Archive - Sep 4, 2008

COPA-DATA macht MES überflüssig

Manufacturing Execution Systeme (MES) vermitteln zwischen Prozessebene und ERP-Software. SAP-Anwender, die ihre Produktion mit zenon von <a href=http://www.copadata.at>COPA-DATA</a> steuern, können sich ein solches nun sparen. Denn ein bidirektionales Interface verbindet das SCADA-System nun mit SAP ERP und übernimmt damit jene Aufgaben, die bisher manuellen Datentransfer verlangten oder Investitionen in MES. <% image name="Copa-Data" %><p> Das HMI/SCADA-System zenon ist nun in der Lage, Meldungen zu beliebigen Vorgängen an die ERP-Ebene zu senden und von dieser auch Steueranweisungen entgegen zu nehmen. Damit verknüpfen Unternehmen ihre Prozessebene über einen Closed Information Loop direkt mit der ERP-Ebene – und bekommen so lückenlosen Überblick über ihr komplettes Unternehmen, von der Auftragsverwaltung über Rezepturen und Produktion bis zur Lieferung. <table> <td width="110"></td><td><small> Thomas Punzenberger, CEO COPA-DATA: "Wir stellten uns die Frage, wozu braucht man MES wirklich? zenon kann prinzipiell mit jedem ERP-System kommunizieren. SAP deckt mit seinen Anwendungen bereits einen großen Bereich der Anforderungen von Auftragsverwaltung über Stücklisten bis Produktionsplanung ab. Und unser zenon erfüllt mit eigenen Tools weitere wichtige Aufgaben auf Echtzeit-Ebene wie Traceability, sichere Benutzerverwaltung oder Wartungsmanagement. Warum sollten unsere Anwender also zusätzlich in MES investieren?" </small></td> </table> Durch den direkten Datenaustausch verschmelzen zwei bisher getrennte Ebenen zu einem durchgängigen System, das vom Auftrag bis zur Lieferung alles im Griff hat. Produktionsdaten und Ereignisse stehen dadurch tatsächlich in Echtzeit zur Verfügung – das bisher Unvorhersehbare ist unter Kontrolle. Das ermöglicht optimalen Einsatz von Arbeitskräften und Material, da die echten Produktionsdaten online zur Verfügung stehen statt ungefährer Offline-Produktionspläne, die ohnehin nie der Wirklichkeit entsprechen können. COPA-DATA macht MES überflüssig

Neue HDPE Harze mit Biodiesel-Resistenz

<a href=http://www.lyondellbasell.com>LyondellBasell</a> hat eine neue HDPE-Familie an Lupolen-Harzen eingeführt, die sich aufgrund der Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel für Hersteller von Treibstofftanks aus Kunststoff eignen. Zudem verspricht der Polymerhersteller extrem klare Alternativen zu Polycarbonat mit dem neuen Polyolefin-Copolymer RM2073. <% image name="Degussa_Biodiesel" %><p> <small> Das neue HDPE-Harz ist für das Blasformen (Lupolen 4261 AG BD) und den Spritzguss (Lupolen 4261A IM BD) verfügbar. </small> Testreihen mit Lupolen HDPE zeigten eine deutliche Erhöhung bei der chemischen Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel im Vergleich zu herkömmlichem HDPE. Nach einem Kontakt von 1.500 h mit Treibstoff, der 100 % Biodiesel beinhaltet, veränderte das Material seine intrinsische Viskosität um 1,7 %, was etwa einer 30fachen Verbesserung bei der Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel entspricht. Die Auswirkungen von Treibstoffen mit hohem Biodiesel-Anteil auf HDPE wurden aufgrund der gängigen Testmethoden lange nicht erkannt. Erst mit neuen Methoden fand man heraus, dass die Kombination von Luftsauerstoff und -feuchtigkeit im Tank das HDPE angreifen und dessen typischen Materialeigenschaften verändern können. <b>Extrem klare Polymere.</b> Einen Durchbruch in Sachen Klarheit nennt LyondellBasell das neue Metallocen-basierte Polyolefin-Copolymer RM2073, das als extrem klare und zugleich kosteneffektive Alternative zu Polycarbonat (PC) in Spritzgussanwendungen verwendet werden kann. Es eignet sich als Substitutionsmaterial für Glas oder andere amorophe, transparente Polymers wie Polymethyl-methacrylate oder Styrenacrylonitril. Damit können Spritzgießer 2 % Trübung in einer 1 mm dicken Platte erreichen. Diese Transparenz ist jener von PC und anderen Engineering-Polymeren vergleichbar, die eine Glas-ähnliche Klarheit bieten. RM2073 benötigt darüber hinaus weniger Prozesstemperaturen im Vergleich zu PC. Spritzgussanwendungen für RM2073 sind in der Nahrungs- und Getränkeindustrie (Trays und Trinkbecher etwa), für Lagerbehälter, CD/DVD-Schieber sowie für technische Produkten denkbar. Neue HDPE Harze mit Biodiesel-Resistenz

Automatische Hängetropfenmethode von TTP LabTech

Das mosquito System von <a href=http://www.ttplabtech.com>TTP LabTech</a> automatisiert die Hängetropfenkristallographie. Da es sowohl für Screenings als auch für das Scale-up verwendet werden kann, erhöht es die Erfolgschancen bei der Maßstabsvergrößerung während der verfahrenstechnischen Entwicklung. Dies ist vor allem für die Kristallographen von Membranproteinen von Vorteil. <% image name="TTP_Mosquito_Hanging_Drop" %><p> <small> Das mosquito System erzeugt bis zu 288 Tropfen pro 96er-Mikrotiterplatte. </small> mosquito automatisiert Plattenansätze mit Hängetropfen durch die Aliquotierung von Proteinlösungen von einer einzigen Reihe zu allen 96 adhäsionsfreien "Fenstern" einer Hängetropfenabdichtung. Da der Roboter in vertikalen Reihen pipettiert, ist es auch möglich, eine Reihe von Lösungströpfchen von der Reservoirplatte zu nehmen und diese direkt auf die Proteintropfen zu platzieren, um ein Spiegelbild der Reservoirplatte zu erhalten. Die Abdichtung mit dem Spiegelbildtropfen wird dann über der Reservoirplatte invertiert – so dass jedes kombinierte Proteintröpfchen über seiner korrespondierenden Plattenvertiefung mit Reservoirlösung zu liegen kommt. Der komplette Ansatz benötigt weniger als 2 min und weder Waschschritte noch Duplikatplatten sind notwendig. <% image name="TTP_Mosquito_Crystal" %><p> <small> mosquito verspricht eine akkurate Tropfenpositionierung, hat die Fähigkeit zur Miniaturisierung (mit Tropfenvolumen von nur 50 bis 1.200 nl) und verwendet Einwegpipetten, was die Probenkontamination faktisch ausschließt. </small> Die Automatisierung des Tropfenansatzes ermöglicht es, weit mehr Bedingungen mit weniger Probenvolumen in einer kürzeren Zeitspanne zu untersuchen. Als zusätzliche Vorteile ergeben sich erhöhte Genauigkeit und verbesserte Reproduzierbarkeit. Der lineare Antrieb gekoppelt mit optischen Sensoren erzielt eine Positionierungsgenauigkeit von mehr als 0,05 mm in x, y und z Richtung. Zusammen mit relativ kurzen Pipettenspitzen bedeutet dies, dass die Tropfen mit einem höheren Präzisionsgrad auf der flachen Oberfläche der Plattenabdichtung platziert werden. Auch kleinere Tropfen können verwendet werden, ohne die Gefahr, dass Protein- und Lösungstropfen vielleicht nicht koinzidieren würden. Auf Grund seiner Genauigkeit kann mosquito mehrere Mehrkomponententropfen je Probe erzeugen; selbst bei 96er Hängetropfenansätzen mit hoher Dichte. Dies ermöglicht die Erzeugung von bis zu 288 Tropfenbedingungen pro Platte. Mit Protokollen für multiple Pipettierschritte können einfache Additive oder Kristallisationskeime automatisch pipettiert werden. Das "Aufziehen, aufziehen, abgeben" Prinzip ermöglicht dem Proteinkristallographen, die simultane Verteilung einer Kombination von Lösungen, wenn nötig mit zusätzlichem Mischen. Mit gleicher Genauigkeit und Geschwindigkeit kann der Pippetierroboter auch Sitzendtropfen-Formate erstellen oder Batch Screenings durchführen, ohne dass eine Modifizierung am Instrument notwendig wäre. Automatische Hängetropfenmethode von TTP LabTech

Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich

<a href=http://www.swagelok.de>Swagelok</a> hat seine Fluidsystemkomponenten um Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich ergänzt. Sie basieren auf der Kombination einer konischen Röhre mit einem Schwimmer und werden zur Messung der Durchflussraten von Flüssigkeiten und Gasen verwendet. Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich <% image name="Swagelok_VAF" %><p> <small> Die neuen Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich besitzen keine Verschleißteile und sind in zahlreichen Modellen und Größen verfügbar. </small> Die Geräte ermöglichen eine extrem genaue Messung sowie individuell kalibrierbare Skalen und ein Umkehrverhältnis von 10:1. Sie sind werkseitig kalibriert und für das spezifische Medium, den Durchflussbereich und die Präzisionsklasse gekennzeichnet. Zudem können sie für kundenspezifische Anwendungen kalibriert und gekennzeichnet werden. Swagelok bietet nunmehr 10 unterschiedliche Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich sowie mit Messröhren aus Glas oder Metall an. Die Modelle der G-Serie verfügen über Messröhren aus Glas, die das direkte Ablesen und den Blick auf den Durchfluss durch das Messgerät ermöglichen. Es ist weiterhin ein Miniatur-Glasröhrenmodell sowie ein Glasröhrenmodell mit Endanschlüssen aus Kunststoff verfügbar. Für schwierige Betriebsbedingungen mit hohem Druck und extremen Temperaturen sind die Modelle der M-Serie mit Messröhren aus Metall und mechanischen oder elektronischen Anzeigen ausgestattet. Die Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich sind mit NPT-Gewinde und Flansch-Endanschlüssen von 1/8 bis zu 1 1/4 Zoll erhältlich. Optional sind Anzeigen für hohen/niedrigen Durchfluss, Transistorrelais und analoge Ausgänge von 4 bis 20 mA.

Extrusion: Weniger Wasser mit neuem Kalibriersystem

<a href=http://www.greiner-extrusion.at>Greiner Extrusion</a> hat ein Kalibrierungs- und Kühlsystem mit geschlossenem Wasserkreislauf entwickelt, das bis zu 40 % Wasser einspart. Es besteht erstmals aus einem geschlossenen Wasserkreislauf. <% image name="Greiner_Extrusion" %><p> <small> Der geschlossene Wasserkreislauf von Greiner Extrusion reduziert den Wasserverbrauch und steigert die Oberflächenqualität des Kunststoffes. </small> Der geschlossene Wasserkreislauf ist technisch ein Novum auf dem Markt. Er schützt das Wasser vor Kontakt mit der Umgebung und verhindert so das Eindringen jeglicher Partikel. Dadurch verbessert sich im Produktionsprozess die Qualität der Kunststoffoberfläche, da die Gefahr von Kratzern gering gehalten wird. Weiters reduziert die Entwicklung von Greiner Extrusion die Anzahl der Verschlauchungsfehler und macht durch den Wegfall der Wasserpumpe die Anlage leichter zugänglich und spart Energie ein. Die Bedienung der Extrusionsanlage wurde vereinfacht und übersichtlicher gestaltet. Die Reduktion der Anlage auf einen Wasser- und maximal vier Vakuumanschlüsse verkürzt die Rüstzeit für den Anwender entscheidend. Der Referenzkunde von Greiner Extrusion, die deutsche Schüco Weißenfels, hat beim Testlauf mit dem Prototypen festgestellt, dass durch das neue Kalibrierungssystem auch weniger Riefen auf der Profiloberfläche zu sehen sind. Extrusion: Weniger Wasser mit neuem Kalibriersystem

H<small>2</small>O-Brücken: Forscher finden neuen Mechanismus

Per Photoelektronenspektroskopie zeigten Forscher vom <a href=http://www.bessy.de>BESSY</a> und vom Max-Born-Institut, dass Hydroxidionen in wässrigen Lösungen auch über ihr Proton Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden können. Sie folgern daraus, dass Hydroxidionen im Wasser ihre Ladung von Molekül zu Molekül weiterreichen. <% image name="Wasserstoffbrueckenbindung" %><p> <small> Schema der Bildung einer Wasserstoffbrückenbindung eines Hydroxidions mit einem Wassermolekül. &copy; BESSY </small> Die Vorgänge, die sich auf molekularer Ebene im Wasser abspielen, sind noch nicht in allen Einzelheiten verstanden. Das Team um Bernd Winter vom Berliner Elektronenspeicherring BESSY und vom Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) konnten nun eine bisher unbekannte Eigenschaft des negativ geladenen Ions des Wassers, des Hydroxidions (OH-), nachweisen. Sie fanden heraus, dass Hydroxidionen in der Lage sind, auch über ihr H-Atom Wasserstoffbrücken auszubilden. Bisher nahm man an, dass Hydroxidionen nur als Protonenakzeptoren fungieren können, das heißt ihr negativ geladenes Sauerstoffatom tritt mit positiven Wasserstoffatomen (Protonen) der umgebenden H<small>2</small>O-Moleküle in Wechselwirkung. Winters Team wies nun nach, dass Hydroxidionen in einer wässrigen Natriumhydroxidlösung, nach Anregung durch Photonen Energie auf benachbarte Wassermoleküle übertragen können, sofern sie in einer bestimmten Weise um das Hydroxidion angeordnet sind. Wurden in den Versuchen die Hydroxidionen durch die ebenfalls negativ geladenen Chlorid- oder Fluoridionen ersetzt, konnte das Phänomen nicht beobachtet werden. Daraus schlossen sie, dass die im Spektrum beobachteten Resonanzmuster von der schwächeren Donor Wasserstoffbrückenbindung herrührten. Diese Unterscheidung lässt sich für die hydratisierten Halogenionen nicht machen. Mit anderen Worten, Halogenionen "wandern" durch die Lösung, bei Hydroxidionen wird die Ladung von Molekül zu Molekül weitergereicht (Strukturdiffusion). Für ihre Untersuchungen nutzten die Forscher die Photoelektronenspektroskopie und als Photonenquelle die Synchrotronstrahlung. Dabei wird die wässrige Probe mit Photonen einer genau definierten Energie angeregt. Je nach Energie können die Photonen die Elektronen der Moleküle auf ein höheres Energieniveau heben oder sie sogar aus den Molekülen "heraus katapultieren". Durch Messung der Energie der freiwerdenden Elektronen lassen sich dann Aussagen über die elektronischen Eigenschaften des Moleküls und über den Aufbau von chemischen Bindungen treffen. Winter und seine Kollegen sind die ersten, die Photoelektronenspektroskopie auch auf wässrige Lösungen anwenden können. Sie mussten dabei das Problem umgehen, dass sich die Energien von Photoelektronen aufgrund des hohen Dampfdruckes von Wasser nicht detektieren lassen. Das gelingt erst, wenn man das Wasservolumen auf die Größe eines nur wenige Mikrometer dünnen kontinuierlichen Strahls reduziert. Hat dieser sogenannte Microjet eine genügend hohe Geschwindigkeit, lässt sich dann auch einem vorzeitigen Gefrieren in der Vakuumkammer zuvorkommen. <small> E.F. Aziz et al, Nature, 455, 89-91,2008. </small> H<small>2</small>O-Brücken: Forscher finden neuen Mechanismus

Arbeiten an der zweiten Grünen Revolution

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat ein Ausnahmejahr mit enorm hohen Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag hinter sich. Jetzt soll ein 3,4 Mrd € schweres, bis 2012 laufendes F&E-Programm die Pipeline weiter füllen. <% image name="Bayer_Maehdraescher" %><p> <small> Die Herausforderungen in der Nahrungsmittelproduktion: Eine wachsende Weltbevölkerung von rund 80 Mio Menschen jährlich, zunehmender Wohlstand in Schwellenländern samt veränderter Konsumgewohnheiten sowie die Globalisierung des Lebensmittelhandels. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Mit Substanzen, die seit 2000 eingeführt wurden, einen Umsatz von 2 Mrd € zu erzielen - das hatte sich Bayer CropScience eigentlich erst für 2011 vorgenommen. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wird diese Schwelle aber bereits 2009 erreicht werden. Zudem soll schon heuer anstatt 2009 eine bereinigte EBITDA-Marge von 25 % erreicht werden. </td> </table> <table> <td><% image name="Bayer_Berschauer" %></td> <td align="right"> Friedrich Berschauer, der Chef von Bayer CropScience, spricht von "einer neuen Dynamik in der Agrar- und Ernährungs-Industrie", einer zweiten "Grünen Revolution". Produktivitätsfortschritte in der Landwirtschaft, wie sie in den 1960er und 1970er Jahren erzielt wurden, seien vonnöten. Eingedenk der ungebremst starken Nachfrage nach Nahrungs-, Futtermittel- und Energiepflanzen bekomme die Landwirtschaft, so Berschauer, notgedrungen "wieder jene Wertschätzung, die sie verdient". </td> </table><p> <small> Friedrich Berschauer: "Wir erwarten in Lateinamerika in den nächsten Jahren die höchsten Zuwachsraten weltweit. Der Agrarchemie-Sektor in Brasilien hat durchaus das Potenzial die weltweite Nr. 1 vor den USA zu werden." </small> Der Hintergrund ist bekannt: Die Betriebsmittel der Pflanzenproduktion sind erheblich teurer geworden, insbesondere der Einsatz von Landmaschinen und Düngemitteln. So machen im europäischen Weizenanbau die Faktoren Maschinen und Energie rund 60 % der gesamten Produktionskosten aus. Die Folge davon war eine Verdoppelung der Preise für manche Agrarrohstoffe innerhalb von zwei Jahren oder – wie im Fall von Reis – sogar eine Verdreifachung. Seit den Höchstständen im Mai sind die Notierungen für wichtige Produkte wie Weizen, Mais und Reis zwar um 20-30 % zurückgegangen. Aber auch nach dieser Korrektur bewegen sie sich auf einem erheblich höheren Niveau als noch zu Beginn der Dekade. Um die Versorgung der weiter dynamisch wachsenden Weltbevölkerung auch künftig sicherzustellen, müsse daher die Landwirtschaft wieder stärker in den Mittelpunkt der internationalen F&E-Politik gestellt und deutlich mehr in Technologie, Innovation und Agrarinfrastruktur investiert werden: "Wir müssen neue Pflanzensorten und Pflanzenschutzlösungen entwickeln. Dabei dürfen wir auch nicht länger die Augen vor den Chancen der Pflanzenbiotechnologie verschließen", sagt Berschauer. <b>Hohe Potenziale.</b> Mit einem gezielten integrierten Management aller Maßnahmen der Landbewirtschaftung – Bewässerung, Düngung, Pflanzenschutz und innovativen Saatguttechnologien – sei es möglich, die Welternten erheblich zu steigern. Allein der klassische Pflanzenschutz könne bei optimaler Ausnutzung um bis zu 70 % höhere Erträge in wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen ermöglichen. Modernes Hybridsaatgut und eine intensivere Nutzung der Möglichkeiten der Pflanzenbiotechnologie könnten darüber hinaus ein erhebliches, weiteres Ertragspotenzial bieten. Nach Schätzungen des Council for Biotechnology Information lässt sich mit der grünen Gentechnik in den nächsten Jahren weltweit ein zusätzliches Ertragspotenzial von weiteren rund 25 % heben. <% image name="Bayer_Gurkenpflanzen" %><p> <table> <td><% image name="Bayer_Formulierung" %></td> <td align="right"> Seit 2000 hat Bayer CropScience &Oslash; 2-3 Wirkstoffen jährlich auf den Markt gebracht, in Summe 19. 2008-2012 will Bayer CropScience 10 neue Wirkstoffe mit einem Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mehr als 1 Mrd € auf den Markt bringen. Die ersten beiden Produkte, die zur Markteinführung noch heuer anstehen, sind das Insektizid Spirotetramat und das Unkrautmittel Pyrasulfotole. Die Vermarktung des neuen Herbizids Thiencarbazone-Methyl steht 2009 in ersten Ländern an. Bis 2010 sollen 3 weitere Fungizide die Marktreife erlangen, 3 weitere Kandidaten sollen voraussichtlich 2011 bzw. 2012 ausgeboten werden. </td> </table><p> <b>Positiver Ausblick.</b> Bayer erwartet für den globalen Pflanzenschutzmarkt heuer ein kräftiges Wachstum von währungsbereinigt rund 10 % und will die eigenen Geschäfte "um deutlich mehr als 10 %" ausweiten. Dieses Wachstum soll dabei sowohl durch Mengenwachstum, aber auch durch Preissteigerungen getragen werden. "2009 und 2010 rechnen wir ebenfalls mit einer weiterhin positiven Entwicklung der Märkte. Das weitaus größte Wachstumspotenzial liegt dabei in Lateinamerika", so Berschauer. Im Bereich BioScience sieht Bayer Chancen durch die steigenden Resistenzen der Unkräuter gegenüber dem Herbizid Glyphosat, für die das Unternehmen im Rahmen eines Resistenzmanagements neue technologische Lösungen entwickelt. So wirkt das als Liberty bzw. Ignite vermarktete Herbizid Glufosinat-Ammonium gegen mehr als 120 Unkrautarten und Gräser, einschließlich der schwer bekämpfbaren Unkräuter, die gegen Glyphosat und ALS-Hemmer resistent sind. Dieser Wirkstoff bietet die Möglichkeit, verschiedene nicht-selektive Herbizide im Wechsel einzusetzen. Geprüft werden im Bereich BioScience aber auch in Zukunft aktiv Möglichkeiten für Kooperationen und Akquisitionen, um das Saatgut- und Pflanzenbiotechnologie-Geschäft gezielt weiterzuentwickeln. <table> <td width="100"></td><td> <small> Die Kapazitäten für die Pflanzenschutzmittel-Produktion will Bayer CropScience schrittweise der Marktnachfrage anpassen. Heuer fließen rund 280 Mio € in die Modernisierung bestehender und den Bau neuer Anlagen. Größte Einzelmaßnahme ist der Bau einer neuen Anlage zur Herstellung von Vorprodukten des Herbizidwirkstoffs Glufosinat-Ammonium (Handelsnamen: Liberty, Ignite, Basta), die in Knapsack bei Köln für rund 60 Mio € errichtet wird und 2009 in Betrieb gehen soll. Weitere Investitionen umfassen den Ausbau der Glufosinat-Produktion in Muskegon (USA) für rund 10 Mio € sowie Produktionsanlagen im brasilianischen Belford Roxo für knapp 15 Mio €. </small></td> </table> Arbeiten an der zweiten Grünen Revolution