Archive - Sep 30, 2008

Antiepileptikum Vimpat in der EU zugelassen

Für erwachsene Patienten, die an unkontrollierbaren fokalen epileptischen Anfällen leiden, steht nun eine neue Behandlungsoption von <a href=http://www.UCB-Group.com>UCB Pharma</a> zur Verfügung: Vimpat (Lacosamid) hat von der EU-Kommission die Zulassung als Zusatztherapie bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisation erhalten. <% image name="OK" %><p> <small> Vimpat ist somit seit 3 Jahren das erste Antiepileptikum der neuen Generation, das für diese Indikation zugelassen wurde. </small> Natriumkanäle spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Überaktivität der Natriumkanäle kann epileptische Anfälle auslösen. Schon präklinische Studien wiesen darauf hin, dass Lacosamid hier mit einer neuen dualen Wirkungsweise ansetzt. Wie der Effekt von Lacosamid beim Menschen präzise funktioniert, ist noch nicht restlos geklärt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Lacosamid die langsame Inaktivierung spannungsabhängiger Na+-Kanäle selektiv inaktiviert und dadurch zur Stabilisierung hypererregbarer Neuronalmembranen beiträgt. Die präklinischen Studien deuten zudem darauf hin, dass Lacosamid an CRMP-2 (Collapsin Response Mediator Protein-2) bindet. Dieses Phosphoprotein wird hauptsächlich im Nervensystem exprimiert und ist an der neuronalen Differenzierung und der Kontrolle des axonalen Auswachsens beteiligt. Vimpat ist das einzige bekannte Antiepileptikum, das diesen Effekt zeigt. Die EU-Zulassung von Vimpat basiert auf 3 multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Studien, mit denen Effektivität und Sicherheit einer additiven Epilepsietherapie mit Vimpat evaluiert wurden. Insgesamt waren mehr als 1.300 erwachsene Patienten daran beteiligt, die an &Oslash; 10-15 nicht adäquat kontrollierbaren Anfällen pro Monat litten. Sie waren mit Kombinationen von bis zu 3 Antiepileptika, zum Teil auch mit zusätzlicher Vagusnervstimulation vorbehandelt. 84 % dieser Patienten konnten vor Beginn der Studie auch mit Kombinationen von 2 oder 3 Antiepileptika nicht zufriedenstellend eingestellt werden. In allen 3 Studien konnte Vimpat - eingesetzt als Additiv zu verschiedenen Antiepileptika der ersten und zweiten Generation - die Anfallskontrolle verbessern. Gepoolte Per-Protokoll-Analysen zeigten, dass die Behandlung mit Vimpat in den Dosierungen 200 und 400 mg/Tag die Anfallshäufigkeit bei 35-38 % bzw. 40-49 % der Patienten um die Hälfte reduzieren konnte. Im Vergleich dazu konnte in der Placebogruppe nur ein Rückgang von 18-28 % verzeichnet werden. Der positive Effekt von Vimpat war unabhängig davon, mit welchem Medikament es kombiniert wurde. In den Zulassungsstudien wurde Vimpat allgemein gut vertragen. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Diplopie. Relevante Wechselwirkungen mit anderen Antiepileptika, oralen Verhütungsmitteln oder Nahrungsmitteln wurden nicht beobachtet. <small> Vimpat steht in mehreren Darreichungsformen zur Verfügung: als Tablette zu 50mg, 100, 150 und 200 mg, als Sirup (15 mg/ml) sowie als Infusionslösung (10 mg/ml) für Patienten, bei denen die orale Verabreichung nicht möglich ist. In der Indikation neuropathischer Schmerz hat UCB Pharma indessen vor Kurzem den Zulassungsantrag wieder zurück gezogen. </small> Antiepileptikum Vimpat in der EU zugelassen

Zellüberwachung im Biochip ersetzt Tierversuche

Das <a href=http://www.fit.fraunhofer.de>Fraunhofer FIT</a> hat ein multifunktionales Mikrosystem entwickelt, mit dem präzise toxikologische Profile von chemischen Substanzen ohne Tierversuche erstellt werden. Dabei werden an embryonalen Stammzellen der Maus gewebe- und organspezifische Effekte in vitro nachgestellt. Zellüberwachung im Biochip ersetzt Tierversuche <% image name="Fraunhofer_FIT" %><p> Die chemische und pharmazeutische Industrie ist aufgrund der REACH-Direktive dazu verpflichtet, eine umfassende Risikoabschätzung zahlreicher Substanzen vorzunehmen. Für viele Bereiche dieser Risikoabschätzungen sind heute noch keine in-vitro-Tests als Ersatz für Tierexperimente verfügbar. Abhilfe bringt ein automatisierbares Testsystem, das aktuell im BMBF-geförderten Projekt AKTIVATES entwickelt wird. Der Projektkoordinator <A href=http://www.axiogenesis.com>Axiogenesis</a> kann aus embryonalen Stammzellen der Maus gezielt etwa 20 unterschiedliche Zell- und Gewebetypen (u. a. Herz-, Leber- und neuronale Zellen) herstellen. An diesen werden gewebe- und organspezifische Effekte in vitro nachgestellt. Das Fraunhofer FIT hat dazu ein multifunktionales Mikrosystem mit einem Biochip als zentrale Komponente entworfen, mit dem die Umgebungsbedingungen für Zellen und Gewebe reproduzierbar einstellbar sind. Über multiple Sensoren am Boden der Kultivierungskammern werden detaillierte Informationen über das Zellverhalten gewonnen. Somit ist es möglich, von einer chemischen Substanz ein präzises toxikologisches Profil zu erstellen, wie es bisher nur im Tierversuch möglich war. Durch die mehrwöchige Kultivierung und Behandlung im Biochip können insbesondere (sub)chronische Effekte studiert werden. Darüber hinaus bestehen Einsatzmöglichkeiten für das System in der Sicherheitspharmakologie und Wirkstoffentwicklung.

Verbund und EVN bauen Kraftwerk in Albanien

<a href=http://www.verbund.at>Verbund</a> und <a href=http://www.evn.at>EVN</a> haben in Tirana den Konzessionsvertrag für das Wasserkraftwerk Ashta am Drin-Fluss unterzeichnet. An dem Projekt mit einem Investitionsvolumen von 160 Mio € werden beide Unternehmen zu je 50 % beteiligt sein. Verbund und EVN bauen Kraftwerk in Albanien <% image name="Verbund" %><p> Bei dem Projekt geht es um die Errichtung und den Betrieb eines Laufkraftwerks mit einer installierten Leistung von 48 MW und einer geplanten jährlichen Erzeugungsmenge von 230 GWh (das entspricht etwa 1/4 des Kraftwerks Freudenau). Die Inbetriebnahme wird für 2012 erwartet. Ashta bildet die letzte Kraftwerksstufe in einer Kette von 3 bestehenden Kraftwerken und nutzt die Fallhöhe zwischen dem vom Drin-Fluss gespeisten Spathara-Stausee und der Mündungsstelle des Drin in den Buna. Für das Laufkraftwerk Ashta wird die so genannte Straflo-Matrix eingesetzt: Statt einer großen Turbine werden bei dieser neuen Technologie mehrere kleine eingesetzt. Dadurch wird es möglich, auch geringe Strömungsgeschwindigkeiten zu nutzen und so die Effizienz zu steigern. Positiver Zusatzeffekt ist die verkürzte Errichtungszeit. Der in Ashta erzeugte Strom wird für eine Laufzeit von 15 Jahren zu 100 % von Korporata Elektroenergjetike Shqiptare (KESH), dem staatlichen albanischen Energieversorger abgenommen, danach kann verlängert oder frei verkauft werden. <small> Ashta ist das erste gemeinsame Auslandsengagement von Verbund und EVN. Dem Projekt liegt auch der erste Großwasserkraftwerks-Konzessionsvertrag der Republik Albanien mit ausländischen Partner zugrunde, die Konzessionsdauer inklusive Errichtungsperiode beträgt 35 Jahre. </small>