small> Der Tuberkulose-Erreger Mycobakterium tuberculosis teilt sich alle 16 bis 20 h. Verglichen mit anderen Bakterien, die Teilungsraten im Bereich von Minuten haben, ist das extrem langsam. &copy; Brinkmann/Schaible, MPI </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Mit jährlich 2 Mio Todesfällen und 9 Mio Neuerkrankungen verursacht die Tuberkulose neben AIDS die meisten Opfer unter den Infektionskrankheiten. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Tuberkulosestämme so resistent sind, dass sie mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr behandelt werden können. Eine neue Tuberkulose-Impfstoff wird daher dringender denn je benötigt. </small></td> </table> Die wissenschaftliche Basis dazu hat das Team von Stefan H.E. Kaufmann am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin gelegt. "Der von französischen Forschern entwickelte BCG-Impfstoff gegen Tuberkulose ist die weltweit am häufigsten verabreichte Lebendvakzine", erklärt Kaufmann. Doch mittlerweile zeige BCG (Abkürzung für Bakterium Bacillus Calmette-Guérin) häufig keine Wirkung mehr: "Wir wollten die stumpf gewordene Waffe BCG wieder scharf machen", erklärt der Immunologe. "Dazu haben wir den Impfstoff gentechnisch so verändert, dass er sich vor dem menschlichen Immunsystem nicht mehr verstecken kann, sondern es optimal stimuliert." Hierzu haben die Forscher ein Gen in die Impf-Bakterien eingebaut. Leander Grode, Projektleiter bei der Vakzine Projekt Management GmbH (VPM), beschreibt das Verfahren: "Die Impfbakterien werden von den Fresszellen des menschlichen Immunsystems aufgenommen und landen dort in den Verdauungsbläschen. Dank der gentechnischen Modifikation können sie sich nun aus den Bläschen befreien und so das Immunsystem gegen die Tuberkulose-Erreger wappnen." Die Arbeiten fanden zunächst am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie statt. 2004 wurde der Impfstoff an die VPM in Hannover lizenziert, welche dann die klinische Studie vorangetrieben hat. Bisher hat sich der neue Impfstoff im Tiermodell als äußerst wirksam und sicher erwiesen. Diese gute Wirkung muss nun auch am Menschen nachgewiesen werden. <small> Das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie befindet sich auf dem traditionsreichen Gelände des Campus Charité Mitte, wo vor etwa 100 Jahren bereits Robert Koch und Emil Behring wichtige Entdeckungen zu Infektionskrankheiten gemacht haben. </small>

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