Archive - Sep 18, 2008

Alzheimer: Erster direkter Blick auf Nervenzellenaktivität

Untersuchungen des Institutes für Neurowissenschaften der TU München in Zusammenarbeit mit Novartis und der LMU München liefern erstmals konkrete Informationen über die Funktionsstörungen der Nervenzellen im erkrankten Gehirn. <% image name="Amyloides_Plaque" %><p> <small> Fluoreszenzaufnahme eines amyloiden Plaques im Gehirn einer erkrankten Maus. In der Umgebung des Plaques (blau) befinden sich Nervenzellen (grün) und Gliazellen (gelb-rötlich). &copy; TU München </small> Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Arthur Konnerth und Olga Garaschuk konnte durch den Einsatz neuartiger Mikroskopie-Methoden im Mausmodell erstmals die Aktivität von Nervenzellen im erkrankten Gehirn direkt beobachten. Ermöglicht wurden die Messungen durch die Verwendung spezieller Fluoreszenzfarbstoffe, deren Leuchtintensität entsprechend der Zellaktivität zunimmt. Die Untersuchungen bestätigen teilweise frühere Vermutungen, dass bei Alzheimer die Nervenzellaktivität abnimmt. Überraschend war jedoch, dass bei einem Teil der Hirnzellen eine massive Zunahme der Aktivität beobachtet wurde. Die "hyperaktiven" Hirnzellen befinden sich immer in unmittelbarer Nähe von amyloiden Plaque-Ablagerungen, einem der Hauptmerkmale der Alzheimer-Krankheit. Verschiedene Hinweise belegen, dass die Ursache für die starke Aktivitätszunahme eine lokale Enthemmung im Plaquebereich ist. Die hyperaktiven Hirnzellen sind dabei häufig synchron aktiv. Diese Beobachtung liefert einen Erklärungsansatz für die erhöhte Neigung mancher Alzheimer-Patienten zu epileptischen Anfällen. Die Arbeit etabliert einen bahnbrechenden methodischen Ansatz, mit dessen Hilfe in Zukunft die spezifischen neuronalen Funktionsstörungen in verschiedenen Hirngebieten gezielt aufgeklärt werden können. <small> Science 19 September 2008: Vol. 321. no. 5896, pp. 1686 - 1689; DOI: 10.1126/science.1162844: Clusters of Hyperactive Neurons Near Amyloid Plaques in a Mouse Model of Alzheimer's Disease </small> Alzheimer: Erster direkter Blick auf Nervenzellenaktivität

Pollenallergie: SIT-Studie bestätigt POLLINEX Quattro

Die Wiener <a href=http://www.bencard.at>Bencard Allergie</a>, eine Tochter der britischen Allergy Therapeutics, präsentierte Ergebnisse der Spezifischen Immuntherapie (SIT)-Studie (G301) mit POLLINEX Quattro Grass, einem Präparat zur Kurzzeit-SIT mit nur 4 Injektionen p.a. Ergebnis: Hohe Compliance, geringe Nebenwirkungen sowie eine erfolgreiche Therapie. <% image name="Bencard_Logo" %><p> Die Doppelblind-Studie umfasste 1.028 randomisierte Patienten in 84 Prüfzentren. Damit handelt es sich um die größte Studie ihrer Art – und die einzige, die den FDA-Anforderungen entspricht und erfolgreich ihr primäres Studienziel erreicht hat. Bei der G301-Studie wurden Patienten mit einer &Oslash; Krankheitsdauer von mehr als 20 Jahren während der Pollenflugsaison 2007 untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine sehr geringe Abbruchrate aufgrund von lokalen Nebenwirkungen von 1,4 % sowie eine signifikante Verbesserung des kombinierten Symptom-Medikationsscore von 27 % - dabei wurden nur Patienten mit vollständig ausgefülltem Tagebuch berücksichtigt. Die Studie zeigt auch eine sehr hohe Compliance-Rate von 95,7 % - bedingt durch die einfache und schnelle Anwendung von POLLINEX Quattro sowie dem geringen Nebenwirkungsrisiko. <table> <td><small> <b>Kurzzeit-Therapie.</b> Waren bisher bis zu 20 jährliche Injektionen an 3 aufeinander folgenden Jahren nötig, so reduziert POLLINEX Quattro durch den Wirkverstärker Monophosphoryl-Lipid A (MPL) die SIT auf nur 4 Injektionen jährlich - und das mit vergleichbarer Wirksamkeit und Verträglichkeit. Bisher veröffentlichte Daten dokumentieren bei mehr als 90 % der Patienten einen langfristigen Erfolg nach 3 aufeinander folgenden Therapiejahren. </small></td> <td><small> <b>Akute Rhinitis</b>, Konjuktivitis oder asthmatische Beschwerden - dies sind die typischen Symptome einer Pollenallergie. Allergien zählen zu den häufigsten Volkskrankheiten der westlichen Welt, doch nur etwa 1/4 der Betroffenen wird behandelt. Da die Behandlung mit Antihistaminika keinen Einfluss auf die Krankheitsursache hat, gilt die gezielte Immunisierung als die erfolgreichste und einzig kausale Therapieform. </small></td> </table> Pollenallergie: SIT-Studie bestätigt POLLINEX Quattro

Apogenix erhält Förderungen von 1,65 Mio €

Das Heidelberger Biopharma-Unternehmen <a href=http://www.apogenix.com>Apogenix</a>, das neuartige Medikamente zur gezielten Beeinflussung der Apoptose entwickelt, hat Fördermittel von 1,65 Mio € vom deutschen Forschungsministerium erhalten. Apogenix erhält Förderungen von 1,65 Mio € <% image name="Apogenix_Logo" %><p> Zum einen wird eine Arbeitsgruppe der Uni Stuttgart als Partner der Apogenix 3 Jahre lang gefördert. Dank der Förderung soll die Verwendung stabiler, Apoptose-einleitender Liganden der TNF-Superfamilie (TNF: Tumor-Nekrose-Faktor) für die Entwicklung innovativer Wirkstoffe gegen Tumore erforscht werden. Die Zuwendung ermöglicht die Analyse zweier gänzlich neuartiger Konstruktionsprinzipien für stabile, trimere TNF-SF-Liganden (SF: Superfamilie) sowie die Untersuchung einer Auswahl dieser Wirkstoffe in präklinischen Tierstudien. Zudem wird die Kooperation zwischen Apogenix und Ana Martin-Villalba am DKFZ gefördert. Diese Gruppe untersucht eine weitere Indikation (Glioblastom multiforme) des am weitesten fortgeschrittenen Produkt von Apogenix (APG101). Momentan wird APG101 für die Behandlung von Rückenmarksverletzungen evaluiert, wofür das BMBF 2007 bereits 1,5 Mio € zur Verfügung stellte. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Apogenix</b> ist eine Ausgründung des DKFZ. 2005 erhielt das Unternehmen in einer ersten Finanzierungsrunde 15 Mio € von den Investmentgesellschaften der Familie des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp und konnte 2008 weitere 28 Mio € in einer Serie B Finanzierung einwerben. </small></td> </table>

Erster Offshore-LNG-Terminal erreicht Italien

<a href=http://www.exxonmobil.com>ExxonMobil</a> hat den weltweit ersten Offshore-LNG-Terminal an seine endgültige "Parkposition" an der italienischen Küste gebracht. Er wird rund 10 % von Italiens Erdgasbedarf decken können. <% image name="Exxon_LNG_Terminal_Italien" %><p> <small> Der Adria-Terminal im Schlepptau von Algeciras nach Porto Levante. &copy; Business Wire </small> Der "Adria-Terminal" kann 8 Mrd m³ LNG speichern und regasifizieren pro Jahr. Mit voller Kapazität soll der neue Terminal ab 2009 betrieben werden. Der Terminal hat das Montagewerk im spanischen Algeciras am 30. August verlassen und in den darauf folgenden zwei Wochen die 3.000 km zu seinem Ziel zurück gelegt. Seine endgültige Position ist rund 15 km vor Porto Levante in etwa 28 m Tiefe. Er ist via Pipeline mit dem italienischen Erdgasnetz verbunden. Das verflüssigte Erdgas wird der neue Terminal aus Qatar’s North Field erhalten. Das Adria-LNG-Projekt wird von ExxonMobil Italiana Gas, Qatar Petroleum und Edison betrieben. ExxonMobil baut mit Qatar Petroleum weitere LNG-Regasifizierungen in Italien, UK und den USA. <table> <td width="110"></td><td> Liquefied Natural Gas (LNG) wird als Energiequelle immer wichtiger. Die weltweite Nachfrage nach LNG soll 2030 rund 480 MTA erreichen - eine Zunahme um 380 MTA seit 2000. </td> </table> Erster Offshore-LNG-Terminal erreicht Italien

Startschuss für EU-Projekt Nanodetect

Im Rahmen des EU-Projektes Nanodetect entwickelt ein internationales Konsortium unter der Leitung des <a href=http://www.ttz-bremerhaven.de>ttz Bremerhaven</a> einen auf biotechnologischen Schnellverfahren basierenden Nanosensor. Sein Einsatz wird zunächst in der Milchwirtschaft erprobt. <% image name="Nanosensoren_in_Schaltung" %><p> <small> Zur parallelen Bestimmung verschiedener Biomoleküle lassen sich einzelne Nanosensoren durch Parallelschaltung miteinander kombinieren. </small> In der Molkerei wird die Milch aus zahlreichen Betrieben zusammengeführt. Entspricht eine Charge nicht den Anforderungen der Industrie und wird sie mit großen Mengen durchmischt, so wird die gesamte Charge kontaminiert und damit unverkäuflich. Um das zu verhindern, könnte der Nanosensor bereits am Tankwagen zum Einsatz kommen und direkt an die Milchpumpe angeschlossen werden. Am ttz Bremerhaven arbeiten Wissenschaftler daran, am Microsystem Center Bremen entwickelte Mikrochips mit einem Antikörper zu versehen. Diese Antikörper sollen Mykotoxine, Arzneimittelrückstände oder pathogene Mikroorganismen erkennen. Auch Beimischungen, etwa von Kuhmilch in hochwertige Ziegenmilch, soll der Nanosensor aufdecken. Die nachweisbaren Kontaminanten können aus mehreren Litern Flüssigkeit in winzigen Mikrokanälen spezifisch angereichert werden. "So wird beim Durchfluss eine hohe Kontaktrate der Antikörper erzielt und bei signifikanter Zeitersparnis gegenüber üblicher Methoden eine exakte Quantifizierung der Kontaminaten ermöglicht", bringt ttz-Projektleiterin Caroline Hennigs die Vorteile auf den Punkt. In der Lebensmittelindustrie ergeben sich viele Einsatzmöglichkeiten für diese Technologie. Beispielsweise können in der Produktsicherung Mykotoxine wie Aflatoxin M1, Arzneimittelrückstände oder ein Verschnitt mit minderwertigen Substanzen simultan detektiert und ihre Konzentration ermittelt werden. Jenseits der Milchwirtschaft Können die Trinkwasseraufbereitung, die Abwassereinigung oder die Prüfung der Wasserqualität in Aquakulturen künftig von dieser Technologie profitieren. <small> Dem Konsortium gehören die Uni Bremen, d RIKILT (NL), das Central Science Laboratory (UK), BIOCULT BV (NL), Noray Bioinformatics (E), Optotek (SI), Formatgeria Granja Rinya, (E) sowie die Meierei Langenhorn (D) an. Das EU-Projekt hat ein Volumen von 2,6 Mio €. </small> Startschuss für EU-Projekt Nanodetect

Studie: B2B-Vertrieb ist suboptimal

Industrie-Unternehmen sind erfolgreicher, wenn sie ihre B2B-Marken pflegen. Der Consulter <a href=http://www.brand-trust.de>Brand:Trust</a> hat in Österreich und Deutschland die Marken-Fitness im B2B-Bereich untersucht – und Aufholbedarf festgestellt. Studie: B2B-Vertrieb ist suboptimal <% image name="Brandtrust_Gietl" %><p> <small> Jürgen Gietl: "In der Chemie-Industrie fehlt das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen starker Marke und Geschäftserfolg. Wenn Produkte nicht an- und begreifbar sind, ist die Marke aber der wesentliche Ansatz für profitables Wachstum." </small> "Die B2B-Marke leistet einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Davon sind aber nur zwei Drittel der Befragten in der Chemie-Industrie überzeugt", fasst Jürgen Gietl, der Chef von Brand:Trust, die Ergebnisse seiner Studie zusammen: "Im Gegensatz dazu sind in der Automobil-Zulieferindustrie 94 % dieser Meinung." Demgemäß haben in der Chemie-Industrie überhaupt nur die Hälfte der Unternehmen eine Marken-Strategie. "Meist wird ein bestimmtes Produkt in der Chemie-Industrie ausschließlich aus Gründen des Patentschutzes mit einer Marke versehen", sagt Gietl. Die aktive Betreuung der Marke endet somit in der Regel mit dem Auslaufen des Patentschutzes. <b>Ideenloses Marketing.</b> Innerhalb von Konkurrenzsituationen ortet Gietl allzu oft ein bloßes Nachahmen der Wettbewerbsmarken, anstatt mit einem tatsächlichen Gegenentwurf aufzutreten. Gefragt sei im Rahmen der Markenpflege generell mehr als "ein Prospekt und eine Logo": "Zunächst ist in einer gesamtunternehmerischen Aufgabe zu ermitteln, über welche Vertriebskanäle eine Marke positioniert werden soll. Großen Distributoren oder Abnehmern ist sodann ein ganz klares Bild zu vermitteln – es sind klassische Managementaufgaben gefordert, ein Marken-Mythos ist entbehrlich. Auch Chemie-Ingenieure sind nur Menschen und wollen daher weit eher mit prägnanten Informationen anstatt mit seitenlangen Beschreibungen angesprochen werden." <b>Werte statt Beipacktexte!</b> Hersteller würden oft auch nicht wissen, was ihren Kunden wichtig ist und was wirklich Einfluss auf die Kaufentscheidung hat. Denn während Anbieter von B2B-Produkten vorrangig mit Kompetenz und Flexibilität punkten wollen – so ein Ergebnis der Studie –, suchen Kunden primär Zuverlässigkeit, Garantie und Qualität. Leistungsbezogene Kriterien sind für die Kaufentscheidung weniger wichtig, Kunden suchen vielmehr Sicherheit in ihrer Kaufentscheidung, die ihnen längst nicht in der gewünschten Form vermittelt wird. Schließlich muss eine B2B-Kaufentscheidung oft intern argumentiert werden und der Prozess zum Ergebnis ist oft ein internationaler. Hier könnten starke B2B-Marken wertvolle Entscheidungshilfen geben. Als Faustformel gilt: "Je kleiner und unbedeutender ein Produkt ist, desto eher wird die Pflege der Unternehmensmarke sinnvoller sein als ein eigenes Markenmanagement. Insbesondere bei Spezialitäten macht die Verknüpfung von Spitzenleistung und Unbedenklichkeit mit dem eigenen Unternehmen Sinn." <small> Insgesamt wurden für die Studie „B2B-Marken in der Praxis“ 200 Hersteller und Einkäufer in den Branchen Automobil, Chemie und Maschinenbau befragt. </small>

Antwerpen: Lanxess baut Caprolactam-Produktion aus

<a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> baut seinen Standort in Antwerpen mit Investitionen von rund 35 Mio € weiter aus. Geplant ist, die Kapazität der Caprolactam-Produktionsanlage im Antwerpener Hafen bis 2010 um 10 % zu erhöhen. Damit wird vor allem das Polyamid-Geschäft des Unternehmens weiter gestärkt. <% image name="Lanxess_Caprolactam" %><p> <small> Caprolactam ist ein Vorprodukt, das zur Herstellung des Kunststoffs PA 6 benötigt wird. Es wird bei 100 °C gelagert und transportiert. &copy; Lanxess </small> Aktuell liefert die Anlage rund 200.000 Jahrestonnen dieses Rohstoffs, der vor allem für die Herstellung des Kunststoffs PA 6 benötigt wird. Derzeit wird rund die Hälfte des in Antwerpen unter Lanxess-Flagge hergestellten Monomers für die Produktion von Polyamiden der Durethan-Produktfamilie weiterverarbeitet, die sich seit Jahren unter anderem in hochbeanspruchten Kunststoff-Bauteilen für den Einsatz in Automobilen bewähren. <table> <td width="110"></td><td> Neben Caprolactam produziert Lanxess als ein weiteres Vorprodukt für Hochleistungskunststoffe auch Glasfasern in einer World-Scale-Anlage im Hafen von Antwerpen. Die Rückwärtsintegration mit diesen strategisch wichtigen Materialien ermöglicht Lanxess einen günstigen Zugang zu den Kernrohstoffen. </td> </table> Die Caprolactam-Anlage in Antwerpen ist Teil eines größeren Komplexes aus 5 Anlagen, die der Herstellung dieses wichtigen Rohprodukts gewidmet ist. Sie liegt am Ende einer Kette, die etwa Cyclohexanon und Oleum – hochkonzentrierte Schwefelsäure – sowie deren Vorprodukte für die Caprolactam-Herstellung unter Lanxess-Regie bereitstellt. Auch die Kapazität einiger dieser Anlagenteile wird bis 2010 gesteigert. So soll die Kapazität für das KA-Öl, einer Mischung aus Cyclohexanon und Cyclohexanol, das durch die Oxidation von Cyclohexan entsteht und später zu Caprolactam weiterverarbeitet wird, bis 2010 um 25 % erweitert werden. Antwerpen: Lanxess baut Caprolactam-Produktion aus

Erstes Patent auf verbesserte Galantamin-Synthese

<a href=http://www.sanochemia.at>Sanochemia</a> hat ein Österreich-Patent über ein neu entwickeltes Verfahren zur Herstellung von synthetischem Galantamin und deren Derivaten in hochreiner Qualität erteilt bekommen. Durch die Patentierung des neuen Verfahrens soll eine Erweiterung seines bis 2014 weltweit geltenden Syntheseschutzes bis 2027 erreicht werden. Erstes Patent auf verbesserte Galantamin-Synthese <% image name="Sanochemia_Logo" %><p> Das neue hochreine Produkt könnte zum pharmazeutischen Standard werden. Das würde bedeuten, dass auch Mitbewerber die selben Qualitätsstandards für die Substanz wie das hochreine Sanochemia-Produkt aufweisen müssen. Der zu erwartende weltweite Patentschutz des auch international angemeldeten Verfahrenspatentes wird die Erreichung der neuen Standards für Dritte erheblich erschweren. <table> <td width="110"></td><td><small> Diese Patenterteilung PAT 504.663 mit dem Titel "Verfahren zum Herstellen von hochreinen 4a,5,9,10,11,12-Hexahydro-6H-benzofuro[3a,3,2-ef][2]benzazepinen sowie dessen Derivaten" betrifft die Darstellung des hochreinen Wirkstoffes bezüglich metallkatalytischer Rückstände. </small></td> </table> Im Hinblick auf die verschärften regulatorischen Anforderungen an die neue Wirkstoffgeneration kann Sanochemia in der Entwicklung einer qualitativ verbesserten Herstellung von Galantamin neue Maßstäbe setzen. Mit seiner Expertise - den ursprünglich biologischen Wirkstoff vollständig in Labors und im Industriemaßstab herzustellen - ist Sanochemia seit Jahren Exklusivlieferant von Janssen. Synthetisches Galantamin findet Einsatz in einem Alzheimerpräparat (Razadyne/Reminyl) und wird von Janssen-Cilag und Shire weltweit vertrieben. Mit der FDA-Akzeptanz ist es dem Unternehmen 2001 gelungen, die Produktion für synthetisch hergestelltes Galantamin für den amerikanischen Markt aufzunehmen. Das öffnete für Sanochemia als exklusiven Erzeuger des Wirkstoffes den Zugang zum wichtigsten Pharmamarkt der Welt. Das Wirksamkeitspotenzial von Galantamin ist jedoch größer als ursprünglich angenommen und wird weltweit für neue therapeutische Möglichkeiten untersucht.

BASF und Monsanto in gemeinsamer Biotech-Euphorie

Seit 1,5 Jahren arbeiten <a href=http://www.basf.com/plantscience>BASF Plant Science</a> und <a href=http://www.monsanto.com>Monsanto</a> zusammen, um höhere Erträge in Mais-, Raps-, Baumwoll- und Sojapflanzen zu erzielen. In die F&E-Partnerschaft bringen beide Unternehmen ihre unabhängigen Forschungen in der Pflanzenbiotechnologie ein. 2012 soll die erste Maissorte aus dieser Pipeline marktreif sein. Der Chemie Report hat in Gent den BASF-Züchtern von CropDesign über die Schulter geschaut. <% image name="BASF_Hans_Kast" %><p> <small> Hans Kast, der Chef von BASF Plant Science, ist überzeugt, dass sich auch Europas Bauern mittelfristig nicht leisten können, auf eine wettbewerbsfähigere Agrartechnologie zu verzichten. </small> Aktuell ist in Europa mit Monsantos MON810 Bt Mais erst eine einzige genetisch modifizierte Pflanze zugelassen. Und selbst die wird erst auf etwas mehr als 100.000 ha angebaut - mit zunehmendem Widerstand. Von diesem europäischen Gegenwind will sich das Team um Hans Kast bei BASF Plant Science aber nicht bremsen lassen. "Eingedenk eines rasanten Bevölkerungswachstums und veränderter Ernährungsgewohnheiten müssen wir den landwirtschaftlichen Output in den nächsten 20 Jahren", sagt Kast. Es werde künftig primär die Pflanzenbiotechnologie sein, die solche Effizienzsteigerungen verwirklichen kann: "Wir erwarten, dass die weltweit damit verbesserten Agrarprodukte 2025 bereits einen Marktwert von mehr als 50 Mrd $ erreichen werden - das ist mehr als der heutige Pflanzenschutz- und Saatgutmarkt zusammen ausmacht." <% image name="BASF_Transformation" %><p> <small> Bei der Transformation werden via Agrobakterien ausgewählte Pflanzengene in Reis-Samen eingebracht. </small> Die Entwicklungspartnerschaft von BASF und Monsanto konzentriert sich weniger auf spezielle Traits oder Pestizid-Resistenzen, sondern ist ausschließlich auf mehr Ertrag ausgerichtet: Mehr Ertrag unter normalen Bedingungen. Und mehr Ertrag und Stressbedingungen wie etwa Trockenheit. Die gemeinsame Entwicklung wird von beiden Unternehmen mit jeweils maximal 500 Mio € unterstützt und fokussiert auf Mais, Canola (Raps), Baumwolle und Soja. <% image name="BASF_Screening_Roboter" %><p> <small> Beim Beladen eines Screening-Roboters. Der Roboter erkennt, ob der Transport eines neuen Gens in die Reispflanze gelungen ist. Dazu werden die genetischen Informationen aus den Blättern gewonnen. </small> Um entsprechende Gene zu entdecken, baut BASF auf einen doppelten Ansatz: Zum einen werden die modifizierten Pflanzen in Gent einem phänotypischen Screening unterzogen, zum anderen unternimmt die Berliner <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6804>metanomics</a> das parallele Profiling von mehr als 9.000 Metaboliten der Pflanzen mit dem größten weltweit dafür eingerichteten Labor. Die Folge ist die in der Industrie am schnellsten wachsende genetische Bibliothek der Welt: Mehr als 1,5 Mio "Metabolic Profiles" für mehr als 35.000 Gene sind mittlerweile in einem miteinander vernetzten Datenpool gelagert. <% image name="BASF_Petrischalen" %><p> <small> Petrischalen mit genetisch modifizierten Reispflanzen in verschiedenen Wachstumsstufen. In den ersten Wochen entwickeln sich aus dem Samen Zell-Cluster (so genannte Calli, rechts), die in Folge zu Setzlingen werden (links). Ihr Wachstum beginnt in klimatisierten Wachstumskammern – sind die Pflanzen groß genug, werden sie bis zu ihrer Ernte ins Glashaus gebracht. </small> Der Einsatz von Hochdurchsatz-Methoden ermöglicht es, jährlich zwischen 5.000 und 10.000 Gene in der Modellpflanze Reis auszutesten. Unter optimalen Glashaus-Bedingungen konnten dabei mitunter Ertragssteigerungen von mehr als 40 % erzielt werden. Die vielversprechendsten Erkenntnisse aus der Reispflanze werden sodann bei Monsanto weiter entwickelt. "Die angewendeten Methoden zur Entdeckung wichtiger Gene sind einzigartig", schwärmt auch Steve Padgette, Vice President Biotechnologie bei Monsanto. "Mit Feldversuchen an 175 Standorten in Nord- und Südamerika sind wir mit Abstand die Vorreiter der Agrarindustrie in der Entwicklung ertragreicherer Nutzpflanzen." "Auf diesem Gebiet leisten wir Pionierarbeit, wenn wir unseren ersten trockenheitstoleranten Mais mit Ertragsvorteilen von 6-10 % bereits nach 2012 auf den Markt bringen", sagt Hans Kast. Für die zweite Generation dieses Produkts rechnen die Unternehmen mit weiteren Ertragsvorteilen in der gleichen Größenordnung. Im Rahmen der Kooperation haben Monsanto und BASF Plant Science bereits mehrere hundert Genkonstrukte ausgetauscht. Das Ergebnis ist ein erweiterter Genpool, da weniger als 10 % der eingebrachten Gene identisch sind. Sowohl die große Anzahl der Gene als auch ihre Vielfalt sorgen für eine hohe Erfolgsrate bei der Ermittlung der richtigen Leitgene. <% image name="BASF_Glashaus" %><p> <small> Bis zu 40.000 Reispflanzen können im Glashaus von CropDesign in Gent gleichzüchtig gezüchtet werden. Die Pflanzen wachsen dabei entweder in idealen oder aber unter Stress-Bedingungen. </small> <b>Starke Produkt-Pipeline.</b> Beiden Unternehmen zufolge haben die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit die Erwartungen deutlich übertroffen. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt - ein trockenheitstoleranter Mais - wurde heuer in die Entwicklungsphase III gehoben, in der Daten für den Zulassungsprozess generiert werden. 2012 soll er erstmals über die Vertriebsschienen von Monsanto vermarktet werden - die Gewinne aus dieser Vermarktung werden im Verhältnis 60:40 zwischen Monsanto und BASF geteilt. <% image name="BASF_Pflanzen_mit_Barcode" %><p> <small> Jede genetisch modifizierte Reispflanze ist im Glashaus von CropDesign mit einem Barcode und einem Transponder versehen, sodass sie jederzeit exakt identifiziert werden kann. </small> Neben Trockenheitstoleranz konzentrieren sich Monsanto und BASF Plant Science auf die Entwicklung von Pflanzen mit verbesserter Stickstoffverwertung und höherem intrinsischen Ertrag – gemeint ist die Fähigkeit einer Pflanze, unter normalen Bedingungen mehr Ertrag zu erzeugen. Für die am weitesten fortgeschrittenen Projekte rechnen die Unternehmen für 2020 in den USA mit folgenden Marktwerten: &#8226; Höherer Ertrag bei Mais (großflächiger Anbau): mehr als 1 Mrd $ &#8226; Mehr Ertrag bei Sojabohnen (großflächiger Anbau): 300-500 Mio $ &#8226; Verbesserte Stickstoffverwertung bei Mais: 300-500 Mio $ &#8226; Trockenheitstoleranter Mais: 300-500 Mio $ <table> <td><% image name="BASF_Reis_am_Laufband" %></td> <td><% image name="BASF_Reis_in_Wachstumskammer" %></td> </table> <small> Ein Mal pro Woche transportiert ein Laufband alle Reispflanzen in eine Fotokammer, wo sie von allen Seiten mit Digitalkameras fotografiert werden. Eine eigens erstellte Software errechnet daraus die spezifischen Informationen zu Größe, Anzahl der Rispen und Wurzelmasse. </small> In Feldversuchen haben alle vier Projekte signifikante Ertragssteigerungen gegenüber Kontrollgruppen gezeigt. Mit 6-10 % Mehrerträgen bestätigten die diesjährigen Feldversuche mit ertragsreicheren Sojabohnen in Südamerika frühere Ergebnisse. 2007 hatten die nordamerikanischen Feldversuche ebenfalls große Fortschritte aufgezeigt. So lieferte trockenheitstolerante Baumwolle um bis zu 19 % höhere Erträge bei Trockenheit. BASF und Monsanto in gemeinsamer Biotech-Euphorie