Archive - Sep 2008

Antiepileptikum Vimpat in der EU zugelassen

Für erwachsene Patienten, die an unkontrollierbaren fokalen epileptischen Anfällen leiden, steht nun eine neue Behandlungsoption von <a href=http://www.UCB-Group.com>UCB Pharma</a> zur Verfügung: Vimpat (Lacosamid) hat von der EU-Kommission die Zulassung als Zusatztherapie bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisation erhalten. <% image name="OK" %><p> <small> Vimpat ist somit seit 3 Jahren das erste Antiepileptikum der neuen Generation, das für diese Indikation zugelassen wurde. </small> Natriumkanäle spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Überaktivität der Natriumkanäle kann epileptische Anfälle auslösen. Schon präklinische Studien wiesen darauf hin, dass Lacosamid hier mit einer neuen dualen Wirkungsweise ansetzt. Wie der Effekt von Lacosamid beim Menschen präzise funktioniert, ist noch nicht restlos geklärt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Lacosamid die langsame Inaktivierung spannungsabhängiger Na+-Kanäle selektiv inaktiviert und dadurch zur Stabilisierung hypererregbarer Neuronalmembranen beiträgt. Die präklinischen Studien deuten zudem darauf hin, dass Lacosamid an CRMP-2 (Collapsin Response Mediator Protein-2) bindet. Dieses Phosphoprotein wird hauptsächlich im Nervensystem exprimiert und ist an der neuronalen Differenzierung und der Kontrolle des axonalen Auswachsens beteiligt. Vimpat ist das einzige bekannte Antiepileptikum, das diesen Effekt zeigt. Die EU-Zulassung von Vimpat basiert auf 3 multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Studien, mit denen Effektivität und Sicherheit einer additiven Epilepsietherapie mit Vimpat evaluiert wurden. Insgesamt waren mehr als 1.300 erwachsene Patienten daran beteiligt, die an &Oslash; 10-15 nicht adäquat kontrollierbaren Anfällen pro Monat litten. Sie waren mit Kombinationen von bis zu 3 Antiepileptika, zum Teil auch mit zusätzlicher Vagusnervstimulation vorbehandelt. 84 % dieser Patienten konnten vor Beginn der Studie auch mit Kombinationen von 2 oder 3 Antiepileptika nicht zufriedenstellend eingestellt werden. In allen 3 Studien konnte Vimpat - eingesetzt als Additiv zu verschiedenen Antiepileptika der ersten und zweiten Generation - die Anfallskontrolle verbessern. Gepoolte Per-Protokoll-Analysen zeigten, dass die Behandlung mit Vimpat in den Dosierungen 200 und 400 mg/Tag die Anfallshäufigkeit bei 35-38 % bzw. 40-49 % der Patienten um die Hälfte reduzieren konnte. Im Vergleich dazu konnte in der Placebogruppe nur ein Rückgang von 18-28 % verzeichnet werden. Der positive Effekt von Vimpat war unabhängig davon, mit welchem Medikament es kombiniert wurde. In den Zulassungsstudien wurde Vimpat allgemein gut vertragen. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Diplopie. Relevante Wechselwirkungen mit anderen Antiepileptika, oralen Verhütungsmitteln oder Nahrungsmitteln wurden nicht beobachtet. <small> Vimpat steht in mehreren Darreichungsformen zur Verfügung: als Tablette zu 50mg, 100, 150 und 200 mg, als Sirup (15 mg/ml) sowie als Infusionslösung (10 mg/ml) für Patienten, bei denen die orale Verabreichung nicht möglich ist. In der Indikation neuropathischer Schmerz hat UCB Pharma indessen vor Kurzem den Zulassungsantrag wieder zurück gezogen. </small> Antiepileptikum Vimpat in der EU zugelassen

Zellüberwachung im Biochip ersetzt Tierversuche

Das <a href=http://www.fit.fraunhofer.de>Fraunhofer FIT</a> hat ein multifunktionales Mikrosystem entwickelt, mit dem präzise toxikologische Profile von chemischen Substanzen ohne Tierversuche erstellt werden. Dabei werden an embryonalen Stammzellen der Maus gewebe- und organspezifische Effekte in vitro nachgestellt. Zellüberwachung im Biochip ersetzt Tierversuche <% image name="Fraunhofer_FIT" %><p> Die chemische und pharmazeutische Industrie ist aufgrund der REACH-Direktive dazu verpflichtet, eine umfassende Risikoabschätzung zahlreicher Substanzen vorzunehmen. Für viele Bereiche dieser Risikoabschätzungen sind heute noch keine in-vitro-Tests als Ersatz für Tierexperimente verfügbar. Abhilfe bringt ein automatisierbares Testsystem, das aktuell im BMBF-geförderten Projekt AKTIVATES entwickelt wird. Der Projektkoordinator <A href=http://www.axiogenesis.com>Axiogenesis</a> kann aus embryonalen Stammzellen der Maus gezielt etwa 20 unterschiedliche Zell- und Gewebetypen (u. a. Herz-, Leber- und neuronale Zellen) herstellen. An diesen werden gewebe- und organspezifische Effekte in vitro nachgestellt. Das Fraunhofer FIT hat dazu ein multifunktionales Mikrosystem mit einem Biochip als zentrale Komponente entworfen, mit dem die Umgebungsbedingungen für Zellen und Gewebe reproduzierbar einstellbar sind. Über multiple Sensoren am Boden der Kultivierungskammern werden detaillierte Informationen über das Zellverhalten gewonnen. Somit ist es möglich, von einer chemischen Substanz ein präzises toxikologisches Profil zu erstellen, wie es bisher nur im Tierversuch möglich war. Durch die mehrwöchige Kultivierung und Behandlung im Biochip können insbesondere (sub)chronische Effekte studiert werden. Darüber hinaus bestehen Einsatzmöglichkeiten für das System in der Sicherheitspharmakologie und Wirkstoffentwicklung.

September 30th

Verbund und EVN bauen Kraftwerk in Albanien

<a href=http://www.verbund.at>Verbund</a> und <a href=http://www.evn.at>EVN</a> haben in Tirana den Konzessionsvertrag für das Wasserkraftwerk Ashta am Drin-Fluss unterzeichnet. An dem Projekt mit einem Investitionsvolumen von 160 Mio € werden beide Unternehmen zu je 50 % beteiligt sein. Verbund und EVN bauen Kraftwerk in Albanien <% image name="Verbund" %><p> Bei dem Projekt geht es um die Errichtung und den Betrieb eines Laufkraftwerks mit einer installierten Leistung von 48 MW und einer geplanten jährlichen Erzeugungsmenge von 230 GWh (das entspricht etwa 1/4 des Kraftwerks Freudenau). Die Inbetriebnahme wird für 2012 erwartet. Ashta bildet die letzte Kraftwerksstufe in einer Kette von 3 bestehenden Kraftwerken und nutzt die Fallhöhe zwischen dem vom Drin-Fluss gespeisten Spathara-Stausee und der Mündungsstelle des Drin in den Buna. Für das Laufkraftwerk Ashta wird die so genannte Straflo-Matrix eingesetzt: Statt einer großen Turbine werden bei dieser neuen Technologie mehrere kleine eingesetzt. Dadurch wird es möglich, auch geringe Strömungsgeschwindigkeiten zu nutzen und so die Effizienz zu steigern. Positiver Zusatzeffekt ist die verkürzte Errichtungszeit. Der in Ashta erzeugte Strom wird für eine Laufzeit von 15 Jahren zu 100 % von Korporata Elektroenergjetike Shqiptare (KESH), dem staatlichen albanischen Energieversorger abgenommen, danach kann verlängert oder frei verkauft werden. <small> Ashta ist das erste gemeinsame Auslandsengagement von Verbund und EVN. Dem Projekt liegt auch der erste Großwasserkraftwerks-Konzessionsvertrag der Republik Albanien mit ausländischen Partner zugrunde, die Konzessionsdauer inklusive Errichtungsperiode beträgt 35 Jahre. </small>

September 29th

Evonik verbessert MMA-Herstellung

<a href=http://www.evonik.de>Evonik</a> hat unter dem Namen AVENEER ein neues, wegweisendes Herstellverfahren für Methylmethacrylat (MMA) entwickelt. Der deutsche Konzern gibt damit eine Antwort auf die Frage, wie künftig methacrylatbasierende Monomere und Polymere konkurrenzfähig bleiben. Evonik verbessert MMA-Herstellung <% image name="Evonik_Logo" %><p> Gregor Hetzke, Leiter des Geschäftsbereichs Performance Polymers bei Evonik, spricht von "einem Quantensprung in der MMA-Technologie". "Mit dem AVENEER-Verfahren bauen wir unsere Position als Trendsetter in der Methacrylatchemie weiter aus." <b>Weniger Ausgangsstoffe.</b> Während Evonik derzeit am Verbundstandort Shanghai bereits die weiterentwickelte C4-MMA-Technologie baulich umsetzt, bedeutet AVENEER nun auch beim klassischen ACH-Sulfo-Prozess einen signifikanten Technologievorsprung. AVENEER basiert wie das traditionelle ACH-Sulfo-Verfahren auf Ammoniak, Methan, Aceton und Methanol - allerdings ohne den sonst üblichen Einsatz von Schwefelsäure. Die Wiederaufarbeitung der Schwefelsäure ist damit nicht mehr vonnöten. Darüber hinaus zeichnet sich die neue Technologie durch seine örtliche und technologische Flexibilität aus: Einerseits kann es in der Regel an typischen Chemiestandorten betrieben werden, zum anderen lassen sich bereits bestehende Anlagen von Evonik umrüsten. Die Machbarkeit des neuen Verfahrens hat Evonik im Pilotmaßstab bereits nachgewiesen. Neben weiteren Optimierungen soll in den nächsten Monaten mit der Planung einer ersten großtechnischen Anlage begonnen werden. Deren Inbetriebnahme könnte 2012 erfolgen.

Neuartiger Hybrid-Adsorber zur Arsen-Entfernung

Bei der Trinkwasserherstellung gerät die Entfernung toxischer Spurenverunreinigungen - insbesondere Arsen - zunehmend in den Fokus. <a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> hat mit <a href=http://www.lewatit.de>Lewatit FO36</a> ein Produkt entwickelt, um das giftige Halbmetall sicher aus Trinkwasser zu entfernen. <% image name="Lanxess_Lewatit_FO36" %><p> <small> Lanxess hat mit Lewatit FO36 ein Produkt entwickelt, das toxische Spurenverunreinigungen – insbesondere das giftige Halbmetall Arsen – sicher aus Trinkwasser entfernen kann. </small> Lewatit FO36 ist ein "Hybrid-Adsorber", der zum einen aus einem kunststoffbasierten Anionenaustauscher und zum anderen aus Eisenoxid der so genannten Goethit-Struktur besteht. Dabei ist das Eisenoxid durch ein spezielles Produktionsverfahren in einer Nanometer-dünnen Schicht in den Poren des schwach basischen Ionenaustauschers verteilt. Diese feine und damit hoch reaktive Eisenoxid-Schicht kann das Arsen selektiv binden. Da im Gegensatz zu den anderen anionischen Wasserbestandteilen, wie etwa Chlorid, Nitrat, Sulfat und Carbonat, nur Arsen diese hohe Affinität zur Eisenoxid-Oberfläche besitzt, wird auch nur dieser Stoff aufgenommen. Die anderen – teilweise wertvollen – Mineralstoffe verbleiben im Trinkwasser. Die Kombination von Ionenaustauscher und Eisenoxid hat aus mechanischer und hydraulischer Sicht verschiedene Vorteile. Die Kunststoffmatrix des Ionenaustauschers verleiht dem Material eine hohe mechanische Stabilität und ermöglicht die gezielte Formgebung der Partikel. So ist es gelungen, ein nicht staubendes, fließfähiges Schüttgut mit einer einheitlichen Korngröße (Monodispersität) herzustellen. Beim Einsatz als Filtermaterial ist die einheitliche Struktur vorteilhaft, da alle Bereiche gleichmäßig durchströmt werden können. Die Ausbildung von Toträumen ist so ausgeschlossen und die hydraulische Erreichbarkeit eines jeden Partikels gewährleistet. Auch der im Betrieb aufzubringende Aufwand von Pumpenergie wird durch die gleichförmige Ausgestaltung der Kanäle zwischen den Partikeln reduziert. <table> <td width="110"></td><td><small> Das bei langzeitigem Konsum von verunreinigtem Trinkwasser aufgenommene Arsen erhöht schon in Konzentrationen von wenigen ppb (parts per billion) das Potenzial, an Krebs oder Hautveränderungen zu erkranken. In Übereinstimmung mit WHO-Empfehlungen wurde deshalb in vielen Ländern der zulässige Wert von Arsen in Trinkwasser auf weniger als 10 ppb festgesetzt. Das entspricht 10 Mikrogramm pro Liter. Da diese Regelung in manchen Ländern erst kürzlich erfolgte – etwa in den USA 2006 – besteht für viele Wasserversorger Handlungsbedarf. </small></td> </table> Neuartiger Hybrid-Adsorber zur Arsen-Entfernung

Grazer entwickeln nano-optische Lichtquelle

Forscher der Karl-Franzens-Uni Graz und der TU Graz haben eine nano-optische Lichtquelle entwickelt und damit ideale Voraussetzungen für die Grundlagenforschung im Bereich der optischen Datenübertragung geschaffen. Diese ebnet den Weg für optische Chips oder hochsensible Sensoren in Medizintechnik und Biotechnologie. <% image name="Nanopartikel_auf_Gold" %><p> <small> Nanopartikel auf Gold weisen dem Licht den Weg: Der Forschungserfolg öffnet den Weg für die Verarbeitung noch größerer Datenmengen in noch kürzerer Zeit. Denn Licht ist einfach schneller als Strom. </small> Federführend verantwortlich für den jüngsten Forschungserfolg zeichnen Joachim Krenn, Leiter der Arbeitsgruppe Nano-Optik am Institut für Physik der Karl-Franzens-Uni Graz, und Emil J.W. List, CD-Laborleiter am Institut für Festkörperphysik der TU Graz. Gemeinsam haben sie mit ihren Teams einen Meilenstein in der Opto-Elektronik gesetzt. "Es ist uns gelungen, eine miniaturisierte Leuchtdiode aus Kunststoffhalbleitern zu konstruieren, die sich in eine wenige Nanometer dünne Goldoberfläche mit Nanostrukturen integrieren lässt und flaches, 2D-Licht - so genannte Oberflächenplasmonen - emittiert", berichtet Krenn. Er erforscht mit seiner Gruppe, wie sich das flache Licht an nanostrukturierten Oberflächen ausbreitet. <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5506>Bereits 2007</a> gelang es Krenn, mit Hilfe eines nanotechnologischen Spiegels 2D-Licht entlang einer Goldoberfläche gezielt auszurichten. "Die Entwicklung konnte nur durch die Verwendung von Licht emittierenden Kunststoffhalbleitern, die in Nanometer dünnen Schichten aufgebracht die Lichtquelle bilden, realisiert werden", erklärt Emil List, der in diesem Arbeitsgebiet seit Jahren an der TU Graz tätig ist. Die Vorteile der Verwendung von Kunststoffhalbleitern für elektronische Bauteile liegen in ihrer relativ einfachen und billigen Herstellung. Sie lassen sich großflächig erzeugen und eröffnen durch ihre Flexibilität eine Vielzahl neuer Möglichkeiten - von Leuchtdioden über Solarzellen und aufrollbare Displays bis hin zu Infrarot-Detektoren an Fahrzeugen, die rechtzeitig vor Gefahren warnen. <small> D.M. Koller, A. Hohenau, H. Ditlbacher, N. Galler, F. Reil, F.R. Aussenegg, A. Leitner, E.J.W. List und J.R. Krenn: "Organic plasmon-emitting diode". doi:10.1038/nphoton.2008.200 </small> Grazer entwickeln nano-optische Lichtquelle

September 26th

Evonik gründet Zentrum für Energieeffizienz

<a href=http://www.evonik.de>Evonik Industries</a> gründet am Standort Marl mit "Eco 2" ein Science-to-Business Center für Energieeffizienz. Evonik investiert hierfür allein bis 2013 zusätzlich mehr als 50 Mio €. Einschließlich geplanter öffentlicher Fördermittel wird die Gesamtinvestitionssumme im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. <% image name="Evonik_Logo" %><p> Das neue Forschungszentrum bündelt die im Konzern vorhandenen Kompetenzen rund um das Themenfeld Energieeffizienz und Klimaschutz in Form von geschäftsbereichs- und geschäftsfeldübergreifenden Entwicklungsprojekten. S2B Eco 2 ist in 5 Themenfelder gegliedert: CO<small>2</small>-Abtrennung und –Nutzung, Energieerzeugung, Energiespeicherung, Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz beim Kunden und der Energieeffizienz in Evonik-Prozessen. Aus 230 Projektansätzen hat Evonik 21 Projekte als Startportfolio festgelegt. Dazu gehören die Teil-Absorption von CO<small>2</small> aus Rauchgasen mit maßgeschneiderten Absorbentien, wobei das CO<small>2</small> wieder als Rohstoff für Chemieprodukte eingesetzt werden kann; ein dezentral einsetzbares Verfahren zur Methan-Anreicherung von Biogas zur Einspeisung in das Erdgasnetz; Regelkonzepte, welche die Stärken innovativer Speichertechnologien wie der Lithium-Ionen-Batterie sinnvoll nutzen und somit die Energieerzeugung aus Windkraft oder Photovoltaik effizienter einbeziehen können; die Entwicklung von Gebäudesystemen, die Isolation und Energieerzeugung intelligent miteinander vereinen, sowie eine 700 °C-Technologie für eine Kohleverstromung mit einem Wirkungsgrad über 50 %. Geplant ist außerdem die Einführung eines konzernweiten Standards für Life-Cycle-Assessments, mit dem die CO<small>2</small>-Einsparpotenziale des bestehenden Geschäftes und der F&E-Projekte von Evonik über deren gesamte Lebensdauer bewertet werden können. Evonik gründet Zentrum für Energieeffizienz

BASF optimiert Fischer-Tropsch-Synthese:<br>Neuer Katalysator soll Olefine aus Syngas ermöglichen

Katalysatoren: Das sind die Heiratsvermittler chemischer Reaktionen, die eine solche Vermittlung unbeschadet überstehen. Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat 120 Jahre Erfahrung in der großtechnischen Umsetzung effizienter Katalysatoren. Bis 2015 soll es eine Neuentwicklung ermöglichen, aus Syngas auch Olefine herzustellen. Ein Streifzug in die Welt der smarten Reaktionen. BASF optimiert Fischer-Tropsch-Synthese:<br>Neuer Katalysator soll Olefine aus Syngas ermöglichen <% image name="BASF_Katalysatorenvielfalt3" %><p> <small> Mehr als 80 % aller Chemieprodukte werden über katalytische Prozesse synthetisiert. 2007 wurden weltweit rund 15,5 Mrd $ unmittelbar mit Katalysatoren erzielt. Der Löwenanteil von mehr als 90 % entfällt dabei auf die heterogenen Katalysatoren. Die Biokatalyse und die homogenen Katalysatoren machen 2 bzw. 6 % des Marktes aus. </small> Katalytische Verfahren haben eine lange Tradition in Ludwigshafen. Bereits 1888 übernahm die BASF mit der Einführung des Kontaktverfahrens zur Herstellung von Schwefelsäure die Führung auf dem Feld der großtechnischen Katalyse. Rudolf Knietsch gelang es damals mit der Verwendung von metallischem Platin als aktiver "Kontakt"-Substanz das herkömmliche Bleikammerverfahren zu ersetzen. Damit war erstmals eine direkte Produktion hochkonzentrierter Schwefelsäure möglich, die zu einer der technisch wichtigsten Chemikalien überhaupt wurde (sie wird in der Düngemittelproduktion sowie für zahlreiche organischchemische Synthesen benötigt und etwa beim Verarbeiten von Metall oder Zellstoff sowie als Akkumulatorensäure eingesetzt). <b>1913</b> schrieb die Entwicklung der Ammoniak-Synthese Geschichte. Erst dadurch wurde es möglich, Stickstoff technisch zu fixieren und auf dieser Basis Düngemittel herzustellen – ein absolutes Muss, um die wachsende Weltbevölkerung mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Daran haben exzellente Forscher mehr als 20 Jahre lang gemeinsam getüftelt: Fritz Haber hatte die Idee, aus Stickstoff und Wasserstoff Ammoniak herzustellen. Carl Bosch und Alwin Mittasch setzten sie in die Praxis um. Das Haber-Bosch-Verfahren war ein Wegbereiter der modernen Chemie und viele Jahre eine Erfolgsstory der BASF. <b>1923</b> gelang es Matthias Pier, Synthesegas, eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasser, mit Hilfe eines Zinkoxid-Chromoxid-Katalysators in Methanol umzuwandeln. Damit war ein weiterer entscheidender Ausgangsstoff für industrielle Synthesen über die Hochdruckchemie zugänglich. Neben Folgeprodukten wie Essigsäure oder Methylamin ermöglichte die großtechnische Herstellung von Methanol einige Jahre später die Markteinführung des berühmten Kaurit-Leims. Dieser auf Formaldehyd und Harnstoff basierende Leim machte aus bis dahin wertlosem Sperrholz hochwertige Spanplatten. <table> <td><% image name="BASF_Katalysatoren_Babyballs" %></td> <td align="right"> Heute beruhen 50 Mrd € des BASF-Umsatzes direkt oder indirekt auf Katalysatoren. Eingesetzt werden sie in der Erdölaufbereitung sowie bei der Herstellung von Polymeren und Kunststoffen. Als Autoabgaskatalysatoren entfernen sie CO, NO<small>x</small>, Kohlenwasserstoffe und Ruß aus den Motorabgasen. Insgesamt sind die Möglichkeiten der Katalyse bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Eingedenk knapper Ressourcen werden hohe Ausbeute, niedriger Rohstoffeinsatz und geringer CO<small>2</small>-Ausstoß immer wichtiger. Vor allem das derzeit teure Naphtha als Einsatzstoff von Steamcrackern durch alternative Einsatzstoffe und Verfahren zu ersetzen, scheint reizvoll. </td> </table><p> <small> Ein Versuchsreaktor wird mit einem Katalysator in Granulatform - den Babyballs - befüllt. </small> Die BASF forscht in diesem Zusammenhang an der Optimierung des Fischer-Tropsch-Verfahrens, um aus alternativen Kohlenstoffquellen Synthesegas (Kohlenmonoxid und Wasserstoff) zu gewinnen und dieses mit neuen Katalysatoren zu Produkten umzusetzen, die weiterverarbeitet werden können. Die herkömmliche Fischer-Tropsch-Synthese dient zur Herstellung von Treibstoffen – um Chemierohstoffe wie etwa niedere Olefine herzustellen, muss es grundlegend angepasst werden. <% image name="BASF_Katalysatoren_MOF" %><p> <small> Was heute noch Akkus und Batterien leisten, könnte künftig ein Einsatzgebiet von Minibrennstoffzellen sein. Als Energieträger dafür bietet sich Wasserstoff an, vorausgesetzt, das Problem seiner Speicherung für den mobilen Einsatz von Kleingeräten lässt sich lösen. Ein mögliches Speichermedium für Wasserstoff sind Nanowürfel aus metallorganischen Gerüstmaterialien. </small> Aufgrund der Flexibilität, welche die Fischer-Tropsch-Synthese einerseits bei den Rohstoffen ermöglicht, andererseits aber auch bei den synthetisierten Produkten bietet, kann die erfolgreiche Weiterentwicklung der Fischer-Tropsch-Synthese eine interessante Alternative zur Cracker-Technologie werden. 2015 soll die verfahrenstechnische Verbesserung abgeschlossen sein. "Die Entwicklung des neuen Katalysators ist soweit fortgeschritten, dass wir nun damit beginnen können, das Verfahren dafür mit der Miniplant-Technologie maßzuschneidern", erklärt Rainer Diercks, Sprecher des BASF-Wachstumsclusters Rohstoffwandel. Kern der bisherigen Entwicklungsarbeiten war die signifikante Erhöhung der Selektivität für die Produktion von Olefinen mit 2 bis 4 C-Atomen. <% image name="BASF_Katalysatoren_Union1" %><p> <small> Die Lebensdauer eines Dreiwegekatalysators wird unter Dauerbeanspruchung getestet. Aufgrund der hohen Temperaturen von über 1.000° C erreichen sie innerhalb von 50 bis 100 Teststunden eine vergleichsweise Laufleistung von rund 190.000 km. Unter diesen extremen Testbedingungen beginnt der Katalysator rot zu glühen. Die Testkatalysatoren halten dennoch die hohen Abgasnormen ein. </small> Darüber hinaus forscht die BASF derzeit auch an Katalysatoren, die helfen, Energie effizienter umzuwandeln, etwa in einer Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle gleicht einer Miniaturchemiefabrik, die aus der katalytischen Umsetzung von Wasserstoff und Sauerstoff Strom, Wärme und Wasserdampf produziert. Den benötigten Wasserstoff liefert durch Reformierung zunächst beispielsweise Erdgas, künftig könnte er mittels Elektrolyse mit Hilfe von Wind- oder Sonnenenergie hergestellt werden. Wir konzentrieren uns zunächst auf die stationären Brennstoffzellen. <% image name="BASF_Katalysatoren_Zeolith_Elektronenmikroskop" %><p> <small> Diese kleinen Kugeln sind Kristalle von sauren Zeolithen, die bei der Herstellung von Aminen als Katalysator wirken. Die Amine selbst werden bei der Fertigung von Autoreifen eingesetzt. Die Zeolithe sind mit Mikroporen durchsetzt. In diesen befinden sich, wie auch in vielen natürlichen Enzymen, saure Aktivzentren, welche die Ausgangsstoffe der Reaktion aktivieren und so die Reaktion beschleunigen. </small> Insgesamt arbeiten etwa 800 Mitarbeiter in der Katalyseforschung der BASF, davon mehr als 300 Chemiker, Physiker und Ingenieure. Sie sind in 150 weltweite Kooperationen zu Fragen der Katalyse eingebunden. Neben der Verbesserung der Fischer-Tropsch-Synthese sowie der Brennstoffzelle erforschen diese auch die Benzolherstellung aus Methan an bifunktionellen Zeolithen sowie die katalytische Verwertung von Biomasse. <b>Erdgas direkt nutzen.</b> Anstatt Methan zunächst zu Syngas abzubauen und dann die Einzelteile wieder zusammenzusetzen, stellt die direkte Umwandlung seit Jahren eine Herausforderung dar – sie wird ohne größere Fortschritte in der Katalyse nicht möglich sein. Die Methanoxidation ist eine der vielen Reaktionen, bei denen die Natur einen effizienten, selektiven und sanften direkten Oxidationsweg hervorgebracht hat. Das Enzym Methanmonooxygenase ist in der Lage, Methan unter Umgebungsbedingungen zu oxidieren. Es ist vielversprechend, die katalytische Wirkung dieses Enzymtyps zu untersuchen und besser zu verstehen. Chemiker könnten dann versuchen, seine Wirkung durch einen Katalysator oder Molekülkomplex nachzuahmen oder Methoden wie die gerichtete Evolution verwenden, um Stämme dieses Enzyms zu erhalten, die als Biokatalysatoren in Produktionsprozessen der weißen Biotechnologie verwendet werden könnten. <% image name="BASF_Katalysatorenvielfalt1" %><p> <small> Katalysatoren kommen bei den meisten chemischen Prozessen zum Einsatz. Innovationen in der chemischen Industrie werden hauptsächlich durch Katalysatoren-Forschung und -Entwicklung vorangetrieben. </small> <b>Zellulose elegant lösen.</b> Auch erneuerbare Ressourcen werden künftig für die Erweiterung der Rohstoffbasis der chemischen Industrie an Bedeutung gewinnen. Der interessanteste künftige Chemierohstoff ist dabei die Lignozellulose, weil sie in großen Mengen anfällt und bei der Verwendung dieses Rohstoffs kein Wettbewerb mit Nahrungsmitteln und Futtermitteln besteht. Hier können wir in den kommenden Jahrzehnten sehr anspruchsvolle, aber auch sehr lohnende Problemstellungen für die Katalyse finden. Insbesondere mit den "Ionic Liquids", speziellen organischen Salzen, scheint ein Weg gefunden zu sein, um die Zellulose elegant von ihren Wasserstoffbindungen herauszulösen. Die solcherart "aufgelöste" Zellulose kann in Folge enzymatisch weiter zerkleinert werden, sodass die monomeren Zuckerbestandteile beispielsweise fermentativ in der Bioethanolerzeugung eingesetzt werden können. Ob es künftig effizienter sein wird, Holz zu vergasen oder zu verspriten, das ist noch nicht ausgemacht und hängt vielfach auch vom Einzelfall ab: Realistisch sind künftig Mischformen beider Verfahren. <% image name="BASF_Katalysatorproduktion4" %><p> <small> Katalysatoren durchlaufen bei der Herstellung eine Reihe von Verfahrensschritten. </small> <% image name="BASF_Katalysatorproduktion1" %><p> <small> Die noch feuchten, gepressten Katalysatoren werden zunächst bei über 500 °C im Ofen getrocknet. </small><p> <% image name="BASF_Katalysatorproduktion3" %><p> <small> Beim Herstellen getränkter Katalysatoren werden poröse Formkörper mit einer Lösung behandelt, die eine katalytisch wirksame Substanz enthält. In der Tränkvorrichtung werden poröse Formkörper entsprechend behandelt und anschließend getrocknet. </small> <% image name="BASF_Katalysatoren_Filterpresse" %><p> <small> Die Filterpresse dient zur Abtrennung von Feststoffen aus Flüssigkeiten. Der Feststoff, der durch weitere Verfahrensschritte letztendlich den Katalysator ergibt, wurde in vorangehenden Feststoffbildungsprozessen erzeugt. </small> <% image name="BASF_Katalysatoren_Loesung" %><p> <small> Eine Metallsalzlösung strömt durch eine Einlaufstelle in ein Fällgefäß und verteilt sich im Lösungsmittel. </small>

Großauftrag für AE&E in Tschechien

Austrian Energy & Environment (<a href=http://www.aee-group.com>AE&E</a>) erhielt einen Auftrag für die Lieferung einer schlüsselfertigen Rauchgasentschwefelungsanlage für das rund 80 km nördlich von Prag liegende Kohlekraftwerk Ledvice. Großauftrag für AE&E in Tschechien <% image name="AEE_Logo" %><p> Der Vertrag wurde mit der CEZ-Tochter Skoda Praha Invest abgeschlossen und stellt nach den Kraftwerken in Prunerov und Tusimice den dritten Auftrag in Folge für diesen Kunden dar. Der Gesamtauftrag umfasst den Bau, das Engineering, die Lieferung und Montage der schlüsselfertigen Rauchgasentschwefelungsanlage sowie weiterer Nebenanlagen, wie das Rauchgassystem, das Kalksteinsuspensionssystem und das Gipsentwässerungssystem. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Ende 2012 geplant. Durch den Einsatz von Rauchgasentschwefelungssystemen wird das bei der Verbrennung entstehende Gasgemisch so weit wie möglich von Schwefelverbindungen gereinigt, um so die Umwelt bei der Energiegewinnung minimal zu belasten. Die Entschwefelungsleistung der neuen Anlage im Kohlekraftwerk Ledvice beträgt mehr als 97 %. So wird der SO<small>2</small>-Ausstoß um mehr als 107.000 t/Jahr reduziert.

Erste: Öl- und Gassektor in CEE ist unterbewertet

Trotz der über den Erwartungen liegenden Ölpreise, der derzeit negativen Stimmung und des globalen Abverkaufs an den Aktienbörsen liegt die Profitabilität im Öl- und Gassektor laut <a href=http://www.erstegroup.com>Erste Group</a> sogar über dem Niveau von 2007. Zudem notieren die meisten Aktien trotz der erwarteten geringfügigen Verschlechterung des Marktumfelds mit deutlichen Abschlägen. <table> <td><% image name="Erste_Zidon" %></td> <td align="right"> "Wir haben unsere Prognose für Rohöl für 2008 (auf 105 $/Fass) und darüber hinaus (mit einem allmählichen Absinken auf 80 $/Fass) analog zu unserer €/$-Prognose erhöht", sagt Erste-Analyst Jakub Zidon. "Bei den Raffineriemargen erwarten wir mittelfristig ein Absinken, während die Petrochemie-Margen sich bei sinkenden Naphtha-Preisen etwas erholen sollten. Bei den CEE-Unternehmen favorisieren wir auf kurze Sicht immer noch im Upstream-Geschäft tätige Unternehmen (OMV, Petrom) bzw. Raffinerie-Gesellschaften mit einem hohen Anteil an Mitteldestillaten (MOL)." </td> </table> Die CEE-Aktien werden derzeit auf Basis des Gewinns 2008 zu einem KGV von 8 (ohne INA sogar mit nur 6,1) und auf Basis der Schätzungen für 2009 zu einem KGV von 7,3 (ohne INA 6,2) gehandelt, während Europas Vergleichsunternehmen zu einem KGV von 10,8 auf Basis 2008 und 9,8 auf Basis 2009 notieren. Die Unterbewertung des CEE Öl- und Gassektors wird auch im EV/EBITDA der kommenden 2 Jahre deutlich, wenngleich diese Zahlen durch die hohen Werte von Petrom und insbesondere INA, wo das Übernahmeangebot von MOL stützt, nach oben getrieben wurden. Angesichts der derzeit negativen Marktstimmung notiert der CEE Öl- und Gassektor nach Ansicht der Erste am KGV, EV/EBITDA und EV/Umsatz gemessen nicht nur unter dem Niveau der europäischen Vergleichsunternehmen, sondern auch deutlich unter dem langfristigen &Oslash; von 8-12 (auf Basis KGV). "Beide Feststellungen erscheinen unter den gegebenen Umständen plausibel, da die Investoren CEE-Aktien als hochriskant einschätzen und die Aktienkurse dank der derzeitig an den Finanzmärkten herrschenden Ausverkaufsstimmung unter Druck sind. Die Betriebsleistung der Unternehmen ist allerdings sehr hoch", meint Zidon. <b>Konsolidierung dauert an.</b> Die Erste erwartet, dass die Konsolidierung sich im Öl- und Gassektor noch eine Zeit lang fortsetzen wird. Eine Fusion zwischen PKN Orlen und Lotos könnte nach den nächsten Parlamentswahlen in Polen wieder aktuell werden, während eine Fusion von OMV und MOL langfristig nicht wahrscheinlich ist. Die dritte Möglichkeit – eine Fusion MOL/PKN – ist derzeit auch unwahrscheinlich, aber ihrer Ansicht nach nicht unrealistisch. Das OMV/MOL-Projekt blieb wegen geringer Synergieeffekte erfolglos, so Zidon, eine MOL/PKN-Fusion sieht er hingegen den Norden und den Süden der Region verbinden, ohne dass es danach zur Ausgliederung von Unternehmensteilen kommen würde. Erste: Öl- und Gassektor in CEE ist unterbewertet

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